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Planung und Bau eines Mullard 3-3

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Offline Ulder

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Planung und Bau eines Mullard 3-3
« am: 17.08.2014 12:01 »
Hallo zusammen,

nachdem ich einen Phonopreamp mit Erfolg gebaut habe (Bilder folgen bald ;)), ist es an der Zeit ein für eine HiFi-Endstufe. Ich hab hierbei an den Mullard 3-3 gedacht, da ich hierfür noch ein paar Bauteile habe (PT,Drossel, div. Elkos, Röhren etc.). Ich will ihn gleich in der Stereoversion bauen, hierfür habe ich mich beim Netzteil an diesem Nachbau orientiert:

http://www.audioelektronik-shop.de/ein_mullard_3-3_klon.html

Der restliche Schaltplan ist dem Original nachempfunden:

http://www.r-type.org/articles/3-3-c.jpg

Als Gleichrichterröhre würde ich allerdings eine GZ34 einsetzen, da laut Datenblatt der 5U4G die Elkos max. 40µF haben dürfen.

Der Netztrafo soll ein Wuestens TRA400 sein.
Zitat
Vielseitiger 200 VA Universal-Trafo für Röhrenprojekte wie TRA300 jedoch

Primär 100/127/230 V

Sekundär
2 * 270 V 200 mA
2 * 50 V 200 mA
5 V 3,5 A
6,3 V 2 A
6,3 V 7 A

Ideal für mittlere Verstärker. Die Sekundärwicklungen lassen sich sowohl in Reihe mit Mittelpunktschaltung und Röhrengleichrichter,
als auch parallel mit Brückengleichrichter betreiben. Die 50V-Wicklungen können separat als Gittervorspannungswicklungen oder
in Reihe mit den 270V-Sekundärwicklungen genutzt werden.

Die beiden 270V Wicklungen betreibe ich als Mittelpunktschaltung (vgl. Schaltplan) und laut http://www.dreamtone.org/Calculate_Current_Form.htm, müsste ich auf eine Spannung nach der GZ34 im Leerlauf von ca. 375V kommen. Ich würde dann die Spannungen im Betrieb ggf. über R7 und R12 bzw. durch hinzüfgen der 50V Wicklung anpassen, sodass ich auf die im Schaltplan eingezeichneten grünen Spannungen nach Mullard komme.

Im obigen Link wird erklärt, dass die Gittervorspannug der EL84 aus der Differenz der Anodenspannung der EF86 und der Kathodenspannug der El84 ergibt. Meine Überlegung hierzu wäre, statt R13 einen R13* + Trimmpoti zu verbauen um die Gittervorspannungdifferenz von 7.5-8V einszustellen bzw. die beiden Kanäle aufeinander abzustimmen.   

Gerade in HiFi-Nachbau Projekten liest man doch recht viel über den erfolgreichen Einsatz der Hammond Universal Ausgangsübertrager,
obwohl diese laut Datenblatt für HiFi Anwendungen nich vorgesehen sind. Ich hab den ganzen Aufbau mal mit einem 125CSE geplant, würde aber gerne von euch euere Meinung dazu hören. Gerne auch alternativen, vielleicht doch ein Wuestens ATRA0288 oder Reinhöfer 53.62P?

Das ganze soll in einem Hammond Chassis AL 1444-24 verbaut werden, hierzu im Anhang auch ein Layout.
 
Viele Grüße
Jan

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Offline Ulder

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Re: Planung und Bau eines Mullard 3-3
« Antwort #1 am: 18.08.2014 22:22 »
Hallo zusammen,

ich habe heute den Entwurf überarbeitet:

- Standy Schalter entfernt
- C10 und C11 auf 32µF reduziert
- Anodenwiderstände R18/R19 eingefügt
- Wuestens ATRA0288 Ausgangsübertrager
- neues Layout

Viele Grüße
Jan

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Offline Martino

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Re: Planung und Bau eines Mullard 3-3
« Antwort #2 am: 19.08.2014 10:16 »
Ein schönes Projekt und schonmal sehr anständige Planung.  :topjob:

Warum hast Du die 15R in der HV hängen? Wenn Du weniger Spannung willst, wobei das Original ohnehin mit 300-0-300 und nicht 270-0-270 läuft, kannst Du eine 5U4 verwenden.
Zur Trafowahl, kann ich Dir nicht viel sagen, weil ich beide noch nicht verwendet habe. Ich würde vermutlich sicherheitshalber die Hammond Audio SE -Serie verbauen, falls das Ding ins Wohnzimmer soll. Für Budget-OTs hab ich mal das hier gefunden ... http://tubelab.com/articles/component-testing/budget-output-transformers/

Bin gespannt wie es weitergeht.
Viel Spass, Martin
« Letzte Änderung: 19.08.2014 10:27 von Martino »

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Offline Ramarro

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Re: Planung und Bau eines Mullard 3-3
« Antwort #3 am: 19.08.2014 11:47 »
Hallo,

bin jetzt doch etwas verwundert über den hohen Arbeitswiderstand und die dementsprechend niedrige Anodenspannung an den EF86. Habe ich so jedenfalls bisher noch nicht gesehen, was ist denn der Sinn?

