[Moriartov]

Hallo liebe TTler,
ich habe eine Thielebox gekauft und habe jetzt eine Fane Studio 12l und eine Fane Mesusa 150s ausprobiert.
bei beiden kann ich keine Bässe im Amp reindrehen, ohne dass sich die Membran überschlägt.
Die Studio 12l ist etwas gutmütiger, hat aber auch ein XMax von 5,6.
Trotzdem ists zuviel , das reicht kaum für leise Gigs. Richtig sauber gehts nur in Zimmerlautstärke.
Ein EVM12l wird dann doch genauso reagieren? Ich habe probehalber meinen Hiwatt DR103 Drangehangen, mehr als ein Viertel Master auf ist nicht drin. Erwarte ich zuviel? Belastet die Bassreflexbauweise das Chassis zu stark?
Allgemeinhin ist das doch eine erprobte Kombination, auch für Bass.
Ich wollte eine kompakte Allroundbox für Studioaufnahmen bauen, für Bass und Gitarre, sollte natürlich auch für kleine Gigs mit Bass reichen.
Was tun?
Grüße, Moriartov

[Dirk]

Hi,

die 806 ist eine PA-Box.
Ist diese von uns ?

Gruß, Dirk

[Moriartov]

Hallo Dirk,
die Box ist nicht von dir, habe ich so von jemandem als Leerbox gekauft, die ist auch selbstgebaut aus Birke Multiplex 18 mm, also kein Hersteller.

[Dirk]

Dann kann ich leider nichts dazu sagen.

Gruß, Dirk

[Stubenrocker81]

Naja ich kann dir sagen das du da nicht jeden LSP reinschrauben kannst.
Lies dich mal zum Thema TSP ein. BEI Bassreflex gibts sogar um die Abstimmfrequent herum praktisch den geringsten Hub! Aber nur wenn ser LSP zum Gehäuse passt 

[bea]

Und wenn die Abstimmung korrekt ist. Was man leicht ausmessen kann.

Aber eine korrekt abgestimmte TL806 mit einem passenden Lautsprecher - also vor allem dem EV12L und dessen Ersatztypen machen eine sehr gute Figur als Bassbox, und ein DR103 sollte kein Problem sein.

Hattest Du schon mal versucht, einen Port zu schließen? Das vermindert die Abstimmfrequenz. Bei Deinem Lautsprecher scheint das angezeigt zu sein; denn die wilden Membranbewegungen treten unterhalb der Resonanzfrequenzen (von Gehäuse und Lautsprecher)

[Moriartov]

Danke für die Hinweise.
Leider hat mein Fane Studio Schaden genommen, jetzt kratzt er. Möglicherweise hatte er aber schon einen weggehabt, war auch in ziemlich schlechtem Zustand, trotzdem schade.
Zudem ist die Box nicht ganz korrekt gebaut, es fehlt ca ein halber Liter Volumen.
Vieleicht versuche ich es nochmal, vorsichtig mit einem anderen Speaker und variiere die Ports.

[Stubenrocker81]

Hallo Andre,

Ein halber Liter sollte da nicht so viel ausmachen.  Wichtig ist auch die Box nicht unter ihrer Abstimmfrequenz zu belasten.
Unter der läuft der Speaker dann schon fast Free Air und kommt schon mit paar Watt an sein Xmax.
Deswegen der Wink von Bea mit der tieferen Abstimmung.

Gruß Stephan

[haebbe58]

Hi,

wie Beate schon schrieb: ideal für die 806 ist ein EVM12L, dafür wurde die Bux schlielich entworfen und geplant. Damit klingt sie rund und fett und ist klasse. Dann kann man auch Bass drüber speilen, solange man es nicht übertreibt (die Xmax der Speaker sind ja nicht sooo dolle). Echte 200 fette Dauer-Watt sind damit jedenfalls auch nicht drin....

Es gibt dann noch einige andere Speaker, die sich auch eignen, wenn es um das Verhalten geht, dass dem EVM12L gleich oder ähnlich ist. Z.B. der absolut gute direkte Clone Oberton 12L300. Auch eignen sich sich der Eminence Delta Pro-12 und der WGS 12L. All denen ist genein, dass sie fast dieselben Konstruktionen mit fast identischen Parametern sind wie der EVM12L.

Viele Leute denken, die Box kann man auch mit allen möglichen Spekern betreiben und sie sei ein gutmütiges Arbeitstier. Da werden dann Vintage 30 oder alle möglichen anderen Gitarrenspeaker eingebaut und man meint, dass sei dann absolut toll und klasse. Das kann durchaus gut klingen und auch sonst recht nett sein, aber ein Gitarrenspeaker ist halt nur für Gitarre gut... nicht für PA und nicht für Bass.  Und wiederum andere Speaker  sind oft PA- oder Bass-Speaker, aber leider in den Paramtern völlig unterschiedlich, also eignen sie sich dann halt nicht für diese Box somndern für eine Box, die für sie angepasst bzw. entwickelt wurde. Basta!

Also sollte man in diese Box nur Speaker reinbauen, die da richtig reinpassen und das sind nunmal nur der EVM12L oder seine direkten Ebenbilder.

Eine Box zu kaufen und dann Speaker auf Verdacht einzubauen um zu sehen ob sie klanglich oder physikalisch passen, klappt bei Bassreflexboxen äußerst selten und sollte - wenn überhaupt - mit etwas Fachwissen und vorher simuliertem Verhalten stattfinden. Nur dann ist man vor unliebsamen Überraschungen sicher.

Solche Boxen wurden extra für diese speziellen Lautsprecher geplant und nicht umgekehrt...

