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Amps zugelaufen ... was macht man mit sowas ?

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Offline RoehrenJeans

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Re: Amps zugelaufen ... was macht man mit sowas ?
« Antwort #15 am: 18.11.2014 20:58 »
Hallo beisammen,
so, habe eben wieder ein bisschen weiter gemessen und versucht den Fehler weiter einzugrenzen...
Die zweite Vorstufen-Platine 81050 scheint auch OK zu sein. Mein Testsinus kommt durch, und lässt sich in der Amplitude schön regeln.

Nun habe ich mich nochmal an die Bias-Spannung gemacht und an den beiden Elkos auf der 84001 gemessen.
Leider kann ich in meinem Schaltplan diese Spannungsangabe nicht lesen und würde mich freuen, wenn mir jetzt mal jemand über die Schulter schauen könnte.
Ich habe sowohl mit meinem Billigheimer Multimeter als auch mit dem Oskar gemessen.
Brumm ist fast keiner drauf, d.h. die Elkos sind noch OK - aber -93V die ich da messe machen mich doch etwas stutzig - passt das ?
Am Trafo steht etwas von 65V, ich vermute das ist der Effektivwert - d.h. Einweggleichrichtung, mehr oder weniger unbelastet - Wurzel 2 * Ueff = 90 irgendwas - passt wohl.
Ich muss gestehen, dass ich mich mit Endstufen, der negativen Biasspannung und dem Zeugs bisher noch nicht beschäftigte habe... aber ich denke bis hierher ist erstmal alles im grünen Bereich.

Mein Bauchgefühl sagt mir daher, dass der Bock irgendwo in der 82016 sitzt.
Um den Fehler weiter einzugrenzen überlege ich nun, ob ich nicht einfach testweise den Ausgang besagter Stufe vom Eingang der Endstufe auftrenne und am Eingang der Endstufe (sprich Pin oder Signal No.6 des Schaltplanes auf der 84001) mal ein Testsignal einspeise.

Am Eingang sitzt ein Koppel-C, d.h. passieren kann da ja erstmal nichts oder ?
Bei der Gelegenheit eine Frage: Nach dem Koppel-C ist eine Wechselspannungsangabe von 6V.
Welche Randbedingungen gelten denn üblicherweise für solchen Angaben bzw. auf was für ein Eingangssignal sind diese bezogen ?
Ich vermute mal das sind die 220mV am hochohmigen Eingang bzw. die 65mV am niederohmigen oder ?
Gretchenfrage - dreht man für diese Messungen die Potis üblicherwiese auf "Mittelstellung" ?

Zurück zum Endstufentest, - Signalgenerator dran und vorsichtig den Pegel erhöhen ?
Gute Idee oder "ne irgendwas nicht bedacht"  ???

Bin für jede Hilfe dankbar.
Gruß
Stoffel

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Offline bea

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Re: Amps zugelaufen ... was macht man mit sowas ?
« Antwort #16 am: 18.11.2014 22:26 »
So auf die Schnelle habe ich nur den Schaltplan des Eminent 1 greifbar. Da gibt es auch das 84001-Modul. Am PI (Katodyn) werden tatsächlich 320 V (bzw 340 beim Vollröhren-Emi) an der Anode und 86-88 V an der Katode gefordert.

Steht der Spannungswähler eigentlich auf 220 V oder auf 240 V? Solange die Heizspannung im zulässigen Bereich liegt, darf er ruhig auf 220 V stehen; allerdings sind dann alle Spannungen im Verhältnis der aktuellen Netzspannung zu 220 V größer: das könnte die 93 V erklären.

Zur Bias-Stromversorgung: wie Du schon schriebst hast Du 65 V ~ an der Bias-Wicklung des Trafos (Messwert?). Hinter der Diode sollen es dann -76 V = sein, genauer gesagt an C407.

Am zweiten Siebelko (C 408 bzw. Eingang der Bias-Trimmer) sollten dann so um die -60 V anliegen. Das steht zumindest in den Schaltplänen der Vollröhren-Eminents mit der gleichen Endstufe.

Welchen Wert hat bei Dir R409 (330 Ohm)? Ist die Diode noch ok? Aber solange da eine saubere Gleichsspannung liegt und solange Du die Bias-Trimmer bequem auf den Sollwert von -37 V am Schleifer bzw. -34 V an den Gittern der EL34 einstellen kannst, ist alles ok. An dieser Stelle siehst Du übrigens nochmal, wie wichtig intakte Trimmer sind: auch die Gitterableittwiderstände sind in das System integriert - die Ableitung auf Masse erfolgt über R 415 und den Standby-Schalter. Diese Werte solltest Du unbedingt prüfen, ebenso die Spannung hinter den Koppel-Cs. Das sollten ebenfalls etwa -34 V sein. Wenn nicht, ist der betreffende Koppel-C im Eimer.

