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Mikrophonische Kondensatoren ?

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Offline SigiZ58

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Mikrophonische Kondensatoren ?
« am: 12.03.2018 15:01 »
Hoi,

kürzlich habe ich einen gebrauchten Vox AC30 CC1 gekauft. Er ärgert mich ein bischen mit Geräuschen.

Während ich nach Fehlern auf dem PCB suchte, fiel mir ein total schräges Verhalten auf.

Die Röhren reagieren nicht auf Klopfen, keine Mikrophonie, weder Vor- noch Endstufenröhren.

Auf dem PCB befinden sich jedoch einige schwarze zylindrische Kondensatoren (keine Elkos) im nF-Bereich. Bei einigen davon klingt es als ob man auf eine mikrophonische Röhre trifft, hohl und laut aus dem Lautsprecher. Sind die defekt ? Kennt einer das Phänomen ?

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Offline Bierschinken

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Re: Mikrophonische Kondensatoren ?
« Antwort #1 am: 12.03.2018 15:05 »
Hallo,

das sind Folienkondensatoren. Eigentlich sollten diese nicht mikrofonisch sein.
Es ist aber leider möglich, dass Kondensatoren, egal ob Folie oder Keramik mikrofonisch sind.

Durch das eindrücken der Kondensatoren verringert sich der Plattenabstand, damit verändert sich die Kapaziät und daraus entsteht ein Wechselstromsignal. Physikalisch möglich und häufiger mal bei Keramiktypen zu beobachten.

Grüße,
Swen

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Offline SigiZ58

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Re: Mikrophonische Kondensatoren ?
« Antwort #2 am: 12.03.2018 15:10 »
Hey,

danke für die fixe Antwort. Lohnt es sich die zu tauschen ?
können die für einen gewissen Grundgeräuschpegel mit verantwortlich sein ?

Herzlichst

Sigi

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Offline Bierschinken

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Re: Mikrophonische Kondensatoren ?
« Antwort #3 am: 12.03.2018 15:13 »
Das kann ich nicht beurteilen, weil ich das Gerät nicht vor mir habe.
Grundsätzlich sind mikrofonische Komponenten in einem Combo aber ohnehin suboptimal.
Die Frage ist; macht das Gerät Probleme im Betrieb?

Ich wäre allerdings dennoch mit der Annahme vorsichtig, dass es die Kondensatoren sind.
Häufig sind es doch die Röhren oder andere Dinge, man merkt es nur nicht bzw. das Geräusch tritt auf wenn man auf ein bestimmtes Bauteil klopft.

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Offline Nigel

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Re: Mikrophonische Kondensatoren ?
« Antwort #4 am: 12.03.2018 15:42 »
Moin!

Ich habe schon oft hier und da festgestellt, dass Anodenleitungen mikrofonisch reagieren. Vielleicht wurde der Effekt beim Klopfen auf
den entsprechenden Koppelkondensator ausgelöst. Bei uralten Öl/Wachs/Papier-Kondensatoren habe ich ebenfalls Mikrofonie feststellen können.

Ich glaube, dass die Mikrofonie von Röhrenzuleitungen ein Grund für den lebhaften Sound von handverdrahteten Combo-Amps sind, aber das ist nur eine Theorie.

Eine lockere Lötstelle, kann ebenfalls mikrofonisch wirken.

Liebe Grüße

Nigel


« Letzte Änderung: 12.03.2018 15:45 von Nigel »

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Offline SigiZ58

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Re: Mikrophonische Kondensatoren ?
« Antwort #5 am: 12.03.2018 15:55 »
die Kondensatoren sind auf einer Platine aufglötet. Es sind nur einige (3 oder 4 Stück) die so reagieren, und die liegen an verschiedenen Stellen auf der Platine. Uralt sind sie nicht, etwa 10-12 Jahre. Klopfen an den Röhrensockeln ist auch ergebnislos.

Vorstufe & Endstufenlautstärke sind natürlich aufgedreht.

Es ist schwer zu beurteilen, Ich bekam den Amp vor etwa 4 Wochen. Direkt nach dem Einschalten, sobald die Röhren Temperatur bekamen und der Standby LED grün wurde, kam ein lautes Brummen, dass aber innerhalb der nächste 2 Minuten wieder verschwand.

