Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

"1 Watt"-Amp mit 12AT7 und 1750A: Fragen zum Netzteil und das Impedanz-Problem

  • 49 Antworten
  • 17109 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline doctormolotov

  • YaBB God
  • *****
  • 555
  • no pain no gain
Tag Djordje,

nach Bierschinkens Kommentar und nem zweiten Nachdenken über das Feedback:

Meiner Erfahrung würgt man so kleine Amps wie den deinen mit Feedback nur ab, sie werden nur leiser als sie eh schon sind, ohne vernehmbare Klangänderung. Du kannst es ja mal ausprobieren, bevor Du das Loch für den Character-Poti ins Chassis bohrst. Oder mal über nen Presence- oder Depth-Regler nachdenken - verbunden mit ner zusätzlichen Gainstufe. Feedback frißt Verstärkung...

Oder gleich nen kombinierten Hoch- und Tiefpass in der Feedbackleitung, so daß hauptsächlich die Mitten bedämpft werden und die Bässe und Höhen bißchen mehr "Leine" bekommen. Könnte am Bass ganz cool sein. Aber deine Verhandlungsmasse ist und bleibt die Ausgangsleistung... Viel Klangshaping gibts bei deiner Endstufe wohl nicht zu holen..

Gruß Bernhard

*

Offline Das_TIER

  • Full Member
  • ***
  • 54
Ok, denn machen wir's folgendermaßen:
Ich bohr das Loch, aber wenns mir nicht gefällt mach ich nen Presence-Regler draus. N bissel Höhen kann das Ding gut gebrauchen, wenn mann Gain voll aufreißt.

Und mir is auch n quasi-job für den Kathodenfolger eingefallen: Ich bau nen slave-out rein, sodass ich zur Not auch an größere Amps gehen kann. Dafür is so ein niederohmiger Ausgang angeblich spitze ;)

Aber deine Verhandlungsmasse ist und bleibt die Ausgangsleistung... Viel Klangshaping gibts bei deiner Endstufe wohl nicht zu holen..
Yep, eigentlich ist viel in diesem Amp überdimensioniert :)
V2 alleine würde wahrscheinlich reichen um V3 anzusteuern, einen extra MasterVolume, und evtl. fancypancy gegenkopplungsklangregelung...
Sehen wir alles, wenns ans bauen geht ;)

Ich werd das ganze mit den Tube-Town EZ-Turretboards aufbauen, es sei denn jemand von euch weiß wie man FR4 schön gerade und glatt schneidet. Ich hab da in der Vergangenheit nicht so tolle Erfahrungen gemacht.
Aber dank der Turrets lässt sich immer was ändern, wenns nicht gefällt/funzt.

Viele Grüße
Djordje

*

Offline doctormolotov

  • YaBB God
  • *****
  • 555
  • no pain no gain
Und dann geht s grad weiter...

Die Rückkopplung wirkt s wie du's hast nur auf die LED - und deren differentieller Widerstand ist sehr klein, viel kleiner als z.B. die 1500 Ohm ausm 5F1. Dein Feedback Zweig muß also auch sehr niederohmig sein, wenn er was tun soll. Oder du machst die LED an die Kathode einer anderen Stufe.
An der Stelle nochmal meine wärmste Empfehlung für ne zusätzliche Gainstufe in Verbindung mit Feedback... Am Eingang reicht Dir ein System, auch am Bass. V1B wär ein Kandidat für mehr Gain und die LED...

Gruß Bernhard

*

Offline Bierschinken

  • YaBB God
  • *****
  • 4.108
Moin,

nein, tatsächlich irgendwas zwischen 10Ohm und 220Ohm. 100Ohm ist halt gebräuchlich, weil es noch recht niederohmig ist und nicht all zu viel Verlustleistung erzeugt.

Die doppelte Triode bringt eine niederohmigere Ausgangsimpedanz, aber keinen Bassgewinn per se.
Hier wird mit Spannung gesteuert, nicht mit Leistung. Durch die niederohmigere Ausgangsimpedanz können eben größere Ladekonstanten getragen werden ohne blocking distortion, aber das dürfte erstmal nicht ins Gewicht fallen.

