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LoV-Projekt 12K5 mit 12EL6

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Offline Laurent

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LoV-Projekt 12K5 mit 12EL6
« am: 9.09.2013 07:23 »
Hallo Zusammen,

Bin ganz neu hier und es ist meine erste Nachricht. Muss sagen, dass der Forum klasse ist. Es hat mir nämlich dazu gebracht, ein eigenes Projekt zu starten!!
Nun zu meiner Frage:
Seit einigen Wochen spiele ich mit dem Gedanke ein kleiner Gitarrenamp mit s.g. "low-voltage" oder "space-charged" Röhren zu bauen. Ich habe mich bereits den Thread "LoV-Projekt: Mini-Röhren-Endstufe mit 12K5 und 12(A)U7"  durchgelesen und fand es ansteckend!
Die Röhre scheinen aber recht schwierig zu finden. Habe die Röhre "gegoogelt" und komme entweder auf hohe Preise (18 Euro für einen 12K5) oder lande auf amerikanischen Webseiten (geht ja auch). Ich wollte nur erstmal abklopfen, ob ihr bessere Ideen habt. Es sieht wohl so aus, als die Dinge langsam vom Markt verschwinden...

Zum "Projekt":
Meine Idee ist ein kleiner Amp zu bauen, den man auch zu Hause mit Endstufenzerre nutzen kann (max. 100mW). Der Amp sollte schon einiges an Gain (80er Metal  :guitar:) drauf haben, ohne dass man sofort ein Bodentretter vorschalten muss. Der volle LoV-Aufbau halte ich für eine schöne Herausforderung. Ich bin mir nur nicht sicher, dass die 12EL6 in der Vorstufe OK sind, da diese ein mu von 55 haben, und dass sind keine Doppeltrioden. Oder kann man da übliche Röhre wie die 12AX7 in LoV-Betrieb nutzen?
Sorry, es sind bereits 2 Fragen...

Ich bin gerade dabei mein Orange TH30 mit PowerScaling von LondonPower zu modifizieren, nur dieses neue Projekt mit LoV Röhre lässt mich gerade nicht in Ruhe... Und da ich in China wohne, muss ich früh mit der Planung anfangen, damit ich mir die Teile für die Weihnachtenrückkehr absichern kann  ;D

Vielen Dank für eure Unterstützung!!

Laurent

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Offline bea

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Re: LoV-Projekt 12K5 mit 12EL6
« Antwort #1 am: 9.09.2013 09:48 »
Hattest Du meine Messungen an Normalröhren im LoV-Betrieb gesehen?
Ganz ehrlich: wenn Du nicht wie ich bei meinem ins Auge gefassten Einsatz als Booster in einer Gitarre auf
Betriebsspannung=Heizspannung=12.6 V
angewiesen bist, tust Du Dir einen Gefallen, in der Vorstufe mit Autoradioröhren oder russischen Kleinpentoden zu arbeiten, also z.B. der ECC86 oder der EF98. Du tust Dir vor allem einen Gefallen, wenn Du mit der Betriebsspannung in den "höheren LoV" Bereich gehst, also so O(30) V.

Ich werde meine Messungen "demnächst, wenn ich etwas Zeit übrig habe" übrigens an einer etwas höheren Anodenspannung wiederholen.
Bei nur 12 V lebst Du damit, im Trial and Error herausfinden zu müssen, ob eine Röhre da noch mitspielt oder nicht. Und es scheint bei Röhren aus laufender Produktion tendentiell schwieriger zu werden. In meinen Augen ist das ziemlich uninteressant.
Liebe Grüße

Beate

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Offline haebbe58

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Re: LoV-Projekt 12K5 mit 12EL6
« Antwort #2 am: 9.09.2013 11:06 »
Hi,

BTB bietetb die 12K5 für 9,80 an, das its m.E. sehr reell und anständig und für die 12U7 kannst Du auch die 12AU7 nehmen, am besten die von EH. Damit kannst Du nette Amps bauen und brauchst für die Anoden nicht mehr als 12,6 Volt (12 Volt für die Heizung nehmen die auch, die sind da nicht so heikel ...), merh würde ich der 12K5 auch nicht zumuten.

Gruß
Häbbe

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Offline Laurent

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Re: LoV-Projekt 12K5 mit 12EL6
« Antwort #3 am: 10.09.2013 02:51 »
Vielen Dank für die raschen Antworten!!
Es hilft mir schon die Richtung zu nehmen. Werde wohl ein Paar Röhre bestellen und einige Tests machen. Sobald ich etwas anständig hab', werde ich berichten.

Amps mit LoV zu bauen ist schon spannend (paradox  :) ) !

