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Bassverstärker extra heavy

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Offline orange1969

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Bassverstärker extra heavy
« am: 25.08.2017 15:18 »
Mahlzeit allerseits,

make or buy - könnte auch für's Hobby gelten. Einen fertigen Amp kaufen, der so klingt wie er soll, ist für mich erstmal bequemer als selbst bauen. So gesehen wäre es sinnvoll nur das zu bauen, was es nicht zu kaufen gibt.
Ist schon ein paar Jahre her, da habe ich hier im Shop 4  845 im Ausverkauf erworben. Einfach um die Möglichkeit zu haben, mit dieser Röhre ein paar Experimente zu wagen. Eine besonders hohe Meinung habe ich nicht von dieser Röhre. Aber Neugier siegt.
Warum braucht der Audiophile eigentlich Stereo ? Ein Konzertpianist hat doch auch keine 2 symmetrischen Hände oder ? Warum also nicht einen Monoblock bauen - und im Falle eines Stereo-Notstandes 2 unterschiedliche Monoblöcke nutzen ? Und überhaupt, HiFi-Amp oder Bassamp ? Oder beides ?

Der Impuls zum Konzept: Ich habe 2 Tango NC-9 (einer wird verbaut, einer bleibt als Ersatzteil), die sich zur Ansteuerung zweier 845 im Gegentakt gut eignen.

Welchen Ausgangsübertrager für 845 im Gegentakt ? Da fällt mir nur Lundahl ein - Ritter ist ja leider nicht mehr.
Als Treiberröhren vor dem NC-9 wollte ich eigentlich 2 12B4 im Gegentakt verwenden (weil vorhanden) aber bei dieser Röhre erwarte ich klangliche Verfärbungen, die zwar einem E-Bass gut zu Gesicht stehen jedoch nicht die Verschwendung von 845 als "Nachbrenner" rechtfertigen. Nein, da würden sich MOS-Fets nach dem NC-9 besser eignen.
Was tun ? PL508 als Triode geschaltet ? (Die, die ich habe, sind mir zu schade) Nach einigem Blättern habe ich beschlossen, 6П41C zu verwenden und als Triode zu verschalten (Dank Bucht auch gut und günstig selbige erworben.) An die 6BX7 habe ich auch gedacht aber hier schien mir die Angebotslage etwas zu dünn. Einzig und allein KT66 als Triode wären noch eine Alternative (und sind es, wenn die 6П41C mal aufgebraucht sind.)
Zur Ansteuerung der 6П41C wird's ein Tango NC-18 mit einer 6Ж11П-Е (triode strapped) davor. Der Hauptgrund dafür ist, daß ich von der 6Ж11П-Е ca. 50 Stück habe. Ich erwarte speziell bei Spanngitterröhren wie der 6Ж11П-Е satte Toleranzen aber das ist mir erstmal wurscht.

Die Signalkette wäre also:

Recorder, CD-Player oder E-Bass  -> 6Ж11П-Е -> NC-18 -> 2x 6П41C im Gegentakt -> NC-9 -> 2x 845 im Gegentakt -> LL9202 (or something from SILK ?) -> Speaker

Die Anodenspannungen sind auch beschlossene Sache:
845: 750 bis 900Volt,
6П41C: 250Volt (das würde sich auch mal für die KT66 eignen)
6Ж11П-Е: 130-150Volt

Summa summarum hoffe ich, daß die Ruhemasse für diesen ganzen Monoblock bei 50kg bleibt.

Der nächste Schritt ist die Dimensionierung des Netzteils. (Für die Anodenspannung der 845, BIAS der 6П41C sowie Heizung der kleinen Röhren wird mit einem TT-DR504 hier aus dem Shop weiter geplant.)
Und der erste Stolperstein ist da schon mal ein simpler Trafo 230V prim.(oder 2x115V) | 2x115V sek. 100VA Leistung. Falls jemand eine Bezugsquelle kennt, bitte Bescheid sagen. (Ringkerntrafos mag ich zwar nicht so gern aber zur Not ...)

Ich lass' wieder von mir lesen, wenn ich das Schaltbild, den Platzbedarf und die Mannstunden für Beschaffung und Aufbau festgezurrt habe.

Schönen Tag noch
orange1969

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Offline orange1969

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Mahlzeit allerseits,

So wie es aussieht, werde ich auch für BIAS nicht unter 10W pro Endröhre wegkommen  :o. ...
Aber zwischendurch mal eine Frage an die Zupfer der dickeren Saiten ?

Haben eure Amps eher fixed BIAS oder spielt Ihr auf uralten Bassmans, die über Widerstand||Elko automatisch die Kathode positiver als das Steuergitter werden lassen.

