Uff....bis eben (0:30) versucht, die Vorstufe in Betrieb zu nehmen. Die erste Röhre ist ja eine direkt geheizte Regelpentode (Heizspannung 2V DC), danach folgen drei reguläre Metallgehäuse-Pentoden. Zuerstmal ging
GAR NIX.
1.Fehler: Gainregler falschrum angeschlossen
Danach gabs nur wildes HF Schwingen auf dem Oszi, überlagert von einer Art Pulsmodulation...au weia. Und das bei auf Masse gelegtem Eingang, gar nicht gut...
Hab mir daraufhin mal die Spannung angeschaut, die aus der 105V Stabiröhre kömmt und die Schirmgitter der Vorstufe versorgt: Au Backe, ein wunderschöner Sägezahn mit 10V Amplitude und einem (korrekten) DC Offset von rund 100V. Dieser Sägezahn verursachte das Pulsen. Also lange rumgetüftelt, mit verschiedensten Siebelkos und -kondensatoren, höherer und niedriger Betriebsspannung und was man sonst noch so alles tricksen kann. War aber erfolglos
Dann habe ich die Spannung mal über einen 1k von der Stabiröhre ausgekoppelt und den Lade-/oder Siebelko dahinter gehängt, erst dann gings. Störamplitude nun kleiner 0,2V.
Also hoffnungsvoll wieder den Gain aufgedreht (Eingang immer noch auf Masse), trotzdem nur HF Gewitter, immerhin ohne Pulse. Aber trotzdem grauselig anzusehen. Hab bestimmt eine halbe Stunde ratlos vor dem Amp gesessen und auf die Verdrahtung geglotzt, bis ich zufällig mal eine der Stahlröhren rausziehen wollte, um den Signalpfad zu unterbrechen und dabei natürlich gleichzeitig das Chassis festgehalten habe. In dem Moment ging das Schwingen auf dem Oszi deutlich zurück. Aha! Es lag daran, dass das Chassis noch nicht mit Masse verbunden war, hatte nicht gedacht dass das so extrem viel ausmacht.
Aber nun! ... Aber nix. Nur ein brutales 100Hz Rechteck auf dem Schirm. Aber woher das? Masse war sauber, Versorgungsspannung auch, 3 von 4 Röhren DC geheizt, ja Himmel was kann das nur sein?
Wieder vergingen 2 Stunden mit Rumprobieren und Messen, und letztendlich stellte sich meine Arbeitspunktregelung der Batterieröhre V1 als Käse heraus. Die Röhre braucht einen sowas von sauberen DC Pegel, das war nix mit 'mal-eben-per-Spannungsteiler-von-V2+V3-abgreifen'. Deren DC Versorgung hatte nämlich noch viel zu viel Brumm drauf, aber ich habe da etwas auf Lücke gesetzt nach dem Motto "wenig Ripple ist besser als viel Ripple'.
Also DC Versorgungsplatine provisorisch umgebaut unv versucht, V1 zu entkoppeln, daraufhin war es sogar schon möglich, die Gitarre anzuschliessen und etwas zu riffen (Signal hinter dem Tonestack abgegriffen, runtergeteilt und auf den Return von meinem ENGL geschickt). Trotzdem immer noch viel zu viel Brumm an V1, weshalb ich mich nun entschlossen habe, die V1 komplett getrennt mit piekfeinem DC zu versorgen. Der Trafo hat ja erfreulicherweise 4 verschiedene Heizwicklungen. Aber das wird dann morgen erst eingebaut. Gut dass Wochenende ist
Naja, so hangelt man sich immer etwas weiter, war mal wieder ein lehrreicher Tag für mich.
Grüsse ans Forum
TOm