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Hochspannungsüberschläge Marshall Superbass 100W (JMP 1992) Baujahr 1974

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Offline Orang

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Hallo zusammen,

dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum. Von Beruf bin ich Elektrotechniker, habe jedoch bei der Arbeit nicht mit Röhrengeräten zu tun. Gitarrenverstärker in Röhrentechnik sind mein Hobby. Ich liebe den Sound und die Dynamik. Für meine alten Bandkumpels repariere ich die Verstärker aus Spaß. Zur Zeit habe ich einen Problemfall, bei dem ich auf Ratschläge hoffe.
Es geht dabei um Hochspannungsüberschläge bei einem Marshall Superbass 100W (JMP 1992) Baujahr 1974.
Bei dem Verstärker löste die HT Sicherung 1AT aus. Der Grund dafür waren sichtbare Überschläge in den EL34 Endstufenröhren. Ursache war ein Wackelkontakt in der Box, der zu Lastabrissen führte.
Aufgrund des Alters wurden alle Koppelkondensatoren und alle Elkos erneuert. Alle Röhren sind neu. Als Endstufenröhren wurden E34L von JJ Tubes eingebaut. Das Bias wurde mit dem Tube Town Bias Kit eingestellt und mit Lastwiderstand und Oszi kontrolliert. Der Ruhestrom beträgt ca. 29mA bei einer Anodenspannung von 498V an Pin 3 der EL34 (ca. 14,4W).
Nach  5 Wochen Betrieb zeigen sich jetzt wieder Überschläge in den neuen Endstufenröhren. Der Besitzer hatte die Box nicht überprüft und weiter benutzt. Ich vermute einen weiteren Lastabriss als Ursache für die Überschläge. Es sind keine Brandspuren an Röhrensockeln, Bauteilen oder Leitungen zu sehen.
Zum Testen habe ich einen 8 Ohm Lastwiderstand angeschlossen. Die Eingänge sind ohne Signal und werden durch die Schalter in den Eingangsbuchsen auf GND gebrückt.
Nach dem Einschalten verhält sich der Verstärker einige Minuten unauffällig. Dann schlägt die Hochspannung in den Röhren über. Mit dem Oszi sehe ich, dass die HT an Pin 3 der EL34 während der Überschläge um ca. 40V einbricht. Die Biasspannung wird dabei langsam um etwa 20V positiver. Wenn bei die 1A Sicherung (zum Testen 1A flink) nicht durchbrennt, werden die Anodenbleche kurz rot. Danach ist eine kurze Zeit alles ruhig, die Röhren kühlen ab und die Spannungen erreichen wieder ihre Sollwerte bis der nächste Überschlag erfolgt und irgendwann die Sicherung durchbrennt. Beim Betrieb ohne die Endstufenröhren erfolgen keine Überschläge.

Vielleicht kann mir jemand, der die gleichen Erfahrungen gemacht hat, bei der Beantwortung meiner Fragen helfen.
Sind die neuen EL34 nach den Überschlägen so defekt, dass auch bei korrekt angeschlossener Last weitere Überschläge erfolgen?
Wurde der Ausgangsübertrager bei den Lastabrissen beschädigt? Leider habe ich kein Prüfgerät für Trafowicklungen. Könnte ich den Ausgangsübertrager mit 50 Hz über einen Trenntrafo (Klingeltrafo) prüfen? 100 W an 8 Ohm erfordern eine Wechselspannung von 28,3V effektiv. Wäre es sinnvoll einen Klingeltrafo mit 24V an die 8 Ohm Sekundärwicklung anzuschließen, die Primärseite mit 10 k Widerständen zu belasten und die Stabilität der Spannungen zu prüfen?
Das müsste dann ein starker Trafo mit  Sicherungen in allen Stromzweigen sein.
Beispielsweise 50 mA durch 10 k zwischen CT und Red und ebenso 50 mA zwischen CT und BRN. Bei einer Spannung von ca. 500 V wären das 25 W pro Zweig, wobei 100 mA durch den CT Abgriff fließen. Wäre es sinnvoll die Wicklungen in dieser Weise auf Windungsschlüsse zu prüfen?

