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Modifikation LNDVerb

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Offline arminmueller

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Modifikation LNDVerb
« am: 2.12.2018 10:36 »
Guude zusammen,
habe mir den LND150 Hall-Bausatz zugelegt um einen selbstgebauten Vox AC4 damit auszurüsten.  Ich neige dazu das ganze immer auf meine Bedürfnisse zu modifizieren und möchte meine Ideen und Gedanken der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Vielleicht hat der ein oder andere ja auch den Wunsch das Teil an seinen Verstärker anzupassen.
Zunächst mal vorweg der Bausatz ist grundsätzlich universell ausgelegt und funktioniert eigentlich tadellos. Die Bauteile insbesondere die Platine sind von hoher Qualität, an dieser Stelle schon mal ein Lob an TT.
Mir ist inzwischen auch klar dass man es seitens des Herstellers nicht gerne sieht dass Bausätze verbastelt werden und sich dann hinterher beschwert wird dass das alles nichts taugt. Das kann ich von meiner Seite definitiv ausschließen, ich weiß was ich tue und erkläre jeden Mod so dass ein Techniker oder erfahrener Bastler versteht was sich verändert und was es bringen soll.

Die Schaltung habe ich mir rausgezeichnet und kann auf Wunsch (ohne Gewähr) via PM zur Verfügung gestellt werden. 
Sie besteht aus 3 Verstärkerstufen, Eingangsstufe Standalone-Betrieb, Hallaufsprechstufe mit separaten Übertrager und Hallrückholstufe (sowill ich sie mal nennen).
Mod1: Die erste Stufe bestehend aus C1, C2 , R1-R5  und der Transistor 1 habe ich komplett weggelassen , sie wird nur gebraucht für den Standalonebetrieb, wenn man das Modul also fest in die Combo einbaut kann man sich so ein drittel des Ruhestroms, ca. 1mA, einsparen .

Ich verwende übrigens den angegeben Halltrafo RSC 022921 und eine Accutronics Hallspirale mit 3 Federn kurzer Hall.

Mod2:  Den Kondensator C5 parallel zum Sourcewiderstand kann man weglassen etwa 6dB weniger Spannungsverstärkung. Man kann ihn aber auch verkleinern auf ca. 1-4,7uF um die höheren Frequenzen mehr zu verstärken , das ist Geschmackssache.

Mod3: Den Eingangswiderstand R8 von der Rückholstufe auf 220k verkleinern, verbessert etwas den Fremdspannungsabstand unempfindlicher gegen Einstreuungen.

Mod4: Den Kondensator C5 parallel zum Sourcewiderstand der Hallaufsprechstufe weglassen, funktioniert einwandfrei wenn man nicht soviel Verstärkung braucht.

Mod5: Den Regler DWell durch Festwiderstände ersetzen , macht auch nur Sinn bei Festeinbau in die Combo, bei mir habe ich den Spannungsteiler 220k zu 33k gewählt. Bringt eigentlich technisch gesehen nur Langlebigkeit oder wenn der Platz für den Einbau fehlt.

Mod6: R13  mit 22pF überbrücken , wirkt Höhenverlust entgegen. Konsequenterweise  müsste man auch das Mischpoti als Anschluss für drysignal zum Mittelabgriff mit ca 10p überbrücken, hab ich mir aber erspart. Bei fast allen Röhrenschaltungen im Netz ist dieser Kondensator drin , wer es genau wissen will , mit dem Entkoppelwiderstand und dem Lautstärkepoti  zugedreht habe ich einen sehr großen Serienwiderstand der mit der Eingangskapazität der nachfolgenden Röhre einen Tiefpass 1ter Ordung bildet. Das kann sich im hörbaren Bereich  bemerkbar machen.

