Diese Aussage stimmt zwar nicht, denn wer richtig mißt, der mißt auch keinen Mist, aber jedes Bauteil in der E-Technik hat eine gewisse Toleranz, die sich auf den gemessenen Wert direkt oder indirekt auswirkt. Auch die Spannungen aus der Dose schwanken je nach Tageszeit und Wochentag.
Wer also meint, dass ein Wert genau dem Wert aus dem Datenblatt entsprechen muss und dann wie wild anfängt Fehler zu suchen, der sucht entweder bis zu seinem Lebensende oder schaut auf die Toleranz-Angaben bei den Bauteilen und wird dann feststellen, dass +/- 10% (Also eine Range von 20% !!) oftmals das untere Limit sind.
Und auch wenn es viele nicht glauben wollen: auch Röhren gehören zu der Familie von elektrischen Bauteilen und unterliegen ebenfalls Toleranzen. So ist z.B. der aus dem Datenblatt einer 12AX7 so oft zitierte Strom von 1,2 mA ein idealer Wert, der in der Praxis abweichen kann - sowohl nach unten als auch nach oben.
1,2 mA - 10% = 1,08 mA oder 1,2 mA + 10% = 1,32 % (wobei 10% sehr konservativ sind).
Um solche Toleranzen bei kritischen Schaltungen auszugleichen werden Kompensationsmöglichkeiten geschaffen. Aber auch um sich veränderde Betriebszustände auszugleichen werden oftmals schaltungstechnische Maßnahmen ergriffen, bekannt ist z.B. der Drift von manchen Bauteilen der durch Erwärmung entsteht.
Von daher immer dran denken: die Angaben bei den Bauteilwerten sind theoretische Werte oder Idealwerte oder besser gesagt gemittelte Werte, mit denen man Berechnungen durch führt. Die Werte in der Praxis können von diesen angegebenen Werten mit unter stark abweichen.
Gruß, Dirk