Hallo,
ein kleiner Überblick (der Massen)
Es gibt einmal "Erde", die ist praktisch wörtlich zu nehmen. Diese gelangt "amtlich" über den grün/gelben Schutzleiter (PE - protective earth) in ein netzbetriebenes Gerät.
Dann gibt es die Signalmasse, die 0 V oder der Rückleiter, den die Signalquelle mitbringt. Bei einer Git. also über die Abschirmung des Instrumentenkabels. Die muß als Rückleiter für den Signalstrom mit der Schaltung verbunden sein. Potentialmäßig ist diese Masse undefiniert, solange das Instrument isoliert im Ständer steht. Wenn sie dann einer mit feuchten Patschhändchen greift ist sie über seinen Körperwiderstand auf "Erdpotential" - dann sollte es auch ruhiger werden.
Signalmasse gibts auch an den Ausgängen und die ist längst nicht immer (potentialmäßig) identisch, wie man es als Techniker in einem Ü-Wagen oder Funktrupp schon mal zu spüren kriegt.
Dann gibt es die Versorgungsmasse, 0 V. Anschaulich der Minuspol des letzten Siebkondensators (oder auch des Ladekondensators hinterm Gleichrichter). Der muß als Rückleiter für die Versorgungsströme mit der Schaltungsmasse verbunden sein.
Das metallische Gehäuse/Chassis sollte - wenn es berührbar ist (dafür gibt's den VDE-Prüffinger) - als Lebensversicherung mit der Schutzerde verbunden sein, damit es im Fehlerfall kein anders als das Nullpotential annehmen kann, auf dem man normalerweise auch "steht". Gleichzeitig ist es auch der niederohmige Rückleiter für den Fehlerstrom, damit auch die Schutzvorrichtung (Leitungsschutzschalter in der Verteilung) ja auslöst.
Theoretisch könnte man (isolierte Buchsen, Bedienelemente, Platinen etc.) das Gehäuse mit seiner Schutzerdung getrennt von der restlichen Schaltung halten. In der Praxis ist das aber oft nicht so sauber hinzukriegen. Auch können diese beiden Massewelten u. U. gegeneinander Potentiale haben, die zwar nicht auf direktem Weg (galvanisch) aber mit Vorliebe kapazitiv und manchmal auch induktiv in die Schaltung Störungen einkoppeln.
Von daher ist es angebracht, die beiden Welten mindestens kapazitiv für Wechselspannungen (also mit einem Kondensator), besser aber auf die harte Tour mit einem Draht "kurzzuschließen".
mfg ernst