[MrMojoRisin]

Hallo zusammen,

ich bräuchte mal euren fachkundigen Rat und bei den Themen bin ich hier glaub ich genau richtig.

Also, ich hab nen Engl Powerball II. Gefällt mir so weit gut, aber ich bin immer auf der Suche nach Soundverbesserungen und Modifikationen. Ich will euch gar nicht mit meiner ganzen Geschichte langweilen, nur mal so zum aktuellen Stand.

Ich spiele daheim im Wohnzimmer mit ordentlicher Lautstärke fürs Wohnzimmer würde ich sagen und Proberaum mit E-Drums, also nicht so laut wie mit analogem Schlagzeug

Ich spiele von alten bluesigen und rock n rolligen Sachen, über Doors, Hendrix, Led Zeppelin, GnR, Hammerfall, Iron Maiden, Iced Earth bis zu Amon Amarth und Arch Enemy.

Hatte mir damals den PP II einfach blind gekauft und war eigentlich auch zufrieden, aber fand ihn sehr schnell komprimierent und im Crunch Kanal war da schon GnR und zwischen Clean und Crunch gabs nix. Lead 1 war mein Metal Kanal und Lead 2 ungenutzt. Irgendwie unbefriedigend. Jetzt wurde mir der Tipp gegeben mit Volume und Tone Poti mal ein bisschen runterzufahren. Hat den Sound schon mal ungemein entschäft und man bekommt ganz andere Töne raus
In dem Zug hab ich aber mal das Gain ab Crunch mal extrem runter. Davor wars so bei 40-60%. Jetzt mal nur so 25% auf und siehe da er komprimiert nicht mehr so, viel offener das ganze und einfach wunderschöner Crunch Sound möglich für mich. Jetzt ist mein Lead 1 so GnR und Lead 2 mein Metal Kanal. Konnte dadurch 2 Overdrives entfernen, die vorher für crunchige Sachen zuständig waren.

Hatte die ganze Zeit mit dem Gedanken gespielt, den Engl abzugeben. Im Moment lieb ich das Teil einfach nur. Warum ich nicht früher mal drauf gekommen bin, das Gain so weit runter zu drehen.. Ich weiß es einfach nicht.

Gut, aber da ich ihn behalte, ist mir wieder der Tonehunter Mod in den Sinn gekommen, da gabs doch was fürn Powerball. Kurz gesucht. Dann hab ich aber nen fähigen Amptechniker, weil ich keine Lust habe, meinen Amp quer durch Deutschland zu schicken, dachte ich, ich frag erstmal ihn. Wie gesagt, ich finde die Kanäle super jetzt rein vom Sound, aber bin mir sicher, da geht noch mehr. Finde den Amp irgendwie nicht richtig drückend... keine Ahnung. Hatte auch mal einen Marshall testweise hier, da haben einen die Töne angesprungen, fehlt mir beim Engl ein bisschen.

So, er würde folgenden Weg gehen. Er meinte, er würde den Ausgangsübertrager tauschen gegen was gescheites, da der viel zu klein ausgelegt ist und der Engl deswegen so schnell komprimiert. Außerdem würde es den Sound erheblich aufwerten. AÜ ist schon bestellt, aber mich interessiert mal eure Meinung dazu. Was kann es bringen? Was kann ich mir erwarten?

In dem Zuge würde er mit statt den 6L6 Endstufen 4 Tung Sol KT66 reinbauen. Hintergrund ist der, dass er die klasse findet und ich die für ein anderes Projekt bestellt hatte, was sich aber zerschlagen hat. Deswegen hab ich noch 4 brandneue Tung Sol KT66.
Auch hier eure Meinung. Was bringts? Taugt das dann auch noch für Metal? Hab irgendwo gelesen, sind keine richtigen KT66, eher sehr gut klingende 6L6? Passen die Tung Sol KT66 zu meinen Sachen die ich spiele?

Dritte Frage bzw. Baustelle: Speaker. Ich hab ne 212er Engl Pro Evo. Die V30 waren schnell draußen, da mir zu harsch irgendwie. Dann Celestion A-Type/V-Type gepaart. War ganz cool, aber ich hatte schon lange mit dem Jensen Tornado geliebäugelt, auch weil der in eurer Soundmap so gut wegkommt. War mir dann ein bisschen zu wenig untenrum irgendwie, aber ansonsten sehr gut. Habe mir dann noch einen Falcon als Partner ausgesucht. Finde die Kombination schon sehr gut. So, ich hatte aber auch mit dem Eminence Mod12, denn es bei TT gibt schon oft geliebäugelt. Jetzt könnte ich günstig an ein Pärchen rankommen. Auch hier eure Meinung. Was würdet ihr sagen, welcher besser zu meinen Stilen passt. Jensen Tornado/Falcon oder 2x Eminence Mod12? Was würde sich durch den Mod12 ändern. Ich kanns halt nicht einfach testen ohne sie zu kaufen und unnötig Geld verbrennen will ich auch nicht..

