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Erweiterung Vox Excess Amp

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Offline röhrenlehrling-ordi

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Erweiterung Vox Excess Amp
« am: 3.01.2014 18:54 »
Hallo liebe tt-Mitglieder

Die einen oder anderen werden sich wohl noch an mich erinnern, ist leider etwas her seit dem letzten Projekt. Es freut mich auf jedenfall wieder an meinem Verstärker zu arbeiten!

In den Weihnachtsferien habe ich wieder mal meinen Amp „Vox Excess“ angeschmissen und ich finde ihn noch immer großartig, bis es eigenartige Klangaussetzer gab. Ich testete alle Potis durch, wechselte die Gitarre bis ich nach 10min Fehlersuche die 16Ohm-Buchse für den Lautsprecher als Übeltäter identifizieren konnte. Die hat einfach einen Wackler, die Buchse scheint ausgeschlagen zu sein.

Um nicht lange um den heißen Brei herumzureden habe ich mich entschlossen eine kleine Überholung (z.B. Auswechseln aller Buchsen durch ordentliche Metallene, leichte Entschärfung durch R88) mit einer Erweiterung des Amps zu machen, weil mit der Zeit die Dinge aufgefallen sind, die nicht ganz optimal sind.

Im Anhang befindet sich mein Schaltplan.
Neu sind folgende Dinge:
•   Kanalumschaltung per ON-ON Schalter:
Dazu habe ich mir einfach viele Pläne angeschaut und überprüft welche Schaltung für mich am sinnvollsten ist und am leichtesten einzubauen ist. Deswegen habe ich mich dazu entschlossen beim Excess Boost Channel nach der zweiten Gain-Stage das Signal auf Masse zu ziehen und so zu muten. Kann man so machen oder? Wäre auch ganz einfach einzubauen.
•   Zweiter Kanal mit EF86:
Hintergrund ist der, dass ich immer mehr clean spiele und einfach auf die Pentoden steh... Außerdem hatte ich früher mal eine extra EF86 Vorstufe per line in direkt an den PI eingespeißt, was mir richtig gut gefallen hat! Also wieso nicht gleich in den Amp integrieren, ich habe noch Platz im Gehäuse. Die Werte der Bauteile entspannen fast 1 zu 1 aus dem Phillips Datenblatt. Die Pentode und die V1 des Boost Channels kriegen noch eine Siebstufe, weil mir beim früher Testen aufgefallen ist, dass der Rausch/Brumm-Anteil sich bei Wechseln von R15 von 5k6 auf 10k deutlich verbessert hatte und ich da noch Potential sehe, obwohl er jetzt schon nicht besonders viele Nebengeräusche produziert.
•   TT Spannungsregelung:
Diesen Trend habe ich in meiner Abwesenheit verschlafen und bin voll dafür, weil er schon „etwas“ laut ist... Ich habe sonst immer gesehen, dass die Schirmgitterwiderstände entfernt werden. Soll ich das auch noch machen? Habe aber dann Angst dass die G2 mir hops gehen wenn ich die Spannung voll aufdrehe.
•   Aus Layoutgründen wäre es mehr als praktisch, wenn ich die EF86 an einen „extra Heizstrang“ legen könnte. Ich habe es auch schon im Schaltplan eingezeichnet. Verträgt sich das mit der hochgelegten Heizung? Ich habe es sonst noch bei keinem anderen gesehen.
•   Aus Sicherheitsgründen baue ich noch die Dioden D15/16 ein. Ist schon bewährte Technik ;)
Besonders das mit der Heizung ist mir erst jetzt klar geworden, weswegen ich zur Sicherheit nochmal die Experten frage. Aktuell wird die Heizung direkt bei den Anschlüssen am Netztrafo hochgelegt und die Reihenfolge der Heizungsversorgung ist:
V3 (PI) - V2 - V1 - EL84
Und gedacht ist es folgender so:
V3 (PI) - V2 - V1 - EL84
                     |
                   EF86
Die Lampe geht direkt vom Netztrafo weg.

Danke für eure Hilfe mir Voraus und ein gutes neues Jahr!

lg ordi
http://ordoalephysik.wordpress.com/

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Offline röhrenlehrling-ordi

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Re: Erweiterung Vox Excess Amp
« Antwort #1 am: 15.03.2014 21:38 »
Hallo liebes TT- Forum

Ich war letztes fleißig, sowohl auf da Uni als auch beim Verstärker ;)
Jedenfalls hat niemand auf meinen Post vor einiger Zeit geantwortet, was für mich heißt, dass ich nicht ganz weit daneben liegen kann, besonders weil die Änderungen am Amp ja recht klein sind.