Ich habe einen Schaltplan des Verstärkers als PDF hochgeladen. Folgende Unterschiede zum Unicord /BKW Schaltplan gibt es:
Die beiden Bias Feed Resistors sind im Schaltplan mit 220k angegeben. Im Gerät sind 82k Widerstände verbaut. Soweit mir bekannt ist, deutet das auf eine ursprüngliche Bestückung der Endstufe mit 6550 Röhren hin.
Die beiden Elkos zur Glättung der Biasspannung haben eine Kapazität von  22uf statt 10uF.

Messgeräte, die mir zur Verfügung stehen:
Multimeter Extech EX530, Peak Tech LCR 2170, Metratester 5+ für Isolationsspannungsprüfungen mit 680V DC
Die Wicklungen von Power Choke, Netztrafo und Ausgangsübertrager wurden auf Isolation gegen Schutzleiter (Gehäuse) geprüft. Bei 680 V DC beträgt der Isolationswiderstand mehr als 20 Meg Ohm.
Die Biasspannung gemessen am 47k Widerstand beträgt –47V.
Die HT gemessen am Pin 3 der EL34 beträgt 498 V

Messungen mit dem RCL Meter am Ausgangsübertrager
Primärseite
Center White nach Red DCR 16,55 Ohm. Bei 100Hz 235,1 mH und 0,796k
Center White nach BRN DCR 15,06 Ohm. Bei 100Hz 237,5 mH und 0,795k
Red nach BRN DCR 31,55 Ohm. Bei 100Hz 3,1k bei 1kHz 3,44k
Sekundärseite:
Bezug für die Messungen ist BRN
(16 ) GRN: DCR 0,34 Ohm. Bei 100Hz 353,6 mH und 117,3 Ohm
( 8 ) YEL: DCR 0,26 Ohm. Bei 100Hz 188 mH und 60,7 Ohm
(4) BLK: DCR 0,18 Ohm. Bei 100Hz 95 mH und 29,8 Ohm

Power Choke:
DCR 106,8 Ohm. Bei 100Hz 4,86H und 0,345 k.

Das ist jetzt viel Text. Vielleicht habt ihr ja Vergleichswerte gemessen aus denen Rückschlüsse auf Defekte gezogen werden könnten. Wenn der Amp läuft, vibriert alles. - Ist schon schön. Momentan weigert er sich beharrlich.

Viele Grüße
Ludger
« Letzte Änderung: 23.07.2017 17:14 von Orang »

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Offline Ranger

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Die Biasspannung wird dabei langsam um etwa 20V positiver. Wenn bei die 1A Sicherung (zum Testen 1A flink) nicht durchbrennt, werden die Anodenbleche kurz rot.

Sind die Röhrensockel noch original? Falls ja, evtl. mal tauschen oder Pins nachbiegen und reinigen. Hier gibt es oft Probleme, vor allem mit JJ Röhren, weil deren Pins vom Durchmesser her tendenziell eher dünner sind. Wenn die Gitter schlechten Kontakt haben, passiert es gerne mal, dass die Röhre durchgeht.
Hast du mal den Ruhestrom bzw. dessen Verlauf an der Röhre gemessen, wenn der Fehler auftritt? Wäre interessant zu wissen, ob der stabil bleibt.
Dass der Ausgangsübertrager was abbekommen hat, ist eher unwahrscheinlich, wenn immer brav eine passende HT Sicherung drin war.
Achja, und die Bias Feed Widerstände würde ich mal durch 220k ersetzen, falls der Amp mit EL34 betrieben wird.
« Letzte Änderung: 23.07.2017 17:36 von Ranger »

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Offline hako

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Achja, und die Bias Feed Widerstände würde ich mal durch 220k ersetzen, falls der Amp mit EL34 betrieben wird.

Warum schlägst Du das vor? Dazu gibt es widersprüchliches zu lesen, z.B. hier:
http://tone-lizard.com/the-ultimate-jcm800/  (Anfang letztes Drittel)

Mein erster Gedanke beim Lesen war auch, direkt auch die Endröhrensockel zu wechseln....

Viele Grüße,
Heiko
Wer einen Rechtschreibfehler findet darf ihn behalten!

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Offline cca88

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Schwere Kost, Ludger...

ich würde mir an deiner Stelle das Stromverhalten der Endröhren anschauen wollen.

Entweder mit Biasadaptern, oder mit je einem 1Ohm Widerstand zwischen Kathode/Bremsgitter und Masse. Da kann ma mit dem Scop recht gut sehen, was da abgeht.

Desweiteren wäre interessant, was Ursache und was Wirkung ist. Sinkt die Biasspannung wegen dem Überschlag, oder ist der Überschlag die Folge...

In welchem Zustand ist die Biaskette? Lötstellen - Hat der Längswiderstand einen Riss? Sind die Elkos richtig rum drin? Das könntest Du auch ohne Endröhren überprüfen...

Die Gitterwiderstände würde ich  - wenn sie Intakt sind, erstmal lassen.

Ich hatte etwas ähnliches mal bei einem Bassman - da war es einer der Gridstopper....

Also nochmal alles durchchecken - erstmal nicht mit der Schrotflinte tauschen. Ursache finden. Falls die Fassungen ausgeleiert sind - was ich erhrlich gesagt nicht glaube - etwas nachbiegen.

Den Impedanzwähler nicht vergessen

Ein gute Paar EL34 besorgen....

Mit dem Scope schauen, ob die Kiste irgendwo schwingt...

Und immer die richtigen Sicherungen ins Gepäck...

Ach ja - und mit dem Metatester die Stromaufnahme des Amps im Blick halten Mehr als 375 VA sollte er niemals ziehen



Viel Glück

Grüße

Jochen

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Offline rail2rail

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  • If you understood everything I said, you’d be me.
Ich misch mich auch malf fix dazwischen...

Jochen hat ja den Impedanzwähler schon erwähnt. Den würde ich mir auch ganz genau ansehen... Ich hab schon einige von den klapprigen Steckwählern "entsorgt", falls noch so einer verbaut ist.... Löte den Lastwiderstand mal direkt dort an.

Des Weiteren fällt mir aus vergangenen Tagen ein, dass ich abstand von JJ und den hochvoltigen Marshalls genommen habe.
Es gab meines erachtens mindestens eine Charge JJ's die mit den vorbrennenden 500 bis 530 Volt nicht viel zu tun haben wollten.
Ich war mir nicht sicher ob ich einfach nur ein paar quartette erwischt habe die schlecht waren...

Bei mir äusserte sich das relativ ähnlich, allerdings ohne Überschläge. Ich hab die Kolben aber auch immer nicht lange drin gelassen.
Es fing an mit knistern (was für frische Röhren und gerade JJ's EL34 normal sein kann wenn die noch kein Rock'n'Roll erlebt haben), dann aber auch das Gefühl, dass der Amp schnell abbaut bis zu leichtem brummen.

Ich habe dann aus kostengründen ein herumliegendes Quartett EH verbaut und siehe da... es lief und bislang war der Amp nicht mehr bei mir.

Überschläge sind eigentlich ein Indiz für falsche Impedanz, so schnell provoziert man die nicht, mit den 10K des Trafos ist das aber ein Kinderspiel.

Viel Erfolg.

Geronimo
« Letzte Änderung: 24.07.2017 15:16 von rail2rail »
Geronimo Stade

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Offline cca88

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Ich misch mich auch malf fix dazwischen...

Jochen hat ja den Impedanzwähler schon erwähnt. Den würde ich mir auch ganz genau ansehen... Ich hab schon einige von den klapprigen Steckwählern "entsorgt", falls noch so einer verbaut ist.... Löte den Lastwiderstand mal direkt dort an.

Des Weiteren fällt mir aus vergangenen Tagen ein, dass ich abstand von JJ und den hochvoltigen Marshalls genommen habe.
Es gab meines erachtens mindestens eine Charge JJ's die mit den vorbrennenden 500 bis 530 Volt nicht viel zu tun haben wollten.
Ich war mir nicht sicher ob ich einfach nur ein paar quartette erwischt habe die schlecht waren...

Bei mir äusserte sich das relativ ähnlich, allerdings ohne Überschläge. Ich hab die Kolben aber auch immer nicht lange drin gelassen.
Es fing an mit knistern (was für frische Röhren und gerade JJ's EL34 normal sein kann wenn die noch kein Rock'n'Roll erlebt haben), dann aber auch das Gefühl, dass der Amp schnell abbaut bis zu leichtem brummen.

Ich habe dann aus kostengründen ein herumliegendes Quartett EH verbaut und siehe da... es lief und bislang war der Amp nicht mehr bei mir.

Überschläge sind eigentlich ein Indiz für falsche Impedanz, so schnell provoziert man die nicht, mit den 10K des Trafos ist das aber ein Kinderspiel.