Mod7: Nur was für erfahrene Bastler!! Den Ruhestrom der Hallaufsprechstufe erhöhen. Von ca. 1mA je nach Betriebsspannung (bei mir ca. 280V)  auf 2mA  oder 3 mA erhöhen.  Hier braucht der Transistor Kühlung , mal nach Kühlkörper TO92 googeln oder im Elektronikladen nachfragen. Kostet nicht die Welt. Was bringt das Ganze?
Von der Theorie her möchte ich die Hallspirale mit möglichst hoher Leistung verzerrungsarm ansteuern um den Abstand zu Fremdschwingungen möglichst groß zu halten. Bei der serienmäßigen Einstellung 1mA bekomme ich rechnerisch und theoretisch  nur ca. 150mW hin, dann flacht die Halbwelle auf einer Seite ab, ist auch klar denn negativen Strom kann der Transistor nicht liefern. Hab es mit dem Oszi nachgeprüft ist so.
Was tun? Den Ruhestrom stellt man über den Sourcewiderstand ein, verkleinern erhöht ihn und vergrößern verringert ihn. Hier kommt man um einen Blick ins Datenblatt nicht rum. Hab den Sourcewiderstand auf ca. 150Ohm verkleinert und  bin bei etwa 2mA gelandet. Für ganz mutige ginge auch mehr da der Trafo 3,5 Watt abkann und bei den meisten Schaltungen im Netz 3-4mA durchgejagt werden. Aber vorsicht mann muss sich sicher sein dass das Netzteil den Strom liefert und der Transistor genügend gekühlt ist.
In meinem Fall habe ich bei 2mA den Frieden gefunden, der Hallpegel reicht allemal aus in meiner Konstellation.

Mod 8: Primärseite des Trafos gegen mögliche Überspannungen schützen 220-470pF paralell , die Idee kam von Thomas hier aus dem Forum

Grundsätzlich möchte ich auch noch ein paar Worte über den Einbau der Spirale / des Halltanks verlieren.
Wichtig ist eine möglichst gute Körperschallentkopplung zum Combogehäuse und zusätzlich eine schalldämmende Hülle aussen rum.
Das ist m.E. ohnehin das A und O für sauberen nicht scheppernden Hall.

So jetzt erstmal Schluss mit den gut gemeinten Ratschlägen und nochmal wie gesagt, wer nicht nachvollziehen kann was ich beschreibe und
wenig Erfahrung hat mit Bastelleien , lässt das Modul so wie es ist - es funktioniert auch so ganz gut.

Gruß Armin


 

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Offline Dirk

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Re: Modifikation LNDVerb
« Antwort #1 am: 2.12.2018 19:18 »
Hallo,

Mir ist inzwischen auch klar dass man es seitens des Herstellers nicht gerne sieht dass Bausätze verbastelt werden und sich dann hinterher beschwert wird dass das alles nichts taugt. Das kann ich von meiner Seite definitiv ausschließen, ich weiß was ich tue und erkläre jeden Mod so dass ein Techniker oder erfahrener Bastler versteht was sich verändert und was es bringen soll.

das ist richtig und hat auch seine Gründe. Beispiel:

Mod1: Die erste Stufe bestehend aus C1, C2 , R1-R5  und der Transistor 1 habe ich komplett weggelassen , sie wird nur gebraucht für den Standalonebetrieb, wenn man das Modul also fest in die Combo einbaut kann man sich so ein drittel des Ruhestroms, ca. 1mA, einsparen .

Das ist so nicht richtig. Wenn der Eingangspegel zu gering ist, dann wird die erste Stufe benötigt. Die pauschale Aussage diese weg zu lassen, wenn der LNDVerb irgendwo eingebaut wird, halte ich für unglücklich. Vielmehr sind die Eingangspegel zu beachten, die in der Beschreibung angegeben sind.

Sicher kann man über solche Beiträge streiten, aber insbesondere der LNDVerb wird sehr oft und sehr gerne von Einsteigern gebaut wie mir schon aufgefallen ist und die haben mit dem "normalen" Aufbau schon so ihre Probleme, ganz besonders was die Masse angeht. Mein Eindruck ist, dass die Sache auf die leichte Schulter genommen wird, da es ja "nur" um den Hall geht.
Auch das Anbieten des Schaltplanes hinterlässt ein gewisses "Geschmäckle", auch wenn dies per PM erfolgt. Wenn wir einen Schaltplan veröffentlichen wollen, dann bekommen wir dies auch alleine, ohne fremde Hilfe, hin.
Das Modul ist als Black-Box zu sehen mit vordefinierten Ein und Ausgängen. Wenn man sich daran hält funktioniert alles, wenn man aber anfängt daran rum zu bauen oder womöglich noch Fehlersuche mit Hilfe das Schaltplans betreibt ohne über entsprechendes Hintergrundwissen zu verfügen, dann geht dies sehr oft in die Hose.