ABER: Trotz genauster Arbeit gibt es massiveste Probleme, weil beim Lautsprecher einfach nichts rauskommt. Man hört weder Brumm-, Rauscht- oder Schwinggeräsche. Der Lautsprecher ist absolut still. Hin und wieder kommt was an Geräusch raus, wenn man das Master Volume Poti bis zum Anschlag aufdreht und bisschen herumdreht. Hin und wieder wenn man Gitarrenklang rauskommt ist das Signal sehr unschön verzerrt, schwillt teilweise an um dann gleich nachher wieder zu verstummen. Es ist völlig egal wie weit ich irgendwelche Vorstufen Potis aufdrehe, ±immer gleich stark verzerrt.
Einmal konnte ich wunderbar Gitarre spielen, Details wie kommen gleich.

Ich habe alleine heute 4h Stunden herumprobiert, systematisch den Fehler gesucht. Ein Fehler am Kanalumschalter ist mir schnell aufgefallen. Das ist nicht das Problem. Ich bin so vorgegangen, um das Problem weiter einzugrenzen:

Spannungen mit und ohne Röhren messen bevor ich irgendetwas geändert habe:
UbStandbySchalter: 404V   UbEndstufe: 371V
UbPi: 386V         UaPI: 300V bzw. 293V
UbV3: 367V         UaV3: 228V
UbV2: 367V         UaV2: 169V
UbV1: 361V         UaV1: 135V
UbEF86: 361V              UaEF86: 122V

Weil der Lead Kanal ja unangetastet blieb habe ich diesen primär mal ignoriert und mich auf die neuen Features konzentriert.
1) Verbindungen am AÜ überprüft und nachgelötet. Durchgang von Lautsprecherkabel und Box geprüft. Alles funktioniert. Dioden zusätzlich mal abgelötet.
2) Input Buchse für den EF86 und Lead Kanal rausgeschmissen und das Masse Kabel abgelötet und die dazugehörigen Röhren entfernt. Jetzt hängt als Input nur mehr der LineIn drinnen, der direkt zum PI geht. Alle anderen Kabeln zum PI Eingang habe ich auch entfernt. Jetzt sind nur mehr die PI ECC83 und die EL84 im Amp.
Mit diesem Setting konnte ich einmal kurz Gitarre spielen (nur über die Endstufe). Perfekter Klang, alles toll! Dann wollte ich genau das Gleiche mit den Vorstufen Schaltungen machen und nix is mehr gegangen. ☹
3) TT-VCON rausgeschmissen: hat nix gebracht. Ich kann die Spannung schön regeln, wobei der Spannungsabfall am VCON maximal 2V beträgt.
4) Kanalumschalter ausgebaut und immer nur einen Kanal einzelnd zum PI geführt. Keine Besserung, immer wieder das Gleiche: Hin und wieder stark verzerrter sehr leiser Gitarrenklang, obwohl das Master Poti voll aufgedreht ist, der mal kommt mal geht.

So, ich denke ich habe gut geschildert was ich bis jetzt gemacht habe. Selbstverständlich habe ich auch alle Lötstellen überprüft, alle Teile auf Wackelkontakte getestet, alle Widerstände auf Funktion und korrekte Werte überprüft und mehrere Vorstufen gegen andere ausgetauscht. Neue Endstufenröhren habe ich leider keine zu Hause.

Habt ihr vielleicht eine Idee woran’s liegen könnte? Vielleicht das Master Poti? Rein von den Widerstandsmesswerten scheint es ok zu sein. Ich habe keinen eigenen Kontaktreiniger, nur WD40. Sollte man aber nicht unbedingt in die Potis sprühen. Macht ihr das?

Was ich noch anmerken möchte ist, dass ich komische Spannungsabfälle an Teilen der Endstufe im Betrieb gemessen habe. Die Kathodenspannung liegt im geplanten Bereich. Aber ich kann weder an den AÜ Wicklungen noch an den Schirmgitterwiderständen Spannungsabfälle messen. Nicht mal 1V oder so. Die Versorgungsspannung passt aber. Die AÜ Wicklungen scheinen intakt und haben einen gemessenen Widerstand von je 60Ohm. An Schirmgitterwiderständen messe ich ebenfalls die Normwerte von ungefähr 470Ohm.

