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Anodenspannung geregelt bzw. stabilisiert: Sound?

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Offline headcrash

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Mahlzeit  :bier:
Jemand schonmal die Anodenspannung in seiner Vorstufe mit einem Stabilisator beruhigt, anstelle von R-C Kombis? Also mit "hochgelegtem" 7812 z.B. wie R. z. Linde vorschlägt...
Mich würde interessieren, wie sich das im Sound niederschlägt. Insbesondere bei höher-gainigen Sachen.
Und: hat man damit deutlich wenige Nebengeräusche gegenüber R-C?
Früher war weniger Gain.

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diyMen

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Re: Anodenspannung geregelt bzw. stabilisiert: Sound?
« Antwort #1 am: 12.04.2014 22:38 »
Mahlzeit  :bier:
Jemand schonmal die Anodenspannung in seiner Vorstufe mit einem Stabilisator beruhigt, anstelle von R-C Kombis? Also mit "hochgelegtem" 7812 z.B. wie R. z. Linde vorschlägt...
Mich würde interessieren, wie sich das im Sound niederschlägt. Insbesondere bei höher-gainigen Sachen.
Und: hat man damit deutlich wenige Nebengeräusche gegenüber R-C?

Hallo headcrash,
ich mache sowas, jegliche positiven und negativen Betriebsspannungen vor den Endröhren zu stabilisieren. Wobei ich keinen hochgelegten Niederspannungsregler sondern die klassische Längsregelung bevorzuge. Eine Z-Diodenkaskade erlaubt die Bereitstellung der Z-Referenzen, die dann "nur" noch den Darlington's zugeführt werden braucht. So erzeuge ich z.B. 450V / 350V / 150V Referenzen aus einer Z-Diodenkaskade mit 100V + 100V + 100V + 50V Z-Dioden. Die Dioden brauchen auf Grund der nachgeschalteten Darlingtons vergleichsweise nur geringe Leistungen aufbringen.

Gleiches ginge auch mit Power-MOSFET's in der Längsregelung.

Wie wirkt sich das aus? Na die Betriebsspannungen sind immer gleich und sofern die Spannungen im einfachsten Netzteil auch aus der Spannungsversorgung der Endstufe gewonnen werden hat man eine Entkopplung von der Aussteuerung, sprich, selbst wenn die Anodenspannung der Endstufe durch größere Ansteuerung in gewissen Maße absackt, "merkt" die Vorstufe davon solange nichts, bis der Zenerstrom zur Referenzerzeugung nicht unterschritten wird.

Um sicher zu stellen dass die Vorstufe nie was von der Endstufe mitbekommt sehe ich auf den Netzrafos (Dualmonoaufbau) immer eigene  Wicklungen zur Vor und Endstufenversorgung vor. Getrennte Netzteile also. Die Vorstufenversorgung wird trotzdem stabilisiert, zusätzlich mit dem Vorteile einer praktisch 100%igen Brummunterdrückung. Ich habe mir früher mal aus dem Laubbaumbuch den 35Watt 2x6L6 Verstärker gebaut. Dessen EF86 Vorstufe wird mit stabilisierter (von der Endstufe entkoppelter) Betriebsspannung betrieben. Ohne Stabilisierung sieht die EF86 jede Spannungsschwankung die durch Ansteuerung entsteht, was den Klirrfaktor dieser Endstufe steigen lässt. Bereits die  Stabilisierung der EF86 Anodenspannung mit Z-Dioden leistet gute Abhilfe reduziert den Klirr dieser! Endstufe. Es kommt immer aufs Gesamtkonzept an, um zu sehen wie sehr einen Stabilisierung notwendig ist. Ich betreibe z.B. gern direktgekoppelte Vorstufen, Phasenumkehrstufen. Hier halte ich eine Stabilisierung der Anodenspannung für unumgänglich, auch wenn die Arbeitspunkte sich selbst einstellen bzw. stabilisieren.

Gruß Frank

Gruß Frank

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Offline Laurent

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Re: Anodenspannung geregelt bzw. stabilisiert: Sound?
« Antwort #2 am: 14.04.2014 01:39 »
Moin Zusammen,

Hier mal ein kleiner Bericht, der ich mal vor einiger Zeit heruntergeladen habe.

Gruß,
Laurent

[gelöscht durch Administrator]

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Offline Duesentrieb

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Re: Anodenspannung geregelt bzw. stabilisiert: Sound?
« Antwort #3 am: 14.04.2014 09:25 »
Sehr interessant. Danke.