Grüße,
Rolf

Edit: OK, direkt galvanische Kopplung und Gegenkopplung, aber evtl. auch begrenzter oberer Frequenzbereich und erhöhtes Rauschen.
« Letzte Änderung: 19.08.2014 11:52 von Ramarro »
Wer As (Ab) sagt, muss auch Bes (Bb) sagen.

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Offline _peter

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Re: Planung und Bau eines Mullard 3-3
« Antwort #4 am: 19.08.2014 11:58 »
Hallo,

@Martino: Das sind wohl die Schutzwiderstände für die Gleichrichterröhre, die anhand der
Daten des Netztrafos berechnet werden (steht im guten Datenblatt der Gleichrichterröhre).
Ich würde eher R14 rausnehmen.

@Ramarro: So wird die Anodenspannung der Ef86 weit runtergezogen, damit sie zur Kathodenspannung
der Endröhre passt. Wäre die Spannung an der EF86-Anode höher, würde mehr Strom durch die EL84
fließen und damit ihr Arbeitspunkt verschoben. Ist das gleiche Prinzip wie beim direkt gekoppelten Kathodenfolger.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
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Offline Ulder

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Re: Planung und Bau eines Mullard 3-3
« Antwort #5 am: 19.08.2014 13:07 »

Warum hast Du die 15R in der HV hängen? Wenn Du weniger Spannung willst, wobei das Original ohnehin mit 300-0-300 und nicht 270-0-270 läuft, kannst Du eine 5U4 verwenden.


Wie Peter schon anmerkte, sind das die Schutzwiderstände für die Gleichrichterröhre. Im Anhang ist meine Berechnung.
Die 15R sind aber doch etwas knapp, da diese eine Toleranz von +/- 10% haben. Ich Tendiere eher zu 18R bzw. 22R, dann müsste ich auf der sicheren Seite sein.

Zur Trafowahl, kann ich Dir nicht viel sagen, weil ich beide noch nicht verwendet habe. Ich würde vermutlich sicherheitshalber die Hammond Audio SE -Serie verbauen, falls das Ding ins Wohnzimmer soll. Für Budget-OTs hab ich mal das hier gefunden ... http://tubelab.com/articles/component-testing/budget-output-transformers/

Die Hammond Audio SE Serie sprengt für mein Erstlingswerk die finanziellen Mittel :), habe mich für den Wuesten entschieden.

Ich würde eher R14 rausnehmen.

Kannst Du mir das genauer erklären?

Grüße
Jan



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Offline Martino

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Re: Planung und Bau eines Mullard 3-3
« Antwort #6 am: 19.08.2014 13:14 »
Wie Peter schon anmerkte, sind das die Schutzwiderstände für die Gleichrichterröhre

Ah ok, Denkblockade.   ;) Spitzenstrom-Begrenzung
« Letzte Änderung: 19.08.2014 13:17 von Martino »

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Offline _peter

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Re: Planung und Bau eines Mullard 3-3
« Antwort #7 am: 19.08.2014 13:37 »
Kannst Du mir das genauer erklären?

Ich meinte, wenn schon einen R aus der Versorgung entfernen, dann lieber den als die Schutzwiderstände.
Ich dachte dabei an Vermeidung von sag. Aber ich hatte einen Denkfehler, weil die Endstufe ja in Class A
läuft und daher die Stromaufnahme konstant ist.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
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Offline Ulder

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Re: Planung und Bau eines Mullard 3-3
« Antwort #8 am: 19.08.2014 17:37 »
nochmal zurück zu der Gittervorspannung von 7,5-8V:
Meint ihr es reicht aus einen Festwiderstand R13 zu verbauen oder doch mit einem Trimmer arbeiten?

Zum Thema "gute" Röhren, wie in dem obigen Artikel erwähnt:
Ich habe noch jeweils ein gemachtes Paar JJ EL84 und ITT Lorenz NOS EL84, die ich verwenden würde. Als EF86 hatte ich an die EH aus dem Shop gedacht.

Grüße
Jan

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Offline Ulder

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Re: Planung und Bau eines Mullard 3-3
« Antwort #9 am: 28.08.2014 19:52 »
Hallo zusammen,

der Mullard ist mittlerweile zusammengebaut :) und "funktioniert", nur hab ich noch ein paar Probleme, bei denen ich gerade mit meinem Wissen am Ende bin:

1. Im Ahnhang ist der akutelle Schaltplan mit den Spannungen, "von oben nach unten gelesen": Leerlauf (lila), Last (türkis) und Soll unter Last (grün). Die Spannungen der beiden Kanäle sind im Leerlauf nahezu identisch. Unter Last messe ich aber an der Anode der EF86 des einen Kanals, eine deutlich zu niedrige Spannung: 9,7V statt wie beim anderen Kanal 22,5V. Ich habe schon alles überprüft: Widerstände, Verdrahtung, Lötstellen, Röhren gewechselt, etc. und nichts gefunden...