Das Video unterstützt mich in meiner Aussage; der Charakter-Regler ist eine Art Boost.
Er bestimmt hauptsächlich das Loop-Gain und damit wie schnell der Amp zerrt (das geht einfacher).
Er arbeitet aber nicht bis kaum am Frequenzbild.

Zum FR4; Metallsäge und Ruhe, dann klappt das.

Ich würde vor den Abgriff der Endstufenanoden noch ein RC-Glied packen. Das ist ein SE-Amp, der wird mit dem Ripple deutlich Brummen.
Einfach den DoppelBecher für die Anoden verwenden mit nem 220-1kOhm Widerstand dazwischen und dann nochmal mit 4k7 oder sowas auf nen kleinen 22µ Elko für die Vorstufe.

Grüße,
Swen
« Letzte Änderung: 9.06.2017 13:48 von Bierschinken »

*

Offline Das_TIER

  • Full Member
  • ***
  • 54
OK, ich sitz grad schwitzend zwischen BOM und Schaltplan ;)
Zeit für Rev. 1.4
Schaltplan kommt in 60min. oder so, erstmal gibts mittagessen!  :bier:

Bis denn
Djordje

*

Offline Das_TIER

  • Full Member
  • ***
  • 54
Ok Bierschinken und doctormolotov,
Ich hab V1 auseinandergepflückt, den V1b Arbeitspunkt so wie original gemacht, also 1K2 statt 680R.
LED hängt jetzt an V1b.
Bei V1a hab ich den Kathoden-R etwas größer gemacht, damit V1b nicht zu sehr übersteuert.
Deswegen zwischen V1a und V1b dann auch noch ein Spannungsteiler. Der Amp soll höchstens Crunchy werden. Eher richtung fettes clean.
Netzteil hab ich auch entsprechend bearbeitet.
Es is n grober entwurf. 3 Gain stufen sind schon ziemlich üppig, wir wollen ja keine KT120 ansteuern ;D
Die BOM leg ich erstmal beiseite bis alle zufrieden sind ;)

Wäre das mehr in eurem Sinne?

Keep in mind, wir Kennen den Sound jetzt nicht mehr. Aber ich schätze mal nächste Woche ist experimentieren angesagt  :guitar:

Viele Grüße
Djordje

*

Offline doctormolotov

  • YaBB God
  • *****
  • 555
  • no pain no gain
Tag Djordje,

der Entwurf wird ja immer besser! :) Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen...

C4 mußt Du rauslassen - das Feedback braucht nen Arbeitswiderstand, und der wäre durch C4 geblockt.

Wenn Du die Gain/Tone- Regelung zwischen V1a und V1b nimmst, kriegst Du den Clean-Bereich besser in den Griff. Ein Spannungsteiler zwischen V1b und V2a schadet nicht und gibt Dir ne Möglichkeit zum Anpassen.

Edit: Und sei Dir bewußt, daß das Feedback im Moment vom Master-Volume abhängt. Das kann vielleicht sogar gut sein in deinem Fall. Wenn Dich das stört, wäre zwischen V1b und V2a ne gute Stelle für das Master Volume. Deine Experimentierliste wird lang ;) Aber so machts ja auch Spaß.


Brauchst Du den R10 wirklich so groß? Welche Biasspannung und Biasstrom hast Du denn da veranschlagt? Meine einzige Erfahrung mit LED-Biasing war eine grüne LED an der Kathode und sonst nix... Das ging sehr gut. Es sei denn, Du willst V1B bewußt sehr kalt fahren...

Und den Sound kennt man eh immer erst nach dem Anschalten ;)

Gruß Bernhard
« Letzte Änderung: 9.06.2017 15:18 von doctormolotov »

*

Offline Bierschinken

  • YaBB God
  • *****
  • 4.108
Bernhard hat soweit alles erwähnt.

Ich würde mir vor allem um die Gainregelung Gedanken machen, denn so wie es jetzt ist, wird der Amp immer ziemlich "crunchy" sein.
Mein Vorschlag; Gain als Stereopoti ausführen und R11 durch die zweite Hälfte des Poti als variablen Widerstand ersetzen.