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Offline jacob

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Re: Anodenspannung geregelt bzw. stabilisiert: Sound?
« Antwort #4 am: 14.04.2014 09:38 »
Moin Laurent,

sehr interessant, "high tech" muss nicht immer auch besser klingen

Zitat:
"Trotz der praktisch vollständigen Übereinstimmung der Kurvenverläufe (mit Ausnahme des 100 Hz-
Brumms) ist der Verstärker klanglich nicht mehr wiederzuerkennen, das Klangbild hat sich vollständig
geändert.
Der Verstärker verliert die „Leichtigkeit", die „Touch-Sensitivity", die „Spritzigkeit" und die „scharfen",
„bizzeligen“ Obertöne. Das Spielen macht nicht mehr so viel Spaß, es ist so als ob man stärker
anschlagen muß und der Ton ein wenig später kommt, es macht ein wenig müde, es strengt an."

BTW:

bestimmt wäre es auch interessant, bei einem SLO (der m.E. total "überfiltert" ist) mal die Netzteilkapazitäten zu verkleinern  :guitar:

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

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Offline kugelblitz

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Re: Anodenspannung geregelt bzw. stabilisiert: Sound?
« Antwort #5 am: 14.04.2014 09:58 »
Moin,

Danke für die Erinnerung, das Dokument ist ja schon ein paar mal hier aufgetaucht. Schade, daß solche Dokumente immer untergehen. War grad dabei mir das Netzteil für meinen Nächsten zu überlegen, wieder einmal Fischer inspired. Danke das erinnert mich wieder daran, daß ich einmal einen mit original NT in fullsize bauen wollte, nachrüsten kann man ja immer noch. Erspart mir auch einiges an Planung :) BTW ich sollte wirklich mehr Notizen machen.

@SLO: Die Preamp Versorgung ist nach meiner Erinnerung ja nicht so steif. Das trifft ja nur auf die Endstufe zu (die ist aber wirklich steif ausgelegt) und das ist für so einen Amp IMO schon ok, oder treibt hier jemand seinen SLO (Clone) in die Endstufenzerre :)

Danke,
Sepp

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Offline jacob

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Re: Anodenspannung geregelt bzw. stabilisiert: Sound?
« Antwort #6 am: 14.04.2014 10:15 »
Hi Sepp,

ich meinte ja auch die knallharte Siebung der Endstufe (und auch der Schirmgittersiebung!) beim SLO.
Und der Grenzbereich zum Clipping wird auf der Bühne ja meist ziemlich schnell erreicht...  :guitar:

Mir gefällt die Ansprache bei alten Marshalls, die ja teilweise sehr, sehr "knapp" gefiltert sind, besser, das Spielgefühl ist m.E. halt "angenehmer".
Bei der Endstufenfilterung ist es halt leider immer eine Gratwanderung zwischen "zu viel Ghosting" und "zu steif"  :P

Gruß

Jacob
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Offline Hardcorebastler

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Re: Anodenspannung geregelt bzw. stabilisiert: Sound?
« Antwort #7 am: 14.04.2014 10:20 »
Mahlzeit,
die Filterung des Brumms sagt nicht viel aus wie sich das Netzteil
bei Belastung verhält, ein Netzteil kann annähernd null Brumm haben,ist trozdem weich ausgelgt mit hohen Innenwiderstand
und wird sich gerade beim PP Amp mit seiner stark wechselnder Netzteilbelastung  bemerkbar machen,
im Grunde ist in dem Artikel nichts neues behandelt.
Die Spannungspufferung der Treiberröhren ist ebenso wichtig,
hier wird jeder Fehler mit dem xx fachen Verstärkungsfaktor an die Endröhren weitergeleitet .

Gruß Jörg

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Offline jacob

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Re: Anodenspannung geregelt bzw. stabilisiert: Sound?
« Antwort #8 am: 14.04.2014 10:48 »
Jo, man kann da im vorzüglichen Denglish von so manchen deutschen Politikern auch sagen:

"All hangs with all together"  ;D

Gruß

Jacob
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diyMen

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Re: Anodenspannung geregelt bzw. stabilisiert: Sound?
« Antwort #9 am: 14.04.2014 13:40 »
Hallo allerseits,
dass sich der Klang mit sauberen Betriebsspannungen verschlechtern soll, ich kann es nicht nachvollziehen und bloß weil es in der verlinkten PDF steht nehme ich das noch lange nicht ohne zu hinterfragen bzw. selbst zu experimentieren hin. Ich  bin ja zu gefühlten 98% im Bereich hifi unterwegs. Hier sind hohe Brummunterdrückung und großer Rauschabstand gefragt, zum Teil stabile Versorgungsspannungen unabdingbar. Wenn also in normalen (Vorstufen)Schaltungen die Stromversorgung angeblich einen so großen Einfluss haben soll dann ist da für meine Begriffe irgendwas anderes übersehen worden.

