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Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden

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Offline Wuffenberg

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Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
« am: 5.11.2015 17:16 »
Hallo allerseits,

der Winter kommt und damit die beste Zeit für neue Soundexperimente und Designkonzepte, right? 

Time Bomb IV soll folgende Spezifikationen haben:
  • Ausschliesslich amerikanisch/russische Oktal-Pentoden in der Vorstufe
  • 80W Ausgangsleistung mit 4x 19W Oktal Pentoden 6P7S
  • Kanalumschaltung clean & multikillerwattmetal
  • Klangregelung Bass-Scoop-Treble
  • Phase-Inverter Typ steht noch nicht fest
  • Keine NFB (Gegenkopplung)
  • stabilisierte Schirmgitterspannungen in der Vorstufe
  • Gleichrichter im Netzteil: noch offen, entweder Silizium oder Röhre oder Thyratron (uiiiiii!)
  • Aussteuerkontrolle mittels Magischem Auge 6E5S
  • Time Bomb Design, also mattschwarz mit möglichst urigen Röhren
  • diesmal hauptsächlich Neuteile (kein Radiochassis oder so)
  • TT Alu-Chassis
  • Headshell: steht noch nicht fest, muss mal die TT Shells checken

Beim PI möchte ich gerne experimentieren. Der LTPI ist mir persönlich zu komplex, und ich brauche ihn auch nicht, da ich die Endröhren nicht übersteuern will und ausserdem auch keine NFB plane. Ein Kathodyn könnte kritisch werden, da ich noch nicht weiss, ob ich dessen Heizungspotential hochlegen kann/muss.
Könnte man statt des ganzen PI Tamtams nicht einfach das invertierte Signal an der Andode der Endröhre abgreifen? (Linearität ist bei einem Metalamp ja nicht gefragt.).
Oder diese Kaskadierung von Treiberröhren, wie heisst die? SRPI oder so? Hab mir für den Zweck mal ein paar Oktal-Doppeltrioden bestellt. Ja, uh, ich weiss, Trioden... aber Doppelpentoden gibts ja nicht.
Die Gitterspannungen der Vorstufe sollen per Oktal-Spannungsreglerröhren stabilisiert werden (mal sehen ob das so klappt).
Und bei der Gleichrichtung würde mir ein Silizium-Gleichrichter genügen, aber eine Gleichrichterröhre oder sogar ein Thyratron würden natürlich cool aussehen. Der Netztafo hat auf jeden Fall eine separate 5V Heizwickung.
Das restliche Design soll sich an TB I oder II anlehnen. Als Basis dient ein TT-Aluminiumchassis.

Hier zwei Bilder mit ein paar der Komponenten, die Röhre mit Anodenkappe in der Mitte ist eine der vier Endröhren. Eigentlich wurde sie für die HA Ablenkung der 1940er Jahre TVs gebaut, basiert aber auf der Beam Power Tetrode 6L6.

Freu mich auf eure comments!
Cheers,
Wuff (Tom)

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Offline sev

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Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
« Antwort #1 am: 5.11.2015 18:30 »
Moin Tom,
wenns alternativ und simpel sein soll könntest du auch nen Trapo als PI nutzen.  ;)
Grüße
Stefan
"If there's more than one way to do a job, and one of those ways will result in disaster, then somebody will do it that way."
--Edward Murphy

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Offline es345 (†)

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Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
« Antwort #2 am: 5.11.2015 19:03 »
Hi Tom,

beiliegend eine "barbone" LTPI ohne NFB. Werte und Röhre müssen natürlich angepasst werden. Ich kann sie Dir nur empfehlen.
Mit dem Poti kannst du gezielt den "Sweet Spot" einstellen - gewollte Unsymmetrie, hebt im Overdrive zunächst K2,K4 usw. an, dann später K3,K5 usw. Das funktioniert gut ohne NFB.

Noch ein Hinweis zur Trafoorientierung. Ein Ringkern NT "verbraucht " 2 Magnetachsen. Senkrecht gestellt wie auf Deinem Foto zeigt eine in dieselbe Richtung wie Deine OT Achse , nennen wir sie die Z Achse. Sie "durchsticht" das Bild senkrecht. Die zweite ist die Y Achse . Wenn Ringkern waagerecht liegt, verbraucht er die waagerechten X und Y Achsen. Z bleibt da allein für die OTs. Dann hast Du die bestmögliche Einstreusicherheit.

Alternativ kannst Du die OTs auch liegend in X Achse ausrichten.

Gruss Hans. Georg

Edit: Typos und ein paar erklärende Zusatzworte.
« Letzte Änderung: 5.11.2015 19:07 von es345 »

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Offline es345 (†)

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Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
« Antwort #3 am: 5.11.2015 19:05 »
double posting, Text gelöscht.
« Letzte Änderung: 5.11.2015 19:08 von es345 »

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Offline Wuffenberg

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Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
« Antwort #4 am: 5.11.2015 21:26 »
Hallo Sev, was bitte ist ein Trapo-PI?

