Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Winston BA200 - Daten des Ausgangsübertragers

  • 8 Antworten
  • 5661 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline _peter

  • YaBB God
  • *****
  • 1.924
Hallo,

ich habe mir eine Leiche des Winston BA200 geschossen. Der Zustand war nicht mehr reparierwürdig,
es fehlten einige Teile und der Rest war ziemlich gammelig. Dafür sehen die Trafokerne bis auf etwas
Flugrost noch ganz gut aus. Weil aber die Verkabelung schon so marode war, habe ich den AÜ erstmal
abgebaut. Zum Glück: Die direkt auf den AÜ montierte Lötleiste war teilweise gebrochen und ein Pin
mit Anodenspannungspotential hing lose in der Luft. Einmal demontiert, habe ich das Ding gleich
ausgemessen. Hier die Daten für die Nachwelt:

- Bezeichnung: Echolette AT 1A
- 100V zwischen den Anoden ergaben sekundär 4,15V für 4 Ohm und 5,88V für 8 Ohm.
- daraus ergibt sich eine Primärimpedanz von etwa 2k3.
- der Kern ist ein MD102B, welcher als Netztrafo 320W leisten kann
- der DC-Widerstand der Primärwicklung beträgt von Anode zu Anode nur 32 Ohm, dank Zweikammer-
  aufbau haben beide Teilwicklungen den gleichen Widerstand
- der Trafo ist mehrfach verschachtelt
- die Sekundärwicklungen sind außen am Trafo so verschaltet, dass nur 4 und 8 Ohm möglich sind; man
  kann aber die Parallelschaltung zwischen den beiden Kammern des Wickelkörpers auftrennen und -
  ähnlich wie bei Hammond - zwei separate Wicklungen realisieren, welche dann bei Bedarf auch in Reihe
  zu schalten gingen, um 16 Ohm zu erhalten
- zwischen den Pins für die Anodenanschlüsse und der Mittelanzapfung finden sich zwei Anzapfungen
  für Ultralinearbetrieb mit 40%

Fazit: Ein echter Hifi-Übertrager. Ich hoffe, der Beitrag wird irgendwann mal jemandem helfen.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

*

Offline _peter

  • YaBB God
  • *****
  • 1.924
Re: Winston BA200 - Daten des Ausgangsübertragers
« Antwort #1 am: 21.08.2015 21:15 »
Ich habe es eben mal überprüft:

Jede der beiden Kammern des Wickelkörpers beherbergt Sekundärwicklungen die 8 Ohm ergeben
und bei 4 Ohm angezapft sind. Man kann beide parallel schalten, also jeweils Wicklungsanfang,
-anzapfung und -ende beider Seiten miteinander verbinden. So war es im Original und man erhält
ganz normal 4 und 8 Ohm mit entsprechender Leistung.

Man kann aber auch den Wicklungsanfang einer Seite mit der Anzapfung der anderen verbinden
und das Signal zwischen Anfang der einen und Anzapfung der anderen Seite abgreifen (also die
beiden 4-Ohm-Teile in Reihe schalten) und erhält 16 Ohm.

Das Problem ist, man braucht dafür einen 3xUm-Schalter, statt wie bei Hammond nur 2xUm. Denn
bei Hammond fällt die Parallelschaltung der 8-Ohm-Enden weg.

Alles nochmal anschaulicher im Bild im Anhang.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

*

Offline Athlord

  • YaBB God
  • *****
  • 3.229
Re: Winston BA200 - Daten des Ausgangsübertragers
« Antwort #2 am: 22.08.2015 13:06 »
Hallo _peter,

ich bin mit der 4 und 8 Ohm Beschaltung des Echolette nicht einverstanden....
Schau Dir das unten mal genau an.
Gruss
Jürgen
« Letzte Änderung: 22.08.2015 13:12 von Athlord »
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

*

Offline _peter

  • YaBB God
  • *****
  • 1.924
Re: Winston BA200 - Daten des Ausgangsübertragers
« Antwort #3 am: 22.08.2015 15:06 »
Hallo Jürgen,

nur die 16-Ohm-Variante ist aus meiner Feder. Die anderen beiden sind genau so am AÜ fest
verdrahtet gewesen. Alle drei Abgriffe einer Kammer waren jeweils mit den drei Abgriffen der
anderen Kammer verbunden. Im Amp wurde dann nur noch mit einem einfachen Wechsler
zwischen dem 4- und dem 8-Ohm-Abgriff umgeschaltet.

Denkst du an Wirbelstromverluste?

