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TT-Tube-Reverb - Klangabstimmung und Verzerrungen

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Offline smid

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Hallo und guten Abend,

ich habe mir vor ein paar Tagen einen TT-Tube-Reverb gebaut und in Betrieb genommen. Funktioniert, Spannungen passen alle.
Vor einigen Monaten habe ich die Fender 6g15-Schaltung mit kleineren Modifikationen auch mal in einen SF-Bandmaster eingebaut. Als Referenz habe ich noch eine Fender Reissue Reverb Unit mit 6K6 Treiberröhre rumstehen. Beim vergleich der drei untereinander und mit munterem Hallpfannen-Durchgetausche sind mir am der TT-Reverb zwei Punkte aufgefallen, zu denen ich euch gerne um Rat fragen möchte:
Klangabstimmung:
Unabhängig von der verwendeten Hallpfanne kling der TT-Reverb bei mir deutlich schärfer, metallischer als die beiden anderen Kollegen (mein Eigenbau klingt ebenfalls etwas schärfer als der Fender, der insgesamt und unabhängig von der Hallpfanne, am weichsten, gutmütigsten von den dreien klingt). Bei Dwell ab 40% entwickelt sich ein Formant in den Höhen, der ab Dwell 70% zum Aufschwingen neigt und ab Dwell 90% in die Eigenoszillation geht. Natürlich hilft da beherzter Einsatz des Tone-Potis, aber die Höhen einfach ganz wegnehmen ist ja nicht Sinn der Übung. Kennt das jemand und weiß Abhilfe?
Verzerrungen:
Der TT-Reverb geht bei mir schon bei moderaten Dwell Einstellungen (deutlich früher als der Fender und mein Eigenbau) in die Verzerrung, unabhängig von der verwendeten Hallpfanne und unter Berücksichtigung, dass im TT-Reverb und in meinem Eigenbau der Dwell ein Log-Pot ist und in der Fender-Unit ein Lin-Pot. Ich vermute, dass hier die EL844 zerrt. Liege ich da richtig? Hat jemand Erfahrungen mit einer EL84 oder einer anderen Röhre an der Stelle?

Danke und Grüße,
Andreas

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Offline Dirk

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Re: TT-Tube-Reverb - Klangabstimmung und Verzerrungen
« Antwort #1 am: 23.06.2016 12:28 »
Hallo,

Unterscheide können durch verschiedene Dinge verursacht werden wie z.B. Spannungshöhe, Übertrager, Röhren, Kondensatoren etc.
Um die Auswirkung der Röhre selbst zu beurteilen. müsste daher ersteinmal das komplette Umfeld gleich sein.
Wenn die Pegel zu hoch sein sollten, dann kann man diese durch Anpassung von Widerständen nach Bedarf anpassen. Bei den Spannungen gibt es nach oben hingegen nicht mehr viel Spielraum.
Du kannst aber auch einmal das Log-Poti durch ein Lin-Poti ersetzen. Ggf. bringt dies schon die Entschärfung.


Gruß, Dirk
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Offline smid

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Re: TT-Tube-Reverb - Klangabstimmung und Verzerrungen
« Antwort #2 am: 23.06.2016 15:38 »
Hallo,

ich habe vorhin nochmal halbwegs systematisch mit dem Oszi gemessen, und vorher nochmal alle Spannungen kontrolliert (sind so wie sie sein sollten). In der aktuellen Schaltung sollte man den Dwell Regler feinfühlig dosieren, bei ca. 1/3 Regelweg und einem Eingangspegel von 200mVpp liegen am Eingang der EL844 1Vpp an, die ab ca. 2000 Hz die Röhre nahezu maximal aussteuern und deutlich verzerren lassen. Ein Lin-Pot würde meinem Verständnis nach die Situation eher verschlechtern, da ja schon bei kleineren Regelwegen mehr "rauskommt". Die Anpassung der Widerstände scheint mir da auch das Mittel der Wahl. Allerdings möchte ich auch noch mal einen anderen Übertrager und einen anderen Tank testen. Das Verhalten über den Frequenzbereich hängt ja maßgeblich von der Last ab.

Viele Grüße,
Andreas

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Offline smid

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Re: TT-Tube-Reverb - Klangabstimmung und Verzerrungen
« Antwort #3 am: 23.06.2016 17:21 »
Hallo,

jetzt hab ich nochmal eingehend alles kontrolliert, ich hatte das Gefühl irgendetwas stimmt vielleicht doch nicht mit meinem Aufbau. Und tatsächlich: die Lötstelle vom Übertrager zur EL844 (blaue Leitung) war nicht ordentlich, nur festgepappt.  :devil:
Nachgelötet und siehe da: plötzlich statt 260V nur noch 254V, deutlich weniger Verzerrungen auch bei stärkerem Dwell, keine Oszillieren mehr bei vollaufgedrehtem Dwell.
Für Soundvergleiche ist grad keine Zeit, Familie will ins Freibad.

VG
Andreas

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Offline smid

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Re: TT-Tube-Reverb - Klangabstimmung und Verzerrungen
« Antwort #4 am: 23.06.2016 19:30 »
Nachtrag:

hab jetzt auch mal kurz den Klang querverglichen: im Vergleich zu meinem Fender-Reissue etwas heller, zu meiner im Bandmaster verbauten 6G15 Schaltung im mittleren Regelbereich kaum noch Unterschiede hörbar.
Das metallische und der starke Formant sind weg. Alles gut.

Schönen Abend,
Andreas

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Offline Dirk

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Re: TT-Tube-Reverb - Klangabstimmung und Verzerrungen
« Antwort #5 am: 23.06.2016 22:22 »
Es ist zwar gut, wenn das Problem gelöst ist aber ich bezweifele stark, dass die 6 V Unterschied einen so deutlichen Einfluss haben.
Aber egal, wenn jetzt alles so ist wie gewünscht.

Gruß, Dirk

PS: wir hatten auch schon mal einen Hammond Übertrager im TReverb getestet, allerdings war der Unterschied extrem gering, weshalb wir bei der preiswerteren Version geblieben sind. Einen grösseren Effekt erreicht man mit Sicherheit durch die Verwendung von anderen Tanks.

Gruß, Dirk
 
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Offline smid

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Re: TT-Tube-Reverb - Klangabstimmung und Verzerrungen
« Antwort #6 am: 23.06.2016 22:31 »
Hallo,

ich glaube auch nicht, dass die 6 Volt den Unterschied machen, das Problem war einfach die kalte Lötstelle zwischen Übertrager und Treiberröhre. Die hat eine korrekte Leistungsabgabe der EL844 verhindert. Jetzt, wo das behoben ist, kann die EL844 ihre Leistung ungehindert an den Übertrager loswerden, deshalb "bricht" die Versorgungsspannung ein paar Volt mehr ein, so mein Gedanke.

Grüße
Andreas