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Edition Tube (1st Generation) - Treble rattert, Tonestack "komisch"?

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Offline Meikel

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Hallo zusammen,

auf meiner Werkbank und nun zum Testen steht der "braune" Edition Tube 20. Der Hall war defekt (Reverbtank - da waren offenbar aufgrund eines Lötmitteleinsatzes zwei der hauchdünnen Spulendrähte durch), außerdem habe ich dem Amp einen Satz neuer JJ EL84 spendiert.

Ich muss sagen, der Amp klingt fantastisch. Fast jedenfalls, denn im Clean-Channel stört mich ein - naja, schon gut hörbares - Rattern. Und zwar tritt es dann auf, wenn man den Höhen-Regler voll aufdreht. Aber nur dann! So auf dem leitzen Viertel des Regelweges kommt es durch. Mit einer Strat dran und hingegen runtergedrehten Höhen usw. ist nichts zu hören und der Amp hat einen Ton zum Niederknien...

Im Drive-Kanal gibt es dieses Rattern nicht.

Desweiteren hat der Tonestack eine, hm, "komische" Regelcharakteristik. Ich weiß noch nicht genau, ob diese von der (oft 7enderüblichen) gegenseitigen Beeinflussung der Regler kommt, oder ob hier nicht doch noch ein Fehler vorliegt. Der Amp ist ganz schön basslastig, aber noch ertragbar, wenn ich den Bass ganz zugedreht habe. Die Höhen kommen selbst bei zugedrehtem Höhenregler noch recht gut durch. Will ich sie nun mal eher dumpf haben, so drehe ich - den Mittenregler zu. Hm, ist das normal?

Kann das jemand prüfen, der ebenfalls so einen Edition Tube zur Hand hat, und eine Inormation dazu senden? Das wäre nett! Ich schnappe mir derweil mal einen 7enderamp und vergleiche die Regelcharakteristik mit dessen Tonestack.

Mit Dank und Gruß
Michael

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Offline Meikel

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Im Drive-Kanal gibt es dieses Rattern nicht.

Nach etwas Abstinenz (bin grad anderweitig ziemlich beschäftigt) zunächst eine Korrektur: Dieses Rattern tritt auch im Drive-Kanal auf. Und zwar hört man es ganz einfach - wenn man nämlich den Master voll aufdreht. Das hatte ich seinerzeit übersehen bzw. nicht geprüft.

Zieht man V1, so ist das Rattern ebenfalls zu hören. Es kommt also nicht aus der Vorstufe, sondern wird vermutlich über die Spannungsversorgung dauerhaft eingetragen. Ich vermute, dass es sich hierbei um "HF-Sauereien" der Gleichrichterdioden handelt. So eine Geschichte hatte ich einst bei meinem Marshall 2266VM; der Sägezahn auf dem steigenden Ast der pulsierenden Gleichspannung an den Dioden ließ sich sauber nachweisen. Die Dioden waren nicht mehr in der Lage, schnell genug zu schalten/zu sperren.

Siehe Schaltungsauszug des Hughes & Kettner, ich habe die betreffenden Dioden rot eingekreist. Diese beiden vermute ich als Übeltäter. Leider kann ich diese Sörung nicht sichtbar machen, also nachmessen - dazu hat mein altes Scope nicht die erforderliche Auflösung.

Was meint Ihr? Snubber einlöten - z.B. einfach 220nF parallel zur Trafowicklung? Oder gleich neue Fast Recovery Dioden einlöten, wie z.B. RGP30M oder UF5408?

THX und Gruß
Michael

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Offline bluesfreak

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  • Ain`t no tube, ain`t no sound....
Moin,

Mein (inzwischen verkaufter) Edition Tube hat auch immer wieder seltsame Geräusche gemacht, würde deswegen auch mehrfach eingeschickt ohne die Ursache zu beheben. Schlussendlich hab ich die Röhrenfassungen (auf denen mein Verdacht schon länger ruhte) selbst neu ent- und wieder verlötet, nur halt mit altem, bleihaltigem Lot...danach war Ruhe im Karton. Verkauft hab ich den Schlussendlich nur weil zu viele Amps hier rumstanden und ich auf dem Marshall Stack Trip war...achtjährige, meiner hatte auch einen anderen Speaker verpasst bekommen, einen V30 und das war der einzige Amp in dem mir ein V30 richtig gut gefallen hat.   

Gruß
Blues

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Offline Meikel

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Moin Stefan,

hm, Nachlöten wäre eine Option.

Inzwischen habe ich mal mit (allerdings Folie, kein Kerko) einem Snubber experimentiert, aber ohne Wirkung. Egal, ob ich ihn parallel zur HV-Wicklung oder zu einem der Netzteilelkos lege, egal, ob im HV-, 55V- oder 22V-Bereich - das Rattern bleibt.

Habe auch mal einige Besitzer solcher Amps angeschrieben, ob die diesbezüglich von solchem Rattern berichten können... Vielleicht ist das ja layoutbedingt, da bin ich erst einmal vorsichtig bei dem relativ komplexen Aufbau bzgl. totaler Laufruhe. Negativ, nur eine Besitzerin gab mir Rückmeldung, "Alles bestens" hieß es von ihrer Seite aus.

Ich schreibe auch mal H&K an, vielleicht kennen sie ja die Thematik und melden sich.

Naja, wenn gar nichts hilft, dann tausche ich auf Verdacht die Dioden + Netzteilelkos aus; wobei meiner bereits F+T drin hat, so wie das aussieht. Zu blöd, dass ich mangels geeignetem Scope hier nichts nachweisen, sondern mich nur auf Vermutungen stützen kann.

