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Pigalle

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Offline Laurent

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Pigalle
« am: 28.04.2015 10:19 »
Moin Zusammen,

Gestern und heute habe ich mal die 1,5 Stunde lange Mittagspause genutzt, um ein neues Konzept auf die Beine zu stellen. Ich bin zwar dabei ein anderer Amp fertig zu stellen aber so ein Konzept hatte ich im Kopf schon lange und ich wollte es mal kurz vorstellen. Vielleicht habt ihr Anregungen, bzw. Ideen dazu.

Als Palmer den „Eins“ rausgebracht hat, habe ich mir mit dem Grundkonzept „verliebt“. Der Amp soll hier ebenfalls max. 2 Noval-Röhre der ECC8x-Familie für Vor- und Endstufe besitzen und diese sollte man austauschen können.

Die Endstufe nimmt 2 parallel geschalteten Trioden in SE-Betrieb. Fürs Biasing kommt ein 1k 5W Alpha Rheostat hin zum probieren. Da bin ich mir nicht sicher, ob es überfahren gut klingt oder nicht... Wie ist es mit einem Self-Split wie im Firefly? Klingt das gut überhaupt? Einige von euch haben solche Endstufen bereits gebaut. Was ist eure Erfahrungen damit? Ein 125A hätte ich dafür vorrätig.

Anbei findet ihr Schaltplan, Arbeitspunktanalyse der Endstufe, sowie die Simulation vom Tone-Stack.

Gruß,
Laurent

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Offline Laurent

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Re: Pigalle
« Antwort #1 am: 29.04.2015 03:28 »
Hallo Zusammen,

Hat von euch jemand Tipps für mich über die Endstufe?
Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob so eine SE-Endstufe überfahren gut klingt oder nicht. Ich werde schon die Verstärkung der 2. Stufe reduzieren, da es mit einer 12AX7 oder eine 12AT7 zuviel des Guten ist.
Was ist aber eure Erfahrung mit SE-Endstufen und deren Verhalten bei starkem Überfahren?

Und eine weitere Idee war, um bei 2 Röhren zu bleiben, eine Self-Split P/P zu verwenden wie im Firefly. Was ist eure Erfahrung damit? Klingt das gut oder eher bescheiden?

Gruß,
Laurent

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Offline Günthergünther

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Re: Pigalle
« Antwort #2 am: 29.04.2015 14:06 »
Hallo,

ich würde als Endröhre die ECC88 bevorzugen. Stromstark, kleiner Ri und große Steilheit sind nur einige Vorteile.

Grüße, Thomas

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Offline Laurent

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Re: Pigalle
« Antwort #3 am: 4.05.2015 06:41 »
Hallo Thomas,

Die ECC88 kann ich gerne ausprobieren. Ich möchte mich aber nicht auf einer einzigen Röhre begrenzen.
Ist aber ein Test wert. Danke für die Idee.

Gruß,
Laurent

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Offline Laurent

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Re: Pigalle
« Antwort #4 am: 4.05.2015 17:05 »
Moin Zusammen,

Sooooo ! Ich nähere mich langsam das Ziel. Das Konzept ist verfeinert.
Endstufe:
Die wird denke ich, zwischen PP und SE schaltbar gemacht. Für den PP-Betrieb müssen nur Röhren mit niedrigem Innenwiderstand verwendet werden, aber das erweitert die Möglichkeiten ein Stück. Ich werde es am WE endgültig festlegen. Ich muss nochmal einen Hörvergleich machen. Insbesondere im SE-Betrieb möchte ich mein 125B OT mit dem 220V-6,3V Trafo vergleichen. Mit dem 125B nutze ich ja nur die Hälfte der Primärseite, die insgesamt schon klein bemessen ist.

Tonregelung:
Für die Höhen läuft das Konzept hervorragend! Nichts zu sagen, passt.
Für die Bässe bringen die verschiedenen Micas drastische Veränderungen, so wie erwartet. Es wird auch so eingebaut.
Der s.g. "Bright Cap" wird auch eingebaut. Bei niedrigem Pegel macht es sich richtig nützlich.

Boost:
Dieser Schalter ist sehr nützlich. Er bringt der letzte Kick, wenn man von Clean auf leicht angezerrt gehen möchte oder von crunch auf Brett. Passt auch.

Fazit:
Allgemein bin ich mit dem Konzept echt zufrieden. Möchte man clean spielen: 12AU7 in V1, 12BH7 in V2. Verzerrt? Dann einfach 12AX7 in beider Positionen einstecken. Wenn's dreckig sein soll, 12AX7 in V1 (12DW7 noch besser) und 12BH7 in V2.
Ich habe mir sogar erlaubt der Gesamtwiderstand an der Kathode auf 600 Ohm zu lassen. Es passt mit allen ECC8x.
Echt spaßige Geschichte - bin echt angetan :P

Jetzt brauche ich nur noch ein kleines Chassis zu kaufen, und dann geht's los mit dem richtigen Zusammenbau.

