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Boss CE-3 Mod

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Offline FloPoeKo

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Boss CE-3 Mod
« am: 4.03.2014 22:48 »
Hallo Allerseits,

ich habe gerade mein erstes Mod-Projekt gestartet: ein Boss CE-3 (Black Knob, Green Label). Ich werde hier Scheibchenweise mit Bildern und Plänen reinstellen was ich wie gemacht habe (unter Angabe der Quellen wo ich die Ideen her hatte).
Vorher noch ein paar Fragen:

1) Hat jemand eine Idee wie man bei einem CE-3 den Headroom maximal vergrößern kann? Ich werde ihn zwar in True Bypass ausführen, aber wenn das Gerät an ist bleibt das Problem der gebufferten Tretminen: Enge beim Pegel! Das geht überhaupt nicht...

2) Irgendwelche Ideen was man beim Bypass-Mod beachten soll? Ich werde dazu einen kleinen Relais-Bausatz verwenden, um das lästige und unschöne Löcher-Bohren zu verhindern.

Beste Grüße

Florian :gutenacht:

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Manfred

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Re: Boss CE-3 Mod
« Antwort #1 am: 7.03.2014 15:23 »
Hallo Florian,

Zitat
1) Hat jemand eine Idee wie man bei einem CE-3 den Headroom maximal vergrößern kann? Ich werde ihn zwar in True Bypass ausführen, aber wenn das Gerät an ist bleibt das Problem der gebufferten Tretminen: Enge beim Pegel! Das geht überhaupt nicht...

Eigentlich geht das Signal im Bypass-Mode über den Puffer mit Q1 und die Schalter FETs Q2 und Q3
an jeweils zwei invertierende Verstärker mit der Verstärkung "Eins" an die Ausgänge A und B.
Für den Gitarrensignalpegel dürfte das eigentlich kein Problem sein, es sei den der Puffer mit Q1 ist von der Biaseinstellung her unsymetrisch, dann könnte ein PU mit hohem Ausgangslevel dort zu einem unsymmetrischen
Klippen führen. Ebenso könnte das beim Einschleifen in der Effektloop passieren.
Ein vergrößern des Headroom wäre nur durch Erhöhung der Versorgungsspannung möglich,
was hier ausscheidet da die MN3xxx-ICs nur bis maximal 10V betrieben werden können.
Messe mal die Spannung an R3 ob da etwa die halbe Battriespannung anliegt.

Zitat
2) Irgendwelche Ideen was man beim Bypass-Mod beachten soll? Ich werde dazu einen kleinen Relais-Bausatz verwenden, um das lästige und unschöne Löcher-Bohren zu verhindern.

Ich würde jeweils einen 1 - 2,2 MOhm den Schaltkontakten parallel schalten 
Hier ein Schaltungsbeispiel zur Ankopplung des Bypassrelais an die bisherige Schaltung.

http://geofex.com/FX_images/relay%20true%20bypass%20with%20Boss-Ibanez.gif

Gruß
Manfred 
« Letzte Änderung: 7.03.2014 15:25 von Manfred »

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Offline FloPoeKo

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Re: Boss CE-3 Mod
« Antwort #2 am: 7.03.2014 17:17 »
Hallo Manfred,

das sieht irgendwie so aus als würde man die FET´s zum ansteuern des Relais benutzen...


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Manfred

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Re: Boss CE-3 Mod
« Antwort #3 am: 7.03.2014 18:20 »
Hallo Florian,

ja, mit dem MOSFET wir das Relais angesteuert.
Als Relais wird ein Relais mit 9VDC Spulenspannung benötigt.
Für R1 würde ich 560kOhm und für C1 1nF nehmen.

Gruß
Manfred

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Offline FloPoeKo

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Re: Boss CE-3 Mod
« Antwort #4 am: 8.03.2014 14:01 »
So jetzt... Nachdem ich das Teil gestern stillmodifiziert habe  :-[ ist jetzt Zeit für scheibchenweise über die einzelnen Stellen zu reden bis ich Zeit finde, den Fehler zu suchen...
Obwohl wir gerade beim Bypass sind (Manfred, ich komme darauf zurück mit etwas Zeit) fange ich mal anders an:

OPAMPS IC 1/2:
Ich habe erst mal die beiden OPAMPS (JRC4558DD) funktionserhaltend ausgelötet (die werden bei einem Tubescreamer-Projekt besser aufgehoben sein) und Stecksockel angebracht (Vielleicht mache ich das für die anderen IC´s auch noch...).
Aktuell liegen hier folgenden Alternativen ohne dass ich schon wüsste was Sinn macht:

NE5532 (steckt gerade drin)
OP257
OPA2134

Irgendwelche Ideen?