Und Hans-Georg, danke für den Schaltplan. Hab ihn unter "HGP's LTPI.jpg"  -what a name :) direkt mal in meinen Projektfolder reinkopiert. Dann werde ich den mal ausprobieren! Auf dem einen Bild sieht man ja schon die 4 Röhrensockel als Testanordnung, zuerst für die Vorstufe (da sollten 3 Röhren reichen), und später dann für die Endstufenerprobung.

Aber mit deinen Achsen hast Du mich ziemlich verwirrt  :) Ich wollte halt ganz gerne den Ringkerntrafo stehend aufbauen, um mal einen anderen Look zu haben. Die Z-Achse geht durch das Loch, dachte ich, und dürfte so nichts in den restlichen Amp einstrahlen? Alternativ würde ich den Trafo auch im Gehäuse unterbringen, so dass man ihn nicht sieht, was hälst du davon?

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Offline sev

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Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
« Antwort #5 am: 5.11.2015 21:28 »
Tippfehler, ich meinte Trafo  :angel:
grüße,
Stefan
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--Edward Murphy

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Offline es345 (†)

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Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
« Antwort #6 am: 5.11.2015 23:12 »
Hallo Tom

Zitat
Aber mit deinen Achsen hast Du mich ziemlich verwirrt

hier 2 Bilder zur Erläuterung, einmal der Standardtrafo und der Ringkerntrafo.
Die Orientierungsachse des Magnetfeldes wird von dem Kupferdraht "umwickelt" (bitte jetzt nicht mit der Wicklungsrichtung (links rum, rechts rum) verwechseln)

1. Standardtrafo: hier ändert sich die Wicklungsorientierung nicht>> 1 Orientierungsachse, immer "geradeaus"

2. Der Ringkerntrafo: hier folgt die Kupferwicklung logischerweise dem Ringkern, d. heisst: die Orientierung nimmt alle Positionen über 360 Grad ein. Folglich werden 2 Orientierungsachsen "verbraucht"

Benutzt nun ein OT Standardtrafo eine Achse des Netz Ringkerntrafos, kann es zu Brummeinstreungen kommen. Also die 3. Achse für den OT Standardtrafo nutzen. Hast Du für beides RKT's heisst es: bloss weit weg voneinander, da wir im 3 dimensionalen Raum leben  ;).

Ich hoffe, ich habs verständlich geschrieben.

Gruss Hans- Georg

Edit: ein paar Zusatzerläuterungen
« Letzte Änderung: 5.11.2015 23:20 von es345 »

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Offline Laurent

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Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
« Antwort #7 am: 6.11.2015 02:28 »
Moin Tom,

Doppelpentoden gibt's auch in Oktalsockeln. Muss ich heute Abend aufm PC nachschauen. Fuer so einen Amp waere es doch top wenn der PI auch aus Pentoden bestehen wuerde. Wenn du die Endstufe mit 80W planst und die nicht mitzerrt (was in solchen Konzepte auch richtig ist) wird der PI sehr viel an dem Klang beibringen. Von daher wird dir einen Pentoden-PI schon die Klang-Signatur des Time Bomb 4 geben :-)

Meine Doppelpentoden 6AR11 sind bereits als PI in einem zukuenftigen Amp geplant ;-)

Gruss,
Laurent

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Offline Laurent

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Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
« Antwort #8 am: 6.11.2015 02:29 »
Und Danke dir Hans-Georg. Von jedem deiner Beitraege lerne ich etwas davon. Finde ich klasse!

Gruss,
Laurent

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Offline corne

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Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
« Antwort #9 am: 6.11.2015 07:30 »
moin  ;)
und ich dachte immer, das die RKT besonders "nicht-streuend" sind, da die magnetfeld-linien praktisch überhaupt nicht aus dem ringkern austreten. was hingegen bei EI-kernen nicht in dem masse gegeben ist (durch die eckige form des kerns). hab ich mal so gelernt ...
gruss corne
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Offline es345 (†)

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Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
« Antwort #10 am: 6.11.2015 10:03 »
Hallo Laurent, hallo corne,

schön, wenn es hilft  :)

ich hab am "lebenden" Objekt feststellen dürfen, dass die dem RKT nachgesagte Streuarmut nicht immer eintritt.
Daher hatte ich mir damals deutlich gemacht, wie der Feldverlauf ist. Das Streufeld zum Beispiel in den XY Achsen kann  erheblich sein:

1. Der RKT ist zu knapp ausgelegt d.h.fährt in die Sättigung. Das kommt  häufiger vor. Das Magnetfeld streut dann stark auf der Fläche der XY  Achsen.
2. Der RKT wird auf der Sekundärseite mit einer Einweggleichrichtung genutzt. Bei diesem Betrieb verschiebt sich der Arbeitsmittelpunkt des Magnetfeldes. Das entspricht einer Gleichstromvorbelastung. Er wird damit unsymmetrisch betrieben und es entsteht eine "einseitige" Sättigung und damit eine erhöhte Streuung. Das entspricht dann vom Verhalten her Punkt 1. Ein NT RKT sollte daher immer mit Vollweggleichrichtung betrieben werden.

