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Niedriger Ruhestrom beim Peavey JSX - unterschiedliche Last dran Schuld?

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0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

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Offline Aequitas

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Liebes Tube Town Forum,

ich habe vor ein paar Jahren bei Dirk einen Custom-Tonehound mit 200W Aufnahmeleistung und 16 Ohm Widerstand bestellt. Meinen Peavey JSX habe ich mittlerweile ausschließlich über diese Box laufen und bin sehr zufrieden.

Eine Sache ist mir nur aufgefallen: Seit geraumer Zeit (ich kann es nicht genau sagen, seit wann) hat der JSX ein Brummen, welches, soviel konnte ich herausfinden, bei ca. 50 Hz (+-0,2 Hz) liegt. Da das Brummen nicht vorhanden ist, wenn ich das Signal im Effects Loop abgreife, muss es unter Umständen (vielleicht hört man es auch vorher nicht) mit der Endstufe zu tun haben. Ich habe daher zunächst mal den Ruhestrom der Endstufenröhren gemessen. Dieser liegt bei 20 mA bei 4x 6CA7 Röhren von EH, welche ich ebenfalls bei Dirk gekauft habe. Das überraschte mich, da wir beim Einmessen meiner Erinnerung nach einen viel höheren (und passenderen) Ruhestrom eingestellt hatten. Schließlich sollte der Ruhestrom für diese Röhren bei einer Anodenspannung von ca. 480 V zwischen ca. 26 und 36 mA liegen, oder irre ich mich?

Nun jedoch zu meiner eigentlichen Frage, damit ich daraus lernen kann für die Zukunft und herausfinden kann, warum der Ruhestrom so niedrig eingestellt ist. Wir haben die Röhren damals noch mit einer 4x12" ENGL Standard Box mit knapp 240W und 8 Ohm eingemessen. Danach lief der Amp jedoch fast ausschließlich über den Tonehound. Kann es sein, dass die unterschiedliche Last zu unterschiedlichen Ruheströmen führt?

Wenn das nicht sein kann, meine weitere Frage: woran kann es liegen, dass der Ruhestrom so niedrig ist? Okay, es kann immer sein, dass ich an den BIAS-Regler gekommen bin, welcher beim JSX ja außerhalb des Gehäuses ist, aber das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, weil der Regler auch nicht besonders leichtläufig ist. Könnte es daher sein, dass irgendetwas kaputt ist mit dem Amp? Oder kann ich bedenkenlos den Ruhestrom nun auf ca. 30-36 mA hochfahren?

P.S.: Ob das Brummen tatsächlich von den viel zu "kalt" eingestellten Röhren kommt werde ich erst heute Abend testen können. Dazu hatte ich gestern keine Zeit mehr.

Liebe Grüße,

Aequitas

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Offline Aequitas

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Zusatz:
Das Brummen ist nicht sonderlich laut, wenn ich über meine Studiomonitore spiele, dann höre ich es noch nicht einmal. Nur über Kopfhörer ist es wahrnehmbar und dann auch nur in Spielpausen. Aber es ist da und nervt. Rauschen ist ja okay für nen High-Gain-Amp, aber das Brummen ist echt nicht schön.
Im übrigen habe ich schon mehrere Dinge versucht, um das Brummen herauszufiltern: Ebtech Morley Hum Eliminator, Furman M-10x E, ging alles wieder zurück zum großen Musik-Versandhaus in Süddeutschland.
Brummen ist auch unabhängig vom Rechner oder Board (ob der/das aus ist oder nicht), von anderen Elektrogeräten in der Wohnung und im Haus (selbst wenn alles im Haus, was ich aus machen kann, aus ist außer der Amp, dann brummt dieser).
« Letzte Änderung: 16.11.2016 10:23 von Aequitas »

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Offline Nils H.

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Moin,

Kann es sein, dass die unterschiedliche Last zu unterschiedlichen Ruheströmen führt?

kurz und knapp: Nein. Dass der Ruhestrom zu niedrig / falsch ist, kann mehrere Ursachen haben; Biaspoti versehentlich verstellt ist eine Möglichkeit, Fehler beim einmessen eine andere. Die angeschlossene Last hat keinen Einfluss. Ist der Ruhestrom denn bei allen Röhren gleich, oder weichen die (stark) voneinander ab?