 

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Offline FloPoeKo

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Re: Boss CE-3 Mod
« Antwort #5 am: 8.03.2014 15:46 »
Quellenlage

Grundlage meiner Bastelei sind drei Artikel hauptsächlich zum Thema "CE-3 nach CE-2":

Bernd Meisers Artikel "Effektiv: Chorus, Teil 4" aus G&B 10/2013 (i.F. *)

Der Artikel auf der Seite "Horror Film Review" (i.F. †)
http://horrorfilmreview.webs.com/bossce3.htm

Der Artikel im Blog von Atomium Amplification (i.F. #)
http://atomiumamps.tumblr.com/post/21009296701/boss-ce-3-chorus-mods

Außerdem ein paar wenige persönliche Ratschläge von Manfred Reckmeyer (i.F. Ω)




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Offline FloPoeKo

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Re: Boss CE-3 Mod
« Antwort #6 am: 8.03.2014 15:59 »
R18

Worüber sich alle einig sind ist das ersatzlose Auslöten von R18 (120kΩ). Der verringert den Pegel (und etwas zuviel wenn man es genau nimmt), damit es nicht zu einem Boost des Signals wie beim CE-2 kommt.
Mit etwas ausprobieren/spielen fand ich das Ergebnis etwas realitätsfern (eben zuviel boost). Meine Idee wäre gewesen, einen Trimmer einzubauen, um das ganze nach Bedarf flexibel einstellen zu können ohne andauernd Widerstände hin und her löten zu müssen.
Ein 100kΩ Trimmer würde ausreichen. Einziges Problem: bei Vollanschlag auf einer Seite habe ich ja im Prinzip einen Kurzschluss. Irgendwelche Ideen wir man das beheben kann, dass also immer ein kleiner Widerstand da ist?
« Letzte Änderung: 8.03.2014 16:00 von FloPoeKo »

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Manfred

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Re: Boss CE-3 Mod
« Antwort #7 am: 8.03.2014 17:11 »
Zitat
Eigentlich geht das Signal im Bypass-Mode über den Puffer mit Q1 und die Schalter FETs Q2 und Q3

Da muss ich präzisieren Q2 schaltet nich das Signal, sonder vermindert die Verstärkung
durch die parallel Zuschaltung von R18.

Zitat
Ein 100kΩ Trimmer würde ausreichen. Einziges Problem: bei Vollanschlag auf einer Seite habe ich ja im Prinzip einen Kurzschluss. Irgendwelche Ideen wir man das beheben kann, dass also immer ein kleiner Widerstand da ist?

Einfach ein 22k Trimmer in Reihe zu dem Poti schalten.

Gruß
Manfred
 

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Offline FloPoeKo

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Re: Boss CE-3 Mod
« Antwort #8 am: 8.03.2014 17:36 »
Hallo Manfred, Du meinst also einen 22kΩ Widerstand in Reihe zum 100kΩ-Trimm-Poti?

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Manfred

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Re: Boss CE-3 Mod
« Antwort #9 am: 8.03.2014 18:45 »
Ja!

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Offline FloPoeKo

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Re: Boss CE-3 Mod
« Antwort #10 am: 9.03.2014 19:04 »
Hallo Manfred, gute Idee mit der Reihenschaltung. Und weswegen genau 22kΩ bei 100kΩ-Trimmer? Weil R18 vorher 120kΩ? wir können bald ein eigenes Forum nur für uns beide aufmachen wenn das so weiter geht 8)

Nächster Punkt: Eingangs-Sektion R4/R2-C1-Q1

A) Der Widerstand R4 hat beim CE-3 1MΩ, beim CE-2 nur 470kΩ. Verkleinerung von R4 soll dem Chorus die unangenehmen Spitzen nehmen.
Sinn: Eingangsimpedanz runter, Resonanzfrequenz des Pickups geht runter.
Frage: sobald eine andere aktive Stufe davor ist (Buffer) hilft das ja auch nicht mehr viel, oder?

B) Auch bei C1/R2/Q1 gibt es auch einen Unterschied zw. dem CE-2 und CE-3

CE-3 R2(10kΩ)->C1(0.047nF)->Q1
CE-2 C1(0.047nF)->R2(1kΩ)->Q1

Weiß jemand was die Unterschiede in der Reihenfolge und Widerstandswert R2 machen?



« Letzte Änderung: 9.03.2014 19:07 von FloPoeKo »

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Manfred

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Re: Boss CE-3 Mod
« Antwort #11 am: 10.03.2014 11:20 »
Zitat
wir können bald ein eigenes Forum nur für uns beide aufmachen wenn das so weiter geht

das  brauchen wir nicht, denn das gibt es schon mehrfach. :)

Zitat
Eingangsimpedanz runter, Resonanzfrequenz des Pickups geht runter.
Das ist eigentlich nicht Sinn  der Sache, denn ich möchte eigentlich den Klangcharakter der Gitarre beibehalten,
da nimmt das verwendete Instrumentenkabel, je nach Qualität, genug Einfluß darauf.

Zitat
CE-3 R2(10kΩ)->C1(0.047nF)->Q1
CE-2 C1(0.047nF)->R2(1kΩ)->Q1

Bei einer sehr hohen positven Eingangssignalspitze  kann es sein,
dass die Gate-Source-Strecke des FETs leitend wird und ich nehme daher an.
dass man den Widerstand R2 zur Strombegrenzung erhöht hat.
Auf den Frequenzgang hat dieser Widerstand keinen Einfluß.

