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EL84 - Klangveränderungen vs elektrische Kenndaten

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Offline TTFrank

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Hallo,
ich habe bei meinem Class A-SE Röhrentopteil die EL84 gewechselt (Kathodenbias). Die alte Röhre war nicht defekt, hatte aber klanglich schon hörbar nachgelassen. Der Sound war nach 150-200 Betriebsstunden merklich dumpfer und verwaschener geworden.
Mit der neuen EL84 ist der Sound jetzt wieder wie er sein soll.

Zu meiner Frage
Ich hätte eigentlich erwartet, dass sich die Klangunterschiede in den elektrischen Messdaten irgendwie widerspiegeln – da ist aber nix zu sehen:

Alte EL84, Ruby, 150-200 Betriebsstunden:
Ua=246V  Ia=42mA  Ug2=240V   Ig2=6,3mA  Ug1=-7,1V   Uf=6,0V

Neue EL84, JJ:
Ua=246V  Ia=42,5mA  Ug2=240V   Ig2=6,0mA  Ug1=-7,2V   Uf=6,1V


Wie kann man denn die Klangverschlechterung der alten EL84 erklären?

Die alte Röhre ist doch elektrisch total unauffällig.


Gruß
Frank

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Online Dirk

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Re: EL84 - Klangveränderungen vs elektrische Kenndaten
« Antwort #1 am: 17.02.2018 12:54 »
Hallo,

wurden die "Klangunterschiede" in einem A/B Vergleich bestätigt ?

Gruß, Dirk
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Offline TTFrank

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Re: EL84 - Klangveränderungen vs elektrische Kenndaten
« Antwort #2 am: 17.02.2018 13:12 »
Hallo Dirk,

ich konnte das reproduzieren. Die Unterschiede waren nicht gigantisch, aber hörbar:
Leichter Höhenverlust, etwas "mulmiger", etwas verwaschener. Ist bestimmt schleichend gekommen, aber irgendwann fällt es eben zum Ersten Mal auf.

Gruß
Frank

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Offline cca88

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Re: EL84 - Klangveränderungen vs elektrische Kenndaten
« Antwort #3 am: 17.02.2018 14:09 »
Hallo Dirk,

ich konnte das reproduzieren. Die Unterschiede waren nicht gigantisch, aber hörbar:
Leichter Höhenverlust, etwas "mulmiger", etwas verwaschener. Ist bestimmt schleichend gekommen, aber irgendwann fällt es eben zum Ersten Mal auf.

Gruß
Frank

Hallo Frank,

kannst Du auch die Steilheit messen? Das was du gemessen hast, ist ja nur statisch - oder?

Grüße
Jochen

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Offline TTFrank

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Re: EL84 - Klangveränderungen vs elektrische Kenndaten
« Antwort #4 am: 17.02.2018 15:08 »
Hallo Jochen,

die Steilheit kann ich nicht ohne Weiteres messen. Ich denke aber, es ist unwahrscheinlich, dass die Kennlinie mit veränderter Steigung durch den gleichen Arbeitspunkt geht.
Ich kann aber auch Psychoakkustik im Nachhinein zumindest nicht 100%-ig ausschließen

Ist es denn prinzipiell möglich, dass eine Röhre schon durch Klangveränderungen auffällt, wenn sie elektrisch noch unauffällig ist, zumindest was die gemessenen statischen Daten angeht?

Wenn sich Frequenzgänge durch eine Röhre ändern, müssten sich doch irgendwelche Kapazitäten zwischen den Elektroden ändern, oder ?

Gruß
Frank

 

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Online Dirk

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Re: EL84 - Klangveränderungen vs elektrische Kenndaten
« Antwort #5 am: 17.02.2018 17:48 »
Hallo,

nach 150 - 200 Stunden sind die Röhren eigentlich erst eingespielt. Ich zweifele nicht an den von dir beschriebenen Klangunterschieden, gehe aber eher davon aus, dass diese den verschiedenen Herstellern zuzuschreiben sind und nicht das Ergebnis einer "Alterung" sind. Ferner verläuft eine Alterung sehr langsam. Viel zu langsam für unser Gehör, das wird mit Sicherheit davon überhaupt nichts mitbekommen.

Wie wurden die o.a. Messwerte eigentlich ermittelt ? Im Verstärker selbst oder auf einem Messgerät ?

Gruß, Dirk
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Offline TTFrank

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Re: EL84 - Klangveränderungen vs elektrische Kenndaten
« Antwort #6 am: 17.02.2018 20:38 »
Hallo,

... im Verstärker über Bias-Messadapter mit zugänglichen Lötpunkten, Ig2 direkt auf der Platine über Delta_U am G2-Vorwiderstand.

Kann natürlich sein, dass die Werks-Ruby schon immer etwas anders klang. Seltsam nur, wenn mir das erst nach 2 Jahren auffällt.

Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit verschiedenen EL84-Amps (AB-PP  und A-SE) sind die Endröhren aber spätestens nach 350 Betriebsstunden zwar nicht unbedingt defekt, aber  klanglich "runter". Ob man das im Einzelfall auch an den elektrischen Daten gesehen hätte, kann ich aber nicht sagen.