MfG
orange1969

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Offline chaccmgr

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Re: Bassverstärker extra heavy
« Antwort #2 am: 2.09.2017 17:38 »
Hi
4xKT88 / 200 W
Fixed Bias
Grüße
Robert
Liebe Grüße
Robert

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Offline sev

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Re: Bassverstärker extra heavy
« Antwort #3 am: 2.09.2017 21:49 »
2x EL34 20W Kathodenbias (UL)
Den Rest macht die PA  :devil:
Grüße,
Stefan
"If there's more than one way to do a job, and one of those ways will result in disaster, then somebody will do it that way."
--Edward Murphy

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Offline silverface

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Re: Bassverstärker extra heavy
« Antwort #4 am: 3.09.2017 14:17 »
Hi orange,

Hiwatt 200     =>  4 x KT88 fixed Bias
Bassman135  =>  4 x 6L6   fixed Bias

Grüße
Gernot

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Offline GeorgeB

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Re: Bassverstärker extra heavy
« Antwort #5 am: 3.09.2017 14:30 »
JCM800 1992 : 4x EL34, fixed bias
Super Bassman 300 : 6x6550 fixed bias aber mit Kathodenstromüberwachung und -Einstellung per uC (der in Signalpausen den Strom misst.

"Fixed Bias" ist ja eine eher unglückliche Bezeichnung, eigentlich müsste es "Forced Grid Bias" heißen, als Unterscheidung zum "Cathode Self-Bias".

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Offline darkbluemurder

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Re: Bassverstärker extra heavy
« Antwort #6 am: 4.09.2017 09:30 »
"Fixed Bias" ist ja eine eher unglückliche Bezeichnung, eigentlich müsste es "Forced Grid Bias" heißen, als Unterscheidung zum "Cathode Self-Bias".

Sehr richtig bemerkt. Das Gegenteil von "fixed ..." wäre ja "broken ..."  ;D

Viele Grüße
Stephan
Bauten
Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

Conversions
Marshall 1959 SLP RI zu Minimalist HRM, Fender Bassman zu Mark Overdrive Special, Marshall 100W JMP zu Fat BE100, Marshall JTM 45 Reissue zu Dirty Daisy; Guyatone Bassman zu Basstonemaster

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Offline silverface

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Re: Bassverstärker extra heavy
« Antwort #7 am: 4.09.2017 11:38 »
Danke für eure Englisch-Nachhilfe! Man lernt ja bekanntlich nie aus und ich wollte schon meine Sprachkenntnisse einem update unterziehen. Nun hat mir die Sache aber doch keine Ruhe gelassen, weil da war doch ... vor Jahrzehnten ...

Also Langenscheidt und Leo weisen für "fixed" beide Bedeutungen aus: sowohl "repariert" wie auch "fest gemacht, starr".

Genug meiner Besserwisserei, habt noch einen schönen Tag!

Viele Grüße
Gernot

 :guitar:

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Offline bea

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Haben eure Amps eher fixed BIAS

It depends. Die großen haben fixed bias, aber einstellbar. Das sind 2-4 EL34 bzw. KT88 mit 45  bis über 200 W.

Die kleinen  haben Katodenbias. Der größte hat 22 W mit zwei 6L6 GC. Dessen Katodenwiderstand verheizt schon einen ganze Menge. In den 80ern musste er auch mal erneuert werden...

"Dazwischen" ist die Echolette M40 mit 4xEL8 und fest eingestelltem fixed bias.

Katodenbias ist bequem und auch selbststabilisierend. Aber wenn man die Leistungsreserven der Röhren wirklich ausreizen möchte, kommt man außer bei der EL84 nicht um einstellbaren fixed bias herum.

(Bei der EL84 kommt man nicht im entferntesten an die theoretisch möglichen 48 W eines Pärchens heran, wenn man sie innerhalb ihrer Spezifikationen betreibt, da kann man fast machen, was man will, man landet immer bei ca 16 W pro Paar im Gegentakt)
Liebe Grüße

Beate

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Offline orange1969

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Re: Bassverstärker extra heavy - erstmal Fixed BIAS
« Antwort #9 am: 5.09.2017 07:57 »
... Die großen haben fixed bias, ...
Guten Morgen allerseits und vielen Dank für die Rückmeldungen.

(und in der Tat scheint Stefan's Amp die These zu bstätigen, daß die kleinen eher automatisch vorgespannt werden)

Ich werde erstmal die Optionen von Fixed Bias ausloten.
Von den 3 Problempunkten Richtstrom, Grid Blocking und Choking scheinen die ersten beiden somit neutralisiert.
Jetzt muss ich mal aufzeichnen, ob das geht, Gitterstrom über einen Kathodenfolger in der BIAS-Versorgung abzuführen.