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

*

Offline Athlord

  • YaBB God
  • *****
  • 3.229
Re: Winston BA200 - Daten des Ausgangsübertragers
« Antwort #4 am: 22.08.2015 17:23 »
Hallo Peter,
ich denke an die Beschaltung an sich.
Wenn man das so macht wie Du es aufgezeichnet hast,
dann hast Du da eine parallele und serielle Schaltung.
Ich würde die 4 Ohm nicht als Anzapfung sehen, sondern als Mitte zwischen zwei Wicklungen.
Jede Wicklung hat die gleiche Impedanz.

Gruss
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

*

Offline _peter

  • YaBB God
  • *****
  • 1.924
Re: Winston BA200 - Daten des Ausgangsübertragers
« Antwort #5 am: 22.08.2015 18:55 »
Ich beziehe mich jetzt nur auf eine Kammer, also - aufs obige Bild bezogen - nur die bspw. obere
Hälfte 0-4-8 Ohm. Dann meine ich mit "Anzapfung", dass es sich zwar um zwei in Reihe geschaltete
Teilwicklungen handelt (0-4 und 4-8), diese aber im selben Isolierschlauch aus dem Trafo herausgeführt
werden und daher nicht als Einzelwicklungen benutzt werden können. Damit ist es wie eine Wicklung mit
Anzapfung. Beide Teile (0-4 und 4-8) haben nicht die gleiche Impedanz, da 4 Ohm + 4 Ohm = 16 Ohm,
nicht 8 Ohm.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

*

Offline Athlord

  • YaBB God
  • *****
  • 3.229
Re: Winston BA200 - Daten des Ausgangsübertragers
« Antwort #6 am: 23.08.2015 15:56 »
Hallo Peter,
da habe ich mich versehen.
Das sind ja magnetisch gekoppelte Spulen:
Bei magnetisch eng gekoppelten Induktivitäten (zum Beispiel eines Transformators) erhöht sich die Gesamtinduktivität mit dem Quadrat der Windungszahl-Zunahme. Zwei gleiche Induktivitäten auf einem gemeinsamen Kern liefern daher bei Reihenschaltung die vierfache Gesamt-Induktivität.
Gruss
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

*

Offline aitaits

  • Jr. Member
  • **
  • 19
Re: Winston BA200 - Daten des Ausgangsübertragers
« Antwort #7 am: 23.08.2015 18:12 »
Hallo Jürgen,
auch wenn Du Dich versehen hast scheint mir Deine Zeichnung doch plausibler.

Die Impedanzen hängen ja von dem Übertragungsverhältnis ab (genauer von Quadrat des Übertragungsverhältnis).
Ich gehe mal die einzelnen Schaltungen durch:

hier werden die beiden 4Ω Wicklungen parallel geschaltet, durch die Parallelschaltung verändert sich das Übertragungsverhältnis nicht, es bleibt bei 4Ω . Es wirkt so als wäre die Drahtstärke verdoppelt.


das gleiche wie oben, nur dass die 8 Ω Wicklungen parallel geschaltet werden.

16 Ω
die beiden 4 Ω Wicklungen werden in Reihe geschaltet. Dadurch wird die Windungszahl verdoppelt, das Übertragungsverhältnis auch. Da die Impedanz vom Quadrat des Übertragungsverhältnisses ist Ra 4² =16 Ω.

oder ich mache einen kapitalen Denkfehler.

Gruß Ait

Nachtrag:
ich habe mir die Zeichnung von Peter nochmal genau angesehen.
Anfangs hatte es mich irritiert , mir schienen die nicht benutzten Wicklungen kurzgeschlossen.
Aber da an ihnen die gleiche Spannung in der gleichen Phasenlage liegt ist sind sie ja nicht kurzgeschlossen.
Also ist die Zeichnung von Peter auch richtig
« Letzte Änderung: 23.08.2015 18:21 von aitaits »

*

Offline _peter

  • YaBB God
  • *****
  • 1.924
Re: Winston BA200 - Daten des Ausgangsübertragers
« Antwort #8 am: 25.08.2015 16:58 »
Achtung Korrektur!


Ich habe oben geschrieben, der Übertrager hätte bei 40% Anzapfungen für Ultralinear.
Da habe ich mich vertan! Von Anode zu Anode 100V eingespeist, liegen an den
Anzapfungen 40V und 60V an. Daher kam mein Versehen. Aber das wären 40% der
gesamten Wicklung. Von der Mittelanzapfung aus gesehen, wie es richtig ist, ergibt das
jeweils 10V von vollen 50V an den Anoden.

Damit liegen die Anzapfungen bei 20%.

Zusätzlich gibt es noch Anzapfungen bei 25V und damit bei 50%. Ob man diese als
Ultralinearanzapfungen verwenden möchte, bleibt dem Anwender überlassen.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!