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Push-Pull Reverb Treiber mit ECC99

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Offline iefes

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Re: Push-Pull Reverb Treiber mit ECC99
« Antwort #60 am: 29.08.2019 11:14 »
Hi dima, vielen Dank mal wieder für deine detaillierten Ausführungen!  :topjob:

Dann werde ich nochmal versuchen, den Tank Ausgang statt an die Kathode direkt an Masse zu führen. So sollte es dann nicht mehr zu dem hohen Strom kommen, oder verstehe ich das falsch? Mal sehen, was die Nebengeräusche dann machen.

Bezüglich mehr Gain das ist ja eher ein nice-to-have aber nicht wirklich nötig. Ich werde ein paar kleinere Eingriffe versuchen, bspw. Ra auf 220k, R5 entfernen (warum ist der ursprünglich überhaupt da?) und vielleicht auch R12 bypassen. Aber im Vordergrund steht der Reverb-Effekt. Wenn das Gain am Ende so hoch ist, das ich für das Reverb nur noch die ersten 40 % des Dwell-Reglers sinnvoll nutzen kann, dann macht das wenig Sinn. Evtl. mache ich den Kathoden-C für R12 schaltbar, ohne für Reverb-Betrieb, mit für Amp-Betrieb. Wie groß müsste ich den wählen, wenn er möglichst alle Frequenzen anheben soll? Und wenn wir schon dabei sind: Mit welcher Formel berechnet sich das? Dann kann ich das in Zukunft selbst machen.

Danke und Gruß

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Offline dimashek

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Re: Push-Pull Reverb Treiber mit ECC99
« Antwort #61 am: 29.08.2019 11:34 »
Nichts zu danken!

Die Grenzfrequenz des RC Filters. f= 1/(2pi*R*C)
Das gibt dir die Frequenz, wo du dein RKat in etwa halbierst. Aufpassen mit nano!
z.B 1k5 und 1uF ergeben 1/(6,28*1500*1*10^-6) etwa 106Hz Grenzfrequenz.

bedeutet: Frequenzen unter 106Hz haben volle 1k5, 106Hz hat 750 Ohm, und alles drüber etwa 0 Ohm!
natürlich mit sanften Übergang dazwischen  :)

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Offline iefes

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Re: Push-Pull Reverb Treiber mit ECC99
« Antwort #62 am: 29.08.2019 12:15 »
top, vielen Dank! Die Formel kannte ich natürlich schon, aber dass ich sie auch dafür anwenden kann war mir nicht klar.  :topjob:

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Offline Unverbindlich

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Re: Push-Pull Reverb Treiber mit ECC99
« Antwort #63 am: 30.08.2019 03:26 »
Zitat
Die Grenzfrequenz des RC Filters. f= 1/(2pi*R*C)
Das gibt dir die Frequenz, wo du dein RKat in etwa halbierst. Aufpassen mit nano!
z.B 1k5 und 1uF ergeben 1/(6,28*1500*1*10^-6) etwa 106Hz Grenzfrequenz.

Immer wieder taucht diese Formel für die Berechnung der Grenzfrequenz der Kombination Kathodenkondensators und Kathodenwiderstand auf,
sie ist definitiv für diesen Fall falsch und liefert daher auch falsche Werte, selbst als "Daumenwert".
Warum, siehe Anhang.
« Letzte Änderung: 30.08.2019 03:30 von Unverbindlich »

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Offline dimashek

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Re: Push-Pull Reverb Treiber mit ECC99
« Antwort #64 am: 30.08.2019 08:04 »
...als "Daumenwert"....
klappt es ganz gut!

Ist doch klar, dass der Eingangswiderstand der Triode (als grounded grid geschaltet) da noch parallel dazu liegt, und der hängt natürlich von zig Faktoren wie mü, Innenwiderstand, Last.

Wenn mans ganz genau nimmt, dann ist die Rechnung von Blencowe auch nicht richtig, da mü und ra vom Anodenstrom abhängen ;)
Wollen wir jetzt ne Differentialgleichung lösen, um Kathoden_C auszurechnen?  :o

Man könnte einfach 5k (Daumenwert) parallel zum Rkat nehmen und dann mit 1/(2piR'C) rechnen, also R'=Rkat||5k

Dann wird's etwas genauer





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Offline iefes

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Re: Push-Pull Reverb Treiber mit ECC99
« Antwort #65 am: 30.08.2019 08:50 »
Danke für den zusätzlichen Input Unverbindlich. Werde ich mir auf jeden Fall auch mal anschauen. Ich arbeite da aber auch eher mit "Daumenwerten" aber finde es durchaus nützlich den genauen Hintergrund nachzuvollziehen.

Den Kathoden-C werde ich aber vorerst mal weg lassen. Habe gestern Abend schnell die angedachten Änderungen durchgeführt (Ra = 220k, R5 = 1k, Masse des Tank-Ausgangs direkt auf Masse) und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Da meine kleine Tochter schon geschlafen hat konnte ich nur ganz kurz und leise testen, aber das Reverb klingt so richtig gut, hat jetzt noch deutlich mehr drip. Auch als Amp wird es jetzt noch ein gutes Stück lauter. Da kann ich sehr locker mal einen kleinen Jam mit meiner Frau am Klavier unternehmen.

