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Fragen zum Emitterfolger bzw. Katodenfolger

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Offline Benjamin

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Re: Fragen zum Emitterfolger bzw. Katodenfolger
« Antwort #15 am: 22.12.2015 10:54 »
Hallo Thomas,
wo kommt denn der "Dreck" oben her? Was hat sich denn an der Phasensituation verändert?

Was die Ausgangsübertrager angeht will ich  da gute haben. Wenn der Verstärker echt 10Watt bringt dann reicht mir das vollkommen aus. Ich habe mir  Hornlautsprecher  gebaut wo bereits meine beiden 4Watt EL84 "Klirrgeneratoren" bei 1-2 Watt sehr laut sind. Drum brauche ich nicht wirklich viele Watt. Wenn der ECC99-Gegentakter dann 10 Watt bringt, dann ist das bezogen auf 1 Watt ja schon doppelt so laut :o

Ich habe ja nichts gegen Aufwand, wenn es am Ende gut wird. Ich baue den ECC99-Gegentakter auf jeden Fall erst mal zum Testen auf. Ich bin gerade auf der Suche nach den passenden Ausgangsübertragern. Meine Lautsprecher haben 8,5 Ohm. Ich habe bis jetzt nocht nichts Genaues zum Raa der ECC99 gefunden. Welcher Raa ist denn bei der ECC99 optimal? Bei 2 Stück ECC99 dann halbierter Wert.

Gruß Benjamin
« Letzte Änderung: 22.12.2015 10:56 von Benjamin »

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Offline Hardcorebastler

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Re: Fragen zum Emitterfolger bzw. Katodenfolger
« Antwort #16 am: 22.12.2015 11:36 »
Hi,
soll das jetzt ein PP amp werden mit  2 ECC99 Endröhren, also je Röhre die beiden Trioden parallel geschaltet ?

Grüße Jörg

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Offline Benjamin

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Re: Fragen zum Emitterfolger bzw. Katodenfolger
« Antwort #17 am: 22.12.2015 11:57 »
Hi,
soll das jetzt ein PP amp werden mit  2 ECC99 Endröhren, also je Röhre die beiden Trioden parallel geschaltet ?

Grüße Jörg

Hallo Jörg,
ganz genau ein PP mit 2 Stück ECC99 als Endröhren. Ich habe oben nur eine Halbwelle aufgezeichnet. Die zweite ist dieser identisch.

Hast Du vielleicht eine Info zum Raa der ECC99 in Gegentakt?

Gruß Benjamin

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Offline Günthergünther

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Re: Fragen zum Emitterfolger bzw. Katodenfolger
« Antwort #18 am: 22.12.2015 12:36 »
Hi Benjamin,

ich erreiche die 5W aus zwei ECC99 mit Raa = 10k, bei 4 Systemen in Gegentakt entsprechend 5k. Die 8,5 Ohm Hörner kannst du ohne Bedenken an 8 Ohm anschließen. Unter 5k würde ich nicht gehen und mit 8,5 Ohm am 8 Ohm Anschluss sehen die Röhren statt 5k 5,32k, was den noch weiter Klirr senkt.

Der Dreck obenrum kommt von Millerkapazitäten. Das klingt unplausibel, da ja der Sinn deiner Kathodenfolgerstufe die Entlastung der Kathodynstufe ist, es ist aber so dass "auch Kleinvieh Mist macht", also im Endeffekt die Phasenverschiebung nach oben bei mehr unbelasteten Stufen stärker ist als mit weniger stark belasteten.

Grüße, Thomas

Ein Nachtrag zum Schaltbild: Ug1 deiner Kathodenfolgerstufe sollte kleiner als -Ub sein.
« Letzte Änderung: 22.12.2015 12:51 von Günthergünther »

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Offline Benjamin

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Re: Fragen zum Emitterfolger bzw. Katodenfolger
« Antwort #19 am: 22.12.2015 19:18 »
Hallo Thomas,
also werde ich mich nach guten PP-Ausgangsübertragern mit Raa 5 bis 5,5 KOhm umsehen.
Du so unplausibel finde ich Deine Darlegung zu dem "Dreck" obenrum gar nicht, denn klar wenn die Katodenfolger die Bandbreite nach oben hin erweitern, wo sonst aber schon die Millerwirkung einengte, kann es schon zu "Dreck" kommen, muss aber nicht - na Versuch macht klug :)

Danke wieder für Deine rasche, sehr informative Antwort  :topjob:

Zur Ug1 meiner Katodenfolger:
na klar, wie Du es schon sagst, die muss  geringer sein, hab ja extra stellvertretend dafür den Vorwiderstand und das Poti gezeichnet, so dass ich mir dann die notwendigen aus der Theorie angenommenen -14 bis -20V einstellen kann.