Ich versteht hoffentlich meine Ahnungslosigkeit, weil auf einmal gar nix mehr geht, auch wenn ich den Amp in die Ursprungskonfiguration zurückbaue. Die Vorstufe hat überhaupt keine Auswirkungen auf die Symptome also muss das Problem ab PI liegen. Der Lautsprecher funktioniert offensichtlich auch Was meint ihr?

Wäre ganz toll wenn mir jemand Tipps geben könnte!
Die Fotos zeigen den aktuellen Zustand, ihr seht paar Dinge die natürlich nur temporär vorhanden sind und dazu dienen den Fehler einzugrenzen.

lg ordi
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Offline Fody

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Re: Erweiterung Vox Excess Amp
« Antwort #2 am: 16.03.2014 11:03 »
Hallo Ordi,

erstmal zur Schaltung:
Wenn du zwei Röhren parallel schaltest musst du den Gitterableitwiderstand ebenfalls parallel schalten. D.h. wenn dein Gitterableitwiderstand bei einer ECC83 einen Wert von 1M hat, so muss bei Parallelschaltung einer zweiten Röhre der Widerstand auf 500K verkleinert werden.
Ich finde dein Netzteil Design etwas merkwürdig. Nicht, dass es so nicht funktioniert...nur verstehe ich nicht, wieso die Anodenspannung über eine Stabilisierung mittels Transistor erzeugt wird, die Spannung der Vorstufe aber traditionell über eine LC-Siebung geglättet wird. Ist das beim Orginal auch so?
Den Mute-Schalter im Boostkanal könnte man glaub besser platzieren. Ich vermute es wäre besser direkt am Gitter einer Röhre das Signal runterzuziehen. Im Moment schliesst du ja direkt den Ausgang der Röhre wechselspannungsmässig kurz.

Ich würde an deiner Stelle erstmal schauen ob sich alle Röhrensysteme im richtigen Arbeitspunkt befinden. Dazu legst du den Eingang der Schaltung auf Masse, drehst alle Regler auf null. Klemme ein Pol deines Messgerätes fest am Hauptmassepunkt an. Jetzt setzt du den Amp unter Spannung und wartest kurz bis er auf Temperatur ist. Jetzt misst du an jedem Röhrensystem je Anodenspannung, Steuergitterspannung und Kathodenspannung zur Masse und trägst es in einer Tabelle ein. Dann sehen wir weiter...

Ich weiss nicht wieviel Übung du im Messen unter Strom hast. Wenn du es dir nicht zutraust, nimm lieber zwei feste Klemmen und zieh zum Umsetzen der Klemme den Netzstecker. Safety first!

Gruss Casim
Wenn man nix reinsteckt, kann auch nix rauskommen!

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Offline röhrenlehrling-ordi

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Re: Erweiterung Vox Excess Amp
« Antwort #3 am: 17.03.2014 20:09 »
Hi
Danke für deine Antwort. Ich werde sobald wie möglich den Amp komplett durchmessen und die alle Ergebnisse in einer Tabelle posten. Ich bin diese Woche leider verhindert, also kann ich’s erst samstags in Angriff nehmen.

Ich finde es interessant, dass du das Thema Endstufe Spannungsversorgung ansprichst. Der eine Grund für diese Schaltung ist der, dass die EL84 sonst mit einer viel zu hohen Spannung betrieben werden. Ich bin jetzt schon über den Grenzwerten von 300V. Der andere ist, dass das Netzteil dann sehr „hart“ ist, was ich UNBEDINGT wollte. Wenn ich eins nicht mag, dann ist es saaaaag. Ich habs früher einmal ausprobiert und für „nicht geeignet für meinen Stil“ befunden. Ich habe den Amp in der Ausführung vor der Modifikation drei Gitarristen gezeigt und jeder war begeistert von der Direktheit der Endstufe. Vorstufensound ist etwas Geschmacksabhängig aber bei der Endstufe waren wir uns alle einig ;)

Ich verstehe deinen Einwand wegen dem Gitterableitwiderstand. Ich habe da eigentlich nicht überlegt sondern einfach mal so geschaut wie es andere Leute machen (genauso beim Schalter um ehrlich zu sein) und beim Duke Deluxe MkII wird der Eingang genauso beschaltet wie bei mir.

Also deine Idee ist, dass der Arbeitspunkt nicht stabil ist richtig? Diesen Gedanken habe ich bei der Endstufe schon gehabt und habe deswegen die Ug1 Spannung einmal ein paar Minuten während ich alle Potis gedreht habe und die Gitarre bissl angespielt habe beobachtet, aber ich konnte keine Abweichungen festellen. Ug1 von den Endstufenröhren über Rk bliebt schön konstant.

lg ordi
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