Viel Erfolg.

Geronimo


Hallo Geronimo,

die alten Impedanzwähler kann man (verstärkerseitig) genau so wie Röhrenfassungen "nachziehen" - dann funktionieren sie auch wieder. Ist gerade bei wertigen alten Schätzchen meine erste Wahl. Das "Klappern" tritt ja meist nur zwischen dem Kunststoffteil und dem Metallbügel des Steckers auf....

Aber damit etwas überschlägt, muß sich auch im Verstärker etwas abspielen... Ohne den Amp vor sich zu haben, wird die Fehlersuche möglicherweise sehr anspruchsvoll...

Grüße

JOchen

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Offline rail2rail

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Das kann ich zum Teil verstehen... ;)

Das ändert nichts daran, dass der steckbare Impedanzwähler das wahrscheinlich schlechteste Teil ist das Marshall je erfunden hat. Gleich nach dem selben Teil für Spannungswahl, oder wars Hiwatt?  ::)
Und ich will mal vorsichtig behaupten, dass viele Fehler genau daher rühren.
Die Geräte die ich repariere kommen aus dem Backlineverleih oder Touringbereich (wenn ich mal repariere) da muss der Signalweg original sein, dazu gehört nicht der Impedanzwahlschalter, der ist Liebhaberei... In meinen Ohren.
Ich finde, wer seinen Marshall liebt der darf ihm auch einen amtlichen Schalter verpassen. Wenns denn sein muss, dann so, dass man es wieder zurück bauen kann.

Dass man die Kontakte nachstellen kann ist mir unbekannt. Es war in den Fällen Anweisung Voltageselector und Impedance auf einen Zuverlässigen und sicheren Stand zu bekommen. Ich find bestimmt noch fotos vom Umbau.

Lg Geronimo

PS: nur meine Meinung
Geronimo Stade

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Offline cca88

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Das kann ich zum Teil verstehen... ;)

Das ändert nichts daran, dass der steckbare Impedanzwähler das wahrscheinlich schlechteste Teil ist das Marshall je erfunden hat. Gleich nach dem selben Teil für Spannungswahl, oder wars Hiwatt?  ::)
Und ich will mal vorsichtig behaupten, dass viele Fehler genau daher rühren.
Die Geräte die ich repariere kommen aus dem Backlineverleih oder Touringbereich (wenn ich mal repariere) da muss der Signalweg original sein, dazu gehört nicht der Impedanzwahlschalter, der ist Liebhaberei... In meinen Ohren.
Ich finde, wer seinen Marshall liebt der darf ihm auch einen amtlichen Schalter verpassen. Wenns denn sein muss, dann so, dass man es wieder zurück bauen kann.

Dass man die Kontakte nachstellen kann ist mir unbekannt. Es war in den Fällen Anweisung Voltageselector und Impedance auf einen Zuverlässigen und sicheren Stand zu bekommen. Ich find bestimmt noch fotos vom Umbau.

Lg Geronimo

PS: nur meine Meinung

Bühnentauglich:
...ich bin voll bei dir

Der Restaurator:
...den Selector selber kann man problemlos zerlegen und die Kelchfedern drin nachziehen.
Besteht meinen alten Hunderter bald wieder bevor...



Und JA - ich gehe auch davon aus, daß genau dieser Selektor der ursächliche Grund war, daß Marshalls als unberechenbar und fehleranfällig galten....

Die Hiwattvariante hab ich als deutlich stabiler in Erinnerung...



Grüße

Jochen

PS: die neuen "guten" passen nicht in das Cutout der alten Amps, ohne Feilen...
Also: Entweder "Hardwire"  >:( und nur eine Impedanz - oder Adapterplatte und nen vernünftigen Drehschalter rein  :)
« Letzte Änderung: 24.07.2017 21:33 von cca88 »

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Offline Orang

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Hallo zusammen,

vielen Dank euch allen für die konstruktiven Vorschläge. Mit so vielen Antworten hatte ich gar nicht gerechnet.
Ich versuche mal auf alle Punkte einzugehen. Bitte nicht böse sein, wenn ich einen Punkt vergesse.
Der Verstärker wurde vor dem ersten Defekt mit EL34 von Elektro Harmonics betrieben, die ca. sechs Jahre gelaufen waren. Der Besitzer rockt  die Röhren immer bis zum Ende runter - würde ich selber auch nicht so machen. Danach wurden die E34L von JJ eingebaut, die fünf Wochen bis zum nächsten Lastabriss gut liefen. Drei von den Endstufensockeln sind von 1974. Kann gut sein, dass auch die Sockel jetzt eine Macke haben. Ich habe neue Belton VT8 Sockel bestellt, die von Käufern gut bewertet wurden.

