Hi Stephan,
Ja die ganzen Friedmans sind ziemlich ident aufgebaut. Das ist ein interessanter Blickwinkel unter welchem du die Abfolge der Gainstages betrachtest. Ich bin bis jetzt eigentlich eher davon ausgegangen, dass die erste stage nichts anderes ist als ein Treblebooster, welcher dann auf eine Standard-Marshall-Plexi-Topologie trifft (minus der Normal-Triode). Aber die Geschichten sind ja alle relativ nahe an einem one-wire mod, mit der einen oder anderen Variation bei den Kondensatoren/Widerständen. Um ehrlich zu sein habe ich das bis jetzt nie Wert erachtet wirklich mit Röhren umzusetzen. Die DC-Loadline mit Ra=220k-470k macht die erste Triode reichlich linear (nicht mehr viel von ^3/2 zu sehen). Die Ac-loadline mit 136k korrigiert das etwas für Frequenzen über 500Hz. Prinzipiell etwas, was sich mit Jfets (2N5457 bei ca. 30V) leicht in einem Bodentreter unterbringen lässt, ebenso das shaping des Frequenzgangs. Damit bleibt eine Triodenhälfte über, welche genutzt werden kann um 2204/2203 ähnliche Topologien umzusetzen, auch schaltbar (Stichwort: cold-clipper). Sowohl mit dem Marshall-Original, als auch den Varianten angelehnt an Tophat, Diezel, Bogner, etc. habe ich immer abwechslungsreichere Ergebnisse erreicht. Und per Bodentreter ist dann auch der Friedman-Sound da. So zumindest mein Blickwinkel.
Wirklich überraschend war für mich bei den Friedmans bis jetzt eigentlich nur die Klanggüte des angespielten small Box 50W. Der war in sich einfach extrem schlüssig und rund und der clean-Kanal (mit hoher Wahrscheinlichkeit nahe am 1987/1959-Standard) eine Wucht. Das habe ich bis jetzt auch noch nie so gelungen hingebracht. Aber auch das ist eine subjektive Momentaufnahme.
LG,
Max