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Mesa Endstufe 20/20 eine Röhre Stromlos

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Offline High_Voltage

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Mesa Endstufe 20/20 eine Röhre Stromlos
« am: 24.07.2014 12:13 »
Hallo Liebe TubeTown-Gemeinde,

Ein Bekannter von mir hat mir seine Endstufe zur "Kontrolle" gegeben, weil er sagte dass der A-Teil der Endstufe merkwürdig und leblos klingt. Kurz gesagt habe ich herausgefunden dass eine Röhre in dem A-Teil keinen Strom beim Standby On kriegt, bei anderen scheint alles in Ordnung zu sein, wobei der Ruhestrom bei ca. 41 mA liegt, bei einer Anodenspannung von 373 Volt im Betrieb. Die Heizspannung ist mit 6,4 Volt ok. Die Röhren sind von TubeAmpDxxxxx, EL84-STR mit einem PC-Wert von 31 und laufen sehr sehr heiß, selbst für ein Class-A, ein Wunder dass sie noch alle funktionieren, angeblich wurden die von einem Techniker gewechselt, hm...

Achja ich habe schon probiert, die Röhren untereinander zu wechseln, das Problem bleibt am Sockel, allerdings bekommt die Röhre am defektem Sockel auf anderen Plätzen "rote Backen", sprich redplating. Die Kontakte an den Sockeln scheinen aber alle in Ordnung zu sein, zumindest da, wo ich mit meinem Messgerät drankomme. Vielleicht sicherheitshalber mal alle nachlöten ?

Ich bin da etwas ratlos, woran das liegen könnte. Eine Schwierigkeit ist auch das Design der Endstufe, die Platinen lassen sich nur sehr umständlich herausnehmen, dazu würde ich dann im Notfall greifen, wenn keine andere Lösung sich ergibt.
Weiss vielleicht jemand eine Lösung ? Oder zumindest eine Vorgehensweise, welche dann zur Lösung führen könnte.
Ich danke schon mal im Voraus für euere Antworten.

MfG
Grigoriy
« Letzte Änderung: 24.07.2014 12:29 von High_Voltage »

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Offline carlitz

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Re: Mesa Endstufe 20/20 eine Röhre Stromlos
« Antwort #1 am: 24.07.2014 12:59 »
Hallo,

hast Du kontrolliert das an Endröhrensockel alle Kathoden der Röhren Verbindung zur Platine haben ?

Evtl. ist der Pin am Sockel aufgrund der Hitzeentwicklung "ausgelötet" ....
If you don't know how to fix it, stop breaking it!

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Offline High_Voltage

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Re: Mesa Endstufe 20/20 eine Röhre Stromlos
« Antwort #2 am: 24.07.2014 15:14 »
Also ich hab nochmal alle Kontakte an Sockeln überprüft, alle haben einen Kontakt zum Board.

Naja, zumindest habe ich das Problem der heißen Einstellung gefunden. Alle Röhren werden aufeinmal mit Strom versorgt, d.h. wenn eine Röhre aus irgendeinem Grund ausfällt, wird der Reststrom auf die anderen drei verteilt, deshlab laufen die restlichen drei mit 41mA. Btw, ich hasse den fixed Bias Mesa-Design...

MfG
Grigoriy
« Letzte Änderung: 24.07.2014 15:30 von High_Voltage »

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Offline carlitz

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Re: Mesa Endstufe 20/20 eine Röhre Stromlos
« Antwort #3 am: 24.07.2014 15:40 »
Hallo,

muss hier nochmal reingrätschen.

Beim fixed Bias liegt eine negative Spannung an den Endröhren (über Steuergitter) an.

Bei EL84 Endröhren sollte diese so im Bereich von -11V sein.

Diese BIAS Spannung liegt an allen Endröhren parallel an, alle Endröhren gleich.

Du schreibst das bei Wegfall einer Röhre, der Strom in den anderen Röhren höher wird.

Das kann zwei Gründe haben:

1.) Der fixed Bias Widerstand hat irgendwo ein Problem
2.) Die Röhre ist defekt

Prüfe das doch bitte mal und berichte.

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Offline Dirk

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Re: Mesa Endstufe 20/20 eine Röhre Stromlos
« Antwort #4 am: 24.07.2014 17:18 »
wenn eine Röhre aus irgendeinem Grund ausfällt, wird der Reststrom auf die anderen drei verteilt,

Sofern die defekte Röhre keine Schluss hat oder die Bias-Spannung positiver wird, ist das Quatsch.

Im übrigen werden die EL84 in den Mesa-Verstärkern - zumindest die welche ich bis jetzt gesehen habe - viel zu heiss betrieben, ausserhalb der zulässigen Verlustleistung. (Daher bieten wir auch keine auf Mesa-EL84 Verstärker abgestimmte Röhren an, da diese bereits im Leerlauf ausserhalb der Specs liegen und somit jede Art von Gewährleistung erliescht.