Letztlich muss man den Amp dann mal aufbauen, ich halte aber das Konzept für deutlich zu bassbetont.
Das wird vermutlich etwas dumpf oder "wollig" klingen. Für die Gitarre ohnehin, aber ich schätze auch für den Bass.
Wie gesagt; Versuch macht kluch ;)

*

Offline Das_TIER

  • Full Member
  • ***
  • 54
Ja ja, langsam aber sicher sammelt es Nüsse :)
Ich hätte nicht gedacht, dass das Ding so ein kollektiv-Design bekommt :D
Aber ich lerne ne MENGE dabei, von daher will ich nicht Meckern  :bier:

C4 ist entfernt. Ich dachte mir, der Kathodenwiderstand tut es, aber offensichtlich sind da höhere mächte am Werk ;)

Ehrlich gesagt, hab ich mir über den Bias erstmal keine große Gedanken gemacht. Es war halt n grober entwurf.
Die LED basiert mal wieder auf Mr. ValveWizard, ich zitiere:
Zitat von: Mr. ValveWizard himself
In series with a cathode load resistance/tail resistance. Although this will raise the cathode voltage by a tiny amount, it is usually insignificant in terms of normal circuit operation. The LED will slowly come on as the valve warms up.
Ansonsten siehts jetzt so aus:
V1a wird kalt gefahren, von da aus zum Tone/Gain und dann mit (durch spannungsteiler)reguliertem vollgas bei V1b und V2 richtung Endstufe.
Dadurch sollten wir einn stabiles relativ Cleanes Signal kriegen, dass dann einfach noch n bissel hochgepustet wird um die 12AT7 anzutreiben. Sollten.

Gainregelung nach Mr. Bierschinken ist auch drin. Hatte ich tatsächlich auch schon drüber nachgedacht, war mir dann aber nich ganz so sicher  ;D
Letztlich muss man den Amp dann mal aufbauen, ich halte aber das Konzept für deutlich zu bassbetont.
Das wird vermutlich etwas dumpf oder "wollig" klingen. Für die Gitarre ohnehin, aber ich schätze auch für den Bass.
Wie gesagt; Versuch macht kluch ;)

Yep, ich werde jetzt einfach mal folgendes machen:
Ich bestelle mir Chassis, Trafos, Röhren, gelochtes FR4, Turrets, Potis und alles was im Schaltplan sonst noch so is. Und dann nehm ich noch n paar mehr Werte drumherum. Also eher 5 1M Widerstände als 2. und vielleicht auch noch 0.047µF zusätzlich zu 0.022µF.
Das klären wir dann alles nächste Woche.

Versuch macht kluch und ich mach jetzt n warenkorb.


Viele Grüße
Djordje


PS: Im Prinzip sind wir jetzt bei einem Tiny Tiny Terror. So richtig Tiny halt. Aber die Vorstufe hat einige nicht von der Hand zu weisende ähnlichkeiten. Zufall? Ich glaube nicht.  8)

*

Offline Dirk

  • Dirk M.
  • Administrator
  • YaBB God
  • *****
  • 12.962
  • 2T or not 2T
Hallo,

ich haben den Thread nicht verfolgt und kenne nur den vorhergehenden Schaltplan, finde aber die V2a/Endstufenlösung suboptimal. Lieber den "Slave out" wo anders platzieren und dafür eine bessere Ansteuerung der "Endstufe" verwenden.

Gruß, Dirk
Für Support und Produktanfragen bitte das offizielle Kontaktformular im Shop verwenden. PMs werden nicht beantwortet.

*

Offline Das_TIER

  • Full Member
  • ***
  • 54
Moin Dirk!

Jetzt wo du's sagst..

Es war eher so herum, dass der Slave out entstanden ist, weil der direkt gekoppelte Kathodenfolger vom Bassman/Model T übernommen wurde.
Es wäre natürlich machbar, den Kathodenfolger kondensatorgekoppelt zu realisieren, als separat regelbarer Slave-Out.