Gruß, Dirk

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Offline arminmueller

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Re: Modifikation LNDVerb
« Antwort #2 am: 3.12.2018 07:33 »
Guude,
ich wiederhole ich gern an dieser Stelle,  meine Vorschläge richten sich an Fachleute, um evtl. Zeit und Aufwand zu ersparen. Anfänger können das Modul so benutzen wie es designed wurde.

Meine Intension war , der von der Vorstufe angebotene Signalpegel nur soweit zu verstärke wie nötig und etwas mehr Übersteuerungsfestigkeit zu erreichen.

Eines hatte ich vergessen zu erwähnen, wenn man anstatt des DWell Reglers, der als log. Volumenpoti arbeitet, Festwiderstände verwendet hat man natürlich immer etwas Hall am Ausgang auch wenn der Mixregel am "Dry-Anschlag" ist. 
Das habe ich aber in Kauf genommen da ich ohnehin den Hall  zuschaltbar gemacht habe , das wird in der Regel ganz simpel mit einem Schalter vom Output Hallspirale gegen Masse gemacht. Hier kommt wieder die Masseführung ins Spiel, da kann ich Dirk nur unterstützen das ist das A und O des Verstärkerbaus. Wenn irgendmöglich alle Signalmassen sternförmig möglichst nahe am Ladekondensator des Hauptnetzteils niederohmig verdrahten.
Das ist das Standardkonzept das sehr oft verwendet wird.

Gruß Armin




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Offline smid

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Re: Modifikation LNDVerb
« Antwort #3 am: 3.12.2018 21:40 »
@Dirk:
Herzlichen Glückwunsch zum 12.000sten Beitrag!  ;D

Ich verstehe eine gewisse Reserviertheit Deinerseits bzgl. Schaltplänen und Mods des LNDVerbs, habe aber Armins Beitrag mit großem Interesse gelesen. Da ich diesen Winter auch mal wieder eine Standalone-Reverb-Unit bauen möchte und der LNDVerb einer der Kandidaten ist, finde ich eine fachlich fundierte Diskussion der Schaltung und möglicher Variationen äusserst lesenswert.

VG
Andreas

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Offline Dirk

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Re: Modifikation LNDVerb
« Antwort #4 am: 3.12.2018 22:12 »
@Dirk:
Herzlichen Glückwunsch zum 12.000sten Beitrag!  ;D

Hey, garnicht gesehen  :bier:

Ich verstehe eine gewisse Reserviertheit Deinerseits bzgl. Schaltplänen und Mods des LNDVerbs, habe aber Armins Beitrag mit großem Interesse gelesen. Da ich diesen Winter auch mal wieder eine Standalone-Reverb-Unit bauen möchte und der LNDVerb einer der Kandidaten ist, finde ich eine fachlich fundierte Diskussion der Schaltung und möglicher Variationen äusserst lesenswert.

Sofern man weiss was man tut ist das auch absolut OK. Das Problem ist nur, daß nicht immer die Regel ist und diese Beiträge sehr oft die falschen Leute ansprechen. Ich denke es dürfte dem einen oder anderen hier auch schon aufgefallen sein, daß insbesondere Neueinsteiger sich für einen bestimmten Bausatz interessieren und bevor sie diesen selbst aufgebaut und zum Laufen gebracht haben schon direkt nach Modifikationen fragen und sich am Ende wundern, wieso gar nichts geht.
Selbstverständlich, wir haben ALLE!!! klein angefangen und durch Rückschläge auch viel gelernt. Aber wenn etwas erprobt und dokumentiert ist und man selbst (noch) nicht den ganz großen Durchblick hat, dann ist es ratsam erst einmal die Basis zum Laufen zu bringen.
Verstehe daher meinen ersten Beitrag eher als Warnung.

Gruß, Dirk
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Offline corne

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Re: Modifikation LNDVerb
« Antwort #5 am: 5.12.2018 08:39 »
also mir ist das aufgefallen ..  :bier:
Move your ass for rock 'n roll baby .... move!!

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Offline Basti

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Re: Modifikation LNDVerb
« Antwort #6 am: 5.12.2018 10:17 »
Ich finde auch, dass 12.000 eine bemerkenswert hohe Zahl ist!
 :bier: