Hallo liebe Leute,
möchte gern hier im Forum ein bischen Meinung / Erfahrung zu diesem schon zig-Millionen Mal diskutierten Thema einholen/austauschen.
Ich besitze unter anderem zwei Mesa Triple Rectifier Amps, die ich in den letzten Monaten recht günstig und im defekten Zustand gekauft und mittlerweile repariert habe. Dabei hatte ich Gelegenheit, mich neben den Qualitäten des Amps auch von seinem nicht unerheblichen Geräuschaufkommen zu überzeugen.
Schaut man im Netz, findet man hüfig Threads zum Thema Brummen/Rauschen. Aber die Aussagen helfen mir nicht bei der Einschätzung, denn diese reichen von "Totenstill" bis "Mesa sind ja nicht für geräuscharm berühmt".
Ich versuche mal, das Ganze quantisierbar zu machen. Auf dem Messplatz befindet sich ein Triple Rectifier der 2ten Generation (3-channel)
1)
Kein Gitarrenkabel eingesteckt, Loop auf Bypass, Presence,Bass,Mitten,Höhen aller Kanäle in Mittenposition, Master und Gain aller Kanäle auf 0. Rectifier auf Silicium, Einstellung auf Bold.
Power an/Standby an. Man hört (fast) nichts.
Kanal Grün
Master bis etwa 8: Noch hört man fast nichts. Ab 8 bis Rechtsanschlag zunehmendes Gemisch von Rauschen/Brummen. Dies bei Gain 0!
Bei änderung am Gain ändert sich das Gemisch, aber die Lautstärke der Nebengeräusche nicht wesentlich. Ab etwa 10 Uhr ist das Brummen schon recht deutlich, bei Rechtsanschlag in etwa von der Lautstärke eines PKW im Leerlauf. Also nicht so schlimm, aber - im Gegensatz zu anderen Verstärkern meiner Sammlung - laut.
Kanal Gelb & Rot
Prinzipiell das gleiche wie im Kanal Grün, ist also nicht so dass man sagen kann dass ein bestimmter Kanal betroffen ist.
Das gleiche Verhalten habe ich auch bei meinem Dual Channel Triple Rectifier.
Bin ich naiv ? Ich erwarte von einem Amp normalerweise, dass ohne eingestecktes Kabel und ohne Signal bzw. bei Gain 0 auch bei Master im Vollanschlag fast nichts zu hören ist....
2)
Um die Quelle einzugrenzen habe ich jetzt den Loop für alle Kanäle aktiviert. Damit wird der Output zum Master und zusätzlich wird V4 involviert. Wenn jetzt alle Master auf 0 sind und der Output auf Vollanschlag hört man nur ein sanftes Brummen. Damit könnte ich durchaus leben, nicht ideal aber fast. Wenn man jetzt den versuchsaufbau 1) wiederholt sind die Ergebnisse fast genau gleich wie in 1).
3)
Gleicher Aufbau wie 2) - Allerdings jetzt Signalkabel im Return eingesteckt, alle Master und Gain auf 0, Output vorne auf Anschlag. Immer noch nur sanftes Brummen. Pegel auf 1/3 zurückgenommen, Signalkabel mit Finger berührt .... Jo, da kommt Power und wie.
Also nur als Endstufe wäre das Ding perfekt, Powerröhren, V4 und V5 machen einen guten Job, fast unhörbar.
Damit bleibt der Pfad V1-V3 verdächtig. Laut Schaltplan (Im Anhang) bekommt V1 DC vom Low-Volt Spannungsteil, V2-V5 AC. Als ich meine Platine aber ausgebaut und kontrolliert habe, entdeckte ich, dass auch V2 DC vom Low-Volt Spannungsteil erhält. Allerdings umgekehrt polarisiert wie V1.... Dh: V1 Pin 9 ist mit Pin 4/5 V2 verbunden und V1 Pin 4/5 mit V2 Pin 9. Ich schaute danach, weil ja gern Heizugsbrummen für diesen Effekt zuständig sein kann.
Tja - bevor ich anfange Gespenster zu sehen, frage ich lieber hier mal nach, ob jemand von euch diesen Messaufbau auch mal probiert hat. Vielleicht habe ich ja keinen Fehler sondern das ist normal (Dafür spricht, dass sowohl ein Dual-Channel als auch ein Triple-Channel das gleiche Verhalten zeigen). Allerdings wäre mir ein Fehler lieber, denn den könnte man beheben :-)
Ach ja, bevor jemand fragt. Natürlich habe ich ganze reihen an Vorstufenröhren ausprobiert ohne dass sich nennenswert etwas geändert hätte. Auch an einer anderen Steckdose blieb das Verhalten.
Danke euch für jeglichen Input ...