Ich schätze mal, die Kombination aus V1 und V2a wird reichen, um eine 12AT7 weit hinaus übers clipping zu treiben.
Es stelt sich hier natürlich auch die Grundsatzfrage, ob V2 alleine Ausreicht.
Hier: https://www.youtube.com/watch?v=cHK0OPIJxgk
hat jemand nen Champ mit der 12AT7 gebaut, und unser Schaltplan ist ja im Prinzip ein "Hot-Rod" champ mit dual-gain und one-knob-tone.
Es geht also auch ohne die V2, und das führt irgendwie ja zu einer überflüssigkeit der V2 im Schaltplan.

Wie gesagt: Die Stufe hab ich reingenommen, weil ich mich am Vorbild orientiert habe..
Wir könnten also alles von R17 bis P4 rausschmeißen, was natürlich zu einem etwas unkomplizierterem Aufbau führt.
In dem Kontext wirkt die Gegenkopplung natürlich auch etwas fragwürdig...

OK. Machen wir das. Einzige kontrollmöglichkeiten: Gain/Volume als Stereopoti wie im Schaltplan und Tone.
Das ist wahrscheinlich nicht nur sinvoller, sondern auch Kostengünstiger ;)


Viele Grüße
Djordje

*

Offline doctormolotov

  • YaBB God
  • *****
  • 555
  • no pain no gain
Tag Djordje,

wenn Du grad eh am umzeichnen bist: Ich hab bei was ähnlich kleinem (bzw. noch kleiner als dein Amp) gute Erfahrungen damit gemacht, nach der ersten Stufe nen Gain-Poti zu haben und nach der zweiten eine Tone/Volume-Kombination. Damit läßt sich sehr schön jede Stufe einzeln aussteuern, und die Klangregelung is etwas weiter hinten und wirkt ggf. auch auf das verzerrte Signal.

Gruß Bernhard

*

Offline Das_TIER

  • Full Member
  • ***
  • 54
Das Klingt nich übel, mal sehen, was ich da tun kann.

Viele Grüße
Djordje

*

Offline Das_TIER

  • Full Member
  • ***
  • 54
Hier ist ein neuer Vorschlag, der auf dem Bisher gesagtem basiert. Andere Einflüsse waren Bernhard's "Wrench" und der Tiny Terror
(http://www.prowessamplifiers.com/schematics/images/tiny_terror.pdf)
Daher kommt z.B. C4, und die Idee, mittels Kathodenkondis/kopplungskondis eine Gitarre/Bass-Umschaltoption zu realisieren.
Ob das so in der Praxis funzelt, is ne andere Frage, aber wenn ich mich an den hier:
https://www.ampbooks.com/mobile/amplifier-calculators/cathode-capacitor/calculator/
halte, müsste das ne signifikante Änderung des Klangs verursachen.

Sollten jetzt keine absolut dringende "Wenn-du-das-so-machst-isses-vorbei"-Einwände mehr bestehen, werde ich die Teile Bestellen und dann irgendwann nächste Woche erste Ergebnisse posten.  :bier:

Viele Grüße
Djordje

PS: Keine bange, ich bestelle genügend Werte, um die Arbeitspunkte bei bedarf anzupassen ;)

*

Offline Rattlehead

  • Jr. Member
  • **
  • 26
Das sieht sehr cool aus! :topjob:
Ich habe allerdings noch nicht ganz verstanden, warum du eine ECC81 statt einer 82 verwenden möchtest. Zumindest ist die 82 in Mini-Endstufen meist erste Wahl.
Aber noch am Rande: Falls es dich in Richtung Champ zieht, hat "robrobinette" ein paar solcher Miniamps gebaut.
https://robrobinette.com/Champ_Micro.htm
https://robrobinette.com/Deluxe_Micro.htm
https://robrobinette.com/Bassman_Micro.htm
Ich habe, wie oben erwähnt, meinen Mini and den Deluxe angelehnt.
In diesem habe ich ebenfalls einen Dreiweg Schalter für NFB, Normal und mit Bypass Cap. Dieser Schalter ist praktisch wie ein Kanalschalter, da das NFB mir problemlos Clean auf Zimmerlautstärke ermöglicht. Mit einem Poti geht das sicher auch sehr gut!:D
Rattle