Vielen Dank auch für den Link auf die Marshall Mods mit den Erklärungen zu den unterschiedlichen Werten der Bias Feed Widerstände.  Die sehe ich mir auch noch einmal genau an.

Die neuen E34L Endtufenröhren, die ich im Mai eingebaut hatte, kann ich beim Verkäufer im Röhrenprüfgerät testen lassen. Dann weiß ich wenigstens, ob dieses Quartett durch die Überschläge beschädigt wurde.

Danke für den Hinweis, dass die Gridstopper auch zu prüfen sind.
Die Widerstände im Bias Stromkreis werde ich mir ebenfalls ansehen.
Die Bias-Elkos sind richtig gepolt.
Ob "die Biasspannung wegen dem Überschlag sinkt" , "oder ist der Überschlag die Folge" ist; das ist eine gute Frage, der ich nachgehen sollte.

Der Impedanzwähler und der Netzspannungswähler waren schon fest verdrahtet. 
Alle Lötstellen hatte ich schon beim ersten Mal und jetzt noch einmal geprüft.

Jetzt muss ich auf die Bauteile warten, die Röhren zur Überprüfung einschicken und mir die Widerstände im Verstärker genauer ansehen.
Ich berichte, wenn ich den Fehler gefunden habe.

Viele Grüße
Ludger
« Letzte Änderung: 24.07.2017 23:30 von Orang »

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Offline carlitz

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Ich wuerde die Roehrensockel tauschen.

Die alten Marshall Roehrensockel waren aus Plastik und mit dem Alter, machen die komische Sachen....

Ich hatte schon mehrere Marshall und Fender Amps die auch Ueberschlaege hatten.

Nach Tausch auf gute belton Sockel (sind ja auch fast braun, wie die Marshall/ Fender Sockel) gab es keine Probleme mehr.

Gruss
If you don't know how to fix it, stop breaking it!

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Offline cca88

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Ich wuerde die Roehrensockel tauschen.

Die alten Marshall Roehrensockel waren aus Plastik und mit dem Alter, machen die komische Sachen....

Ich hatte schon mehrere Marshall und Fender Amps die auch Ueberschlaege hatten.

Nach Tausch auf gute belton Sockel (sind ja auch fast braun, wie die Marshall/ Fender Sockel) gab es keine Probleme mehr.

Gruss

Hallo Carlitz,

die alten McMurdos, bzw die Keramik-Chinch waren echt gut. Aber bei Marshall: Da kann weiß Gott was drin sein.

Als erstes würde ich persönlich erst mal die Fehlerursache kennen wollen, bevor ich irgend etwas ersetze...


Grüße

Jochen

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Offline _peter

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Hallo,

ich habe irgendwie noch nicht genau herauslesen könne, ob die aktuellen Röhren vorher bereits einen Überschlag durch die defekte Box erleiden mussten oder nicht. Kannst du das bitte noch einmal deutlich machen?

Wenn wirlich keine Schmutzbrücke an den Fassungen ist und die Sekundärseite jetzt stimmt, könnte es ja sonst das Szenario geben, dass die Röhren beim ersten Überschlag intern einen Schaden erlitten haben, der sie jetzt leichter überschlagen lässt.

Interessant wäre, ob der Überschlag zur Heizung oder wo anders hin stattfindet.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline Orang

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Hallo zusammen,

vielen Dank noch einmal für die vielen Vorschläge in Infos.

Die ersten Hochspannungsüberschläge passierten mit den alten Elektro Harmonix EL34.
Nach dem Wechsel der Endstufenröhren liefen die neuen E34L von JJ ca. fünf Wochen. Dann passierten bei den neuen Röhren ebenfalls Überschläge.
Die neuen E34L habe ich heute zur Prüfung zum Verkäufer eingeschickt. In ein bis zwei Wochen weiß ich dann, ob dieses Quartett noch in Ordnung ist.

