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JCM800 1992 MK II Entscheidungshilfe

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Offline Schorsch

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JCM800 1992 MK II Entscheidungshilfe
« am: 21.02.2019 20:06 »
Moin zusammen,

ich habe hier gerade einen "merkwürdigen" 1992 stehen. Er hat keinen Spannungswahlschalter, einen Weber T-11 Automaten statt einer Feinsicherung, keinen

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Offline Schorsch

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Re: JCM800 1992 MK II Entscheidungshilfe
« Antwort #1 am: 21.02.2019 20:22 »
Und nochmal....falsche Taste  ::)  ::)

Moin zusammen,

ich habe hier gerade einen "merkwürdigen" 1992 stehen. Er hat keinen Spannungswahlschalter, einen Weber T-11 Automaten statt einer Feinsicherung, keine HT-Sicherung  :o, die Impedanz ist auch nur mit 4 und 8 Ohm versehen. NT nicht oridinal. Ein Teil der Beschriftung ist auf Schwedisch.
Ich hab einen Fullstack JCM800 1992 MK II mit den 1984er Boxen (4x12 G12H100) und liebe den sound. Nur das Ganze ist mir schon immer etwas "schmalbrüstig" gewesen. Mit dem DR201-Klon rumst es gewaltig, liegt also nicht an den Boxen ;D. Nun möchte ich gerne die Endstufe auf KT88 umstellen. OT wird durch einen entsprechenden mit 2-4-8-Ohm sec. ersetzt. Und nun geht es los:
NT wickeln lassen mit 325V@200mA und 450V@ 1,2A sowie 50V@200mA und 6,3V@ 9A und möglichst viel vom Original nutzen oder besser den HiWatt DR-201-NT aus dem Shop nehmen und dual-rail-Netzteil wie beim HiWatt bauen und die Spannung für die Vorstufe über Widerling reduzieren???
Wie würdet ihr in dem Fall vorgehen?  ??? Der Preisunterschied ist marginal (10€) und zu vernachlässigen.
Bin gespannt auf die Vorschläge und pro´s und con´s...
Gruß
Schorsch

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Offline Nigel

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Re: JCM800 1992 MK II Entscheidungshilfe
« Antwort #2 am: 26.02.2019 17:33 »
Hallo Schorsch!

Ich würde einen Trafo wickeln lassen. Nicht der Originalität wegen, sondern weil du mit einem passenden nicht soviel basteln musst. Das ist ein guter
Amp. Die Spannung in der Vorstufe halte ich für nicht sooo entscheident. Ich würde mir eher das Treble-Peaking vornehmen als das Netzteil, wenn du
gerne etwas modifizieren möchtest.

Darf ich fragen wo du den Trafo wickeln lassen möchtest?


Viel Spaß,

beste Grüße

Nigel

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Offline Schorsch

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Re: JCM800 1992 MK II Entscheidungshilfe
« Antwort #3 am: 26.02.2019 19:30 »
Hi Nigel,

sorry für die späte Antwort, ich war auf einer Fortbildung...
Klar darfst Du fragen und Du bekommst sogar eine Antwort ;D. In der eBucht dümpelt der Verkäufer audiotransformers aus dem sonnigen Italien schon eine Weile herum. Der scheint mir recht fix zu sein und 100% positive Bewertungen sind -für mich- ok. Ich habe bei dem Burschen noch nichts bestellt und will es einfach mal riskieren. Preislich ist der völlig ok. Den AÜ DR-201-HiWatt-style in 2-4-8 Ohm wickelt der mir für einen schmalen Taler, Drossel für 22€ ist auch i.O.
Früher hatte ja der Jörg Ritter immer ein offenes Ohr für Spezialwünsche, aber den gibt es ja leider nicht mehr. W-älter macht auch nur noch Standard.
By the way: treble peaking? Hab ich beim spielen nie bemerkt, und gemessen hab ich an dem Teil noch nichts - läuft eben zuverlässig seit 12 Jahren. Ich bin aber für jeden Tip dankbar. Die letzten 12 Jahre habe ich auch an meinen andern Amps nix gemacht außer mal einen platte Elko getauscht oder ein paar Röhren eingemessen. Beachtlich, was man so alles vergessen oder verlernen kann in der Zeit.
Nun muss ich mich beruflich wieder etwas mehr mit dem lieben Strom beschäftigen. Und so kann ich dann gleichzeitig die "Leichen" mal abfrühstücken und mich wieder etwas aufschlauen....  daher das "Projekt" mit dem 1992.
Sobald ich mein Päckchen bekommen habe, gebe ich Dir gerne mal Bescheid wegen der Qualität.
Ich bin mir nicht so sicher ob ich mit der dual-rail-Variante nicht doch weniger Gedöns im Amp habe. Nur für die Vorstufe ist die Siebung des Originals doch etwas gewaltig. Und für die Endstufe brauche ich dann das ganze nochmal...
Wie gehabt, bin für jeden Tip/Info dankbar...
LG
Schorsch