2. Beim Kanal mit den richtigen Spannungen ist ein deutliches rauschen und knistern warnehmbar. Selbiges prozedere nochmal: Bauteile gecheckt, Verdrahtung, Lötstellen, Kabel bewegt (keine wahrnembare Änderung der Geräuschkulisse), Röhren gewechselt, nichts hat geholfen. Ein weiteres Symptom: Die beiden EF86 (hatte zuerst den Verdacht, das eine der beiden defekt ist) sind in diesem Kanal "mikrofonisch". Wenn ich die EF86 mit einem Holzstäbchen antippe, ist es über den Lautsprecher zu hören.

R13 und P3 sind auf 560R eingestellt. Zu Testzwecken habe ich die schaltbare Gegenkopplung entfernt, was aber auch nichts gebracht hat. Die Masseführung ist wie im Plan angegeben: MZ= zentrale Masse, M1-3 wurden am jeweiligen Ladeelko gesammelt und dann zu MZ geleitet.

Hat jemand eine Idee?

Viele Grüße
Jan

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Offline _peter

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Re: Planung und Bau eines Mullard 3-3
« Antwort #10 am: 29.08.2014 10:41 »
Hallo,

wandern die Werte beim tauschen der beiden EF86 mit?
Dann sind die Röhren einfach unterschiedlich. Die Schaltung
reagiert ja sehr sensibel auf unterschiedliche Röhren, da der
AP der Endstufe vom AP der Vorstufe abhängt.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline Holzdruide

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Re: Planung und Bau eines Mullard 3-3
« Antwort #11 am: 29.08.2014 11:08 »
Hallo

Beim Beäugen des Layouts fällt auf dass 2 Röhrensockel spiegelverkehrt gezeichnet sind, bist Du sicher keinen Wurm in der Verdrahtung zu haben ?

Gruß Franz

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Offline Ulder

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Re: Planung und Bau eines Mullard 3-3
« Antwort #12 am: 29.08.2014 14:03 »
Hallo Peter, Hallo Franz,

der Fehler wandert nicht mit.
Aber sollte nicht zumindest die Anodenspannung der EF86 konstant sein? Oder hab ich da gerade einen Denkfehler?!

Das die Röhrensockel spiegelverkehrt sind, ist mir klar, hab auch beim Aufbau penibel darauf geachtet ;)

Ich werde am Wochenende nochmal alles durchchecken.

Besten Dank und viele Grüße
Jan

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Offline Ulder

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Re: Planung und Bau eines Mullard 3-3
« Antwort #13 am: 1.09.2014 10:31 »
Hallo zusammen,

ich habe am Wochenende den Mullard ausgiebig unter die Lupe genommen:

Zuerst habe ich das Massekonzept geändert, die beiden Inputbuchsen sowie den Poti direkt an MZ angeschlossen: auf einmal waren an beiden Anoden der EF86 23V zu messen, die beiden Kanäle haben, wenn auch mit starken Störgeräuschen funktioniert. Im Eifer des Gefechts, das komplette Massekonzept nach dem Layout von Mullard geändert, in der Hoffnung das die Störgeräusche völlig weggehen. Dann ging das ganze wieder von vorne Los: An der einen Anode der EF86 23V, die andere 11V...

Beim antippen des Kabels vom Schleifer des Potis zu C1 haben sie die Geräusche sehr stark verändert, antippen von C1 hat man über die Lautsprecher gehört, da kam wohl diese Mikrofonie her. Alle Signalleitungen gegen abgeschirmte Kabel getauscht - kein Besserung. Aus der Krabbelkiste die beiden C1 Vishay Kondensatoren gegen SoZos getauscht und siehe da: Keine Störgeräusche mehr und an beiden Anoden der EF86 ca. 50V anliegend, die Anodenspannung der EL84 ist auf 230V gesunken, beide Kanäle funktionieren.

So ganz verstehe ich aber den Zusammenhang vom Koppelkondensator C1 und der Anodenspannung der EF86 nicht, kann hier jemand Licht ins Dunkle bringen?

Viele Grüße
Jan

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Offline _peter

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Re: Planung und Bau eines Mullard 3-3
« Antwort #14 am: 1.09.2014 10:58 »
Hallo Jan,

das hört sich ja tatsächlich sehr rätselhaft an.
Hast du mal gemessen, ob der Vishay nen Kurzschluss hat?
Wie viel Spannung fällt eigentlich über den Kathodenwiderständen
der EF86 ab und haben die den richtigen Wert?
Und last but not least: Stellst du uns auch ein Foto vom Aufbau rein?
Ich weiß - viele Fragen. Erstmal Glückwunsch, dass der Amp läuft.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
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