Gruß,
Laurent

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Offline Laurent

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Re: Pigalle
« Antwort #5 am: 12.05.2015 03:12 »
Moin Zusammen,

Da ich  am Wochenende den EF86-Amp wegen Bauteilmangel nicht fertigstellen konnte, bin ich auf diesem Miniamp umgeschwenkt.
Hier ein Zwischenstand.

Das Zusammenlöten an den Potis und Schaltern wird zur Herausforderung, damit es sauber aussieht aber das war auch das Ziel  ;D
Problem habe ich mit dem 125B. Der ist zu groß, dass ich ihm im Gehäuse reinpacken kann. Werde vielleicht ein 125A nutzen.

Einige Funktionen sind übrigens aus Platzgründen, bzw. Sicherheitsgründen rausgeflogen (PP zu SE-Schaltung, Drehschalter).

Gruß,
Laurent

EDIT: Habe den Schaltplan vergessen  :facepalm:
« Letzte Änderung: 12.05.2015 03:17 von Laurent »

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Offline Laurent

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Re: Pigalle
« Antwort #6 am: 16.05.2015 06:48 »
Moin Zusammen,

Hier mal der (fast) fertig gestellte Amp. Ich muss noch mal schauen, ob ich ein 125A anstelle des 125B einbauen kann. Die Höhe ist hier sehr begrenzt. Sonst muss ich der untere Deckel eine mit Gitter geschützte Öffnung machen. Wäre aber nicht so schön.
Später kommt eine Haube über den PT.

Der kleine Amp ist schon nichts für Warmduscher. Der ist LAUT ! Aber die Dynamik gefällt mir echt ganz gut und die Bass- und Höhenregelungen funktionieren bestens. Echt klasse Miniamp.
Soundfiles gibt's nächstes Wochenende.

Gruß,
Laurent
« Letzte Änderung: 16.05.2015 06:50 von Laurent »

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Offline Christoph

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Re: Pigalle
« Antwort #7 am: 16.05.2015 11:54 »
Etwas verspätet, aber...
Self-Split alla Fire-Fly hatte ich mal ausprobiert, fand ich klanglich nicht so prall!

...hat sich aber vermutlich schon erledigt, wie's aussieht.

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Offline Laurent

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Re: Pigalle
« Antwort #8 am: 16.05.2015 14:06 »
Moin Christoph,

Danke für deine Erfahrungsteilung, es ist nie zu spät  ;)

Ich habe es ausprobiert und fand es gegenüber die parallele SE-Schaltung nicht besser. Dementsprechend ist die Umschaltung dafür rausgeflogen.
Außerdem das Konzept lebt davon, dass man die Röhre beliebig auswechseln kann. Wenn man als Ausgangsröhre etwas anderes als eine 12AU7, bzw. eine 12BH7 nutzt, könnte man etwas beschädigen, wenn man vergisst den Schalter auf SE umzusetzen. Das fand ich zu unsicher.

Gruß,
Laurent

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Offline derdickedidi

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Re: Pigalle
« Antwort #9 am: 16.05.2015 21:47 »
HGW! Der ist ja echt knuffig geworden ;)  :topjob:
Wir müssen aus den Fehlern der anderen lernen, denn wir leben nicht lang genug, um alle Fehler selber zu machen.

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Offline Laurent

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Re: Pigalle
« Antwort #10 am: 6.07.2015 10:56 »
Moin Zusammen,

Nun bin ich vom Urlaub zurück und bei meinem letzten Tag vorm Rückkehr zur Arbeit versuche ich einige laufende Projekte nach Vorne zu bringen.

Als Erstes kam der kleine Amp Pigalle und sein neuer OT. Anstelle des 125B habe ich nun ein 125A drin. Somit kann ich endlich der untere Deckel montieren, da der 125A einige Millimeter schmaler als der 125B ist.

Klanglich empfinde ich keine Welten zwischen den Beiden. Da ich aber schon eine gute Stunde für den Umbau gebraucht habe, kann das auch sein, dass mein Gehirn die Änderung nicht wahrnimmt. Nächstes Mal mache ich erst eine Aufnahme...
Jetzt fehlt nur noch eine Haube aufm Netztrafo. Das kommt in den nächsten 2 Wochen, falls ich nicht zuviel auf Dienstreise gehe.

Gruß,
Laurent

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Offline Wuffenberg

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Re: Pigalle
« Antwort #11 am: 8.07.2015 20:19 »
Als Erstes kam der kleine Amp Pigalle und sein neuer OT. Anstelle des 125B habe ich nun ein 125A drin. Somit kann ich endlich der untere Deckel montieren, da der 125A einige Millimeter schmaler als der 125B ist.

Klanglich empfinde ich keine Welten zwischen den Beiden. Da ich aber schon eine gute Stunde für den Umbau gebraucht habe, kann das auch sein, dass mein Gehirn die Änderung nicht wahrnimmt. Nächstes Mal mache ich erst eine Aufnahme...

