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Anti-Fizz-Konzepte, bzw. Amp gezielt nach oben begrenzen

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Offline Nils H.

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Moin Leute,

meine (identischen) dreikanaligen Amps produzieren beide ziemlichen Fizz im Bereich zwischen 6,5 bis 12,5 kHz. Ich bin mir relativ sicher, dass das der Amp produziert und nicht der Speaker. Ich hatte erst die Impulse Response meiner IR-DI-Box im Verdacht, jetzt hatte ich aber mein Rack zum reparieren und säubern zu Hause, und beim intensiven Probespielen bei weniger als Zimmerlautstärke isses auch recht gut zu hören.

Ich bin mir recht sicher, dass das schon vom (Pre-)Amp kommt, und nicht vom Speaker (ich benutze überall denselben, nämlich den V12 sowohl in meiner Box zu Hause als auch im Proberaum, als auch in der IR), denn ich habe ohne Mühe das Nervige im Ton mit dem EQ meines G-Major 2 weg bekommen.

Wo's herkommt, ist relativ klar, denn der Amp ist weder in Vorstufe noch in Endstufe irgendwo nach oben begrenzt. Die Drivekanäle orientieren sich ja am 2203, da ist auch nirgends was nach oben begrenzt (wenn man mal vom 47p zwischen den PI-Anoden bei späteren Modellen absieht (was ja wohl eher zur Stabilisierung wirkt).

Darüber hinaus hab ich den Hammond 1750M verbaut, welcher mit 70-15kHz@50W angegeben ist, also relativ weit rauf reicht, und ich belaste ihn mit weniger als der Hälfte, nämlch nur mit 20W (2x6V6).


Langer Rede kurzer Sinn: Welche Konzepte würdet ihr vorschlagen, um so einen Amp gezielt nach oben zu begrenzen? Bei Aufnahmen, live auf der PA (wenn wir selbst mit dem Digitalpult mischen) und im In Ear Monitoring filtere ich das im Post Processing mit einem steilen Tiefpass weg, ich kann's natürlich auch weiterhin mit dem EQ im Rack machen, schöner wäre es aber, wenn der Amp das schon von sich aus täte  ;D .

Ich würde das weniger pro Kanal lösen, sondern vermutlich entweder im Loopbereich oder in der Endstufe ansetzen wollen.

Anbei mal zwei Frequenzplots aus der DAW. Man sieht, dass die Amplitude bei 6k ziemlich steil abfällt, jenseits davon aber halt etwas "Müll" rumschwirrt.

Würde mich über Vorschläge freuen. Im Moment hab ich keine echte sinnvolle Idee...
Gruß, Nils

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Offline rail2rail

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Re: Anti-Fizz-Konzepte, bzw. Amp gezielt nach oben begrenzen
« Antwort #1 am: 23.04.2017 20:46 »
Moin Nils,

ähhm ... Gegenkopplung?

Soweit mir bekannt ist, sind die "fizz" caps eigens zur linearisierung der unterschiedlichen phasenpegel bei höheren Frequenzen angedacht. Zumindest wirkt sich das so aus. Und klar gibts da eine art des "höhenverlustes"

Ich habe generell 47 bis 100 p verbaut, allerdings gestehe ich, dass das eher eine art schitzophrene abhandlung gegen eventuelle oszillation meinerseits ist.

Wenn der amp zu spritzig ist, würde ich erstmal an die gegenkopplung, auch gern mal mit bandpass.

Lg geronimo
Geronimo Stade

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Offline Nils H.

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Re: Anti-Fizz-Konzepte, bzw. Amp gezielt nach oben begrenzen
« Antwort #2 am: 23.04.2017 21:05 »
die 47p oder 100p an den PI-Anoden sind auch eher anti-Oszillation, die hörste nämlich nicht.

Ich glaube, die GK ist da die falsche Ansatzstelle. Die GK linearisiert (und erweitert) ja das Frequenzspektrum des Poweramps, wenn ich da jetzt dran schraube, verändere ich aber auch die Bass- und Midresponse. Zu straff gegengekoppelt isser, glaube ich, nicht, denn insbesondere Clean klingt er angenehm lebendig und dynamisch, und das geht ja bei zu straffer GK auch verloren.

'n Bandpass bzw. eine Bandsperre nach oben ist da eher das richtige Stichwort. Nur (um es mal etwas pampig zu formulieren  ;) ) hilft mir das schlaue rausposanunen von Stichworten überhaupt nicht weiter. Mir ging es ja gerade darum, wie man das am besten und konkret realisiert.