Die 6 V ~ am Engang ist die Signalspannung, die für Vollaussteuerung benötigt wird. Wegen des wechselspannungsmässigen Spannungsteilers R400 / R 401 muss die Vorstufe dazu 7 V liefern.

So, und nun viel Spaß beim Durchprüfen.

Ich hab das Gefühl ich sollte mir mal meinen halb renovierten Emi 2 vornehmen und durchprüfen.
« Letzte Änderung: 18.11.2014 22:39 von bea »
Liebe Grüße

Beate

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Offline The stooge

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Re: Amps zugelaufen ... was macht man mit sowas ?
« Antwort #17 am: 18.11.2014 22:41 »
Hallo,

Zurück zum Endstufentest, - Signalgenerator dran und vorsichtig den Pegel erhöhen ?

ich fange mit dem Signalgenerator eigentlich immer von hinten an: also zuerst hinter R 416/417 das Signal reingeben, wenn es gleichlaut im Speaker ankommt, kannst Du das schon mal abhaken und weiter im Signalweg nach vorne gehen bis Du nix mehr hörst. Da ist dann der Wurm drin.

ne schöne Jrooß, Mathias

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Offline RoehrenJeans

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Re: Amps zugelaufen ... was macht man mit sowas ?
« Antwort #18 am: 18.11.2014 23:08 »
Hallo Ihr beiden,
vielen Dank für Eure Unterstützung !
Heute und morgen komm ich zu nix, also nicht wundern wenn hier erstmal etwas Ruhe einkehrt ... ich melde mich wieder wenn ich neue Erkenntnisse habe.
Jetzt erstmal
 :gutenacht:
Stoffel

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Offline bea

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Re: Amps zugelaufen ... was macht man mit sowas ?
« Antwort #19 am: 19.11.2014 02:13 »
Dir ist aber bewusst, dass auf allen Modulen diverse Elkos sitzen? Die sind ebenfalls fällig. Das fängt bei der Siebung für die Vorstufen an. Auch als Katoden- und Koppel-Cs werden überwiegend Elkos verbaut.

Alle Elkos auf Verdacht auszutauschen ist sicherlich kein Fehler, besonders, weil es sich um vergleichsweise billige Bauteile handelt (kleine Radialelkos mit geringer Spannungsfestigkeit, leider nicht mehr so hübsch orange wie die Modelle aus den 70ern).

Und bevor Du überhaupt dran denkst, da mit Signal durchzugehen, sollten sämtliche Spannungen geprüft und idealerweise alle Elkos getauscht sein.

Mal ne ganz andere Frage: sind die Trimmer für die Biasspannung eigentlich stehend oder liegend? Ich weiß das nur von den Vollröhrengeräten dieser Baureihe (Bassking 1 und Eminent 2) und vom G-2000. In letzterem sind liegende Trimmer, in den beiden anderen Kisten stehende.
« Letzte Änderung: 19.11.2014 02:15 von bea »
Liebe Grüße

Beate

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Offline RoehrenJeans

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Re: Amps zugelaufen ... was macht man mit sowas ?
« Antwort #20 am: 19.11.2014 06:15 »
Moin Bea,
Zitat
Dir ist aber bewusst, dass auf allen Modulen diverse Elkos sitzen? Die sind ebenfalls fällig (...) Und bevor Du überhaupt dran denkst, da mit Signal durchzugehen, sollten sämtliche Spannungen geprüft und idealerweise alle Elkos getauscht sein.
Hm, eigentlich wollte ich jetzt nicht bereits auf Verdacht die Kiste komplett zerlegen und sämtliche Elkos tauschen.
Im Moment war mein Ansatz erstmal zu kucken wo der "eigentliche" Bock sitzt, diesem dann den Zahn zu ziehen und dann mit meinem Kumpel überlegen, ob er die Kiste verkaufen will oder ob ich ihm in paar Öre gebe und sie mir als Bastelwastel-Projekt im Regal lasse. (Dann entweder "Restaurieren" und Cs tauschen oder eben komplett als Basis für einwie auch immer geartetes EL34 Projekt zu verwednen ... da föllt mir gerade ein, dass ich zwar einen geilen Bass aber keinen Bassamp habe  ;D )

Aber OK, - ich habe bisher noch nicht mal die Endstufenröhren gezogen um die Spannungen zu prüfen - , da sollte ich meine generelle Vorgehensweise wohl etwas überdenken  ::)

Btw. die Trimmer sind die stehend eingelöteten.

Shit bin schon wieder spät dran, noch schnell nen Kaffee und dann ab ... wünsche einen schönen Tag,
Gruß
Stoffel

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Offline The stooge

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Re: Amps zugelaufen ... was macht man mit sowas ?
« Antwort #21 am: 19.11.2014 08:14 »
Mojn Bea,

Und bevor Du überhaupt dran denkst, da mit Signal durchzugehen, sollten sämtliche Spannungen geprüft und idealerweise alle Elkos getauscht sein.

Was spricht dagegen, das umgekehrt zu machen, wie von mir vorgeschlagen?

ne schöne Jrooß, Mathias

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Offline bea

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Re: Amps zugelaufen ... was macht man mit sowas ?
« Antwort #22 am: 19.11.2014 11:19 »
Hi Mathias,

wenn man den Verstärker behalten und verwenden wird, halte ich es für sinnvoller, ihne erstmal komplett zu prüfen. Für mich fängt das mit den Spannungen an. Und zumindest einer Sichtprüfung nach geplatzen Elkos.



Wenn man das Ding allerdings eh verscherbeln möchte, sollte man den Aufwand allerdings minimieren. Dann würde ich mich vermutlich ebenfalls mit dem Signalgenerator von hinten nach vorne hangeln, und das nur im Röhrenteil. Und das Teil mit einer Defektbeschreibung in die Bucht setzen. So viel weniger wird er nicht bringen, zumindest, wenn die Endstufe ok ist. Also Verkauf als "Endstufe durchgemessen, funktioniert, Fehler irgendwo in der Transistorvorstufe".

Interessant scheint mir gerade beim kleinen Favorit einerseits das Gehäuse zu sein (hat er ne Headshell oder Plastikgehäuse?), andererseits die Trafos und vielleicht auch die beiden alten EL34. Und dann sind auch zeitaufwendige Eingriffe wie Trimmertausch erstmal wurscht - die meisten Geräte gehen doch ohne über den Tresen.

Hier übrigens nochmal der Link zu den Untelagen - enthält Schaltplan und Bedienungsanleitung. Mit Bild der Rückwand und der Buchsenbelegung: http://www.peel.dk/Dynacord/Favorit_I.html
« Letzte Änderung: 19.11.2014 11:23 von bea »
Liebe Grüße

Beate

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Offline RoehrenJeans

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Re: Amps zugelaufen ... was macht man mit sowas ?
« Antwort #23 am: 19.11.2014 19:22 »
Hallo beisammen,
nach dem Motto "täglich grüßt das Murmeltier" komme ich soeben wieder aus meinem Keller ...
Zuerst einmal habe ich, wie von Bea vorgeschlagen, die Endstufenröhren gezogen und die Biasspannung gemessen ...
Große Verwunderung - 88V am Pin 5 der EL34 ??? Hä, .. tja wer misst misst Mist - bzw. manchmal sollte man einfach den Kopf und den Standbyschalter einschalten  :facepalm:
Alles Paloma. An der einen Röhre -34V an der anderen -36V - passt für den Anfang.

Dann schnell ein kleines Adapterkabel zusammengebraten und ein Signal auf die Endstufe gegeben - tatatataaa - es tönt.
D.h. Netzteil, Trafos, AÜ und Röhren sind OK - das ist doch schonmal was.
Leider kommt aus meiner USB-Soundkarte, die als Signalgenerator dient nur ca. 2Vss raus, d.h. so richtig mit Volldampf habe ich noch nicht geprüft. Einen Signalgenerator der mehr Pegel könnte habe ich zwar hier auch herumstehen, aber der macht leider keinen Sinus  :-[

Na ja, genug gelabert.
Ich denke die Kiste ist, wie bereits von Mathias gesagt, ne prima Basis für ein Bastelprojekt, zumal das Chassis recht praktisch erscheint und ich auch noch das passende Holzgehäuse inkl. der Kuststoffabdeckungen habe... mal sehen.

Irgendwie macht diese Röhrenschrauberei Spaß .. d.h. als nächstes werde ich mich wohl an den M120 machen ... ;D

Viele Grüße
Stoffel

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Offline bea

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Re: Amps zugelaufen ... was macht man mit sowas ?
« Antwort #24 am: 19.11.2014 21:35 »
Ich denke die Kiste ist, wie bereits von Mathias gesagt, ne prima Basis für ein Bastelprojekt, zumal das Chassis recht praktisch erscheint und ich auch noch das passende Holzgehäuse inkl. der Kuststoffabdeckungen habe... mal sehen.

Allein wegen dieser Holzkiste hab ich mir mal einen ausgeschlachteten Favorit gekauft - ohne den Röhrenteil. Und jetzt fliegt noch das Chassis in meinem Keller rum und wartet auf Neubefüllung...

Dann viel Erfolg mit der M120.
Liebe Grüße

Beate

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Offline bea

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Re: Amps zugelaufen ... was macht man mit sowas ?
« Antwort #25 am: 21.11.2014 23:23 »
Gerade finde ich das: http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/EL503/M120.jpg

Einen Schaltplan der M120 mit Spannungswerten, Ua=500 V. Weil ja auch Signalspannungen angegeben sind, müsste man sogar den AÜ rekonstruieren können. Von den Endröhren abgesehen scheint das einfach nur die M40-Schaltung mit ECC808 an Stelle der ECC83 zu sein. Aus den oben erwähnten  6L6GC kann man doch maximal 60 W herauskitzeln? Das wäre immerhin das doppelte dessen, was die M40 kann.
Liebe Grüße

Beate