Gruß,
Laurent

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Offline haebbe58

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Re: LoV-Projekt 12K5 mit 12EL6
« Antwort #4 am: 10.09.2013 08:47 »

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Offline Laurent

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Re: LoV-Projekt 12K5 mit 12EL6
« Antwort #5 am: 11.09.2013 07:06 »
Guter Rat !
Hatte ich auch gemerkt nur nicht unbeding teinfach zu beschaffen, richtig.
Werde wohl die Chassis-Variante nehmen. Habe ja nicht vor den Sockel einzuleimen, wobei es auch geht  ;D

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Offline sixpounder

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Re: LoV-Projekt 12K5 mit 12EL6
« Antwort #6 am: 11.09.2013 15:45 »
Damit kannst Du nette Amps bauen und brauchst für die Anoden nicht mehr als 12,6 Volt (12 Volt für die Heizung nehmen die auch, die sind da nicht so heikel ...), merh würde ich der 12K5 auch nicht zumuten.

Warum nicht mehr als 12 V für die 12k5? Laut Datenblatt verträgt sie 30V.

VG, Alex

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Offline haebbe58

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Re: LoV-Projekt 12K5 mit 12EL6
« Antwort #7 am: 11.09.2013 16:35 »
Hi Alex,

kann man schon machen, aber dann muß man alles andere auch anpassen ... die gesamte Schaltung ... und wie langlebig sie dann ist, steht auf einem anderen Baltt .... ich selbst habe halt nur Erfahrungen mit 12 Volt gesammelt und kann daher nix zu höheren Spannungen sagen.

Gruß
Häbbe

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Offline bea

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Re: LoV-Projekt 12K5 mit 12EL6
« Antwort #8 am: 11.09.2013 23:20 »
Weil diese Röhren ja für Autoradios gedacht waren: sind die 12 V nicht in Wahrheit 14,4 V? Vor allem die ECC82 dürften sich über jedes bisschen mehr an Betriebsspannung freuen.

Was die Schaltungen anlangt, gibt es ja eine wohl bekannte Orientierung:
http://www.sophtamps.ca/mambo/index.php?option=com_content&task=view&id=26&Itemid=38

Der Autor scheint ebenfalls von 12 auf 30 V umgestiegen zu sein. (Aber B+ auf g1 und Ansteuerung übers Schirmgitter?)
« Letzte Änderung: 11.09.2013 23:22 von bea »
Liebe Grüße

Beate

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Offline Holzdruide

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Re: LoV-Projekt 12K5 mit 12EL6
« Antwort #9 am: 12.09.2013 13:16 »
Hallo

Bea, soviel mir aus der Lehrzeit bekannt ist hatten die älteren Autos mit 12 Volt Bordnetz einen 12 Volt Spannungsstabilisator weil der brutale mechanische Ladestromregler eine ziemlich grausige Spannung erzeugt.

Mit der ECC86 war ich mit 24 Volt recht zufrieden, leider brauchte das Projekt LKW Amp zu viel Strom.

Die Schaltung mit der 12k5 finde ich auch sehr merkwürdig, steuern mit G2 OK aber da ist dann G1 negativ vorgespannt, G1 an B ??
sollte man mal vielleicht mal spicen.

Gruß Franz

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Offline titabob

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Re: LoV-Projekt 12K5 mit 12EL6
« Antwort #10 am: 12.09.2013 15:51 »
Hallo,
die 12K5 ist eine Raumladungsröhre. Diese hatt, wenn ich mich richtig erinnere, statt einem Schirmgitter ein Raumladungsgitter (Space-Charge-Grid).
Dies ist tatsächlich näher an der Kathode als das Steuergitter, um die Elektronen ausreichend zu beschleunigen. Der Abstand eines normalen Schirmgitters wäre wohl bei den niedrigen Spannungen zu groß um einen nennenswerten Effekt zu haben.
Hier steht noch etwas mehr dazu.
http://www.junkbox.com/electronics/lowvoltagetubes.shtml

Ich habe den von Bea erwähnten Soptamp schonmal nachgebaut, war damit aber nicht so recht zufrieden.
Um auf Zimmerlautstärke zu kommen musste man den schon voll aufdrehen und dann hat er unschön verzerrt.

Aber um sich in die Röhrentechnik einzuarbeiten ist das ein recht einfacher, ungefährlicher Weg.

