HI,
welcher Woofer ist das denn bzw. wie ist er bestückt und abgestimmt? Und welche Topteile sollen dazu betrieben werden? Das ist nämlich erstmal wichtig, weil das individuell abgestimmt werden sollte.
Als erstes geht es mal um das Prinzip, welches Du ja eigentlich schon selbst aufgezählt hast.
Gleichmal vorweg: Es gibt Schaltungen, wo das Ganze passiv gelöst werden kann (Mono-Summe für die Bässe). Aber das Ergebnis ist in den meisten Fällen sehr dürftig und eher Zufall, wenn es paßt und dann auch noch gut klingt.
Also aktiv:
Ein Woofer + 2 Topteile ist ein sogenanntes 2.1 System. Dabei wird erstmal aktiv getrennt, dann die beiden Basswege auf mono summiert (gleichzeitig sollte ein Hochpass zur Entlastung von Infraschall rein) während die Höhenwege untenrum abgetrennt werden und stereo weiterlaufen. Dazu kommt meist noch eine Entzerrung ... so machen es zumindest die meisten Hersteller, die Komplettsysteme solcher Art anbieten.
Einzeln aufgebaut braucht man also:
- eine aktive Frequenzweiche (analog oder digital, letzteres ist immer besser) mit der Möglichkeit, die Bässe auf mono zu summieren (haben heutzutage aber eigentlich alle) und einem vernünftigen Hochpassfilter (Lo Cut) für die Bässe, idealerweise bei 40 Hz (und nicht z.B. bei 25 Hz, das ist nutzlos). Dieser LoCut ist eine Lebensversicherung für den Woofer und sollte keinesfalls fehlen. (Manchmal gibt es das auch in Endstufen eingebaut, das ist dann auch okay).
- eine Endstufe für den Woofer (mono)
- eine Endstufe für die Topteile (stereo)
- vernünftige Speaker.Kabel (alles außer Speakon und alles unter 2,5 mm² ist Schrott)
- Ständer für die Topteile (damit man nicht die Füße der Hörer oder sonstwas beschallt)
- Rack für die Endstufen incl. Verkabelung
Erläuterungen:
Die Mono- Endstude für die Bässe kann übrigens auch eine gebrückte Stereo-Endstufe sein. Das funktioniert dafür ebenso ... aber nur, wenn die Bassbox 8 Ohm hat (nicht 4), da diie meisten Endstufen im unteren und mittleren Preisbereich 4 Ohm Mono gebrückt nicht packen (auch wenn einem die Hersteller immer etwas anderes einreden wollen) und irgendwann die weiße Fahne schwenken.
Es gibt übrigens auch Mehrkanal-Endstufen (meisten 4 Kanäle), wo man auch paarweise die Kanäle brücken kann. Damit kann man also einen Mono-Woofer mit einem gebrückten Endstufenpaar betreiben und zusätzlich die beiden Topteile mit den beiden übrigen Endstufenkanälen
Und nun zur Anwendung:
wenn Du so ein 2.1 System mit Mono-Woofer einsetzt, dann ist selbst mit bester Speaker-Bestüclung und Power eine vernünftige Beschallung mit gutem Sound für max. 100 Leute (eher weniger) möglich. Mehr packt ein solches System einfach nicht. Je mehr Kompromisse man dann bei Bestückung und Power eingeht, deste enger wird der Anwendungsbereich (max. 50 Leute, nur Hintergrundbeschallung, Durchsagen, Party, Hochzeiten, Gartenfest, ...).
Das ist einfach nur Physik und so ist es halt nun mal.
Module:
ja es gibt Module (z.B. zum Einbau in Bass-Boxen), die haben z.T. sogar 3 Endstufen eingebaut incl. Frequenzweiche und Ausgänge für die Topteile/Satelliten, sind aber meist für eine ganz bestimmte Speaker-Kombi geeignet. Wenn das paßt, kann man ein kompaktes System damit aufbauen. Billiger und vor allem potenter als Einzelkomponenten wird das aber nur selten.
Leistung:
Der Mono-Woofer sollte mindesten 4 x so viel Leistung bekommen und abkönnen wie jeder Satellit ... wenn man also z.B. 2 Stück 100 Watt Satelliten einsetzt, sollte der Woofer dann zugleich mindestens 400 Watt Dauerleistung sicher bekommen und auch verkraften. Mehr schadet übrigens nie (auch ein vielfaches) und vor allem in Bassbereich ist mehr immer sicherer.
Fazit:
zum Schluss sollte man also überlegen, ob das Ganze überhaupt lohnt .... "nur" weil man eine Bassbox übrig hat. Bitte nicht falsch verstehen. Ich verstehe die Idee dahinter. Es wäre ja schade, wenn die nur rumsteht. Aber der Aufwand für ein einigermaßen vernünftiges Ergebnis ist halt schon hoch!
Ich selbst habe mich in den letzten Monaten ausgiebig mit der Materie beschäftigt und nun zumindest einen Überblick mit etwas Wissen, welche Ansprüche man mit welchem Equipment befriedigen kann. Aber selbst das würde einige Seiten füllen. Und in den einschlägigen Foren kann man da stundenlang rumsuchen, ohne überhaupt weiterzukommen. Als Laie ist man damit schlichtweg überfordert.
Die ganz professionelle Schiene ist nochmal eine ganze Nummer anspruchsvoller und da geht es im Prinzip nur noch um Leistung und Hub (und natürlich Kohle).
Wenn Du nun weiterhin Interese hast, dann schreib doch mal die genauen Details der vorhandenen Box, was damit zusammen betrieben werden soll und welche Ansprüche das erfüllen soll sowie das ungefähre Budget.
Gruß
Häbbe