Gruß
Frank

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Offline GeorgT

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Re: EL84 - Klangveränderungen vs elektrische Kenndaten
« Antwort #7 am: 17.02.2018 22:28 »
Hallo die Runde
Frank, wenn deine Endröhren nach 2-300 Std. nicht mehr gut klingen dann ist der Amp falsch eingestellt und macht sie kaputt, das kann natürlich sein.
EL84 sind, wie Dirk schon schrieb, nach 150-2-300 Std. erst richtig eingespielt und sollten 3-4000, ja drei bis viertausend Std. und noch manchmal viel länger halten.
Wenn sie bei dir nach 300 Std. nicht mehr klingen dann sind die Geräte defekt. Falsches Bias. Hast du selbst dran rumgeschraubt? 8)
Vielleicht zeigt dir dein Messgerät falsche Werte, soll vorkommen.
Auch im reinen A-Betrieb sollten die Röhren weit mehr als 1000 Std. halten.
« Letzte Änderung: 17.02.2018 22:41 von GeorgT »
Gruß
Georg

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Online Dirk

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Re: EL84 - Klangveränderungen vs elektrische Kenndaten
« Antwort #8 am: 17.02.2018 22:56 »
... im Verstärker über Bias-Messadapter mit zugänglichen Lötpunkten, Ig2 direkt auf der Platine über Delta_U am G2-Vorwiderstand.

Und Auto-Bias ? Was willst Du denn mit den Meßwerten beweissen ? Dass der Auto-Bias funktioniert  ;D

Gruß, Dirk
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Offline TTFrank

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Re: EL84 - Klangveränderungen vs elektrische Kenndaten
« Antwort #9 am: 18.02.2018 08:20 »
Hallo,
ich wollte nur wissen, ob die Werte im grünen Bereich liegen, aber einstellen kann man bei dem Gerät nichts, hat einen festen Kathodenvorwiderstand.

Ich bin mir sicher, dass an dem Amp nichts defekt ist.

Gruß
Frank

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Offline TTFrank

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Re: EL84 - Klangveränderungen vs elektrische Kenndaten
« Antwort #10 am: 18.02.2018 08:45 »
Hallo nochmal,
nur um ggf. Mißverständnisse zu vermeiden, es ging mir bisher immer um Gitarrenverstärker, nicht um Audioverstärker.
Bei Gitarrenverstärkern sind die Betriebsbelastungen der Endstufenröhren ja i.d.R. viel höher.

Zumindest ich kenne keinen Gitarristenkollegen, bei dem die Endröhren 1000 Betriebstunden erreichen. Das kenne ich nur von Vorstufenröhren.

Gruß
Frank
 

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Online Dirk

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Re: EL84 - Klangveränderungen vs elektrische Kenndaten
« Antwort #11 am: 18.02.2018 09:40 »
Das ist schon klar, aber was sollen die Messwerte für eine Aussagekraft haben ? Der Strom stellt sich automatisch ein in diesem Fall und damit sind die von Dir erhofften Rückschlüsse auch nicht möglich.
Möchte man wirklich die Alterung über Messwerte ermitteln, so müsste man mehrer Messungen über den Zeitraum durchführen und zwar immer mit den gleichen Parametern insbesondere auch mit einer festen Bias-Vorspannung die NICHT über den Kathodenwiederstand erzeugt wird.


Gruß, Dirk
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Offline TTFrank

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Re: EL84 - Klangveränderungen vs elektrische Kenndaten
« Antwort #12 am: 18.02.2018 09:56 »
Hallo,

ja, der Biasstrom stabilisiert sich selbst, soweit okay.

Aber Ug1 sollte sich doch merklich ändern, wenn sich die Röhrenkennlinie verschiebt, da ja ein ansteigender Strom das positive Potential der Kathode gegenüber G1 erhöht, und das dann dem Stromanstieg entgegenwirkt, oder?

Wenn sich also die Röhrenkennlinie verändert, regelt sich bei annähernd gleichem Strom ein anderer Ug1-Wert ein, wenn ich den Regelmechanismus richtig verstehe.

Gruß
Frank

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Offline Laurent

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Re: EL84 - Klangveränderungen vs elektrische Kenndaten
« Antwort #13 am: 18.02.2018 10:17 »
Moin,

Wenn man die Roehre regelmäßig über lange Zeit nur beheizt und nicht mit Spannung versorgt (klassischer Stand-by Modus) dann leiden auch die Roehre.
Ständiges ein-/ausschalten (zig Mal pro Tag) hilft dabei bestimmt auch nicht.

Gruss
Laurent

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Offline Reinhold Messmal

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Re: EL84 - Klangveränderungen vs elektrische Kenndaten
« Antwort #14 am: 18.02.2018 10:41 »
Wenn sich also die Röhrenkennlinie verändert, regelt sich bei annähernd gleichem Strom ein anderer Ug1-Wert ein, wenn ich den Regelmechanismus richtig verstehe.

Du misst ja aber nicht die komplette Kennlinie, sondern nur einen einzelnen Punkt darauf, der im Fall einer Verschiebung dann auch noch auf dieser wandern kann.

Also: Hm?
Lesen ist Schreiben. Silber ist Gold!