Es gab noch die Frage, ob das Driften der Bias Spannung um 20V während der Hochspannungsüberschläge die Ursache für die Überschläge ist oder die Folge davon.
Seit etwa 120 Minuten lasse ich den Verstärker im Standby laufen und messe die Bias Spannung. Ein Oszi hängt ebenfalls an der Spannung. Da ist kein Driften zu sehen. Um die Biaswicklung zu belasten habe ich vom Bias einen 10k Widerstand nach Masse geklemmt und den Strom gemessen. Es fließen 0,37 mA. Unbelastet beträgt das Bias –47 V. Belastet mit 10k sinkt die Spannung auf –34 V.
Für mich sieht die Spannung auf dem Oszi stabil aus.

Die Bauteile im Biaszweig sehen nicht beschädigt aus.
Die Gridstopper haben einen Widerstand 1,43 k und 1,45 k ( Sollwert 1,5k ).

Den nächsten Versuch unternehme ich, wenn ich das Röhrenquartett von der Prüfung zurück habe. Die Sockel werde ich austauschen.

Viele Grüße
Ludger

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Offline Orang

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Hallo zusammen,

ich gebe Euch einen Bericht über das, was seit meinem letzten Beitrag unternommen wurde:

- Die Endstufenröhren (JJ E34L) habe ich zurückbekommen. Ich hatte sie zum Verkäufer eingeschickt und prüfen lassen. Eine Röhre des Quartetts war "auffällig nach 15 Minuten im Prüfgerät" und wurde kostenlos durch eine passende ersetzt.
- Ich habe 4 neue Belton Röhrensockel eingebaut. Ob das wirklich nötig war, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Die alten Sockel sehen total verdreckt aus und haben angelaufene Kontakte. Die EL34 sitzen viel besser (fester) in den neuen Sockeln als in den uralten. War Arbeit, hat sich wahrscheinlich gelohnt.

Der Verstärker läuft jetzt ohne Hochspannungsüberschläge mit meinen alten Teströhren (Noname) und mit dem überprüften JJ E34L Quartett. Momentan verwende ich eine flinke 1A Sicherung für die Anodenspannung.
Vielen Dank noch einmal für die ganzen Hinweise bezüglich der JJ EL34, der Sockel - und allen, die andere Hinweise hatten ebenfalls ein dickes Danke.

 Ich habe den Verstärker mit Funktionsgenerator und  Oszi am 4 Ohm Lastwiderstand getestet und dann einen Lautsprecher und eine Gitarre angeschlossen. Klingt leise gespielt (geht bei mir nur leise) nach einem alten cleanen Marshall. Klingt gut und reagiert dynamisch auf die Kraft aus dem Handgelenk.
Seltsam ist jedoch, dass noch Sound aus dem Lautsprecher kommt, wenn die Volume Potis beide auf 0 stehen.
Ich habe sogar testweise die Abgriffe der Potis mit einem Draht auf GND gebrückt und gemessen, dass da 0 Ohm sind. Die beiden 470k Widerstände am gate von V2 können kein Signal leiten. Trotzdem wird noch Signal verstärkt. Mit dem Funktionsgenerator ist das ebenfalls sehr deutlich reproduzierbar.
Ist die Spannungsversorgung von V2 so "weich", dass sie mit dem an V1 angelegten Signal schwingt?
Während des Testlaufs mit Lautsprecher (etwa eine Stunde lang) habe ich zweimal ein leises Knacken gehört.
Sind das vielleicht Überschläge im Netztrafo? Leider habe ich kein Messgerät um Wicklungs- oder Windungsschlüsse zu messen.
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Viele Grüße
Ludger




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Offline Athlord

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Während des Testlaufs mit Lautsprecher (etwa eine Stunde lang) habe ich zweimal ein leises Knacken gehört.
Sind das vielleicht Überschläge im Netztrafo? Leider habe ich kein Messgerät um Wicklungs- oder Windungsschlüsse zu messen.
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Viele Grüße
Ludger

Hi,
Du hörst das Gras wachsen... ;D
Wenn es manchmal knackst, leise Kracht oder sonstige Geräusche gibt, so können diese auch durch andere Netzverbraucher hervorgerufen werden.
Das muß nicht zwangsläufig im Verstärker sein.
Ein Netztrafo verabschiedet sich sofort, wenn dort Spannungüberschläge stattfinden, sowas geht nicht schleichend.
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!