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H&K Statesman Quad EL84 Federhall macht explosive Knallgeräusche...

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Offline Partscaster

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Hallo,

da ich per Googlesuche nichts über diesen speziellen Fehler finden konnte, erhoffe ich mir hier kompetente Hilfe.

Mein H&K Statesman Quad EL84 produziert bei angeschlossenem Federhall ein lautes Knallgeräusch im Lautsprecher, wenn man z.B. leicht (!) mit dem Finger ans Gehäuse des Verstärkers klopft, oder den Amp vorsichtig bewegt. Es handelt sich dabei nicht um das typische Federscheppern, sondern um ein kurzes, explosives Knallen. Dies ist unabhängig von allen Reglern des Verstärkers immer gleichlaut zu hören. Vergleichbar mit einem lauten Ein- bzw. Ausschaltknacks, den manche Verstärker ja haben.  Dreht man den Hallregler auf, wird der Knall mit Hall versehen, bleibt aber sonst unverändert.

Auf Verdacht habe ich die Kabel des Federhalls einfach mal abgezogen und siehe da, das Problem ist weg. Der Hall brummte von Anfang an, was meiner Meinung nach in der letzten Zeit auch zunahm. Funktioniert hat er aber.

Woran kann das Knallen liegen? Ist es richtig, dass die beiden Spulen am Ein- und Ausgang des Halls sehr locker sind? Eine davon sogar besonders. Die rutscht und wackelt fröhlich hin und her.
Handelt es sich eurer Meinung nach - auf der etwas wackeligen Basis einer Ferndiagnose natürlich  -  lediglich um einen Defekt des Federhalls, oder ist ein weiterer defekt am Amp selbst wahrscheinlich?

Laut Hughes&Kettner handelt es sich beim verbauten Hall um ein Exemplar mit der Bezeichnung 8CB3E1E. Den habe ich auch nur da gefunden. Das müsste doch eigentlich eine Einheit von Accutronics/Belton sein!? Leider steht davon nichts drauf.

Ich habe auch mal den Widerstand gemessen: Eine Spule hat 216 die andere 29 Ohm. )Laut Code-Liste von Accutronics sollte die zweite Spule 2575 Ohm haben.  ??? )

Ein paar Bilder habe ich auch angehängt. 

Schon mal vielen Dank fürs Lesen!  :)

Grüße
Michael

« Letzte Änderung: 7.10.2016 16:34 von Partscaster »

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Offline RoehrenJeans

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Hi Michael,

vorweg, Herzlich Willkommen hier im Forum  :bier:

Zitat
Ich habe auch mal den Widerstand gemessen: Eine Spule hat 216 die andere 29 Ohm. )Laut Code-Liste von Accutronics sollte die zweite Spule 2575 Ohm haben.  ??? )
Du hast vermutlich nur den Gleichstromwiderstand gemessen. Die Angabe im Datenblatt von Accutronics bezieht sich aber auf die Impedanz, d.h. das hat vermutlich erstmal nicht viel zu sagen.

Fehlersuche:
Als erstes würde ich den Halltank mal außerhalb des Amps betrieben - ausgebaut hast du ihn ja eh schon.
So solltest du rausbekommen ob das Klopfen den Tank oder den Amp beeinflusst.

Wenn sich das Klopfen auf den Tank auswirkt - dann einen neuen Tank besoregn, das kost nicht die Welt.
Wenn der Fehler im Amp steckt sehen wir weiter, - da melden sich dann sicherlich auch die Gurus hier zu Wort.

Ich würde in dem Fsall mit dem Oskar die Treiberstufe ankucken. Oder wenn ich keinen hätte, versuchen anstatt des Halltanks einen kleinen Lautsprecher mit einem 200 Ohm Vorwiderstand anzuschließen (ob das aber sinnvoll ist weiß ich nicht so recht, - ist erstmal so eine Idee).
Das C in der "8CB3E1E" bedeutet, dass die Treiberstufe gerne 200 Ohm "sehen" würde. Wenn da der Lautsprecher auch "knallt" liegt der Fehler vermutlich vor dem Halltank, d.h. in der Treiberstufe.

Vielleicht hilft dir das ja schonmal etwas weiter.

P.S. ein paar Worte zu Deiner Person und Background werden hier sehr gerne gelesen, - insbesondere auch um etwas besser einschätzen zu können was man bzgl. der Elektrik bei Dir voraussetzen kann.
Bei der Gelegenheit - in dem Amp werkeln gefährliche Spannungen, daher bitte Vorsicht !
 
Gruß
Stoffel

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Offline Partscaster

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Zitat
vorweg, Herzlich Willkommen hier im Forum  :bier:

Vielen Dank! Und auch schon mal vielen Dank für deine Antwort. :bier:

Zitat
Du hast vermutlich nur den Gleichstromwiderstand gemessen. Die Angabe im Datenblatt von Accutronics bezieht sich aber auf die Impedanz, d.h. das hat vermutlich erstmal nicht viel zu sagen.