Ok, wenn es sich jetzt um einen Instrumentalverstärker handelt bei dem die bei Ansteuerung absackende Endstufenbetriebsspannung, und folglich auch der Vorstufen, durch Komprimierung den Sound prägt ...das kann ich verstehen und nachvollziehen. Elektronische Stromversorgungen die einstellbar "weich" und praktisch immer brummfrei sind lassen sich ohne Weiteres realisieren.

Ich halte es so im hifi-Bereich alle Spannungen der Vorstufen elektronisch zu sieben/stabilisieren >> maximaler Fremdspannungsabstand und Entkopplung von jeglichen Lastzuständen der Stromversorgung(en).

Im Instrumentalbereich kommt es also drauf an, was bezweckt werden will ob eine Stromversorgung "weich" oder eher "hart" sein soll - also stufenlos einstellbar machen - in jedem Fall aber praktisch brummfrei. Es kommt schon von extern genug Störpotential, da brauch der Verstärker nicht auch noch seinen Brummrotz dazutun.

Gruß Frank

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Offline Hardcorebastler

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Re: Anodenspannung geregelt bzw. stabilisiert: Sound?
« Antwort #10 am: 14.04.2014 14:16 »
Hi,
hier geht es nicht um saubere Betriebsspannungen in Sinne von Brummunterdrückung  .
Durch das nun härtere Netzteil verschieben sich  bei Belastung nicht mehr so schnell die Arbeitspunkte
der Röhren, schließlich nuckeln beim PP Betrieb die Röhren abwechselnd je nach Höhe des Ruhestromes
am Netzteil . Die Versorgungsspannung fängt an leicht zu flattern,im Takt der Belastung, besonders dann wenn es in die Aussteuerrungsgrenze
der Endröhren geht, Klipping, Gitterstrom usw.
Soundbeinflussung mit Hilfe der mehr oder weniger auf der Netzgleichspannung wabbelnden Wechselspannung  :o.

Gruß Jörg

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Offline cca88

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Re: Anodenspannung geregelt bzw. stabilisiert: Sound?
« Antwort #11 am: 14.04.2014 21:26 »
Hi Sepp,

ich meinte ja auch die knallharte Siebung der Endstufe (und auch der Schirmgittersiebung!) beim SLO.
Und der Grenzbereich zum Clipping wird auf der Bühne ja meist ziemlich schnell erreicht...  :guitar:

Mir gefällt die Ansprache bei alten Marshalls, die ja teilweise sehr, sehr "knapp" gefiltert sind, besser, das Spielgefühl ist m.E. halt "angenehmer".
Bei der Endstufenfilterung ist es halt leider immer eine Gratwanderung zwischen "zu viel Ghosting" und "zu steif"  :P

Gruß

Jacob

... jou jou...

Schwank aus eigener Erfahrung...

Ich habe früher mal ein absolutes Wahnsinns- oder vieleicht besser "Idioten-Setup" gespielt....

100W Kittyhawk-Combo >> LineOut >> 50W Marshall ohne MV >> 4x12".

Ich fand es genial. Hat beim Spielen richtig Spaß gemacht. Kitty war mehr oder weniger "Verzerrer" und Soundmachine. Der olle JMP war ne Endstufe mit  Klangregelung - und sagen wir mal "Eigensound".
OK - Schleppfaktor war natürlich suboptimal, aber was macht man nicht alles  ::)

Ich wollte mal meinen Bassman100 an Stelle des Marshalls verwenden. -  AUA
Das Impulsverhalten des Bassman - wohl wegen des deutlich strafferen Netzteils und der erhöhten Dämpfung war wie eine Bratpfanne direkt ins Gesicht. Absolut gnadenlos und unspielbar.  :o :o :o

5min-....

Dann war Alles wieder beim Alten...


Grüße

Jochen