Gruß, Dirk
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Offline High_Voltage

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Re: Mesa Endstufe 20/20 eine Röhre Stromlos
« Antwort #5 am: 24.07.2014 19:55 »
Hab den Übeltäter jetzt entdeckt - es ist ein Gitterwiderstand am 9ten Pin durchgebrannt, weiss allerdings nicht warum, naja hab es ersetzt, alles läuft super, danke an carlitz, hab beim überprüfen der Kontakte den Widerstand entdeckt.
Jetzt stimmt auch der Bias mit -10,8 Volt bzw. 31,5 mA pro Röhre wieder.

Zum Thema heiße Röhren, also mit 31,5 mA sinds dann etwa 95% bei der Annahme von 12 Watt Verlustleistung und 373 Volt Anodenspannung, normalerweise werden Class A Verstärker mit etwa 90% gefahren, wenn ich mich nicht irre, also sinds bei der Mesa etwas mehr. Etwas Offtopic: Dirk, bieten sie denn EL84 Röhren mit Ruhestromangaben von 31mA an?

MfG
Grigoriy

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Offline cca88

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Re: Mesa Endstufe 20/20 eine Röhre Stromlos
« Antwort #6 am: 24.07.2014 20:30 »
Hab den Übeltäter jetzt entdeckt - es ist ein Gitterwiderstand am 9ten Pin durchgebrannt, weiss allerdings nicht warum, naja hab es ersetzt, alles läuft super, danke an carlitz, hab beim überprüfen der Kontakte den Widerstand entdeckt.
Jetzt stimmt auch der Bias mit -10,8 Volt bzw. 31,5 mA pro Röhre wieder.

Zum Thema heiße Röhren, also mit 31,5 mA sinds dann etwa 95% bei der Annahme von 12 Watt Verlustleistung und 373 Volt Anodenspannung, normalerweise werden Class A Verstärker mit etwa 90% gefahren, wenn ich mich nicht irre, also sinds bei der Mesa etwas mehr. Etwas Offtopic: Dirk, bieten sie denn EL84 Röhren mit Ruhestromangaben von 31mA an?

MfG
Grigoriy

Hallo Grigoriy,

bzgl. "Class A" und der "Verteilung der Ströme auf die Röhren" hast Du da ein paar Denkfehler drin....

Bei 373V über ne EL84 gibt es kaum eine vernünftige Möglichkeit im "A" Bereich zu landen.... Auch mit 90% Verlustleistung nicht

Selbst der AC30 ist kein echter "Class A" Verstärker. Der kocht zwar die Röhren - ist abernicht Class A. Der Mesa sicherlich auch nicht...


Das "Verteilen der Ströme auf die restlichen Röhren " gilt nur für Amps mit Kathodenbias - realisiert mit EINEM Kathodenwiderstand. Nicht für fixed Bias - also negativer Gittervorspannung am Steuergitter.


Die Ursache für das Durchbrennen des Schirmgitterwiderstands war mit einiger Sicherheit der Exitus der Röhre. Der  Widerstand ist quasi als Sicherung eingesprungen um den Amp vor der Amok laufenden Röhre zu schützen. Daher - den Widerstand auf keine Fall mit einem "hochwattigeren" Typ ersetzen, wenn keine Anodenspannungssicherung vorhanden ist....

Grüße

Jochen

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Offline High_Voltage

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Re: Mesa Endstufe 20/20 eine Röhre Stromlos
« Antwort #7 am: 24.07.2014 21:15 »
Hallo Jochen,
Danke für die Antwort.
Also die angesprochene Röhre in dem einen Sockel war nicht kaputt, ich habe die Röhren untereinander ausgetauscht und gesehen, dass sie alle funktionieren. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Röhre nicht ganz sauber läuft. Das werde ich bei der nächsten Probe herausfinden.

Auf das Verteilen des Stromes habe ich so geschlossen, wenn eine Röhre bzw. der Sockel ausfällt, was er ja vor dem Austausch des Widerstands war, dann haben die restlichen drei Röhren jeweils 41 mA Ruhestrom, das konnte ich mit meiner Messung auch so bestätigen, jetzt wo ich den Widerstand getauscht habe, haben wieder alle Röhren denselben Strom, nämlich von 31mA. So weit so gut. War nur eine Annahme.

Naja das mit Class A war auch nur eine Vermutung von mir, Mesa selbst nennt sie Dyna-Watt, bzw. bei anderen Endstufen Simu-Class. Daraus werde ich nicht wirklich schlauer. Es gibt jedoch eine Erklärung von Mesa, werde mir die mal genauer durchlesen.