Ich habe übrigens 3 Stück davon. 1 mit einem originalen EVM12L und in den anderen beiden werkeln momentan 2 Oberton 12L300. Und der Basssound ist nicht schlecht, aber nur bei moderaten Pegeln und nur wenn man 2 davon übereinander stellt. Richtig fette Rock-Mucke mit fett Bass geht damit nicht, da stoßen sie schnell an ihre Grenzen. Was sehr gut geht ist Kontrabasss, Akustikbass oder schwebendes Fretless Gesäusel bzw. Jaco-Sounds, da blühen sie auf.

Aber noch viel lieber spiele ich darüber Gitarre, z.B.  in einem schönen Stereo-Setup. Kompakte, äußerst kräftige Anlage, die keinen Wunsch offenlässt bzgl. Vielseitigkeit. Ach ja, auch mit einem Mywatt 100 (Hiwatt Clone) klingen sie zu zweit grandios, aber viel viel schöner mit Gitarre als mit Bass

Gruß
Häbbe

[Moriartov]

Ich habe schon mit bedacht den Fane Studio gewählt, als alternative zum EV12l, die TS Parameter sind ähnlich, insbesondere der niedrige Qts.
Dass die TL806 abgestimmt ist auf den EV12l ist mir klar, ebenso dass "gewöhnliche" Speaker wie der V30  etc. keinen Sinn machen in einer Bassreflex, u.a. auch weil da auch die Power fehlt. Tieferen Einblick in die Materie hab ich da allerdings nicht.
Ich war nur überrascht, dass tieffrequent die Membran so eine hohe Auslenkung produziert hat bei relativ geringem Pegel, das sah nicht gesund aus.
Am fehlenden Volumen von 1/2 Liter wird es nicht unbedingt liegen, ich wollte mich vergewissern dass der EV12l als Bassspeaker an 100W in dieser Box ohne Schaden zu nehmen in Studio/Clublautstärke funktioniert.
Ich werde mal einen Oberton12l oder EV12l besorgen, dann bin ich auf der sicheren Seite.

Danke für Eure Kommentare!

der Vollständigkeit halber:
TS Parameter FANE Studio 12L:
FS(Hz)    49.3
VAS(l.)    121
QTS    0.26
QMS    3.26
QES    0.28
BL(Tm)    13.57
CMS(mm/N)    0.33
RMS(kg/s)    0
LE(mH)    0
MMS(gr)    32
VD(l.)    0.288
SD(mm.2)    51500
X-Max(mm.)    5.6

TS Parameter EV12L:
Thiele-Small Driver Parameters fs (free-air resonance frequency)    55 Hz
QES (electromagnetic Q at fs)    0.245
QMS (mechanical Q at fs)4.37
QTS (total Q at fs: (Qes Qms)/(Qes + Qms))    0.232
VAS (volume of air having same acoustic
compliance as driver suspension)82.9 liters (2.9 ft³)
h0 (half-space reference efficiency)    4.30%
VD (peak displacement volume of diaphragm: SDx Xmax)    0.165 liters (0.0059 ft³)
SD (effective diaphragm area)    0.050 m2 (78 in.²)
Xmax (peak linear displacement of diaphragm)    3.3 mm (0.13 in.)

[haebbe58]

naja, so grottenfalsch daneben liegt der Speaker tatsächlich nicht.

Da wird entweder der schon eine Macke gehabt haben oder an der Box stimmt irhgendetwas nicht. Wichtig ist auch, dass der Speaker luftdicht montiert wird und dass die Box bis auf die BR-Öffnung kplt. luftdicht ist. Sogar eine parallele offene Klinkenbuchse kann manchmal schon stören.

aussagekräftige Bilder der Box ohne Lautsprecher, wo man reinschauen kann, insbesondere auch in den/die Bassreflex Tunnel, wären evtl. hilfreich, zumindest um grobe Fehler erkennen zu können ...

[Moriartov]

Danke Haebbe, ich werde mal Bilder machen  und beim nächsten Test darauf achten, dass alles dicht ist.
Die Rückwand ist auch abnehmbar und noch ohne Tolex oder Dichtband hinten, vielleicht ist das ein Grund..

[Dirk]

Wenn die Box nicht ganz dicht ist (  ), dann müsste sich dies aber auf höhere Frequenzen auswirken und nicht zu einem starken flattern führen, oder ?

Gruß, Dirk

[haebbe58]

Wenn die nicht ganz dicht ist, dann hast Du ja zusätzliche Öffnungen, also verändert sich die Resonanz ... je nachdem, wie groß die Undichtigkeiten sind. Kann durchaus zu seltsamem Verhalten wie also auch Flattern führen.

Höhere Frequenzen werden vom Gehäuse (aussser Verwirblungen an der Frontplatte selbst und den angrenzenden Kanten) eigentlich überhaupt nicht beeinflusst (ausser beim akustischen Kurzschluss = z.B. ganz offene Rückwand).

Aber das Flattern wird wohl eher tatsächlich von einem Defekt des Speakers herrühren ... zumindest der Wahrscheinlichleit nach ... man weiss ja aber nie ... da gibt es die abenteuerlichsten Erfahrungen.

[Dirk]

Wenn die nicht ganz dicht ist, dann hast Du ja zusätzliche Öffnungen, also verändert sich die Resonanz .

Die Undichtigkeit wirkt wie ein zusätzlicher Port, der allerdings eine andere Abstimmung hat wie der eigentliche Port. Beide Ports arbeiten unabhängig zu einander, es müsste also eine weitere Resonanz hinzu kommen, die über der vorhandenen Resonanz liegt Müsste man in der tat mal stimulieren um zu sehen was passiert.

Gruß, Dirk