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Club Deluxe Conversion zu Badger

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Offline darkbluemurder

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Club Deluxe Conversion zu Badger
« am: 18.01.2016 16:50 »
Liebe Freunde der Röhrentechnik,

über meinen ersten selbstgebauten Amp habe ich hier http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,8891.0.html berichtet.

Nachdem ich inzwischen diverse andere Amps gebaut und festgestellt habe, dass die tonalen Überschneidungen recht groß sind, habe ich mich, angeregt durch die Freds von carlitz (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,12309.msg113669.html#msg113669) und Duesentrieb (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,17488.msg174777.html#msg174777) dazu entschlossen, den Amp nach Vorbild des Suhr Badger 30 umzustricken. Bis auf den Effektweg und die dazugehörende Stufe sowie die G2-Regelung habe ich mich weitgehend am Plan des Badger 18 orientiert, mit folgenden Unterschieden:

Koppel-C nach der ersten Stufe 22nf statt 47nf
Klangregelung ähnlich Bassman/JTM-45, d.h. Treble 250pf/250kB, Bass 22nf/1MA, Mid 22nf/100kA (ja, auf den Boost wollte ich nicht verzichten :))
Koppel-C zum PI: 22nf statt 47nf
Gegenkopplung: vom 4 Ohm Abgriff 47k parallel zu 1000pf, das ganze in Reihe mit einem weiteren 47k, 5kB Poti mit 100nf an Masse.

Funktioniert und klingt soweit ganz gut. Spannungen habe ich noch nicht alle gemessen - mit einer GZ34 hatte er ca. 430 V an den Anoden.

Zwei Fragen an alle, die diesen Amp nachgebaut haben:

1) Ist es normal, dass ich auch bei voll aufgedrehtem Master bei Gain ca. 9 Uhr nicht mehr als Zimmerlautstärke clean habe?

2) Ab ca. 10 Uhr wird es laut clean, ab 11 Uhr setzen die ersten Zerrungen ein. Ab ca. 14 Uhr steigen dann die Zerrungen deutlich an, bis auf Vollanschlag ein sattes Brett herauskommt. Die Verzerrung hat aber einen harten Unterton, den z.B. die Designs, welche eine kalte zweite Stufe und eine warme dritte Stufe haben, so nicht zeigen. Habt Ihr das auch so wahrgenommen? Gibt es in diesem Amp kritische Spannungswerte, z.B. bei den Vorstufen?

Vielen Dank und viele Grüße
Stephan
« Letzte Änderung: 18.01.2016 16:52 von darkbluemurder »
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Offline Duesentrieb

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Re: Club Deluxe Conversion zu Badger
« Antwort #1 am: 22.01.2016 20:52 »
Hi Stephan,

1 ja, sofern Du ein Doppel 500 k Poti und jeweils die 100k gegen Masse als Gainpoti hast
2 stimmt auch (harte Zerre) , habe halt danals mit den Werten solange gespielt, bis es passte

Witzigerweise habe ich kürzlich einen alten JMP wieder zurück gekauft und auch diese Gainkombi eingebaut. Über den Potiteil der ersten Stufe habe keinen R gegen Masse gemacht, entscheidender
für einen weicheren Sound ist der zweite Teil sowie die Grid-Rs.

Olaf

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Offline darkbluemurder

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Re: Club Deluxe Conversion zu Badger
« Antwort #2 am: 25.01.2016 10:11 »
Hallo Olaf,

vielen Dank für die Hinweise. Ich habe am Wochenende den 2k7 an der zweiten Kathode gegen 1k II 1uf (wie Du schon in Deinem Fred beschrieben hast) getauscht. Das hat schon sämtliche Probleme behoben. Jetzt habe ich clean bis ca. 9 Uhr in ausreichender Lautstärke und am Vollanschlag mehr Gain und auch einen angenehmeren Ton. Jetzt ist der Amp auf Augenhöhe mit den anderen guten Amps.

Das einzige, was ich noch überlege (abgesehen vom Einbau des noch fehlenden Effektwegs) ist, die 56k Slope/ 250pf Treble-C Kombination gegen 47k/330pf (das ist das, was D#mble in seinem Bluesmaster verwendet hat) zu tauschen, weil der Amp doch ziemlich beißend ist (allerdings nicht im negativen Sinn).

Ich fahre den Amp übrigens mit KT66. Ausgangstrafo ist der Hammond 1750Q mit ca. 7k4 Primärimpedanz.

Viele Grüße
Stephan
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Offline Duesentrieb

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Re: Club Deluxe Conversion zu Badger
« Antwort #3 am: 25.01.2016 21:12 »
Ich habe den 76er (Rest ist Standard außer zus. Depth/47k/4n7 ohne loop), Standard Tonestack, allerdings mit 39k Slope, so modifiziert:

V1A: Kathode: 1k/1µF, 5n7 Koppel-C (4n7+1n) Gainpot 500k (100pF In-Aus und 100k In-Masse)
V1B: KAthode: 4k7, 10nF Koppel-C Gainpot 500k (220k In-Masse).

Poti 40-50 und Master 50% total geiler Cleansound mit ner Strat, der ganz mild "bricht".
Voll auf klingt er fett, aber nicht zu fett, gerade so, dass er schön harmonisch ins Feedback kommt.

Ich finde diese Art der Schaltung nach wie vor genial für Einkanalige Amps, wenn sie clean/crunch können sollen.