Bis bald
orange1969

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Offline bea

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Re: Bassverstärker extra heavy
« Antwort #10 am: 5.09.2017 21:34 »
Ja, das geht. Das ist auch notwendig, und das macht die Angelegenheit u.U tricky, weil der maximal zulässige Gitterableitwiderstand bei fixed Bias sehr deutlich unter dem bei Katodenbias liegt. Das kann einerseits zu merklichen Strömen im Bias-Kreis führen, vor allem aber wird das die Stufe davor deutlich belasten, besonders, wenn das eine ECC83 mit ihrem großen Innenwiderstand ist.

Wenn das "nur" ein PI ist, wird da z.B. "nur" blocking distortion ein mögliches Thema.
Liebe Grüße

Beate

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sjhusting

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Re: Bassverstärker extra heavy
« Antwort #11 am: 5.09.2017 21:49 »
Deleted
« Letzte Änderung: 5.09.2017 21:55 von Puddnhaid Husting »

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Offline orange1969

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Guten Morgen allerseits,

So, anbei die ersten Grobentwürfe für Netzteil und Signalweg. Die Bauteile sind noch nicht alle fertig dimensioniert. Es geht erstmal darum festzustellen, wie groß das Chassis werden muss.

Beim TT-DR504 hier aus dem Shop habe ich leichtes Fracksausen bekommen - ob der wirklich die Stromspitzen beim Nachladen der 70μF Kondensatoren ohne Sättigung im Kern schafft ? Außerdem wenn die 350V Wicklungen des TT-DR504 gestackt werden - und dann noch 50V für BIAS-Zwecke verwendet werden - ob da nicht 1kV zwischen zwei Wicklungen überschritten werden ?
Also werde ich mich auf die Suche nach was extra isoliertem machen.
Für die 6П41C habe ich dann wider Erwarten den TT-E127 in die engere Wahl genommen. (Muss noch fertig aussimuliert werden)

Bei der BIAS-Versorgung der 845 wollte ich Stabi-Röhren erstmal vermeiden - deshalb der erste Entwurf mit der ECC99 als Kathodenfolger. Wenn's nicht funktioniert, dann entweder MOS Fet oder doch Stabi-Röhre. Weglassen kann ich später immer noch.

Im Signalweg stehe ich vor der Frage, ob Lundahl oder Legat als Ausgangsübertrager in Frage kommt. Momentan gäbe es einen Lundahl mit amorphem Kern als einzelnes Abverkaufsexemplar im Netz. Legat wäre das oftmals belächelte schwere Eisen (künstlich gealtert) das auch preislich etwas schwerer wiegt.
Da ich noch keine praktischen Erfahrungen mit amorphen Kernen habe, bin ich etwas unsicher, ob das mechanisch stabil genug ist oder beim Umfallen bricht.

Hat von euch jemand Erfahrung mit amorphem Kern bei Ausgangsübertragern ? In puncto Sound, Sättigung, mechanische Stabilität ?

Ansonsten ist dieses Vorhaben eher Irrsinn. Von der Idee zum fertigen Amp werde ich wohl unter 200 Stunden nicht wegkommen. Mal sehen, was Metallbaubetriebe machen können.

Schönes WE noch
orange1969

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Offline GeorgeB

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Re: Bassverstärker extra heavy
« Antwort #13 am: 30.09.2017 10:48 »
Krasse Nummer, auf jeden Fall!
Erinnert mich ein bischen an den "Karna" von Lynn Olson, http://www.nutshellhifi.com/triode1.html
Konzeptionell natürlich schon anders, DHT's auch für den Treiber, Cathode Bias für beides, "deep class A", TV-Dämpfer-Dioden als Softstart-Gleichrichter für B+, ....

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Offline orange1969

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..., wie groß das Chassis werden muss. ...

... mechanische Stabilität ? ...
Mahlzeit allerseits,

Also Mindestmaße sind 64 x 32cm für's Chassis.

Also entweder Metallbaubetrieb suchen und Rahmen aus Alu-U-Profil mit 3mm Platte drauf ...
oder 2 Stück  TT-Chassis Aluminium - Typ 002  an den Längsseite zusammen und über fette U-Profile an der Stirnseite dauerhaft verbinden.

Frage: Hat jemand von euch schon mal die mecahnischen Belastungsgrenzen vom TT-Chassis Aluminium - Typ 002  ausgelotet ?
Ehrlich gesagt möchte ich erstmal keine Widerstandsmomente berechnen, wenn einer von euch schon mal Erfahrungen gemacht hat.

Schönen Tag noch
orange1969