Stimmt.  :)

Zitat
Fehlersuche:
Als erstes würde ich den Halltank mal außerhalb des Amps betrieben - ausgebaut hast du ihn ja eh schon.
So solltest du rausbekommen ob das Klopfen den Tank oder den Amp beeinflusst.

Wenn sich das Klopfen auf den Tank auswirkt - dann einen neuen Tank besoregn, das kost nicht die Welt.
Wenn der Fehler im Amp steckt sehen wir weiter, - da melden sich dann sicherlich auch die Gurus hier zu Wort.

Ich würde in dem Fsall mit dem Oskar die Treiberstufe ankucken. Oder wenn ich keinen hätte, versuchen anstatt des Halltanks einen kleinen Lautsprecher mit einem 200 Ohm Vorwiderstand anzuschließen (ob das aber sinnvoll ist weiß ich nicht so recht, - ist erstmal so eine Idee).
Das C in der "8CB3E1E" bedeutet, dass die Treiberstufe gerne 200 Ohm "sehen" würde. Wenn da der Lautsprecher auch "knallt" liegt der Fehler vermutlich vor dem Halltank, d.h. in der Treiberstufe.

Vielleicht hilft dir das ja schonmal etwas weiter.

Ich habe den Tank jetzt mal außerhalb des Amps abgelegt und wieder angeschlossen. Das "Knallen" ist komischerweise noch nicht wieder aufgetreten. Auch wenn man direkt am Tank klopft.
Ich meine allerdings, dass das Brummen mehr wird und der Hall früher auch mal schon vor 12 Uhr Stellung des Reglers deutlicher hörbar war, als er es mittlerweile ist.

Ich habe auch immer mal wieder von Problemen mit dem Hall in dieser Serie gehört und gelesen. Ich kenne auch zwei Nutzer, die einen hatten, bei denen der Hall komplett ausgefallen war. Die haben ihn allerdings beide nicht reparieren lassen. Leider gibt der H&K Support keine Antwort auf die Frage, was da das Problem war.   ::)

Um wirklich sicher zu gehen, müsste ich den Verstärker wohl zum Fachmann bringen. Ich wollte da nur eigentlich nicht unbedingt noch viel Geld reinstecken. Da muss ich nochmal drüber nachdenken.

Zitat
P.S. ein paar Worte zu Deiner Person und Background werden hier sehr gerne gelesen, - insbesondere auch um etwas besser einschätzen zu können was man bzgl. der Elektrik bei Dir voraussetzen kann.
Bei der Gelegenheit - in dem Amp werkeln gefährliche Spannungen, daher bitte Vorsicht !

Ich habe noch keinen Vorstellungsthread gefunden, deswegen schreibe ich hier mal ein bisschen was dazu.  :)

Ich komme aus Bremen, bin 36 und baue oder modifiziere hauptsächlich Effektgeräte - als Hobby. Vor vielen Jahren habe ich insgesamt 3 Jahre Metall und Elektrotechnik an der Berufsschule in Theorie und Praxis gelernt und daher grundlegende Kenntnisse. Danach habe ich auch beruflich immer mal damit zu tun gehabt. Trotzdem muss ich viel nachlesen und bin so richtig nie über die Grundlagen hinausgekommen.
Von Geräten mit Hochspannung halte ich mich in der Regel fern. Mehr als BIAS-Einstellung bei neuen Röhren, mal ne Buchse oder ein Schalter wechseln mache an Amps bisher nicht. Da ist der Respekt doch meist zu groß.
Der Hall bei dem H&K ist zum Glück weit weg vom eigentlichen Verstärker- und Netzteil des Amps angeschlossen.  ;)

Grüße
Michael











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Offline Meikel

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Hallo Michael,

zwar nicht mit einem Quad, aber mit einem Edition Tube 20 hatte ich ein Problem und vielleicht kann ich Dir helfen.

Der Federhall des Amps klang irgendwie etwas seltsam. Und vollaufgedreht hatte er am Ende immer ein eigenartiges Knarzen mit im Klang, welches natürlich unangenehm hervorkam.

Was war's?

Aus welchen Gründen auch immer war im Amp eine gewisse Korrosion vorhanden, hervorgerufen offenbar durch Flüssigkeit, die u.a. besonders zwischen den Röhrenfassungen und Röhrenunterseiten zu finden war. Eine Art dickflüssige, braune Pampe.

Beim Betrachten des ausgebauten Reverb-Tanks mit der Uhrmacherlupe nun zeigte sich, dass einer der Anschlußdrähte so korrodiert war, dass der Hall a) offenbar dadurch seltsam klang und b) bei einem der nächsten Testläufe mit einem Knallen durch ging: Der hauchdünne Anschlußdraht bzw. die Spulenanschlüsse generell schwammen nämlich auch in dieser komischen Pampe.

