Ich bin gerade wirklich voll beeindruckt von meinem kleinen Twen!
Heute morgen kam endlich der WGS G12C, den ich gebraucht erstanden hatte, um den Fender Special Design im Twen zu ersetzen. Der Fender kam mir von Anfang an nicht ganz koscher vor, weil er verdammt leise und irgendwie undynamisch war. Höhen kamen auch keine, Bässe auch nicht. Das schob ich aber alles auf den Twen - ich hatte zuvor nie einen gehört. Und Fender Special Design Speaker sind ja bekanntlich für ihren Ice-Pick-Ton berüchtigt.
Ihr habt's ja mitverfolgt: Bis ich endlich an eine "neue" EZ81 Gleichrichterröhre kam, konnte ich als Nicht-Tech nur (im wahrsten Sinne des Wortes) herumstochern, feststellen, dass die Stromversorgung nicht optimal war, etc. Durchs Auswechseln der EZ81 wachte der Amp plötzlich auf, aber das war's noch immer nicht. Er hatte irgendwie einen netten Ton, aber vielleicht war es eben diese Schlappheit, weshalb damals niemand Dynacord und jeder Fender spielen wollte.
Dennoch konnte ich es kaum erwarten, den Fender rauszureißen und einen bekanntlich guten Speaker einzubauen. Nach etwas Bastelarbeit (PT liegt auf dem Speaker auf, aber Chassis hat zum Glück noch Raum nach hinten) war der WGS am Start. Und dann bin ich vor Erstaunen hintenüber gekippt. Der Twen ist ein Weltklasse-Amp mit nem runden Ton, guter Dynamik, ausreichendem Headroom und nun, dank 98 dB beim WGS auch ausreichender Lautstärke!!!
Meine wichtigste Lektion bei diesem Projekt: Auch wenn man einen Amp nicht kennt - "don't judge a book by its cover". Wenn nur ein Glied in der Kette nicht stimmt, sollte man sich echt kein Urteil erlauben. Und wenn es dann auch noch das letzte Glied in der Kette ist, und eines, das den Klang eines Amps maßgeblich bestimmt, landet man schnell auf dem Holzpfad.
OK, der Twen brauchte den Cap Job, die neue Gleichrichterröhre, neue Endstufenröhren etc., aber mir persönlich ist noch nie ein Speaker untergekommen, der auf diese subtile Weise im Arsch war. Ich kenne kaputte Speaker, aber dann sind sie offensichtlich kaputt.
Die letzte große Baustelle am Twen ist der doch recht laute 50 Hz-Brumm, der parallel zum Volume-Poti lauter wird. Die Leitungen der Röhrenheizungen sind schon ziemlich dünn, die Verdrillung (Vertwistung... wie heißt das richtig???) zieht sich nicht konsequent durch, aber zunächst mal vermute ich die Erdung der Inputs, wodurch ein Ground Loop entsteht - wohl ein Designfehler.
Hat jemand von Euch beim Twen schon einmal erfolgreich den Brumm beseitigt?
Viele Grüße und vielen Dank aus der Eifel
Recky