News bzw. Bericht zum Express-Clone !
Die vergangenen Tage, die ich an meinem/unserem Bastelobjekt verbrachte, waren doch intensiver, als ich erwartet habe.
Grund dafür ist leider ein Thema, das ich nicht so gerne bearbeite.
EMV, die unendliche Geschichte mit vielen Mythen. Fast so ein Begriff wie
NOS.
Physikalisch erklärbar, Mathematisch beweisbar aber schwer zu erkennen.
So modern und aktuell wie unsere Elektronik.
Zum Anfang :
Meine Vorgehensweise bei der Inbetriebnahme eines neuen Verstärkers unterscheidet sich sicher nicht
von dem, wie ihr sie praktiziert.
Ich bin kein Freund von ....
schalt mal ein und schau, ob es raucht. Wenn nicht, dann Lautsprecher und Gitarre dran und los gehts.
Sichtkontrolle, Sicherheitskontrolle. Messung Masse/Chassis. Das A und O bei Röhrenamps.
Pflicht ! Netzspannung per Regeltrafo hochfahren und Messung der Spannungen ohne Röhren.
Messung im Ruhezustand mit Röhren ohne Eingangssignal.
Nicht vergessen, statt Lautsprecher ein Leistungwiderstand 8Ohm am Lautsprecheranschluss.
Alle Parameter soweit o.k.
Einspeisung eines Sinus mit 1kHz und Oszi-Messung der einzelnen Stufen bis zum Lautsprecherausgang.
Alles soweit o.k.
Prima.
Box mit Breitbandlautsprecher dran und los gehts. Schaun wir mal, ob es
rauscht ohne Gitarre am Eingang.
Hoppla,
Netz ist ein, Gitarre nicht eingesteckt, also Eingang auf Masse und der Verstärker steht auf Standby.
Ein edles 50Hz Signal am Lautsprecher. Garnicht mal so leise.
Ups ...
Jetzt wird es interessant. Kenne ich so bei meinen bisher gebauten Amps mit Platinen garnicht.
Standby ... die gesamte Schaltung ist also Spannungslos. Nur die Röhren werden geheizt. Der OT bekommt kein Signal ...
Die 8 Ohm Wicklung schafft es aber, soviel Leistung zu erzeugen, das der Lautsprecher sich mit einer Frequenz von 50Hz
bewegt.
mmmh was jetzt ?
Leitungsgebundene Übertragung .... ? Brummschleife ....?
Röhren raus. OT Primär abklemmen.
Ergebnis :
Brummen gleicher Güte und Lautstärke.
Aber Hallo ... was jetzt ?
.......... EMV ... ?!?!?!
Im Unterschied zu all meinen Objekten (Röhrenverstärker), die ich bisher gebaut habe, ist beim TW Express die Anordnung
von PT (Netztrafo) und OT (Übertrager) anders. Das hat mich von Anfang an etwas beschäftigt und nachdenklich gestimmt.
So, wer bis hierher gelesen hat, kann sich denken, was jetzt kommt. Schaut euch die Bilder an.
Zuerst eine auszugsweise Beschreibung zum Thema aus dem Net :
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Bei den Auswirkungen magnetischer Felder auf Elektronikgeräte kann zwischen den Effekten von Gleich- und Wechselfeldern
unterschieden werden. Ein Magnetfeld kann andere magnetische Bauteile direkt, nur durch seine Anwesenheit, beeinflussen.
Beispielsweise besitzt ein Transformator in der Regel einen weichmagnetischen Kern, der magnetische Felder leitet.
Nicht nur die im Trafo selbst erzeugten Felder, sondern auch externe Felder können einkoppeln.
Ein Wechselfeld kann in einem Trafo eine unregelmäßige Vorbelastung hervorrufen, die unter Umständen zusammen mit dem
eigentlichen Nutzsignal übertragen wird. So kann es zum Beispiel bei Audioübertragern zu akustischen Störungen kommen. ----------------------
Der OT ist ausgebaut (siehe Bild) und nur noch mit dem Lautsprecher verbunden.
Je weiter (in cm) ich den OT vom Montagepunkt weg bewege, umso leiser wird das akustische Signal.
Mich wundert es nur, das dieses aufbauspezifische Problem des Trainwreck im Net nicht erwähnt wird.
Oder habe ich das übersehen?
Für einen guten und praktikabelen Lösungsansatz würde ich gern euer Wissen und eure Erfahrungen lesen.
Ich selbst bin dran.
In diesem Sinne
dombi