Hallo Bea,
ein schön "schleichenden" Übergang von Clean in die Verzerrung, was gleichzeitig sehr komprimierend wirkt, bekommt man mit einer einzelnen Stufe in Kathodenbasisschaltung nicht einfach hin, ziemlich egal wie man sie biased und egal wie groß der Anoden-R ist. Die Nichtlinearität ist dominant gerader Ordnung im wesentlichen Stück der Aussteuerung. Das ergibt uU eher einen Expander-Effekt, die Attacks "peaken durch" (solange Headroom da ist), bevor uU relativ starkes Kratzen eine deutliche Verzerrung recht abrupt einsetzen lässt, und dann erst Komprimierung gefühlt auftritt weil endlich beide Seiten der Wellenform begrenzt werden. Mit dem Arbeitspunkt, Gegenkopplung und der Last kann man schon was machen, um das Verhalten homogener zu machen, aber ich habe es noch nie wirklich befriedigend hinbekommen mit jedweder normalen Triode, auch wenn es weit schöner wird als mit jedem Transistor oder FET.
Was wir idealerweise brauchen, ist beidseitiges frühes ganz weich einsetzendes Clipping, nicht zwingend symmetrisch (weder im Einsatz noch in der Form des "Knies"), aber eben näher beieinander und "gleicher" als Gitterstromclipping vs. Cutoff-Clipping. Letzlich möchte man das Cutoff-Clipping zähmen... mit einem Kathodenfolger zB, der seinerseits in den Gittertrom rennt bei zu positiv werdender Ausgangsspannung.
Für Bass-Einsatz ist dann das richtige Pre-EQing und danach uU wieder eine "Zurück-Korrektur" mE enorm wichtig, d.h. wie man den (Tief-)bass beschneidet damit man genug Gain hat was den Ausklang schön komprimiert ohne dass tiefer lauter Bass gleich unangehehm blubbert...