Ich lauschte natürlich nicht sooo genau auf Nebengeräusche. Ich ersetzte die Röhren gegen neue aus meiner Bastelkiste, aber das Brummen war zunächst sogar stärker. Jetzt ist es wieder wie vorher, dennoch ist ein gewisser Grundbrumm übrig geblieben.

Was aber schräg ist, ist die Tatsache, dass das Chassis ausgebaut und eingebaut gering unterschiedlich reagiert. Ich habe es wieder eingebaut und jetzt ist die Situation die, dass nach Aufwärmen (neben dem bekannten Brumm-Verhalten) sich ein Krackeln, dass vom Volume Poti abhängig ist, dazugesellt hat. Die Vorstufen-Volumes sind völlig heruntergedreht, nur das Mastervolume ist aufgedreht. Ruhe - nach einigen Sekunden Krackel Krackel dann wieder Ruhe und so weiter. Klopfen bringt gar nix. Ausgebaut ist das Krackel Krackel auch nicht da.

Und heute habe ich gelesen, dass jemand mit seinem Vox AC30 Custom Classic alles voll aufgedreht hat und man nix hört. Davon ist meiner weit weg. Ich meine um fair zu bleiben, die Einstellungen bei denen man das Rauschen und Hisseln hört sind so, dass sowohl Pre & Master jeweils ab 11:00 eingestellt sind.

Gruss

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Offline Nigel

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Re: Mikrophonische Kondensatoren ?
« Antwort #6 am: 12.03.2018 17:00 »
Meine Glaskugel sagt:

Das Brummen kommt sicher aus dem Netzteil (Gleichrichter oder Kondensatoren). Gerade weil es nach einiger Zeit verschwindet. Krackeln kann sowohl durch Netzteil- als auch durch Koppelkondensatoren verursacht werden, wenn diese nicht mehr ganz dicht sind und ab zu Gleichstrom (ab)leiten. Bei Wärme kann das Verhalten verschwinden, muss aber nicht.

Durch das Drehen an den Potis kannst du ungefähr sagen, an welchem Ort der Schaltung ein Fehler ist.

Und du hast recht, der Amp sollte ruhig genug sein, dass man sich nicht an den Nebengeräuschen stört, sonst ist was faul.



Gruß

Nigel
« Letzte Änderung: 12.03.2018 17:03 von Nigel »

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Offline SigiZ58

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Re: Mikrophonische Kondensatoren ?
« Antwort #7 am: 12.03.2018 19:32 »
naja - das Brummen stört mich ehrlich gesagt auch..... aber auch da gilt, dass man es natürlich gar nicht mehr wahrnimmt, sobald man einen Akkord schrummelt..... Verglichen mit meinen anderen Amps ist es aber mehr.
Ich bin natürlich irgendwie auch ein bischen ein perfektionistischer Spinner was Technik angeht. Am Besten wie bei den JBL LSR305 - alles bis zum Stehkragen aufdrehen und trotzdem nix hören.
Mit dem Vöxle sieht es dann auch so aus - wenn man beide Volumes auf 11:00 dreht, ist das schon ziemlich laut - also sicher schon lange nicht mehr wohnzimmergeeignet.

Aber ich freue mich sehr über eure Tipps und werde sie bei der nächsten Öffnungsrunde abarbeiten. Vorher besorge ich noch ein bischen Material, diese komischen schwarzen Kondensatoren werde ich alle die NextGen tauschen - nicht wegen dem Mojo der Boutiques, sondern weil ich mittlerweile davon überzeugt bin, dass es billigster Chinaschrott ist. Muss ich aber erst bei Dirk ordern.

Im Augenblick ist wieder Ruhe - ich habe das Chassis losgeschraubt, herausgenommen, wieder eingesetzt und nur die 2 hinteren Schrauben eingedreht. Jetzt weigert er sich wieder zu krackeln. Das macht die Fehlersuche wirklich auch nicht leicht.

Keine Ahnung, was mich jetzt geritten hat mich mit den AC30 auseinanderzusetzen. Doch ich weiss es - der Ton mit einer Strat - das habe ich mit Mesa nie befriedigend auf den Schirm gekriegt. jetzt habe ich mal einen Catalinbread Naga davorgehängt und das ist mit dem sonst eigentlich dumpfen Clean Kanal einfach nur genial :-)