Puh, viel Text, ich hoffe, der ein oder andere liest sich das durch und ich bekomme mal ein bisschen Druchblick

Ich danke auf jeden Fall schon mal recht herzlich.

[roseblood11]

Weitgehend blind einen Amp kaufen und dann anfangen, wieder auf gut Glück ausgerechnet die teuersten Bauteile zu tauschen...
Du kriegst die Ehrennadel “Held des Kapitalismus“!

[MrMojoRisin]

Danke, wann ist die Übergabe.

Also mit blind meinte ich eher so ohne ihn jetzt wirklich gut zu kennen. Man hat ja immerhin Rückgaberecht. ich habe viel gelesen und das hat mir alles zugesagt. Ich hab ihn auch beim Thomann mehrere Male angespielt. Also aber für mich ist es immer so, alles was zählt ist daheim, denn lesen und beim Thomann mit anderer Box, anderer Gitarre, anderer Raum,...

Also letztendlich danke für den Orden, hilft mir aber auch nicht weiter

Und ich bin ja zufrieden mit dem Amp, aber ich bastel gern an meiner Hardware und am Sound und jetzt hab ich halt die Baustelle. Ich kenn Leute, die kaufen einen Amp und eine Gitarre und haben den ihr Leben lang. Mein Hobby ist halt neben dem Spielen das Basteln an Gitarren und der dazugehörigen Hardware und somit am Sound.

Wenn das verwerflich ist, dann tut es mir leid

[roseblood11]

Nicht verwerflich, bloß teuer.
Vielleicht bringen kleine Modifikationen der Schaltung schon den gewünschten Sound, mit Kosten von einigen Euro.

[MrMojoRisin]

Vielleicht. Ich find den Powerball ja jetzt echt gut, aber nur, wenn das Gain rel. weit zu ist. Wie gesagt, er komprimiert rel. schnell und dann kommt lange nichts. Durch den anderen AÜ hatte er gemeint, könnte man dem entgegenwirken. Er findet die Engl AÜ nicht so toll, das hatte er mir auch früher schon mal gesagt, wo ich noch nicht wegen diesem Thema zu ihm kam. Er hat es mit einem Auto und dem Fahrwerk verglichen. Erstmal das richtig machen und was gescheites und dann hat er gemeint sind die meisten schon zufrieden. Wenn dann immer noch Bedarf, dann kann man die Schaltung auch modifizieren, wie du schon sagst.

[guanre]

So, er würde folgenden Weg gehen. Er meinte, er würde den Ausgangsübertrager tauschen gegen was gescheites, da der viel zu klein ausgelegt ist und der Engl deswegen so schnell komprimiert. Außerdem würde es den Sound erheblich aufwerten. AÜ ist schon bestellt, aber mich interessiert mal eure Meinung dazu. Was kann es bringen? Was kann ich mir erwarten?

Na das der AÜ "viel zu klein" ausgelegt ist halte ich für ein Gerücht und auch das mit dem "würde den Sound erheblich aufwerten" ist reines Geschwafel von deinem sogenannten Amp Techniker. Ohne jetzt den Schaltplan gesenhen zu haben kann auch das "zu kleine" Netzteil die Kompression verursachen.
Wenn ich an deine Stelle wäre würde ich mal ne richtige Männerbox antesten, wenn schon 100Watt dann auch richtig Druck mit wirkungsstarken 412 Lautsprecher.
Wenn du den Amp dann immer ncoh Käse findest hast du dir den falschen zugelegt. Auch beim Tausch der Endröhren würdest du enttäuscht sein wie wendig sich am Sound verändern wird.
Wenn du nur im trüben stocherst und dich auf den Amptechniker verläßt wirst du viel Lehrgeld zahlen.
Gruß
guanre

[guanre]

Er hat es mit einem Auto und dem Fahrwerk verglichen. Erstmal das richtig machen und was gescheites und dann hat er gemeint sind die meisten schon zufrieden. Wenn dann immer noch Bedarf, dann kann man die Schaltung auch modifizieren, wie du schon sagst.