Ich habe mich dann an H&K gewandt und konnte dort über deren Shop (und überdies sehr netten Support) eine neue Hallspirale erwerben, genau passend für den Amp. In diesem Fall war es eine 8CB3E1E. Eingebaut und der Klang war nicht wiederzuerkennen - der blanke Vintage-Wahnsinn pur. Keine üblen Geräusche dazu, nichts mehr. :)

Gerade der inzwischen reparierte (zusätzlich neben anderem noch zwei JJ EL84) H&K Edition Tube 20 hat mir gezeigt, wie gut so ein Amp klingen kann, auch wenn er einen OPV im Signalweg hat. Nix mit "Röhre pur im Signalweg!" Ich werde allen Ernstes zusehen, mir so eine Kiste gebraucht zuzulegen.

Da wird so mancher überteuerte 7ender blass daneben.  :topjob:

Gruß Michael


« Letzte Änderung: 18.10.2016 15:38 von Meikel »

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Offline Partscaster

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Aus welchen Gründen auch immer war im Amp eine gewisse Korrosion vorhanden, hervorgerufen offenbar durch Flüssigkeit, die u.a. besonders zwischen den Röhrenfassungen und Röhrenunterseiten zu finden war. Eine Art dickflüssige, braune Pampe.

Beim Betrachten des ausgebauten Reverb-Tanks mit der Uhrmacherlupe nun zeigte sich, dass einer der Anschlußdrähte so korrodiert war, dass der Hall a) offenbar dadurch seltsam klang und b) bei einem der nächsten Testläufe mit einem Knallen durch ging: Der hauchdünne Anschlußdraht bzw. die Spulenanschlüsse generell schwammen nämlich auch in dieser komischen Pampe.

Ich habe mich dann an H&K gewandt und konnte dort über deren Shop (und überdies sehr netten Support) eine neue Hallspirale erwerben, genau passend für den Amp. In diesem Fall war es eine 8CB3E1E. Eingebaut und der Klang war nicht wiederzuerkennen - der blanke Vintage-Wahnsinn pur. Keine üblen Geräusche dazu, nichts mehr. :)


Hallo  :)

Vielen Dank für deine Tipps. Korrosion oder ähnliches kann ich bei meinem Amp nicht feststellen. Auch der Reverb Tank ist absolut sauber. Die feinen Anschlüsse an den Spulen sehen auch in Ordnung aus.

Leider ist der (grundsätzlich freundliche) H&K Support offensichtlich nicht bereit mir die Frage zu beantworten, was genau den zu Anfang beim Hall in der Statesman-Serie schief lief. Es gab eine größere Reparaturaktion. Auf jeden Fall habe ich von Anfang an nur zu hören bekommen, dass das Brummen des Halls völlig normal sei. Als ich dann viel später Gelegenheit hatte, das gleiche Amp-Modell mal live zu testen, stellte ich fest, dass dieses absolut nicht brummt und der Hall m.M.n. auch weniger dezent ausfiel. Ich vermute also, dass da schon zu Beginn etwas nicht ganz richtig war. Der Hall fällt bei diesen Amps auch in den späteren Baureihen wohl auch öfter aus.

Ich werde mir wohl mit einem Reverb in Pedalform behelfen. Der Amp ist so wenig wert, dass mir die 45 Euro für einen neuen Reverb Tank auf gut Glück doch zu viel sind.  :-\

Grüße
Michael

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Offline Partscaster

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Falls jemand mal dasselbe Problem haben sollte: Nachdem ich den Hall die letzten Monate einfach abgeklemmt hatte, und ein Pedal im Effektweg die Alternative darstellte, habe ich heute dann doch (endlich  ;) ) eine neue Hallspirale - die ich direkt bei H&K bestellt hatte - eingebaut. Das "Knallen" ist weg und der Hall funktioniert auch wieder ohne lautes Brummen. Als etwas zu dezent empfinde ich ihn noch immer, erst ab Reglerstellung 12 Uhr wird der Effekt wirklich deutlich hörbar. Aber ich schätze, das soll wohl so sein.

Hauptsache ist, dass er läuft und die nervigen Nebengeräusche weg sind. Interessant ist übrigens, dass die alte Spirale, die ich kurz nochmal angeklemmt hatte, nun gar nicht mehr lief. Beim Nachmessen stellte sich heraus, dass die Nehmerspule jetzt gar keinen Durchgang mehr hatte. Die Gleichstromwiderstände, die ich beim ersten Check bei der alten Spirale gemessen hatte, stimmten mit denen der Neuen überein. Da wird also wohl eine Art Wackelkontakt im Spiel gewesen sein.

Beste Grüße
Michael