Aber wenn ich sowieso einmal die Platine draußen habe, dann werde ich bei dieser Gelegenheit nachlöten. Manno, mit einer Strat dran (da kann man ja den Höhenregler zurückdrehen und nix rattert mehr) klingt der Amp wirklich klasse und das mit dem G12F60.

Gruß Michael


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Offline Meikel

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Auch Snubber direkt an die beiden Dioden geklemmt, bringen nichts. Ich denke, ohne es leider nachweisen zu können, dass der HV-Gleichrichter hier nichts Fehlerhaftes erzeugt.

Probeweise parallel geklemmte Elkos zu den Vorhandenen in allen Netzteilen bringt keinen Übeltäter. Scheidet also diese Möglichkeit offenbar auch aus.

Reverb abklemmen bringt auch nichts.

OK, dann muss die Platine runter und ich löte die Röhrenfassungen nach.

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Offline Athlord

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Hallo Michael,
solch ein Rattern würde ich auch eher einer schlechten Lötstelle zuordnen.
Sowas ist sehr schwer zu diagnostizieren, man such wie blöde und es funktioniert alles,
kaum ist der AMP wieder beim Besitzer, tritt der Fehler wieder auf!
Ich drück die Daumen...
Gruß
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline Meikel

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Hallo Jürgen,

kaum ist der AMP wieder beim Besitzer, tritt der Fehler wieder auf!
Ich drück die Daumen...

ich danke Dir fürs Daumem drücken!

Naja, das mit dem Besitzer werde ich womöglich mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen. Der Amp gefällt mir im Ton so dermaßen gut, dass ich ihn sehr wahrscheinlich dem jetzigen Besitzer abkaufen werde - er will ihn ohnehin veräußern. Soweit das lachende Auge. Das weinende Auge: naja, der Fehler ist dann natürlich trotzdem noch drin.

In Summe würde sich für mich der Zeitdruck entspannen, den Fehler zu finden und ich würde die Kiste in aller Ruhe neu verlöten bzw. schrittweise Stufe für Stufe von der Endstufe bis vor zum Eingang beschnarchen.

Gruß Michael

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Offline Athlord

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Interessanter Lösungsansatz! ;D
Das hat bei mir dazu geführt, das der Keller voll ist mit Equipment.  ::)
Ich kaufe mehr als ich verkaufe....  :o
Gruß
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline bluesfreak

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  • Ain`t no tube, ain`t no sound....
Ich kaufe mehr als ich verkaufe....

An diesen Symptomen leide ich leider auch.... weiß nur nich wo ich mir diesen Infekt geholt habe...vllt hier? ;)

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Offline sev

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  • Most of life´s problems can be fixed by a chainsaw
Dito.
Frauchen freut sich schon immer wenns zu ikea geht, ein billy geht immer...
 :bier:
"If there's more than one way to do a job, and one of those ways will result in disaster, then somebody will do it that way."
--Edward Murphy

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Offline Meikel

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...Interessanter Lösungsansatz! ;D...

Gell? Aber nur ausnahmsweise und in diesem speziellen Fall hat sich das bereits erledigt: Der Besitzer verlangt m.E.n. zuviel dafür.

Gruß Michael

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Offline Meikel

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Hallo,

inzwischen habe ich die Platine ausgebaut und sehr viel daran nachgelötet. Anschließend habe ich mit Alkohol nachgewaschen, da mir die Lötseite irgendwie auch nicht ganz sauber erschien. Naja, letztendlich hat es alles nichts gebracht, diese "Störung" ist noch immer da.

Gruß Michael

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Offline bluesfreak

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  • Ain`t no tube, ain`t no sound....
Servus Michael,

Wenn Deiner dem unten angehängten Schaltplan entspricht dann sieht man dass die Clean Treble Regelung beim Umschalten auf Drive aus dem Signalweg genommen wird. Das dürfte dann die möglicherweise defekten Komponenten auf das Poti und C18 eingrenzen, oder?

Gruß und ein frohes (bastel)Fest!

Stefan

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Offline Meikel

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Hallo Stefan,

...dass die Clean Treble Regelung beim Umschalten auf Drive aus dem Signalweg genommen wird. Das dürfte dann die möglicherweise defekten Komponenten auf das Poti und C18 eingrenzen...

so dachte ich zuerst auch. Daraufhin habe ich auf Drive umgeschaltet und den Master voll aufgedreht, um zu schauen, was dieser Kanal macht. Und siehe - er rattert ebenso, wenn man die Höhen voll aufdreht (hatte ich weiter oben in #1 bereits beschrieben).

Deshalb vermute ich, dass das nicht aus dem Tonestack kommen kann. Vielleicht tausche ich doch mal die HV-Dioden bzw. klemme mal eine separate HV-Versorgung an... Seinerzeit wurden in meinem Marshall 2266VM die 1N4007 gegen "bessere, hochwertige" Dioden ausgetauscht. Dummerweise weiß ich nicht, welche das waren (hatte nicht nachgefragt) und ich habe den Amp nicht mehr zur Hand...

Schöne Feiertage!

Gruß Michael
« Letzte Änderung: 25.12.2016 09:45 von Meikel »

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Offline bluesfreak

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Servus Michael,

ein Satz UF4007 kostet ja nicht die Welt, wäre also einen Versuch wert. Wobei ich schon lange keine 1N4007 mehr verbaue sondern meist EM513...eine "Unart" die ich meinen PCB Designern abgeschaut habe :)

Ebenfalls ein schönes Fest und viel Spaß beim basteln

Stefan