Sodele, ich hab mir die Angelegenheit nochmal genauer angeschaut.
Zuerstmal - Tonestack. Das habe ich vorhin gleich mal ausprobiert. Wenn man die Höhen wegdreht, verschiebt das das Tiefmittenloch. Dadurch werden die Tiefmitten (eines Basses) deutlich prominenter wiedergegeben, aber ein wenig auch der Tiefbass. Übertragen auf eine Gitarre bedeutet das, dass die Bässe lauter werden. An dieser Stelle ist also alles in Ordnung.
Das Crunchen beim Hochdrehen des Gain-Potis - die meisten Hiwatts dürften passive Mixer vor V2 haben. Diese werden über 470-k-Widerstände entkoppelt. Das senkt natürlich den Pegel am Gitter von V2. Wenn wie in dieser Schaltung die Längswiderstände komplett fehlen, ist es also kein Wunder, dass V2 früher als gewohnt überfahren wird.
Bei sehr weit geöffneten Gain-Potis müsste tatsächlich blocking distortion auftreten. Daher würde ich passend dimensionierte Gridstopper einsetzen. Wenn die je 470 k betragen, sollte das doch das Verhalten beim passiven Mixer in etwa reproduzieren?
Und jetzt nochmal die Thematik der Stabilität der Endstufe bei Gegenkopplung und auch das Layout des PI. Wenn Du einen direkt gekoppelten PI verwendest, entfällt ein phasendrehendes RC-Glied. Die Schaltung wird dadurch deutlich stabiler. Dann noch die Frage: muss es denn unbedingt eine ECC83 sein? Die ist doch als Katodenfolger und damit auch als Katodyn nicht so ganz optimal...
Wenn Du z.B. eine ECC82 nähmest und die mit 2-3 mA führest, müsstest Du nicht so stark gegenkoppeln. Wegen der im Vergleich zur EL84 größeren Eingangsspannung würde ich hier einerseits bootstrappen, vor allem aber den Katodenwiderstand teilweise überbrücken, um eine doch etwas größere Schleifenverstärkung zu erhalten. Und Du kannst die Stufe auf maximale Aussteuerbarkeit hin optimieren (Potential an Katode und Anode jeweils auf Dritteln der Betriebsspannung). Ich habe das bei meiner EL84PP-Spicerei alles ausprobiert und nur deshalb verworfen, weil ich bei der kleinen Endstufe da gar nicht so viel Verstärkung benötige. Auch da wird die Schaltung übrigens instabil, wenn zu stark gegengekoppelt wird. Daher die tentative Phasenkompensation durch C5 und C11 hier:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=12882.0;attach=55433;imageAlternativ käme an dieser Stelle ja auch eine ECC81 in Frage, entweder wie im Dynacord Eminent 1 (besser noch Bassking 1) beschaltet oder direkt gekoppelt und mit hochgelegter Heizung.