Ist ein ganz tolles Forum hier, ganz viel Kompetenz, Herzlichkeit und Freude für einander.  :topjob: :topjob:

Gruß Benjamin

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Offline Hardcorebastler

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Re: Fragen zum Emitterfolger bzw. Katodenfolger
« Antwort #20 am: 22.12.2015 19:44 »
Hi,
du tust den kleinen Endröhren keinen Gefallen in dem du einen sehr stromstarken Treiber verwendest,
dann fährst du schnell in den Gitterstrom der ECC99, das macht man  nur bei grossen Powertrioden
wie 211 VT4C usw. die mit Gitterstrom mehr Leistung bringen .
Mit einer klassischen Phasendreherschaltung ist es überhaupt kein Problem die kleine ECC99
auch parallel geschaltet , direkt vom Phasendreher aus , absolut sauber zu betreiben .
Den Gitterableitwidertand der ECC99 machst du möglichst gross, also autobias mit vertellbaren Kathoden R usw.
ergibt den stabilsten Arbeitspunkt der Endröhre ,

Jörg

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Offline Stefan_L_01

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Re: Fragen zum Emitterfolger bzw. Katodenfolger
« Antwort #21 am: 22.12.2015 20:31 »
Hallo
Sehe ich es auch richtig dass die Ecc99 so mit -8 - - 10V gebiased wird? Dann wäre (die 10ohm vernachlässigt) doch dU_rk des CF 50V (diff zu -60V), d.h. der Headroom wäre nicht wirklich groß. Der Ruhestrom der ecc82 wäre ca. 1mA, das ist praktisch abgeschnürrt wenn man sich mal die Kennlinie anschaut.
Gruß
Stefan

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Offline Benjamin

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Re: Fragen zum Emitterfolger bzw. Katodenfolger
« Antwort #22 am: 22.12.2015 21:16 »
Hallo Stefan,
das muss ich alles ausprobieren welche Spannungswerte und Widerstandswerte beim Rk optimal werden.

Dazu will ich dann meinen Oszilloskop nutzen (die  Widerstandswerte und Stromwerte für den optimalen Bereich grafisch ermitteln), der aber erst zwischen den Feiertagen geliefert wird.

Gruß Benjamin

 

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Offline Günthergünther

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Re: Fragen zum Emitterfolger bzw. Katodenfolger
« Antwort #23 am: 23.12.2015 00:46 »
Hallo,

Jörg - die ECC99 ist schon nicht leicht zu treiben - die Millerkapazität ist nicht unerheblich. Bei 4 Systemen in Gegentakt würde ich einen niederohmigen Differenzverstärker als Phasendreher verwenden, etwa mit ECC88, ECC82, ECC81 oder 6N3P.

Autobias halte ich bei der ECC99, die im Grenzbereich arbeitet, eher kontraproduktiv, weil die Aussteuerbarkeit sinkt. Das liegt daran, dass man mit Kathodenbias gezwungenermaßen den Arbeitspunkt in Richtung A Betrieb verschieben muss, da es sonst irgendwann zu Übernahmeverzerrungen kommt - geschuldet der Tatsache, dass der Rk den AP bei steigendem Aussteuergrad immer weiter Richtung B Betrieb verschiebt. Das senkt die Leistung und damit auch den Sinn des Ganzen - ich hatte diese Endstufe geplant um zu zeigen, dass auch aus kleinen Trioden relativ gute Leistungswerte herauszuholen sind.

Stefan - die ECC99 erreicht an 300V ihre 15mA Ruhestrom bei etwa -11,5V, bis 11Vs ist sie aussteuerbar, dann setzt Gitterstrom ein, in diesem Falle thermischer Natur.

Grüße, Thomas

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Offline Stefan_L_01

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Re: Fragen zum Emitterfolger bzw. Katodenfolger
« Antwort #24 am: 23.12.2015 01:46 »
@Benjamin
Sowas fummelt man nicht irgendwie hin sondern so etwas plant und rechnet man im Vorfeld! Dazu sind Komponenten zu teuer und das eigene Leben zu wertvoll um sinnlos an HV rumzumessen.
Wenn man sich unsicher ist oder es zu komplex wird dass man es nicht mehr einfach rechnen oder abschätzen kann sollte man versuchen es in Spice (LTSpice) zu simulieren!

