Nimm bitte mal *meine* Perspektive ein andersrum:
Aus der heraus werden meine Fragen nur partiell oder am Kern vorbei beantwortet. Wir hatten hier für mein Empfinden eine Diskussion um des Kaisers Bart, die die eigentlich interessanten Aspekte des Themas umschifften. Das fand ich schon ziemlich frustrierend.
Ich habe in ein vorschriftsmäßig abgesichertes Gerät ein Modul eingebaut, das allem Anschein nach grundsätzlich für den Aufbau von Eigenbauten gedacht ist und daher die Halter der ja notwendigen Sicherungen enthält. In einem HiFi-Verstärker mag es praktikabel sein, das Gerät bei einem Ausfall der Sicherung zu öffnen. Bei einem Bühnenverstärker ist es das ganz gewiss nicht, und schon gar nicht bei einem 22 kg-Brocken, der in eine nur bedingt servicefreundliche Headshell eingebaut ist.
Weiter:
Auf meine Frage, was die doppelte (hier sogar dreifache) Absicherung bringen soll, wurde mit keinem Wort eingegangen. Auf die Frage, warum denn eigentlich nicht an Stelle der 6.3 A-Sicherung eine der beiden 5 A-Sicherungen hätte durchbrennen müssen (die schwächere der beiden) ebenfalls nicht.
Dann wurde - ursprünglich im Zusammenhang mit dem Ausfall der größten der drei in Reihe liegenden Sicherungen erwartet, dass ich die auftretenden Ströme messen solle, ohne dass irgendwelche Referenzwerte bereitstünden - was habe ich davon, dass ich die eingeschwungenen Ströme kenne? Was habe ich davon, sie mit Blick auf eventuelle Trafodefekte zu kennen, wenn ich dessen Sollwerte bestenfalls raten kann? Auf meine Frage nach derartigen Werten wurde ebenfalls nicht eingegangen.
Meine Frage nach der Eignung der Talema AX-500 für die Strommessung fiel ebenfalls unter den Tisch .
Um diese Frage mal zu präzisieren (das hätte ich jetzt gepostet, wenn ich nicht angegriffen worden wäre): für den AX-500 sind im Datenblatt Kennlinien bis hin zu Eingangsströmen von 20 A veröffentlicht, bei den Typen mit höherer Windungszahl entsprechend mehr. Sättigungserscheinungen treten ab ca. 6 A auf. Interessant in diesem Zusammenhang fände ich vor allem, was mit dem Bauteil passiert, wenn es wirklich mal den unbegrenzten Stromspitzen eines Ringkerntrafos von 400 VA oder mehr ausgesetzt wird.
Dabei ist bei den hier in Frage kommenden Strömen ein Meßverfahren, bei dem kein Meßinstrument unmittelbar in die stromführende Leitung geschaltet werden muss, gerade auch auch aus Sicherheitsaspekten sehr attraktiv: Messschaltung - 100 Ohm Last, Multimeter, Monitoring des Zeitverhaltens mit Oszilloskop möglich. Und das zu Kosten von ca 3 EUR.
Habe ich Euch mit diesen Fragen überfordert?
Fazit: ich fand die Diskussion ziemlich unbefriedigend, vor allem weil immer wieder ohne eine Begründung zu geben auf der Notwendigkeit der dritten Sicherung herumgeritten wurde, darüber hinaus aber kaum etwas kam.
Und dann ist es doch nicht verwunderlich, dass ich mich auf den pragmatischen Standpunkt stelle und die Kiste erstmal wieder betriebsbereit mache und mir aus den Füßen schaffe. Allzu viel Platz habe ich in meiner 1 Zimmer-Wohnung nicht, und brauchen tue ich das Gerät dringend - das ist zur Zeit mein wichtigster Verstärker.