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Offline chaccmgr

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Re: JCM800 1992 MK II Entscheidungshilfe
« Antwort #4 am: 26.02.2019 20:07 »
Hi,

die Dual Rail Netzteile gibt es nicht, weil die Jungs keinen besseren Trafo hatten sondern es gibt einen handfesten Grund: Die KT88 wollen am SG nicht mehr als 300V lt. Datenblatt sehen. Auch wenn die antiken Hersteller sich nicht ganz an dei 300V gehalten haben (etwas mehr geht auch), signifikant niedriger als >600V ist das aber allemal.

In meinem letzten Projekt (4xKT88 bass-Amp) stand ich vor genau diesem Problem:  Wie bekommst du aus 600V Anodenspannung 300V am SG über Widerlinge? Ohm's Law sagt Dir sehr schnell, dass Du dann ungefähr einen 20 Watt Widerstand brauchst, nur um am SG die passende Spannung zu haben. Wenn Du danach den Preamp versorgen willst und an jeder Stufe nochmal sagen wir 10V verlierst, hast Du an V1 nur noch weit unter 300V - Suboptimal!

Nimm den DR201 Trafo oder lass einen wickeln, die Empfehlung ist klar zwei Versorgungszweige. Ich versorge mit 600V nur die Endröhren, schon das SG wird aus dem zweiten Zweig versorgt in einer dann ganz normalen Siebkette mit überschaubaren Strömen. Du hast viel weniger Geschiß und baust Dir keine Heizung ins Chassis (zumindest nicht mehr als nötig).

Ich habe einen wickeln lassen bei Badel in Polen (Netztrafos machen die gut, von AÜs lassen die die Finger), auch für sehr faires Geld. Ich habe einen Ringkern, der lässt mit seinen kanpp 400VA gerne mal die Sicherung in meinem alten Haus fliegen - etwas lästig. Bei großen NTs kann man schon mal eine Soft-Start Schaltung überlegen. Gäbe es bei Badel übrigens als Option...

Grüße
Robert
Liebe Grüße
Robert

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Offline _peter

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Re: JCM800 1992 MK II Entscheidungshilfe
« Antwort #5 am: 26.02.2019 20:46 »
Die KT88 wollen am SG nicht mehr als 300V lt. Datenblatt sehen.

Das habe ich jetzt schon öfter gelesen, aber noch nie ein Datenblatt gesehen, in dem das stehen würde.
Woher hast du das mit den 300V Usg_max?