Zum Brummen: 50 Hz deutet auf eine Brummschleife oder externe Einstreuungen hin. Brummen aus dem Netzteil / durch Asymmetrie der Endröhren wäre mit 100 Hz. Wo nimmst Du am TH das Signal ab, am Balanced oder Unbalanced Out? Beschreib mal Deine Signalkette exakter.

Gruß, Nils

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Offline Aequitas

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Wo nimmst Du am TH das Signal ab, am Balanced oder Unbalanced Out? Beschreib mal Deine Signalkette exakter.
Mein Tonehound ist so alt, der hat noch keine Outputs!  ;D Der ist tatsächlich einfach nur am Boxenausgang des Amps, damit dieser eine Last hat.

Der JSX hat einen Post-Power-Amp-Line-Out. Dort nehme ich das Signal üblicherweise ab. Tatsächlich habe ich, wie in meinem zweiten Beitrag beschrieben, schon ALLES probiert. Eine Brummschleife kann es nicht sein, da der Amp selbst dann das Brummen von sich gibt, wenn nur er an ist und ich das Line Out Signal mit Kopfhörern direkt abhöre. Und naja, Einstreuung von außen: ist ein Altbau mit vielen Leitungen außerhalb der Wand.  :-\
Bezüglich Einstreuung habe ich auch schon einiges gelesen; Abschirmung ist ja immer eher umständlich. Hast Du noch einen Tipp?
« Letzte Änderung: 16.11.2016 11:46 von Aequitas »

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Offline Volka

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Hi...

wie Nils schon als weiteren Tipp schrieb: es kann auch brummen wenn die Ruheströme (der einzelnen Endstufenröhren) zu stark von einander abweichen...Hast du das überprüft?

Gruß
Volka

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Offline Aequitas

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es kann auch brummen wenn die Ruheströme (der einzelnen Endstufenröhren) zu stark von einander abweichen...Hast du das überprüft?

Nein, kann ich aber nachher mal machen. Woran kann das liegen? Am Amp oder an der Röhren? Röhren sind ein gematchtes Quartett hier aus dem Shop.

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Offline Volka

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Also, Röhren sind auch nur Menschen...Die können altern. Wieviel Betriebsstunden haben deine denn auf dem Buckel? Und wie werden sie beansprucht (Master auf 1.5 oder auf 10)?
Es kann auch mal ein Ausreißer dabei sein...
Bring mal deine Biasspannung in den für deinen Amp passenden Bereich und überprüfe dann den Ruhestrom (auch über einen längeren Zeitraum -30 bis 60 min - ).


GRUß,
Volker

btw: trotz User-Namen benutzen fast alle hier ihren Vornamen um sich zu grüßen..  ;)

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Offline Nils H.

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Hi...

wie Nils schon als weiteren Tipp schrieb: es kann auch brummen wenn die Ruheströme (der einzelnen Endstufenröhren) zu stark von einander abweichen...Hast du das überprüft?

Gruß
Volka

kann's eigentlich nicht sein - schrieb ich schon oben: Brummen durch PP-Mismatch hat 100 Hz (Restwelligkeit der gleichgerichteten Trafospannung. Für 50 Hz gibt es meiner Meinung nach nur drei Quellen: Masseschleife, Fremdeinstreuungen oder die Heizung.


Weitere Ideen, was zu checken wäre:

- Lässt sich das Brummen durch irgend welche Volumenregler beeinflussen, oder ist es bei alles auf Null auch da?
- Brummt's auch ohne Gitarre / Gitarre abgedreht?

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Offline Aequitas

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Hallo Nils und Volker!

Ruhestrom ist gemessen. Jeweils 6 Minuten laufen lassen (danach änderte sich nicht mehr groß was). Von links nach rechts:
20,2 mA, 19,8 mA, 23 mA, 22,8 mA

Zunächst einmal tauschen ich wohl die Röhre links und rechts Mitte, damit die Röhren mit dem höheren Wert außen, die mit dem niedrigeren Wert innen sind. Dann werde ich das Ganze mal auf 31mA an den äußeren Röhren hochfahren.