Die Forderung nach einer hohen Symmetrie beim RKT im Betrieb  wird daher auch als Nachteil in vielen Literaturstellen bei der Verwendung als OT im PP Betrieb erwähnt.
Ein sinnvoller OT RKT SE Betrieb geht naturgemäss sehr schlecht bis gar nicht aufgrund der schaltungstechnisch vorgegebenen Gleichstromvorbelastung.

Wie nutze ich die beiden Trafo Typen?

Bei meinem Combo hat mich der Netz - RKT fast zur Verzweiflung gebracht (Punkt 1).  Ich habe mir dann einen Netztrafo ( "Standard", keinen Ringkern) wickeln lassen, der weit unterhalb der Sättigung betrieben wird. Danach war Ruhe.

Bei meinem 400W Bass Verstärker wäre der Amp mit "Normaltrafos" ca 10kg schwerer geworden - nicht akzeptabel. Daher sind sowohl Netztrafo als auch Ausgangstrafo RKTs. Sie sind link und rechts aussen montiert. Zusätzlich ist der NT weitestgehend in MU Metall eingepackt. Die Endstufe wird mit gematchten Röhren gefahren und ist gut abgeglichen. Daher macht der RKT als Ausgangstrafo hier keine Probleme. Ich habe unter anderem aus diesem Grund auf der Rückseite des Amps neben Bias Poti insbesondere das Bias Balance Poti und ein Monitordisplay für die Kathodenstöme eingebaut. Es ist hier http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,19536.0.html beschrieben.

Wie ihr seht, beide Trafovarianten sind durchaus nutzbar. Hilfreich ist, die "Fallen" zu kennen und zu vermeiden.

Gruss Hans- Georg



« Letzte Änderung: 6.11.2015 10:05 von es345 »

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Offline corne

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Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
« Antwort #11 am: 6.11.2015 12:20 »
und wieder was dazu gelernt  :danke: danke, hans-georg  :)
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Offline Wuffenberg

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Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
« Antwort #12 am: 6.11.2015 13:17 »
Doppelpentoden gibt's auch in Oktalsockeln. Muss ich heute Abend aufm PC nachschauen. Fuer so einen Amp waere es doch top wenn der PI auch aus Pentoden bestehen wuerde. Wenn du die Endstufe mit 80W planst und die nicht mitzerrt (was in solchen Konzepte auch richtig ist) wird der PI sehr viel an dem Klang beibringen. Von daher wird dir einen Pentoden-PI schon die Klang-Signatur des Time Bomb 4 geben :-)
Meine Doppelpentoden 6AR11 sind bereits als PI in einem zukuenftigen Amp geplant ;-)

Gruss,
Laurent

Jau Laurent, schau doch bitte mal nach, denn IMHO müssen das dann höchstens Tetroden sein, denn eigenlich hat eine Pentode ja 5 Gitter, dh bei 2 Pentoden 10 plus 2 für die Heizung, macht zusammen 12 Anschlüsse. Die 6AR11 hat mehr als 8 Pins, oder? Trotz Recherche habe ich bislang keine (Oktal) Doppelpentoden gefunden.

Und Hans- Georg, danke fürs Erklären. Mein Netztrafo wird ein RKT sein, der OT dagegen ein Normaler. Dann muss ich wirklich etwas mit dem Layout rumprobieren. Und aufpassen, den NT nicht zu überlasten, damit das Streufeld nicht zu heftig wird.

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Offline Laurent

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Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
« Antwort #13 am: 6.11.2015 13:45 »
Moin Tom,

So die Oktal Doppelpentode, die ich damals gefunden hatte ist die 6DZ7T (Datenblatt im Anhang). Wäre aber für deinen Zweck leider übertrieben, da sie recht viel Leistung hat. In Oktal Doppelpentoden, die man so für Amps nutzen kann, habe ich keine mehr. Vielleicht haben einige Experten hier Ideen dazu?

Ich habe andere Doppelpentoden für mich herausgesucht, sind aber nicht in Oktalfassung.
Die 6AR11 zum Beispiel ist mit einer 12-Poligen Sockel aufgebaut, da alle einzelnen Komponenten getrennt sind. Die 6DZ7T hat zum Beispiel eine gemeinsame Kathode, was einem LTP Zugute kommt.

Gruß,
Laurent

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Offline Wuffenberg

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Re: Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden
« Antwort #14 am: 6.11.2015 14:03 »
Uff, ich seh schon, der PI wird das Meisterstück und die härteste Nuss in Time Bomb IV....

Kathodyn in Triode oder Pentode
oder
LTPI mit 2x Pentode oder Doppeltriode
oder
Paraphase Inverter mit .. na ihr wisst schon
oder
das invertierte Signal an der Andode der Endröhre (!!) abgreifen


Ächz, das wird n langer Winter  :facepalm:  ;D