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Offline sev

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Re: Anti-Fizz-Konzepte, bzw. Amp gezielt nach oben begrenzen
« Antwort #3 am: 23.04.2017 21:16 »
Moin Nils,
ein paar p zwischen den Anoden der Endstufe haben sich bei mir als wirkungsvolle Brutzelbremse bewährt.
lg,
Stefan
"If there's more than one way to do a job, and one of those ways will result in disaster, then somebody will do it that way."
--Edward Murphy

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Offline Nils H.

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Re: Anti-Fizz-Konzepte, bzw. Amp gezielt nach oben begrenzen
« Antwort #4 am: 23.04.2017 21:21 »
Moin Nils,
ein paar p zwischen den Anoden der Endstufe haben sich bei mir als wirkungsvolle Brutzelbremse bewährt.
lg,
Stefan

Von welcher Größenordnung reden wir denn? Ich hatte damals in der Entwicklungsphase des ersten Amps etwas Stabilitätsprobleme und deswegen, glaube ich, 100p zwischen den Anoden, das machte klangtechnisch überhaupt keinen Unterschied. Frage: Ist das mit dem Fizz Cap den steil genug? Ich hab ein wenig Sorge, dass sich die "netten" Mitten mit verändern, wenn der FIzz Cap groß genug ist, damit der Müll verschwindet.

(Zur Klarstellung: Klar könnte ich das einfach ausprobieren. Da beide Amps aber Produktivamps sind, will ich die nicht aufmachen und dran rumprobieren, sondern das Problem erst mal durchdenken).

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Offline Volka

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Re: Anti-Fizz-Konzepte, bzw. Amp gezielt nach oben begrenzen
« Antwort #5 am: 23.04.2017 21:26 »
Hallo Nils,

auch wenn es ebenfalls nur ein Stichwort ist, war es nicht das Zobel- oder Zwirbelglied was da helfen kann? Ich glaube es waren 22nF in Reihe mit einem 10 ohm oder 10 Kohm zwischen den Anoden der Endstufenröhren...leider weiß ich es nicht mehr genau...vielleicht mal googeln.
Kann auch sein, dass es ebenfalls die entsprechende Lösung auf der sek.-Seite des Ausgangsübertragers mit entsprechend geänderten Werten für R und C gibt...
Mir fällt noch ein, dass es bei einem von den LoW-Amps im Schaltplan stand...

Vielleicht hilfts...sorry das es nicht konkreter geht....
Gruß, Volka

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Offline rail2rail

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Re: Anti-Fizz-Konzepte, bzw. Amp gezielt nach oben begrenzen
« Antwort #6 am: 23.04.2017 21:31 »
Ich meinte schon einen bandpass in der gk.
Denn wenn, wie du sagst die kanäle nicht schuld sind und der speaker auch nicht, bleibt ja nur die endstufe (samt pi) als verursacher überdominanter frequenzen übrig oder? Boogies haben das oft verbaut.
Eine formel zur berechnung kann ich dir nicht liefern aus dem stehgreif. Es diente der ideensammlung.

Wie hast du denn bestimmt, dass die endstufe liearisiert ist?

Lg
Geronimo Stade

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Offline Nils H.

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Re: Anti-Fizz-Konzepte, bzw. Amp gezielt nach oben begrenzen
« Antwort #7 am: 23.04.2017 21:32 »
Hallo Nils,

auch wenn es ebenfalls nur ein Stichwort ist, war es nicht das Zobel- oder Zwirbelglied was da helfen kann? Ich glaube es waren 22nF in Reihe mit einem 10 ohm oder 10 Kohm zwischen den Anoden der Endstufenröhren...leider weiß ich es nicht mehr genau...vielleicht mal googeln.
Kann auch sein, dass es ebenfalls die entsprechende Lösung auf der sek.-Seite des Ausgangsübertragers mit entsprechend geänderten Werten für R und C gibt...
Mir fällt noch ein, dass es bei einem von den LoW-Amps im Schaltplan stand...

Vielleicht hilfts...sorry das es nicht konkreter geht....
Gruß, Volka

Nee, cooles Stichwort. Auch wenn's das vielleicht nicht genau ist: Hat mich an was erinnert. Sowas wie ein Zobelglied (oder isses das exactly?) ist im High-Gain-Madamp zwischen den Endstufenanoden verbaut... da heißt es "Smooth". im Prinzip ja nix anderes als der Fizz Cap (gegenphasige Auslöschung), nur vermutlich besser berechen- und dimensionierbar. Nach dem Artikel, den ich gerade ergoogelt habe, müsste das auch hinreichend steil sein...
« Letzte Änderung: 23.04.2017 21:36 von Nils H. »

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Offline Nils H.