Gruß, Peter
vintagevalveamps
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Offline Schorsch

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Re: JCM800 1992 MK II Entscheidungshilfe
« Antwort #6 am: 27.02.2019 04:56 »
Moin Robert,
den Fred über Deinen Amp habe ich gelesen und der diente mir dann auch als Anregung, dieses Kapitel auf zu tun.
Ich sehe es ebenso, dass man mit nur einem Zweig nicht glücklich wird, möchte aber gern mal alle Optionen beleuchtet wissen und gern auch von euren Erfahrungen lernen.
Für mich stellt sich nun die Frage, ob es geschickter ist, soviel von dem alten Amp zu nutzen, oder aber auf ein bewährtes System zurückzugreifen. Ich hab hier noch ein paar KBU1010 liegen, die sind platzsparend und man kann hier auf kleinem überschaubaren Raum eine ordentliche Spannungsversorgung aufbauen, ohne das große "Schlachtfest" zu starten. Um die Kondensatoren von 1986 ist es auch nicht schade, da wäre vermutlich sowieso bald Handlungsbedarf.
Eine 20W-Zusatzheizung im Chassis möchte ich auch nicht einbauen, da hast Du sicherlich recht. Aber von den angebotenen 410V aus Zweig 2/3 (HiWatt) in die Nähe der originalen 355V zu kommen ist ja auch kein Hexenwerk und ein 10W sollte reichen.
Übrigens, der bei Dr.Tube hinterlegte Schematic ist nicht korrekt durchnummeriert. Zumindest mit diesem etwas speziellen 1992er stimmt nicht alles überein. Ich muss es mal mit meinem originalen 1992er vergleichen. Wie gesagt, dieser hier ist "speziell"...
Beim Badel werde ich unbedingt mal gucken, besten Dank für den Tip. Den AÜ nehme ich definitiv vom Italiener.
LG
Schorsch

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Offline _peter

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Re: JCM800 1992 MK II Entscheidungshilfe
« Antwort #7 am: 27.02.2019 09:21 »
Hi,

wenn du schon einen Marshall hast (wenn auch in schlechtem Zustand), warum baust du ihn nicht auf original zurück oder einen 2203 rein und baust/besorgst dir einen vernünftigen Bass-Amp?

Gruß, Peter
vintagevalveamps
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Offline Schorsch

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Re: JCM800 1992 MK II Entscheidungshilfe
« Antwort #8 am: 27.02.2019 11:36 »
Moin _Peter,

für mich ist das ein vernünftiger Bassamp (es ist nicht das "Lemmy"-Modell, sondern der mit mid-sweep und slope Regelung, also ein "richtiger" Bassamp), dem fehlen nur ein paar Steroide >:D >:D. Klanglich bin ich super zufrieden, nur für einen 100er hat er wenig punch und Druck, was aber dem Modell generell nachgesagt wird. Als "großes Besteck" hab ich noch den VBA, doch der ist dann gleich recht brachial und die Schlepperei fällt im Alter auch nicht leichter.
Außerdem haben nicht ganz so viele einen 200er JCM800  8).
Für Gitarrenamps habe ich nicht allzu viel Verwendung und da tut es mein alter Roost auch ganz gut.
Vielleicht kann ja jemand hier noch die Eisen gebrauchen für ein Marshall-Projekt, mal schaun was ich damit mache.

Grüße
Schorsch

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Offline Nigel

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Re: JCM800 1992 MK II Entscheidungshilfe
« Antwort #9 am: 27.02.2019 12:05 »
Moin!

Okay, vielen Dank für den Hinweis, den Italiener kannte ich noch nicht.
Mal ne blöde Frage: Geht es hier um den JCM800 MkII Bassamp? Sorry, das habe ich ignoriert.
Ich wollte gerade die 6CA7 vorschlagen. Für diese braucht es kaum Umbauten.

Wie wäre es, wenn Du Trafos für zwei weitere Endröhren, also insges. sechs KT88 bauen lässt. Du brauchst etwas mehr Heizleistung etc.
und einen "größeren" Übertrager.

Zu Marshall-Bassamps muss Lemmy zitiert werden: "Wer denkt, dass 50 Watt zu leise sind, hat keine Ahnung von Röhrenamps" oderso.
Ich stehe aber auch eher auf wattstarke Bassamps.

