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Anodenblech Glühen in SLO 100 Clone

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Offline klampfen-pille

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Anodenblech Glühen in SLO 100 Clone
« am: 8.03.2015 00:41 »
Hallo liebe SLO-Clone Gemeinde,

nach einigen LoV-/Pedalprojekten, Andys Röhrenpreamp und dem TT-SAM Projekt habe ich im vergangenen Jahr meinen SLO 100 clone nach Joachims Plänen und Anleitungen fertig gestellt. (An dieser Stelle vielen Dank für die super Dokumentation!)
Der Amp funktionierte 6 Monate ohne irgendwelche Probleme. Jetzt ist er Krank  :'(

Wärend der letzten Probe wurde er plötzlich leiser. Die Anodenbleche der linken beiden Endstufenröhren (6L6 GC  TT-gematched) -also V6 und V7 - glühten rot und es roch verschmort. Daraufhin habe ich den Amp abgeschaltet. Es ist ein Trafoset aus Italien verbaut. Spannungen mit und ohne Röhren wurden bei der Inbetriebnahme überprüft und waren i.O. . Bias (35mA) wurde eingemessen und regelmäßig kontrolliert. Nach erster Sichtkontrolle konnten keine verschmorten Stellen im Inneren festgestellt werden.

Kann mir jemand aus Erfahrung einen Hinweis für eine mögliche Ursache geben oder lässt sich der Übeltäter eher durch Messen feststellen?

Schonmal vielen Dank für eure Tipps!
Gruß, Philipp
Gebaut:
Tubescreamer,
Linear Power Booster,
Midi Rack Switcher,
The Anvil Preamp (Andy),
TT-Sam,
SLO Clone

*

Germy

  • Gast
Re: Anodenblech Glühen in SLO 100 Clone
« Antwort #1 am: 15.03.2015 07:12 »
Moin,

komisch, dass ich hier scheinbar der einzige bin, der über Deinen Hilferuf gestolpert ist. Schreib das nächste mal in der Rubrik Amp-Tech.

Warum glühen die Anodenbleche?

Mögliche Ursachen:

1. negative Gitterspannung ist ausgefallen?

Spannungen bei gezogenen Endstufenröhren messen und zwar direkt in den Sockeln (pin 5 gegen Masse ca. -59V).

Ursache: gridstopper (R40-43) hochohmig, kalte Lötstelle, R38-R39 hochohmig, Koppel-C C21-C22 durch (zu kleine Voltzahl?), Röhrensockel defekt, sehr selten, aber nicht unmöglich - defekt im Röhrenpinsockel (Röhre auf mögliche Kurzschlüsse messen).

2. Falsche Anpassung der Box - z.B. 4 Ohm Box - 16 Ohm Amp

3. Boxenstecker defekt

4. Impedanzwahlschalter defekt

5. OT Trafo sekundärseitig durch. Falsche, zu niedrige Anpassung (unter 1,9k wird es langsam kritsch).
Trafo DC-Widerstand messen. Abhängig von Trafodaten.

6. Anodenspannung zu hoch.

Mehr fällt mir nicht ein.

Gruß Germy

*

Offline mac-alex_2003

  • YaBB God
  • *****
  • 2.552
Re: Anodenblech Glühen in SLO 100 Clone
« Antwort #2 am: 15.03.2015 07:27 »
Guten  :gutenmorgen:

Germy hat eigentlich schon alles aufgezählt was die Ursache sein kann.
Wenn bisher alles funktioniert hat und nun plötzlich eine Endstufenhälfte zu heiß läuft würde ich
primär mir mal die Bissversorgung dieser Seite anschauen bzw. die Biasspannung messen.

Alles hinter dem Ausgangsübertrager (Anpassung, Kontakt, Schalter, ...) würde zu einem Glühen
beider Seiten führen.

Der AÜ selbst könnte natürlich auch die Ursache sein wenn er recht ungleich gewickelt wäre. Dann
müsste jedoch die andere Hälfte auch hart an der Kante laufen.

Daher würde ich so vorgehen:
- Wie Germy geschrieben hat erstmal Röhren raus und Spannungen messen an den Endstufensockeln.
   Ist die Biasspannung auf beiden Seiten gleich vorhanden und die Anodenspannung stimmt auch
   zusätzlich noch messen, ob die Kathoden auf Masse liegen (oder über 1Ohm Widerstände auf Masse
   liegen).
- Passt das, dann rein mit den Röhren. Ein Voltmeter an die Biasversorgung, eines an die Messwiderstände
   der defekten Seite (oder per Shunt an die Primärseite des AÜs). Dann Power einschalten und schauen
   ob die Biasspannung anliegt. Nun Power aus und eine Minute warten. Dann zuerst Standby ein, danach
   Power ein und schauen wie der Bias hochläuft wenn die Röhren warm werden. Somit kann man schnell
   ausschalten wenn der Bias zu hoch wird.
- Das ganze für beide Seiten der Endstufe machen. Auch gerne mal die Röhren zwischen den Seiten
   wechseln und schauen ob der Fehler mitwandert. Oder das ganze nur mit 2 Röhren (eine je Seite)
   ausprobieren.

So solltest Du dem Fehler eigentlich recht schnell auf die Spur kommen.

Viel Erfolg, ich bin gespannt was Du berichtest.

Viele Grüße
Marc