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Re: Anti-Fizz-Konzepte, bzw. Amp gezielt nach oben begrenzen
« Antwort #8 am: 23.04.2017 21:35 »
Ich meinte schon einen bandpass in der gk.
Denn wenn, wie du sagst die kanäle nicht schuld sind und der speaker auch nicht, bleibt ja nur die endstufe (samt pi) als verursacher überdominanter frequenzen übrig oder?

Schon klar.


Boogies haben das oft verbaut.

Kannste das auf bestimmte Modelle konkretisieren?


Eine formel zur berechnung kann ich dir nicht liefern aus dem stehgreif. Es diente der ideensammlung.

Naja darum geht's ja auch nicht. Ich hab aber überhaupt keine Ahnung, wie man prinzipiell einen Bandpass über die GK realisiert.


Wie hast du denn bestimmt, dass die endstufe liearisiert ist?

Das hab ich gar nicht behauptet  ;) . Ich hab geschrieben, dass die globale GK im Gitarrenamp grundsätzlich den Frequenzgang linearisiert. Mittenloch rauf, obere Grenzfrequenz anheben. Macht ja im Prinzip jede Gegenkopplung, auch die lokale durch Kathoden-C.

Grüße, Nils

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Offline rail2rail

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Re: Anti-Fizz-Konzepte, bzw. Amp gezielt nach oben begrenzen
« Antwort #9 am: 23.04.2017 21:46 »
Jepp, jede gegenkopplung ist ja im grunde auch ein bandpass durch die üblichen 100nf gegen gnd.

Schaust du anhang zum beispiel...

Denke es wird nur schwierig, die zerre zu harmonisieren, wenn dir der cleane kanal gefällt. Wenngleich ich glaube, dass die 6 k bis 12 k um 3 bis 4 db gebremst im clean nicht weiter auffallen sollten.

Ich hab mal ein excelsheet angefangen zur berechnung von bandpässen, ich grabs ma inner firma aus, obs sich im gk zweig umsetzen lässt ist fraglich da die impedanz am eingang des PI quasi unbekannt ist, zumindest am nfb eingang (oder hab ich da jetzt n denkfehler?)

Lg
Geronimo Stade

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Offline Nils H.

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Re: Anti-Fizz-Konzepte, bzw. Amp gezielt nach oben begrenzen
« Antwort #10 am: 23.04.2017 21:49 »
Also ich kann auf jeden Fall sagen, dass das Wegschneiden ab 8k im Post dem Clean nix macht. Und der Cleankanal zeigt dasselbe Verhalten (Fizz) bei vorgeschaltetem Zerrpedal. Insofern kein reines Problem der Zerrkanäle, sondern halt inherent, wenn's zerrt.

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Offline rail2rail

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Re: Anti-Fizz-Konzepte, bzw. Amp gezielt nach oben begrenzen
« Antwort #11 am: 23.04.2017 21:59 »
Als denk anstoß vielleicht noch...

Scheint mir die primär impedanz recht klein für 2 6v6, was sich sicherlicht durch die vermutlich geringere betriebsspannung etwas kompensiert aber definitiv zu klein ist.
Ob das nun diesen effekt hat weiss ich aber nicht.

Lg
Geronimo Stade

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Offline Nils H.

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Re: Anti-Fizz-Konzepte, bzw. Amp gezielt nach oben begrenzen
« Antwort #12 am: 23.04.2017 22:10 »
Nee, die 6V6 laufen mit 8k6 (verdoppelte Sekundärimpedanz).

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Offline rail2rail

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Re: Anti-Fizz-Konzepte, bzw. Amp gezielt nach oben begrenzen
« Antwort #13 am: 23.04.2017 22:33 »
Aye okay.  ::)
Ich forsch mal morgen etwas wegen bandpass und co weil mich das auch interessiert.

Lg

Geronimo Stade

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Offline cca88

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Re: Anti-Fizz-Konzepte, bzw. Amp gezielt nach oben begrenzen
« Antwort #14 am: 23.04.2017 23:58 »
Hallo Nils,
Ich spiel mal "Gegenadvokat"...

ich würde nicht unbedingt die Endstufe zuschnüren, sondern nur die Kanäle die es wirklich brauchen.

Meiner Erfahrung nach klingen cleane und "leicht" anzerrende Vorstufen/Amps am Größten, wenn sie auch Bandbreite jenseits der Speakerbandbreite haben... Hab da mal einige Fenders parallel messen können... Der "Tollste" - ein 67er Super Reverb ging locker bis 40kHz...

Mein eigener Vibrolux ging "nur " bis 20kHz und der fiel ab... Geschmacklich... Ich würde mal beide Ansätze durchprobieren....


Grüße

JOchen