Ohne Worte, dein Amptechniker ist ein Laberhannes

[MrMojoRisin]

Hmmm, jetzt weiß ich, dass ich ein Geldverschwender bin. Der Amptechniker ein Blödschmarrer ist...

Aber zu meinen Fragen hat mir leider noch keiner geantwortet:

1. Was bringt denn der AÜ Tausch? Er möchte mir einen Leistungstärkeren, Größeren, wie auch immer, einsetzen. Ich kenne mich da nicht aus. Deswegen frage ich?

2. 6L6 vs KT66. Extrem Metal spiele ich kaum. Mal ein bisschen Amon Amarth, Arch Enemy, ansonten hällt es sich so bei Hammerfall, Iron Maiden, Iced Earth auf.  Stehe auf GnR, Hendrix, Doors, Led Zeppelin, Sabbath....
Taugen die Tung Sol KT66 dann besser oder isses echt egal? Oder sind die für meinen Fall sogar schlechter?

3. Jensen Jet Torando / Falcon vs Eminence Mod12? Welche Kombination kommt für meine Stile besser in einer 212er Engl Box. Wie würdet ihr den Unterschied der beiden Kombinationen beschreiben.

Alles nochmal kurz zusammengefasst. Vielleicht gingen meine eigentlichen Fragen ja in meiner ausufernden Einleitung unter

[El Martin]

 

Zufällig hab ich auch nen Engl. Raider Combo. Mit einem V30, kompakt. Der hat deutlich weniger als 100 W Sinus. Steht man da in der Nähe, schmerzt es. Vermutlich hat der auch einen zu kleinen Übertrager. Egal, ich mach den auf, wenn er kaputt ist. Sicher hat der für mich ÜBER-Gain. Brauch ich nicht. Man kann den aber einstellen, dass er taugt. Der hat extra (!) Potis und auch noch Schalter, die den Sound (interaktiv) beeinflussen (2x Bright, Mid, fixed Depth/Pres. in Kanal 1 od. die beiden Steller, 2x Master) .
Das Komprimieren kommt meist eher aus der Vorstufe, als aus der Endstufe bei modernen Amps (Ja, ja gibt Gegenbeispiele). Aber: mit Endstufe ist es heiß und fettig, 
Ich bastel ja auch gerne, aber mein Tipp wäre, sich erst mal intensiv mit dem Amp zu beschäftigen. Sicher hat der jede Menge Volumen/Gain Steller, bis er auf den Master trifft. In jedem Kanal. Fang mal hinten an mit dem maximal für dich erträglichen Mastervolumen und arbeite dich nach vorne im Kanal. Bei wenig Gain hat auch der Engl weniger Kompression. Wetten? Aber er klingt auch anders.
Ob der Kanalmaster aufgedreht ist, oder irgendein Gain Steller, MACHT einen Unterschied. Probier unterschiedliche Variationen aus, auch mit oder ohne Bright usw. Die Knöpfe sind zum Drehen. Manchmal liegt das Glück sogar vor 12 Uhr 
Viele Menschen haben auch schon erfolgreich andere Röhren im Preamp eingesetzt. Findest Du hier im Forum.
Es sind dann nicht nur das Gain, sondern auch die Gainstruktur/Frequenzgang, die sich ändern. Meistens haben die Gain-Steller je nach Stellung irgendeine Art festverdrahtete Bright- oder "Belastungsfunktion". Auch bei gleichem Gain ist also beispielsweise bei einer schwächeren Triode der Steller mehr aufgedreht und ein evtl. eingebauter fixer Bright C wirkungsloser. Das gefällt, oder gefällt nicht.
Mit der Klangregelung sollte man sich auch mal beschäftigen. Ruhig auch mal extreme Stellungen checken.

Boogies und Engls sind halt anfällig für Option Paralysis. Zu viele Optionen. Alles hängt mit allem zusammen. Alle Knöpfe auf "10" ist halt nicht immer gefragt bei diesen Gainkönigen.

Bei KT66 muß man gucken, ob die vom Platz reinpassen. Aber 6L6 ist anunfürsich OK.
Ich würde vermutlich mal die Mod12 probieren, wenn du unbedingt LS basteln magst.

Sei nicht traurig, wenn ich dir  nur Mut mache, erstmal kostenfrei Knöppkes zu drehen. Ich bin ja auch nicht traurig, wenn du doch gleich alles umbaust und bei Dirk Teile ohne Ende kaufst. 