Hi Laurent,
das ist genau der Grund, warum ich bei meiner Time Bomb zum Testen die OTs umschaltbar gemacht habe. Der Frequenzgang im Mittenbereich dürfte ja bei den OTs mehr oder weniger gleich sein, und ist nicht da das Ohr am empfindlichsten? Was ich meine sind, dass die Unterschiede eher in den Höhen oder im Bassbereich zu finden sind, und die nimmt man ja evtl. nicht so gut wahr. Da ist ein direkter A/B Vergleich hilfreicher. Ich war beim Umschalten jedenfalls sehr überrascht, wie deutlich die Unterschiede waren. Allerdings war der neue Trafo auch um Längen besser angepasst als der alte.

Gruss,Wuff

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Offline Laurent

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Re: Pigalle
« Antwort #12 am: 19.10.2015 05:20 »
Moin Zusammen,

Zur Doku stelle ich mal der letzte Stand vom Schaltplan ein. Ich habe hier den Elko für die Vorstufe von 47uF-350V auf 22uF-450V gewechselt. Brumm und Rauschen sind sehr sehr gering. Mit 12AX7 + 12BH7 muss man dem Ohr vorm Lautsprecher setzen, um es wahrzunehmen.
Außerdem wurde der SOZO Koppel-C "C7" durch einen Vishay MKT1813 400V getauscht. Ich finde, dass die Höhen dadurch ein Tick klarer geworden sind.

Meine Standard Konfiguration für die Röhrenbestückung ist seit einigen Wochen eine TT ECC83 in der Vorstufe und eine EH12AY7 als Endstufe. Dadurch lässt sich der Amp clean bei Zimmerlautstärke spielen. Geht man lauter (Volume auf 12 Uhr), geht's dann in Richtung AC-DC. Ist eine sehr schöne Rock-Maschine für so ein kleiner Zwerg.

Gruß,
Laurent

EDIT: die 12AU7 in der Endstufe lässt sich zwar spielen aber die 300V werden bei Vollaussteuerung drastisch überschritten.

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Offline Doublecut

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Re: Pigalle
« Antwort #13 am: 19.10.2015 10:09 »
Hallo Laurent,
das ist ein feiner kleiner Amp den Du da gebaut hast, Respekt :topjob:
Ich würde Dir empfehlen den Gitterwiderstand an V1a durch einen Metallfilmwiderstand zu ersetzen, die CCs an dieser Stelle rauschen zu stark. Dieser Widerstand ist rauschmässig betrachtet der kritischte in jedem Amp, da das hier erzeugte Grundrauschen natürlich über den gesamten Verstärker vervielfältigt wird. Mit dem Wert von 10k bist Du ja schon in die richtige Richtung gegangen, je kleiner dieser R desto geringer das Grundrauschen im Amp.
Die CCs sind am besten an den Anoden aufgehoben, aber das hast Du ja bereits gemacht. Mehr zu diesem Thema findest Du in dem Text von R.G.Keen:  http://www.geofex.com/Article_Folders/carbon_comp/carboncomp.htm

Wieso warst Du mit dem Self-Split nicht zufrieden? Kannst Du dazu noch mal was sagen?

Grüsse, Robert

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Offline Laurent

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Re: Pigalle
« Antwort #14 am: 19.10.2015 10:58 »
Moin Robert,

Danke fürs Loben und fürs Mitteilen des Artikels.
Den Text hatte ich auch vor Kurzem durch Recherchieren entdeckt. Dann ist mir auch klar geworden, dass CC überall in einem Amp eigentlich Quatsch ist...
Nun ist der Amp aber schon aufgebaut und wird erstmal so bleiben. Als ich ihn aufgebaut habe wusste ich schon dass es rauschen würde, aber ehrlich gesagt rauscht der Amp recht wenig. Liegt vielleicht an dem kompakten Aufbau oder wahrscheinlich an dem geringen Ausgangspegel. Auf jeden Fall geht es.
Für die Geschichte: ich habe sogar mein aller erster Amp mit 26V Betriebsspannung auch mit CC aufgebaut  :-[

Ich denke, dass das Wichtigste erstmal die Schaltung ist. Das Tuning mit Bauteiltypen kommt danach. So mache ich es auch mit Kondensatoren.

Nun aber zu deiner Frage: ich habe den Self-Split aufgebaut und mit der SE-Variante verglichen. Ich fand der Klang mit SE aggressiver und offener. Ich kann es schlecht beschreiben aber der Unterschied war nicht groß genug, dass ich es berücksichtigen sollte. Ich hatte es mit einem Schalter aufgebaut, konnte also direkt vergleichen.
Am Ende wollte vor allem keine SE/PP Umschaltung haben, da ich sonst die Gefahr gehabt hätte, falsche Endstufenröhre zu grillen.

Gruß,
Laurent