Beste Grüße

Nigel







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Offline chaccmgr

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Re: JCM800 1992 MK II Entscheidungshilfe
« Antwort #10 am: 27.02.2019 14:16 »
@Peter:
da geht es mir wie Dir, als Design Maximum stehen 600V in den Datenblättern. Als typical operation Wert stehen überall 300V. Ich habe aber auch kein Dokument gefunden, in dem das Maximum begründet wird.
Überhaupt gibt es für 6L6 und EL34 Endstufen Vorschläge wie Sand am Meer, die KT88 User finden so gut wie goar nix.
Die Pmax Hyperbel liegt relativ tief, bei höherer Usg verschiebt sich die Kurvenschar nach oben (bzw. die Abstände zwischen den Kurven werden größer), dann wird es schwierig, einen Arbeitspunkt zu finden, der nicht ständig über der Pmax-Kurve liegt, daher machen die 300V schon Sinn

@Schorsch:
Wenn Du außerhalb der Datenblatt-Werte arbeitest, musst Du dir den Arbeitspunkt selber suchen, die graphische Methode über die Kurvenschar geht dann nicht mehr. Es sei denn jemand hat einen Weg zur Berechnung gefunden, welchen ich bisher nicht gefunden habe

Zur Frage der benötigten Leistung:
ich habe neulich über einen Ampeg V4 mit 100W (4x6L6) gespielt in einem mittelgroßen Club. Der hat völlig gereicht.
Meinen eigenen 200W 4xKT88 habe ich bisher nie mehr als auf 10Uhr stehen gehabt (0 ist bei 7Uhr)

Liebe Grüße
Robert

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Offline Schorsch

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Re: JCM800 1992 MK II Entscheidungshilfe
« Antwort #11 am: 27.02.2019 16:49 »
Hi,
ich habe ja bereits einen originalen 1992er mit 100W. Und der bleibt definitiv original. Der gefällt mir für gaaaanz viele Gelegenheiten auch gut und reicht für das meiste auch aus. Aber eben nicht immer. Und etwas mehr Punch und Druck könnte er auch vertragen. Das ganz große Besteck in Form von VBA400 habe ich ebenfalls, aber nie große Lust, den fetten Brocken durch die Gegend zu karren. Außerdem nervt der Lüfter oft. Einen HiWatt-Klon mit 4xKT88 habe ich ebenfalls und den habe ich reichlich getreten, also in dem Leistungsbereich war/bin ich schon noch unterwegs. Soundmäßig auch schön und universell, kommt aber an den trockenen Marshall nicht ran. Der Vorschlag mit 6xKT88 ist für mich schon Overkill, dass kann auch der VBA erfüllen und den Dampf braucht man nur selten. Der 200er würde perfekt die Lücke schließen.
Aber erstmal besten Dank für die Anregungen.
Also erst den Badel angucken, Preis und Leistung vergleichen und dann den Würfel rausholen   ;).
Ich gebe mal Laut, wenn ich mich entschieden habe.
LG
Schorsch

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Offline chaccmgr

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Re: JCM800 1992 MK II Entscheidungshilfe
« Antwort #12 am: 27.02.2019 21:23 »
Badel hat kein Standardsortiment. Du must denen die Specs schicken, dann bekommst Du kurzfristig ein Angebot. Den deutschen Vertrieb gibts leider nicht mehr aber dort sprechen einige deutsch.

Ich hätte auch noch einen 2. aus meinem Projekt übrig...
Bei Interesse PM ;)
Liebe Grüße
Robert

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Offline Holzdruide

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Re: JCM800 1992 MK II Entscheidungshilfe
« Antwort #13 am: 1.03.2019 10:12 »
Hallo

Badel Trafos sind sehr gut und für Sonderanfertigung eigentlich preiswert.

Im übrigen vertragen die G2 der KT88 die in den Datenblättern angegebenen 600 Volt plus die in Röhrenschaltungen üblichen 10%
Von wegen der Lebensdauer würde ich aber nicht über die 600 gehen.

Gruß Franz

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Offline chaccmgr

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Re: JCM800 1992 MK II Entscheidungshilfe
« Antwort #14 am: 2.03.2019 11:55 »
und wo liegt dann der Arbeitspunkt?
Liebe Grüße
Robert