Viel Erfolg bei der Soundsuche!
Martin
PS: meine (momentan) bevorzugte Einstellung bei meinem Engl ist auch ANDERS: Normal Kanal eher weit auf, Gainkanal ziemlich zurückgenommen. Damit ergeben sich 4 nutzbare Sounds, mombinierbar mit 2 schaltbaren Masterleveln. Und dann kann man noch an der Gitarre rumdrehen&schalten. 

[rail2rail]

Hallo,

komressionseffekte können mitunter auch über die Gegenkopplung entstehen, beziehungsweise auch als subjektives Gefühl im Bereich der Übergangsfrequenzen des s.g. Depth wahrgenommen werden.

Dass ein "Größerer Trafo" (was genau? Übersetzung oder Eisen) da den entscheidenden Erfolg bringt... Naja...

Wenn ich richtig Verstanden habe tritt es bei Zimmer Lautstärke auf? Ich halte es für ein Gerücht, dass das Eisen oder Netzteil selbst da in Sättigung sind.

Es wird eher in der Engl tyischen Beschaltung mit 330 K RA zu suchen sein. Ob diese da vorhanden ist, sieht man im Schaltplan.

Lg Geronimo

[roseblood11]

Ein 100W Amp mit 2*12... Wenn man den in einem kleinen Raum so weit aufreißt, dass evtl ein unterdimensionierter AÜ auffällt, sind die körperlichen Schmerzen das dringendere Problem.

[corne]

Ich möchte gern auch was sagen  Also die ENGLs sind schon recht knapp dimensioniert, seien es die Trafos oder die Spannungsfestigkeit der ELKOs oder auch die Leiterbahnbreite... alles recht knapp. Dennoch konnte ich mich bei meinem Thunder nie über zu wenig Druck beschweren...
Ich war am Anfang mit dem Lead sehr unzufrieden. Irgendwie war mir der nicht genug "Metal". Wenn ich das Gain zu weit aufgedreht habe klangs kratzig oben rum. Nun, da mögen die V30 ihren Beitrag geleistet haben. Andererseits hatte ich eine wahrliche Offenbahrung, als ich aus Jux und Dahlerei mal den EQ komplett zugedreht habe. Vorher hatte ich immer Mittenstellung als Ausgangspunkt angesetzt. Das war mir aber auch alles zu dünn und zu kratzig. Bis ich eben mal alles zugedreht habe und dann langsam nach und nach auf...
Probier auch mal was passiert, wenn Du Presence und Punch komplett zudrehst. Das hat mir (ok, kein ENGL) beim SLO geholfen. Hab beides wieder rausgeschmissen.
Lautsprecher: ich bin auf den Veteran 30 von WGS gekommen. Der kann besser mit viel Zerre umgehen als der Celestion V30, weil man auch mehr Höhen reindrehen kann (z.T. sogar muss) ohne das es gleich in den Ohren weh tut. Und der ist grundsätzlich nicht ganz so teuer.
gruss, corne

[roseblood11]

Einen ähnlichen Charakter wie der V30 hat auch der Eminence CV-75, aber im Bass satter, nicht ganz so grätzig obenrum, weniger Betonung der Hochmitten.

[MrMojoRisin]

Boogies und Engls sind halt anfällig für Option Paralysis. Zu viele Optionen. Alles hängt mit allem zusammen. Alle Knöpfe auf "10" ist halt nicht immer gefragt bei diesen Gainkönigen.

Bei KT66 muß man gucken, ob die vom Platz reinpassen. Aber 6L6 ist anunfürsich OK.
Ich würde vermutlich mal die Mod12 probieren, wenn du unbedingt LS basteln magst.

Ja, das stimmt. Ich probier echt viel am Amp, aber manche Kombinationen hat man einfach nicht ausprobiert.

Mit den Mod12 denke ich im Moment noch nach. Aber der Preis wäre gut.

Probier auch mal was passiert, wenn Du Presence und Punch komplett zudrehst.

Tja, hier ist dann genau der Fall. Hatte Death Punch immer irgendwie zwischen 50% und 75%. Jetzt mal ganz runter. Blöd. Auf 25%. Wow, viel besser, viel klarer, weniger dumpf. Cool Bässe sind auf einmal viel straffer, obwohl ich das irgendwie genau anders erwartet hätte.

Ich danke euch auf jeden Fall für eure Meinungen bisher.

[dimashek]

Death punch ( ) zudrehen bringt mehr feedback in den Bässen, und damit definierten, strafferen Bass.
Aufdrehen macht den Bass lauter, aber ... naja, gegenteil von definierter