Gruß
Christoph

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Offline bea

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Re: LoV-Projekt 12K5 mit 12EL6
« Antwort #11 am: 12.09.2013 18:37 »
Der Vollständigkeit halber hier mal Haebbes alter Thread:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=8212.0
Liebe Grüße

Beate

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Offline Laurent

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Re: LoV-Projekt 12K5 mit 12EL6
« Antwort #12 am: 4.06.2014 03:45 »
Hallo Zusammen,
Ist schon recht lange her, dass ich dieser Thread angefangen habe. Nun bin ich weiter gekommen und wollte ein Zwischenbericht schreiben. Mein Prototypbau wurde 2x komplett umgebaut und nun stehe ich vor der „Freigabe“ zum fertigen Ampbau  ;D

Es ist nun mehr als einem Jahr, dass ich mich mit der Röhrenthematik sehr intensiv beschäftige. Viele Bücher wurde gelesen, das Forum wurde durchgeforstet und täglich gefolgt. Hier nochmal ein großes Lob an Alle! Das TT-Forum ist echt einzigartig dafür. Ich habe durch die zahlreichen Threads richtig vielgelernt! Praxis war dann die nächste Stufe.

Es handelt sich für mich um das erste richtige Ampbauprojekt. Deshalb wollte ich erst mit kleinen Spannungen von max. 30V anfangen. Am Ende der Geschichte soll ein kleiner Amp entstehen, der nur zu Hause bespielt werden soll. Hier sind also keine volle Watts benötigt. Milliwatts sind völlig ausreichend. Nichtsdestotrotz sollte es möglich sein einen röhrigen Sound durch eine 2x12-er (habe nichts anderes...) zu bekommen und bis zu 80-er Metal zu spielen.

Nun zum Prototypbau:
Erste Phase war ein Amp mit 2 Stufen von einer 12AU7 und eine 12K5 als Endstufe. Die 12EL6 wird ich bestimmt später probiert. Alles wurde in SPICE simuliert und dann aufgebaut. Es lief (nach dem zweiten Aufbau) ohne Probleme. Da habe ich bereits eines gelernt: Finger weg von den billigen Breadboards!! Fehlkontakte ohne Ende, die mich zum Wahnsinn getrieben haben... Plan ist im Anhang als „V1A“ gekennzeichnet. Sound ist nicht perfekt aber bis zum Crunch mit einer SG geht die Schaltung.

Zweite Phase sollte mehr Gain bekommen und der Aufbau sollte nicht mehr auf Breadboard gemacht werden. Gesagt getan! Ein Bild kommt dazu noch. Die Schaltung folgt die weltbekannte Marshall-Topologie. An der Schaltung habe ich gut 5-6 Wochen herumprobiert. Letztendlich bin ich für die zwei ersten Stufen seit kurzem auf den Sophtamp  Werten gekommen (durch Ohren und Oszi). Einige Tone Stacks wurden durchprobiert aber der, der gerade verwendet wird, fand ich für mein Geschmack am Besten (Mid-scoop mit Frequenzverschiebung). Als PSU wurde ein 20V Laptop PSU ausprobiert aber es brummte zu viel. 2 Trafos sind nun drin (1x 12V für Heizung und 1x 24V für die Schaltung selbst).
Zwischenstand „V3F“ war OK aber es gab immer unangenehme Spitzen in der Verzerrung. Das kam (was ich zumindest gefunden habe) 1) von dem Zusammenspiel von der 3. Stufe mit dem Kathodenfolger (die Stufe schien nach dem KF zu verzerren) – 2) von den Coupling caps – 3) die Endstufe war zu heiß eingestellt. Die 3. Stufe und die Endstufe wurden kälter eingestellt und die Coupling Caps wurden geändert. In meinem Beispiel haben mir die Mallory 150 am Besten gefallen. Die Xicon sowie die Orange drops fand ich nicht so toll. Da ich auch mehr Gain haben wollte, ist ein Booster mit einem TL071 dazu gekommen. Um cleane Sounds laut genug zu erhalten, wird nur die erste Stufe mit einem „Bright Switch“ verwendet. Als Übungsamp ist es für mich völlig ausreichend.
So kommt man dann zum Stand „V3I-AKTUELL“,der auch der derzeitige Stand ist. Mittlerweile ist der Amp, der einfach gestaltet war, zum Gaswerk geworden. Aber dadurch habe ich unendlich viel gelernt und ich freue mich bereits auf dem fertigen Ampbau.
Nun wollte ich euch mal fragen, was ihr von der Schaltung „V3I-AKTUELL“ hält und, ob ihr blöde Fehler sieht, die ich als Laie übersehe. Alle Spannungen wurden bemessen und eingetragen. Als Nächstes kommt dann ein Layout.
Ich danke euch im Voraus!!

Gruß,
Laurent

PS: Die Schaltung folgt eine „traditionnelle“ Methode. Die Merlin LoV-Schaltung habe ich nicht probiert aber ich erhoffe mich dabei kein weltbewegendes Ergebnis für Gitarrenverwendung. Probiert wird es aber noch, da ich die TL071 Eingangstufe als Impedanzpuffer nutzen kann.