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Röhrentausch am Mesa Boogie MARK III SimulClass/ClassA model, (100 oder 60 Watt schaltbar)

.. ja hallo,
habe durch meine Suche nach Röhren für meinen Mesa Mark III diese Forum-Site entdeckt.
Finde diese auch recht interessant und vor allem informativ.
Aber leider bin ich nach dem Lesen der Empfehlungen noch verwirrter als vorher.
Ich habe schon viel rumgebastelt, von Transistorendstufen über Effektgeräte bis hin zu PA-Boxen aber im Röhrenland bin ich einfach `ne Null.
Erst einmal zu meinem Problem.
Ich habe mir vor 2 Jahren bei ---- einen Mark III ersteigert, der mit 400 Eus ziemlich günstig war.
Beim Anspielen des guten Teiles war ich dann erst einmal ziemlich entgeistert.
Im cleanen Bereich war er noch ganz akzeptabel, aber als ich ihn "singen" lassen wollte, oh weh!
Der typische Mesa-Sound, den ich von meinem V-Amp  und vom Mark IV kannte, war nicht einmal andeutungsweise zu erreichen. Der Amp klang wie mein alter Roland-Spirit, von "Sweet-Point-Einstellung" (wie in dem Mesa-Manuals beschrieben), keine Spur.
Ach ja, probiert habe ich das Ganze mit `ner Fender Tele und mit `ner Gibson LP, aber alles der selbe crunch.
Außerdem stellte ich im Ruhezustand (nicht im Stanby) ein Poltern und Knistern fest.
Zu unseren Gigs nahm ich dann den Mesa nur zweckentfremdet als Endstufe mit.
Als Preamp verwendeten wir dann einen V-Amp (Röhren-und Ampsimulator).
Nur ließ mir das keine Ruhe, denn der Mark IV lief ja auch und ich schraubte vor ein paar Tagen den Mark III auf.
Das was ich feststellen konnte:

Röhrenbestückung (Beschriftung) Preamp:
V1:   ohne Beschriftung gleicht aber vom Äußeren und Inneren genau einer 12AX7 (ECC 83)
V2, V3, V4 und V5:    MESA 7025 STR / 12AX7-A / ECC 83
Die Ersatzröhre im Halter war die gleiche wie die V1 ohne Beschriftung.

Röhrenbestückung (Beschriftung) Endstufe:
V1 und V4 (äußeren):   MESA EL 34 STR 442 / NG GRN (Farbcodierung grün)
V2 und V3 (inneren):   MESA 6L6 GC STR 420 / NG RED (Farbcodierung rot)

Zuerst probierte ich durch Austausch der V1 in der Preamp (wie im Mesa-Manuals beschrieben) das Poltern und knistern wegzubekommen.
...totale Fehlanzeige. Durch Abklopfen der Röhren stellte ich dann fest, dass eine EL 34 der Endstufenröhren `ne Macke hatte. Ich habe diese dann provisorisch gegen eine RFT EL 34 (die ich noch liegen hatte) ausgetauscht und das Knistern war erst einmal weg.

Nun versuchte ich mit der einen Ersatzröhre 12AX7 (ohne Beschriftung) das Rauschen und Brummen wegzubekommen, leider ohne Erfolg. Auch das Austauschen der V2 und der V3, die ja für den Drive-Sound im Mesa verantwortlich sein sollen, boten keinen sichtlichen Erfolg im Leadbereich. Der klingt einfach nur rau und matschig wie `ne Rechtecksinuskurve.
Auch stellte ich beim Abklopfen der Preampröhren eine gewisse Mikrofonie im Speaker fest, die sich aber in Grenzen hielt.

Nun meine Fragen (natürlich auch an Dirk):
1. Kann mir einer sagen, was die unbeschrifteten (ich nehme an 12AX7) für welche sind?
2. Muss ich alle Röhren tauschen um einen sichtlichen Erfolg zu haben, oder wie geht`s anders?
3. Kann mir einer einen Tip zur Auswahl der Preamp- und der Endstufenröhren geben.
Ich neige in der Endstufe zu farb-codierten/selektierten Röhren grün (mittel) oder gibt es noch gute andere Empfehlungen?
...und bei den Preampröhren habe ich gar keinen Plan.
4.
Was mir vorschwebt:
Vom Klang her soll der Amp im Leadsound weich und cream klingen, ohne an Transparenz zu verlieren aber nicht so Mittenbetont mit relativ viel Höhen-und Bassbereichanteilen.
Den speziellen Sound soll ja auch noch die jeweilige Gitarre bringen.
Ich hoffe mir kann jemand helfen, denn ich habe keinen Bock auf Werkstatt und bin außerdem auch noch lernbegierig.

[Dirk]

Hallo,

haben wir heute mittag telefoniert zu diesem Thema ?
Wenn nicht würde ich bei einer Komplettbestückung nehmen:
V1: TT12AX7-V1
Der Rest der Vorstufenröhren JJ12AX7
Endstufe: SED EL34

Das sollte dann passen 

Gruß, Dirk

[hypeweb]

Hallo Dirk,
telefoniert haben wir zwar nicht,
aber vielen Dank für den Tip.
Was mich allerdings etwas stutzig macht ,
was mache ich mit den 6l6GC STR 420.
Ich wollte die jetzt nicht gegen EL`s austauschen.
Soll ich da wegen des festen Bias im M III farbkodierte 6L6 JJ nehmen, oder gibt es da noch was anderes?

Grüße Frank

[Dirk]

telefoniert haben wir zwar nicht,
aber vielen Dank für den Tip.

es sei mir verziehen, aber es haben heute drei Leute wegen MARKS angerufen und ich schreib mir die Namen nicht immer auf 

Was mich allerdings etwas stutzig macht ,
was mache ich mit den 6l6GC STR 420.
Ich wollte die jetzt nicht gegen EL`s austauschen.

Sollst Du auch nicht. Natürlich sind SED 6L6 gemeint.

Soll ich da wegen des festen Bias im M III farbkodierte 6L6 JJ nehmen, oder gibt es da noch was anderes?

Mit der Farbcodierung kann man den Klang noch etwas beeinflussen ohne Widerstände umzulöten. Die Werte die Mesa verwendet sind bekannt und ich kann Dir auf Wunsch diese auch auf andere 6L6 übertragen.

Gruß, Dirk

[hypeweb]

Hallo Dirk,

hab jetzt erst einmal `n paar Röhren bestellt und werde das Set austauschen. 

Wenn`s dann so weit ist, gebe ich dann noch mal `n  Feedback wie es geklappt hat und wie`s funzt.

erst nocheinmal Danke für die Ratschläge,

Gruß Frank

[Noutro]

Beim Rausnehmen der Origina-Mesal-Röhren von meinem Mesa Studio .22+ waren die V1 (12AX7) und die V2 ebenfalls ganz ohne jegliche Beschriftung. Da ich den Verstärker damals neu gekauft habe, gehe ich davon aus, dass es Röhren von Mesa Boogie sind.

[hypeweb]

.. ja hallo Alle,
habe nun endlich Zeit mein Feedback zum Rörentausch an meinem Mark III zu geben.

Dank gilt vor allem hier Dirk, der mit seinem Set-Vorschlag, ziemlich genau meine Vorstellungen getroffen hat. 

Ich habe folgene Röhren eingebaut:

Preamp:

V1                   = TT12AX7-V1

V2, V3, V4, V5 = JJ12AX7

Endstufe:

Außen:         = SED EL34 (rot selektiert)
Innen:          = SED 6L6  (grün selektiert)

Fazit:

Der sonst so Mittenträchtige Mark III bringt schöne singende Höhen im cleanen Rythmus - wie auch im Lead - Kanal.

Selbst bei relativ coolen Humbuckern, wie sie auf meiner Gibson verbaut sind, wird `ne  Menge Höhenanteil rübergebracht.

Beim Zudrehen der Höhen auf der Gitarre, klingt der Amp dann richtig schweinisch gut.
Der hoooole Sound erinnert an ein vorgeschaltetes Wah-Wah (Schalenkernfilter).
Man kann an der Gitarre sehr gut mit der Klanreglung arbeiten, gefällt mir gut.

Einziges Manko:

Der Volumenregler 1 am Amp wird im  Leaddrive ziemlich heiss, d.h. empfindlich.
Man muß ihn im Leadsound relativ weit aufziehen (7-9), um einen satten Drive zu erreichen und damit werden die Störgeräusche (vor allem bei gesplitteten Tonabnehmer / Singelcoil) natürlich etwas lauter.
Eine Preampröhre mit etwas mehr Output für den Lead-Kanal, denk ich mal,  wäre hier vieleicht etwas günsiger gewesen.

Aber alles im Allen, ein super Setup, mit dem ich gut leben kann.

PS. ..wenn`s Probleme gibt fragt halt Dirk  und nochmals
Dankeschöööööööööööön !