Die Änderung von dem Widerstand des Eingangshochpass R1-C1 von 1 MOhm auf
470 KOhm ändert die Grenzfrequenz von etwa 3,5Hz auf etwa 7Hz.
Das ist für den Frequenzgang des Gitarrensignals auch nicht erheblich.
Das Widerstandsrauschen wächst proportional mit dem Widerstandswert,
ich denke das war der Grund den Wert zu halbieren.
Wenn Du gerne den 1 MOhm hättest, dann benutzte einen, sehr rauscharmen, Dale CMF55 Typ.

Zitat
sobald eine andere aktive Stufe davor ist (Buffer) hilft das ja auch nicht mehr viel, oder?

Richtig!

Gruß
Manfred
   

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Offline FloPoeKo

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Re: Boss CE-3 Mod
« Antwort #12 am: 8.04.2014 10:02 »
so, jetzt war ein bißchen Funkstille, diese Woche geht´s aber endlich weiter... Der Fehler im Gerät war doch tatsächlich ein Defekt in der dummen Eingangsbuchse :facepalm: Da kann ich ja gar nichts für und suche mir einen ab im Rest der Schaltung !!! :bier:

Kurz zur Stromversorgung:
Die alten ACA-Netzteile liefer eine Versorgungsspannung U(v)=12V, Effekt braucht also einen Vorwiderstand um auf seine Betriebsspannung U(b)=9V zu kommen

a) Durch die Verpolungsdiode haben wir laut Datenblatt bei einem Strombedarf des Effekt
I(eff)= 13mA (0,013A) einen Spannungsabfall von bereits 0,7V
b) R1 ist hier Vorwiderstand R(v) mit 390Ω festgelegt. Ich habe mal versucht eine Berechnung anzustellen. Ich hoffe das war richtig:

A) Spannungsabfall am Widerstand (der Vollständigkeit halber)

U(r)= U(v) - U(b)
U(r)= 12V-9V
U(r)= 3V

R(v)=U(r)/I(eff)
R(v)=3V/0.013A
R(v)= 230Ω

Wenn das der richtige Weg ist, wäre R1=390Ω ziemlich gross. Ich habe mal Rückwärts gerechnet um zu sehen was das für einen Spannungsabfall erzeugt, also

U(r)=R(v) x I(eff)
U(r)=390Ω x 0,013A
U(r)=4,94V

Fazit: Wenn Ich richtig gerechnet habe, verliert man zusammen mit der Diode 5,64V, also bei U(v)=12V bleiben 6,36V . Was ist da denn los?

Frage an die Intelligenz (abgesehen davon ob ich was falsch gemacht habe) wäre jetzt:
Wenn ich nun für 9V-Betrieb R1 auslöte und D1 als Verpolungsschutz behalte, muss ich dann den Arbeitspunkt für den Chip 5 an VR3 nachstellen?







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Offline FloPoeKo

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Re: Boss CE-3 Mod
« Antwort #13 am: 8.04.2014 11:27 »
Hier mal ein vollständiges Service-Datenblatt zur Referenz mit technischen Daten, Schaltbild und Platinen-Belegungsplan...

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Offline DocBlues

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Re: Boss CE-3 Mod
« Antwort #14 am: 13.04.2014 18:18 »
Hallo,

ich habe mal sehr, sehr viel Zeit in den Upgrade eines Boss CE-2 gesteckt incl. höhere Spannung, mehr Headroom, bessere Bauteile und das Ding klingt schon sehr, sehr gut. Allerdings gibt es immer noch zu wenig Headroom und der Bypass färbt immer noch etwas. Das wird man nie ganz los. In ähnlicher Weise habe ich ein altes Boss Delay modifiziert.

Letztlich habe ich aber das Delay durch ein G-Lab Delay ersetzt und als Ersatz für den CE-2 Chorus habe ich mir gerade den Tidy Chorus von G-Lab bestellt. Beide Geräte haben sehr viel Headroom und sind sehr transparent im Bypass (schaltbar zwischen buffered Bypass und true Bypass, wobei der True Bypass knackfrei mit Optokoppler funktioniert): Beim Tidy Chorus ist der Headroom schaltbar zwischen +/- 1,7 Volt (also 3,4 Volt Spitze zu Spitze) für den Betrieb vor dem Amp und etwa +/- 3,5 Volt für den Betrieb im Effektweg.

Das G-Lab Delay läßt sich (wenn man will) genauso "vintage" einstellen wie das Boss Delay. Zusätzlich habe ich aber Tap Tempo, längere Deay-Zeiten und Klangregelung in weiten Bereichen.
Der Tidy Chorus dürfte meinem CE-2 nicht nachstehen - ist aber flexibler und hat eben deutlich mehr Headroom in Bypass und Effekt und ist transparent im Bypass.

Fazit: Ich hätte mir die Basteleien an den Boss-Effekten sparen können und hätte gleich umsteigen sollen. Ich muß zugeben, daß ich zwar nach alternativen Geräten gesucht hatte, aber G-Lab nicht wirklich in Sachen Headroom wahrgenommen hatte. Also: Es gibt mindestens eine bessere Alternative zum Mod des CE-3: G-Lab Tidy Chorus.

Gruß,
DocBlues