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Trafo verkehrt herum betreiben - OK?
Doas:
Experten!
Ich hab schon mehrere kleinere Geräte mit dem "back to back" Prinzip und kleinen Standardtrafos gebaut. Also z.B. 230V Netz speist einen 6V sekundär Trafo....dieser speist dann falsch herum einen weiteren 6V Trafo der dann wieder etwa 230V ausgibt.
Es gibt ja auch einige Beispiel von den Profis (Reussenzehn, Hudghes & Kettner, Fintone, Mesa Boogle) die das so machen. Nur verwenden die vielleicht extra für sie gefertigte Trafos??!!
Nun die Frage: Gibt es einen technischen oder einen Sicherheitsaspekt, der gegen eine solche Verschaltung mit Standardtrafos spricht? Ist das zulässig oder nicht? Funktionieren tut es ja. Ich könnte mir vorstellen, dass die Hersteller solcher Trafos darauf verweisen, dass der Trafo nicht mehr bestimmungsgemäß verwendet wird und deshalb die CE-Erklärung usw. nichtig sind.
Apropos CE-Erklärung: Mir viel auf, dass kleinere Hersteller von Röhrenpedalen usw. offenbar auf die CE-Kennzeichnung verzichten..was eigentlich nicht legal ist!
Wie ist Eure Meinung zum Trafo - Problem? Hättet Ihr ein schlechtes Gewissen ein solches Gerät zu verkaufen?
Grüsse!
Doas
kusi:
hallo,
zu der trafo-frage: du musst darauf achten, dass du trenntrafos verwendest und keine spartrafos (spule mit abgriff).
sonst müssen die dinger halt genug leistung hergeben, sonst sollte es eigentlich keine probleme geben...
mfg kusi
Joachim:
Hi Doas,
kusis Erklärung betrifft den technischen Teil und ist soweit korrekt.
Auf der anderen Seite wird kein Hersteller eines Trafos eine Zulassung für umgekehrten Betrieb beantragen, auch wenn das technisch durchaus kein Problem sein mag. Der Hersteller wird zwar nicht explizit sagen das der umgekehrte Betrieb nicht bestimmungsgemäß ist. Sonst müßte er ja angeben was alles sonst noch nicht bestimmungsgemäß ist, und wenn er da was vergißt, muß er für mögliche Schäden haften. Der Hersteller beantragt seine Zulassung für den Gebrauch gemäß Spezifikation und da steht drin, welcher Teil der Spule primär und welcher sekundär einzusetzen ist. Wenn der Hersteller also nicht ausdrücklich den Betrieb in beide Richtungen erlaubt, ist eine Verwendung nicht zulässig! Wenn ein Amp-Hersteller einen Trafo in dieser Art einsetzt, muß dieser dafür zugelassen sein.
--- Zitat ---Hättet Ihr ein schlechtes Gewissen ein solches Gerät zu verkaufen?
--- Ende Zitat ---
Das hat nichts mit Gewissen zu tun. Ich - wie fast alle anderen hier auch - darf es schlicht und ergreifend nicht, da ich keine entsprechende Zulassung habe, selbst wenn ich entsprechend zugelassene Trafos verwende.
Viele Grüße,
Joachim
MacCaldres:
ich denke ich würde es nicht machen, da sowas ja auch unschön enden kann.
aber für daheim, das bin doch nur ich ;D
und nen gecheiter trenntrafo kostet nen vermögen
Joachim:
Hi!
--- Zitat ---und nen gecheiter trenntrafo kostet nen vermögen
--- Ende Zitat ---
Was kusi meinte, ist das der Trafo getrennte Primär- und Sekundär-Wicklungen hat, also keine Sparschaltung hat. Jeder in elektrischen Geräten eingesetzte Netztrafo ist ein Trenntrafo! Der Preis ist hier nicht unbedingt ein Qualitätskriterium (eine günstiger Trafo muß genauso alle Zulassungen durchmachen, wie ein teurer) sondern vielmehr von der Leistung abhängig. Und die ist bei einem Vorschalt-Trenntrafo (ich denke daran hast Du gedacht!), den man vor einen Amp hängen kann sehr hoch ;).
Grüße,
Joachim
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