Der R2 ist ja gleichzeitig auch Schirmgitterwiderstand. Da fließt also ein gewaltiger Schirmgitterstrom....
Wenn Du nur die Schirmgitterspannung ohne Anodenspannung anliegen hast, machst Du die Schirmitter zur Anode. Das mögen die Gitter normalerweise gar nicht ...
... und möglicherweise haben die Röhren allein deshalb einen Schlag weg.
Nach meinem rudimentären Verständnis darfst Du in der Schaltung bestenfalls Si 2 entfernen. Das reduziert die Anodenspannung auf 420 V, knapp mehr als die die Schirmgitterspannung. Aber doch bitte nicht die Schirmgitter ohne Anoden betreiben ... niemals nicht.
Also systematisch testen... ach so ... hattest Du die Bias-Trimmer schon getauscht?
-80 V ist doch die Leerlaufspannung des Bias-Kreises bei gezogenen Röhren, wenn ich das recht im Kopf habe. Mit anderen Worten: das können defekte Trimmer sein oder aber eine Lötfahne, wenn man irgendwo unsauber gelötet hat (ist mir mal bei einem Gigant passiert...).
Aber einen Trimmerdefekt halte ich für wahrscheinlicher - bei den original verbauten Billigsttrimmern hebt doch der Schleifer bereits ab, wenn im Nachbarzimmer eine Fliege hustet. So alt und korrodiert wie die üblicherweise sind, zerfallen die - jetzt nicht nicht übertrieben - oft schon beim ersten Versuch, sie nachzujustieren.
Nachtrag: was ist mit Si 400? Das ist die Sicherung im Bias-Kreis? Ist die bestückt? Falls ja, bitte überbrücke das Ding. Wenn die Sicherung hops geht, sollten ähnliche Effekte wie von Dir beobachtet auftreten.
Und teste das Ding mal ganz ohne Röhren. M.E. sollte die Biasschaltung auch dann bereits funktionieren und an den Punkten 5 weitgehend die Sollspannungen liefern.