Den Widerstand habe ich jetzt mit einem 0,5 Watt Kohlepresswiderstand ersetzt, dieselben scheint Mesa auch zu verwenden. Eine Anodenspannungssicherung gibt es leider nicht.

MfG
Grigoriy
« Letzte Änderung: 24.07.2014 21:30 von High_Voltage »

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Offline cca88

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Re: Mesa Endstufe 20/20 eine Röhre Stromlos
« Antwort #8 am: 24.07.2014 21:55 »
Hallo Jochen,
Danke für die Antwort.
Also die angesprochene Röhre in dem einen Sockel war nicht kaputt, ich habe die Röhren untereinander ausgetauscht und gesehen, dass sie alle funktionieren. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Röhre nicht ganz sauber läuft. Das werde ich bei der nächsten Probe herausfinden.

Auf das Verteilen des Stromes habe ich so geschlossen, wenn eine Röhre bzw. der Sockel ausfällt, was er ja vor dem Austausch des Widerstands war, dann haben die restlichen drei Röhren jeweils 41 mA Ruhestrom, das konnte ich mit meiner Messung auch so bestätigen, jetzt wo ich den Widerstand getauscht habe, haben wieder alle Röhren denselben Strom, nämlich von 31mA. So weit so gut. War nur eine Annahme.

Naja das mit Class A war auch nur eine Vermutung von mir, Mesa selbst nennt sie Dyna-Watt, bzw. bei anderen Endstufen Simu-Class. Daraus werde ich nicht wirklich schlauer. Es gibt jedoch eine Erklärung von Mesa, werde mir die mal genauer durchlesen.

Den Widerstand habe ich jetzt mit einem 0,5 Watt Kohlepresswiderstand ersetzt, dieselben scheint Mesa auch zu verwenden. Eine Anodenspannungssicherung gibt es leider nicht.

MfG
Grigoriy


Hallo Grigoriy
deine Antwort in Bezug auf deine früheren Postings läßt mich ein bisschen zweifeln, ob Du genau weißt, was da passiert...

Ich hatte den Eindruck, daß die Röhre aus dem fraglichen Sockel in den anderen "redplated" - ist das auf einmal nicht mehr der Fall?

Ich hab mir jetzt den MESA Schaltplan NICHT angesehen - aber - wenn eineRöhre OK ist und nur die Schirmgitterspannung fehlt, dann gehen die Ströme an den verbleibenden 3 Töpfen NICHT rauf.... Wenn schon  - dann ist irgendwas anderes faul - das gilt es zu finden. Ansonsten dokterst Du nur an irgendwelchen Symptomen rum.

Denn Amp bekommst Du früher oder später wohl wieder auf den Tisch

Einfach ein kleiner Rat: ob gut ode weniger: Theorie nachlesen: Class A,  Fixed Bias, Kathodenbias....

nix für ungut

Jochen

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Offline High_Voltage

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Re: Mesa Endstufe 20/20 eine Röhre Stromlos
« Antwort #9 am: 24.07.2014 22:34 »
Hallo Jochen,

Sagen wir es mal so, wäre ich ein Profi, würde ich hier meine Fragen wohl nicht posten. Außerdem hast du Recht, ich bin kein ausgebildeter Amptechniker oder dergleichen, nur ein Technik-begeisterter Gitarrist, der gelegentlich Effekte bastelt und für Freunde und Bekannte Gitarren und Amps einstellt. Was die Theorie angeht, ist es sehr peinlich, das werde ich definitiv nachholen. So nun zurück zum Thema.

Die Schaltung kann ich gerne zeigen, unter diesem Link: https://dl.dropboxusercontent.com/u/10915767/2020%20poweramp.pdf
Naja außer dem gewechselten Widerstand (1k) scheint alles in Ordnung zu sein, die Elkos haben keine Buckel oder dergleichen, die Werte stimmen auch alle. Keine weiteren schwarzen Flecken auf dem Board :)

Was die redplating Röhre angeht, stimmt, es tritt jedoch nicht jedes mal auf, deshalb denke ich, dass die Röhre defekt ist, deshalb wollte ich den Amp auch weiter beobachten. Das mit dem redplating war aber kein primäres Problem. Jetzt, wo der Widerstand ausgewechselt ist, rückt dieses Problem an erste Stelle.

Im Nachinein denke ich wirklich, dass redplating die Ursache für den durchgebrannten Widerstand ist. Also müssen wohl neue Röhren rein. Am besten alle, denn ich weiss nicht wie lange die so heiß gefahren sind, bis ich den Amp bekommen habe. Die werden sicherlich nicht mehr lange leben, denke ich.

MfG
Grigoriy