Mit eben diesem Amp bin ich selbst in die Materie nach und nach eingestiegen, im Lauf der Zeit hatte ich ein paar provisorische Extras eingebaut, die sind jetzt endlich richtig fest gelötet.
Und zwar:
- Lüfter mit Temperaturfühler – in der Kiste wurde es schon recht heiß und die Kondensatoren leiden. Damals musste es ein 220V-Lüfter sein da die Versorgung zu knapp war. Angesteuert wird mit 12V über ein Solid-State-Relais. Verbrauch 5mA.
- Trimmer zum Entbrummen der Heizspannung.
- Standbyschalter als Relais ausgelegt. Mit der 12V-Steuerleitung ist eine kleine Schaltlogik realisiert.
HV ein wenn:
-div.Schalter ein,
-Eingang gesteckt,
-Ausgang gesteckt.
Die Buchsen mit Hilfskontaktschaltern hatten mich auf die Idee gebracht.
Hilft zwar nicht gegen alle Eventualitäten wie z.B. Kabelbruch, aber es ist doch schon vorgekommen dass ich ausgerechnet das LS-Kabel vergessen hatte…
Über einen Fußschalter kann ich auch noch bei Bedarf vom Brett aus abschalten.
Im Zuge der jetzigen Renovierung sind noch div. Extras rein gekommen:
-Bias-Messung über 1Ohm-Widerstände und Bananenbuchsen.
-Send-Return-Buchsen vor der Endstufe – die originalen Echo In/Out hab ich nie gebraucht
-neue Frontplatte von Dirk –er hat sich sicher gewundert was ein Standbyschalter neben der Eingangsbuchse zu suchen hat – weil‘s praktisch ist und sonst kein Platz vorne war…
- aus der Idee zwei Eingangsbuchsen mit unterschiedlichen Impedanzen einzubauen ist aus Platzgründen ein 3-fach-Wahlschalter geworden. Hilfreich wenn man Multieffekte und hohem Output anschließen will.
-Die Buchse vom Kanalumschalter gegen eine 12pol-Diodenbuchse ersetzt um noch ein paar Funktionen mit zum Fußschalter zu legen ( Standby; 2x9V-Versorgung;)
-Eine moderne Kabel-Zugentlastung wird auch nicht verkehrt sein, da ist für Vintage kein Platz. Bei den Trafos musste ich die abgeratzte und teilweise verklebte Isolation der Zuleitungen auf jeden Fall erneuern. Der Lüfter war nicht immer drin. Netzkabel habe ich auch ausgetauscht, 5m neues orangenes Sicherheitskabel sehr flexibel - Sicherheit geht vor Vintage. Und was sonst noch dazu kommt: PE-Massepunkt erneuert, PE-Leitung, Ableitstrom überprüft…
An der Röhrenschaltung habe ich kaum etwas verändert, aber noch ein paar potentielle Brummschleifen durch ungeeignete Klinkenbuchsen ausgemerzt. Grade am Eingang war eine solche, welche dann mit einer vom Layout abweichenden Maßnahme verschlimmbessert wurde. Jetzt sind wirklich alle Masseverbindungen detektiert.
Einen Tip von einem Kollegen habe ich ausprobiert – die Kathoden-Kondensatoren drastisch verkleinert und Kathoden-Trimmer zum Einstellen der Vorspannung eingelötet. Die Theorie ist, das eine relativ symmetrische Übersteuerung einer Röhrenstufe nicht so viele matschende Bässe verursacht. Versuch macht kluch…Signal auf die Stufe geben und am Trimmer ein möglichst symmetrisches Übersteuerungsverhalten einstellen. Bei einer Stufe allein war noch keine Verbesserung zu hören als ich jedoch mit allen fertig war hatte die Vorstufe einen deutlich höheren Output, die strafferen Bässe kamen nach wie vor von den kleineren Kondensatoren. Klanglich jedenfalls eine Verbesserung. Praktisch habe ich die Impedanz der Röhren angepasst. Ein Thema für einen gesonderten Thread. Könnte eine Methode sein älteren Röhren wieder auf die Sprünge zu helfen. Jetzt darf ich auch den Amp als Budik-Made anpreisen.