Zum Brummen: Es brummt unabhängig von der Gitarre. Und es verändert sich beim Drehen des Master Volumes und der Channel Volume und Gain.

Liebe Grüße,

Marcus

P.S.: Das mit dem Namen war nicht böse gemeint. :)

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Offline Nils H.

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Zum Brummen: Es brummt unabhängig von der Gitarre. Und es verändert sich beim Drehen des Master Volumes und der Channel Volume und Gain.

Dann kommt's nicht von der Endstufe. Ist es WEG, wenn Du die Channel Volumes zu drehst, oder VERÄNDERT es sich nur? Was ist mit dem Clean Volume?

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Offline Aequitas

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Entschuldige, meine Antwort war nicht eindeutig.
Das Brummen ist immer da, auch wenn ich Master und Volume und Gain des jeweiligen Kanals (bzw. nur Volume beim Clean) zudrehe.

Drehe ich die Regler hoch, so nimmt selbstredend das Rauschen zu, aber das Brummen wird auch lauter. Zudem, das sei noch geschrieben, verändern sich die Obertöne des Rauschens. Diese Veränderungen sind aber unabhängig von den Reglereinstellungen und passieren autonom ohne dass ich irgendetwas am Signalweg oder den Reglern verändern würde. Mal kommt ein höherer Ton dazu, dann wird dieser von einem tieferen abgelöst, mal ist nur das Grundbrummen da, dann wieder ein anderen Oberton usw.

Der Master vom Amp wird im übrigen nie lauter als 2 eingestellt. Gain und Volume fahre ich auch sehr niedrig (Ultra Channel Volume 2, Gain 2,5-3, Crunch Channel Volume 5 Gain 1)

Kann es vielleicht doch am "dreckigen" Strom liegen? Wisst Ihr, ob der günstige Furman, den ich hatte, überhaupt galvanisch trennt? Sollte ich mal den etwas teureren ausprobieren?

Vielen, vielen Dank für Eure liebe Hilfe bereits jetzt schon mal!

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Offline Aequitas

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Die Röhren laufen jetzt stabil auf ca. 31 mA (hatte die Anodenspannung auch noch mal gemessen: 502V. Bin dann wie zuvor von 480V unter Last ausgegangen).

Das Brummen ist durch den höheren Ruhestrom geringfügig lauter geworden. Evtl. auch höher, aber das kann auch Einbildung sein. Ich messe es nachher am Rechner genau.

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Offline Aequitas

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Grad nochmal nen Test gemacht: Das Brummen besteht auch, wenn ich EL34 (auch von EH) reinpacke.

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Stone

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Hi

Bei 480 V und angenommenen 25 Watt Anodenverlustleistung komme ich auf rund 36,5 mA bei 70% "Aussteuerung" (nach der Formel in der Anleitung von Dirk / TT). Bei 500 V wären es analog 35 mA.

Der Wert ist aber pro Röhre zu sehen - was misst man denn an den Buchsen des JSX? Ist das die Spannung in mV über einem einzelnen 1 Ohm Widerstand oder die Spannung für alle vier Röhren parallel?

"Höher" ist das Brummen sicherlich nicht geworden - würde mir jedenfalls zum ersten Mal bewusst unterkommen.

Gruß, Stone

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Offline Holzdruide

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  • I shot the Sheriff
Hallo

Kann es vielleicht doch am "dreckigen" Strom liegen? Wisst Ihr, ob der günstige Furman, den ich hatte, überhaupt galvanisch trennt? Sollte ich mal den etwas teureren ausprobieren?

Ein teurerer Netzfilter wird Dein Problem nicht beheben, für den Betrieb eines Amps habe ich noch nie einen Netzfilter benötigt.
Dein Problem liegt sicher nicht an dem was aus der Steckdose kommt, ich tippe auf Masseproblem oder Heizung.

Gruß Franz