Viel Spaß mit Deinem, Stephan.
« Letzte Änderung: 25.01.2016 21:21 von Duesentrieb »

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Offline darkbluemurder

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Re: Club Deluxe Conversion zu Badger
« Antwort #4 am: 27.01.2016 10:05 »
Hallo Olaf,

nur zum Verständnis: V1a ist bei Dir die zweite Stufe und V1b die erste, richtig?

Nochmals vielen Dank und viele Grüße
Stephan
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Offline Duesentrieb

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Re: Club Deluxe Conversion zu Badger
« Antwort #5 am: 6.02.2016 07:37 »
Hi Stephan,
V1A ist die Eingangsröhre. Die Gridstopper teile ich Dir noch mit ...
Olaf

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Offline darkbluemurder

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Re: Club Deluxe Conversion zu Badger
« Antwort #6 am: 8.02.2016 14:48 »
Hallo Olaf,

ah, OK - das geht dann von den Arbeitspunkten eher Richtung Marshall.

Ich habe inzwischen neben ein paar anderen Kleinigkeiten (Erhöhung Gridstopper vor den Endröhren von 1k5 auf 10k) den Tone Stack von 56k Slope/250pf Treble-C auf 47k/300pf verändert. Dadurch wurde der Amp noch einmal ein ganzes Stück fetter im Ton.

Meine Gridstopper zur 2. und 3. Stufe sind noch die 56k aus dem Plan von Carlitz.

Viele Grüße
Stephan
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Offline darkbluemurder

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Re: Club Deluxe Conversion zu Badger
« Antwort #7 am: 14.09.2016 16:46 »
Hallo zusammen,

das Badger-Experiment ist nun offiziell beendet. Angeregt durch die Diskussion in diesem Fred

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,21032.0.html

und durch einige erfolgreiche Experimente mit meinem HoSo 56 habe ich den Badger zur Dirty Shirley umgebaut. Die Regelung mit dem Doppelpoti war mir zu unkomfortabel. Bis ca. 9 Uhr kam zu wenig Signal, dann war das Gain bis ca. 13 Uhr gut zu regeln, dann kam aber ein abrupter Sprung von light crunch auf heftigst crunch. Das ist nun mit der DS-Schaltung für mich gleichmäßiger, so dass ich die Schattierungen dazwischen nun auch gut abrufen kann. Der Amp kann jetzt alles, was er vorher konnte, nur für meinen Geschmack besser. Gerade die Sounds mit höherem Gain gefallen mir besser, weil sie jetzt weniger harsch kommen. Ich vermute mal, dass das an den 56k Gitterwiderständen vor der 2. und 3. Stufe gelegen hat. Das Schöne ist aber, dass die Cleansounds nicht darunter gelitten haben, auch wenn ich dafür in den Low-Input gehen muss. Neuere Modelle des DS haben wohl einen Gainschalter, der die Beschaltung der Kathode an der zweiten Gainstufe ändert - könnte interessant sein.

Ich habe mich beim Umbau im Wesentlichen an dem angehängten Plan orientiert. Ausnahme ist die Endstufe - hier habe ich immer noch Kathodenbias (470R/470uf pro Röhre - derzeit KT 66). Klangregelung ist derzeit noch (oder wieder) Slope 56k, Treble 300pf/250kB, Bass 47nf/1MA, Mid 22nf/100kA - ändere ich wahrscheinlich aber auf die klassischen Marshall-Werte wie im Original.

Was ich noch nicht übernommen habe:
1. den 470k Ableit-R am Eingang der Phasenumkehrstufe (das ist in meinem Amp noch ein 1M) - dieses Detail wurde im SLOclone Forum viel diskutiert, so dass ich gespannt bin, ob das einen Unterschied macht, und
2. die Gitterableit-Rs vor den Endröhren sind 220k.

Der Amp hat gewaltig Bass - vermutlich werde ich zur Bassreduzierung aber statt die Gitterableit-Rs auf 100k wie im Original abzusenken eher die PI-Koppel Cs von 100nf auf 56nf oder 47nf verkleinern. Die Grenzfrequenz sollte dann vergleichbar sein. 

Viele Grüße
Stephan
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Re: Club Deluxe Conversion zu Badger
« Antwort #8 am: 23.09.2016 10:04 »
Was ich noch nicht übernommen habe:
1. den 470k Ableit-R am Eingang der Phasenumkehrstufe (das ist in meinem Amp noch ein 1M) - dieses Detail wurde im SLOclone Forum viel diskutiert, so dass ich gespannt bin, ob das einen Unterschied macht, und
2. die Gitterableit-Rs vor den Endröhren sind 220k. Vermutlich werde ich zur Bassreduzierung aber statt die Gitterableit-Rs auf 100k wie im Original abzusenken eher die PI-Koppel Cs von 100nf auf 56nf oder 47nf verkleinern.

Inzwischen habe ich die Änderung zu 1. vorgenommen und betr. 2. die PI-Koppel-Cs auf 47nf verkleinert. Außerdem habe ich die Klangregelung auf 33k Slope und 500pf Treble-C geändert. Das bleibt jetzt so. Außerdem habe ich noch die Spannungen am PI und den Vorstufen etwas erhöht, weil es vorher mit Cleansounds fast nicht ging - jetzt ist es besser, vor allem wenn ich den Lo-Input benutze. Richtig clean wird er dann zwar auch nicht - das ist dann halt "bluesy clean".

Viele Grüße
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