Moin,
also ich persönlich bin der Meinung, dass DSP getriebene Produkte in dem Gitarrenmarkt nicht fehlen dürfen.
Es spielt doch unterm Strich zwischen "Loudness war" und uninspirativem Tongut garkeine Rolle, wo der Marshall Sound her kommt und wie er produziert wurde, ebenso stolz kann man doch sein, wenn man inspiratives Tongut mit einem Kemper produziert auch wenn es nur 98 Prozent des persönlichen Geschmacks wiedergibt.
Ich verabscheue den Kemper genauso wenig wie einen guten alten Marshall und geniesse sicherlich mit dem Produkt vorzüge, die ich mit einem Röhrenamp der klassichen Fraktion garnicht habe.
Auch könnte man berücksichtigen, dass diese Produkte mitunter groß werden, weil es stetig Generationswechsel in der Nutzerschaft gibt. Neuere Generationen finden es vieleicht "geil" auf dem fetten alten Marshall zu hotten, sind aber auch viel versierter im Umgang mit digitalen Produkten, daher auch weniger voreingenommen, vielleicht auch etwas offener.
Ich mag es nicht, wenn vintagianer sagen, dass die Digitalisierung und sei sie auch nur zum Teil "klingt schlecht". Es geht doch schon los, wenn ein Transistor oder eine Diode im Amp ist... Dann bricht sofort ein Glaubenskrieg vom Bein, den im Endeffekt keiner versteht.
Alles und wirklich alles ist persönlicher Geschmack. Es ist sicherlich kein Geheimnis, dass ein Twin Reverb ohne Pedal im Metal nicht unbedingt das richtige ist. Es hat aber auch keiner gesagt: "kauf dir einen Kemper für deine country Musik". Der Unterschied hier ist nur, dass der Kemper 98 Prozent der Anforderung erfüllt und offen gesprochen finde ich das ziemlich cool.
Meine Markteinschätzung ist, dass in Zeiten von Kemper und co dennoch der All Tube Amp bestand haben wird.
Diese Vorgabe liefern Endorser, wir und auch die Aufgeschlossenheit jüngerer Käufer.
lg Geronimo