Gruß
Stefan

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Offline Benjamin

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Re: Fragen zum Emitterfolger bzw. Katodenfolger
« Antwort #25 am: 23.12.2015 02:27 »
ich hatte diese Endstufe geplant um zu zeigen, dass auch aus kleinen Trioden relativ gute Leistungswerte herauszuholen sind.


Hallo Thomas,
ich finde es immer wieder eine tolle Arbeit von Dir was Du mit den ECC99 entworfen und gebaut hast.  :topjob: Zumal der Folgeeffekt ist, dass mich dieses Projekt sofort angesprochen hat und ich mir zu meinem bisherigen Pentodenverstärker (EL84) nun einen reinen Triodenverstärker (ECC99) bauen will und schon sehr auf den Klang, die Lautstärke an meinen Lautsprechern gespannt bin. Als Übertrager habe ich inzwischen einen Hammond gefunden, der 1615 mit Raa 5000 Ohm gefällt mir recht gut dafür.
https://www.tube-town.net/info/hammond/hammond_ot_pp_classic.pdf . Zumal der in der Leistung (15W) nach oben hin noch Luft hat.

Gruß Benjamin

 

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Offline Günthergünther

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Re: Fragen zum Emitterfolger bzw. Katodenfolger
« Antwort #26 am: 23.12.2015 11:01 »
Hallo Benjamin,

ich halte EI78 des Hammond schon für zu groß, dementsprechend sind die parasitären Einflüsse größer. Lieber ein Kern, der sehr knapp bemessen ist. Das widerspricht jeder Lehrbuchregel, ist bei derart hochohmigen Schaltungskonzepten aber Pflicht. M74 ist denke ich die bessere Wahl.

Grüße, Thomas

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Offline Benjamin

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Re: Fragen zum Emitterfolger bzw. Katodenfolger
« Antwort #27 am: 23.12.2015 11:13 »
Hallo Benjamin,

ich halte EI78 des Hammond schon für zu groß, dementsprechend sind die parasitären Einflüsse größer. Lieber ein Kern, der sehr knapp bemessen ist. Das widerspricht jeder Lehrbuchregel, ist bei derart hochohmigen Schaltungskonzepten aber Pflicht. M74 ist denke ich die bessere Wahl.

Grüße, Thomas

Hallo Thomas, ansich sehr gute Einwände - meine ich wenn es um die 10KOhm geht.

Soo hochohmig finde ich die 5Kohm Raa für 2 ECC99 gar nicht, die 10K für eine ECC99 allerdings schon.
Ich will es einfach mal ausprobieren wie sich ein 5KOhm Übertrager macht, mit Katodenfolgeransteuerung der ECC99's und im weiteren (experimental)Versuch auch mit verschiedenen Phasendrehern. Wie sich das auf den Klang auswirkt und wo hoffentlich das geringste Grundrauschen besteht.

Gruß Benjamin

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Offline Günthergünther

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Re: Fragen zum Emitterfolger bzw. Katodenfolger
« Antwort #28 am: 23.12.2015 11:24 »
Hallo,

mit hochohmig meine ich nicht die Anpassung an den AÜ, sondern die Ströme bei Aussteuerungsgraden. So gibt ein System der ECC99 am Scheitelpunkt der positiven Halbwelle nur 60mA.
Ich musste sogar Reinhöfers AÜ modifiziert kaufen, um Streuinduktivität gering zu halten. Es ist ein Trugschluss dass die Streuinduktivität eine Gleichtaktstörung ist.

Klar - Versuch macht kluch, vielleicht wird es auch sehr gut funktionieren! Ich freue mich auf Ergebnisse  :topjob:

Grüße, Thomas

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Offline Stefan_L_01

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Re: Fragen zum Emitterfolger bzw. Katodenfolger
« Antwort #29 am: 23.12.2015 14:10 »
Wenn ich noch was einwerfen darf: Das Poti kannst du so hochdrehen dass der Biaspunkt knapp 0V wird (Masse). Das ist doch ein Biaspunkt den man in keinem Fall - auch versehentlich - einstellen will. Keine Ahnung was dann z.B. der OT sagt, thermisch und so.
Insofern würde ich einen Festwiderstand als Teiler so vor das Poti davorsetzen dass man maximal z.B.-5V einstellen kann.
Und ich würde wirklich empfehlen mal eine Loadline der ecc82 zu erstellen...