Einzig die Nebengeräusche stören mich immer noch. Sind nach wie vor nicht gravierend und für den Betrieb auf der Bühne sicher zu vernachlässigen, aber für zuhause stört es mich dann doch bzw. juckt es, es besser hinzubekommen. Was wäre denn mit der Option die Masse-Verbindung wie im Surfmate umzusetzen, d.h. die Schaltungsmasse ein paar Ohm über der Chassis-Masse. Und dann würde ich das Gehäuse des Halltanks auf das Potential der Chassis-Masse legen. Lieber wäre mir natürlich eine simplere Lösung, da das Layout an sich keinerlei Probleme macht, einzig die Einstreuungen in den Return weg sind das Problem.

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Offline dimashek

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Re: Push-Pull Reverb Treiber mit ECC99
« Antwort #66 am: 30.08.2019 10:09 »
Die Einstreuungen in das Reverb-return kannst du wie folgt reduzieren.
1) Trennen von Signal-Gnd und Shield
2) twisted pair zum verbinden von Tank zu V2b
3) Tank-Gehäuse zusammen mit Kabelschirmung (verbunden nur neben der return Buchse) ans Chassis.
Dafür eignet sich ganz gut fertiger Mikrofon-Kabel mit zwei verdrillten Adern und Schirm.

Die meisten Einstreuungen fängt aber der Tank-PickUp. Und dagegen hilft nur den Tank magnetisch abschirmen. Mü-metal Folie, oder dicke Stahl-Schirmung.
Oder Distanz von der Störquelle  :)

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Offline iefes

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Re: Push-Pull Reverb Treiber mit ECC99
« Antwort #67 am: 30.08.2019 11:58 »
Okay super. Ich denke, ich werde mir mal die Teile besorgen (Kabel und Chinch-Stecker zum Löten), die für deine Vorschläge nötig sind und es bei Gelegenheit umsetzen. Die fertigen Chinch-Kabel sind ja leider nicht geschirmt. Dann könnte ich ja die Masse vom Chassis über den Schirm der Leitung an die Masse des Tanks bringen, der Tank wäre dann ein offenes Ende und so sollte keine Masseschleife entstehen.  :topjob:

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Offline Unverbindlich

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Re: Push-Pull Reverb Treiber mit ECC99
« Antwort #68 am: 30.08.2019 12:02 »
Zitat
Ist doch klar, dass der Eingangswiderstand der Triode (als grounded grid geschaltet) da noch parallel dazu liegt, und der hängt natürlich von zig Faktoren wie mü, Innenwiderstand, Last.
Wenn mans ganz genau nimmt, dann ist die Rechnung von Blencowe auch nicht richtig, da mü und ra vom Anodenstrom abhängen.
Der Verstärkungsfaktor mü, der Innenwiderstand und die Steilheit der Triode sind im Arbeitspunkt konstant und genau für da gilt die Formel.
Ra ist der Wert des Anodenwiderstands parallel dem Gesamtwiderstand dessen was da sonst noch angeschlossen ist.

Blencowes Formel ist richtig. Um diese herzuleiten benötig man die sogenannte komplexe Wechselstromrechenung,
welche man aber erst ab der Technikerausbildung und noch viel vertiefert beim Studium an der Hochschule erlernt.
Momentan bin ich ziemlich eingespannt, aber wenn ich wieder mehr Zeit habe hänge ich mal Herleitung für die Interessierten an.

Zitat
Wollen wir jetzt ne Differentialgleichung lösen, um Kathoden_C auszurechnen
Nein nicht wirklich, aber man sollte den Leuten, wie Blenoc, die was davon verstehen und die Sache gelöst haben vertrauen.
Die falsche Formel findet man in vielen Büchern zu diesem Thema, da der eine immer wieder bedenkenlos vom anderen abgeschrieben hat,
so wie die Mär das Spinat viel Eisen hätte. :facepalm:

Wer will, kann auch ganz pragmatisch angehen den Frequenzgang messen und den Kathodenkondensator solange ändern bis das gewünschte Ergebnis erzielt ist.
 
 

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Offline dimashek

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Re: Push-Pull Reverb Treiber mit ECC99
« Antwort #69 am: 30.08.2019 13:27 »
- Der Verstärkungsfaktor mü, der Innenwiderstand und die Steilheit der Triode sind im Arbeitspunkt konstant und genau für da gilt die Formel.

- Blencowes Formel ist richtig. Um diese herzuleiten benötig man die sogenannte komplexe Wechselstromrechenung,
welche man aber erst ab der Technikerausbildung und noch viel vertiefert beim Studium an der Hochschule erlernt.

jap, kleinsignal-seitig stimmt die Formel natürlich. Aber auch nur für Kleinsignal.  Bei jeder Stromänderung, hast du aber einen leicht unterschiedlichen Frequenzgang, und das betrachtet diese Formel nicht.   ;D

Die Herleitung geht auch deutlich einfacher.
Man nehme die 'falsche Formel' f=1/2piRC, und schreibe das R komplett aus, und zwar als Parallelschaltung zw. Rk und Zi (Inputimpedanz der Triode für grounded grid Schaltung), die ja grob ist:
Zi = (ra + Zload)/(mü+1).
Wobei ra und mü stromabhängig sind : Zi(i) = (ra(i) +Zload)/(mü(i)+1)

Und dann hat man:
f=1/(2pi* Rk*Zi/(Rk+Zi)*C). Mit Zi(i) von oben.
eine allgemein gültige Formel.  Ohne die komplexe Wechselstromrechnung zu bemühen. :)

so, Schluss mit offtopic,

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Offline Unverbindlich

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Re: Push-Pull Reverb Treiber mit ECC99
« Antwort #70 am: 30.08.2019 16:24 »
Zitat
so, Schluss mit offtopic,

Gern, aber trotzdem falsch!
Die richtige Herleitung dann mal an anderer Stelle, damit's nicht offtopic wird. :-X