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Croft Micro 25RS Clone

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Offline MartinR

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Re: Croft Micro 25RS Clone
« Antwort #75 am: 4.06.2020 23:16 »
Hallo Martin,

schön zu hören, daß deine Probleme soweit erledigt sind  :topjob:

Das es jetzt daran liegt, daß du die Masseverbindung geändert und gekürzt hast, mag ich nicht ganz glauben. Beim zusammenstecken von Prototypen verwende ich Krokoklemmen, die zum Teil recht lange Strippen haben. Trotzdem funktioniert es. Auch bei einer endgültigen Version ist meine Verdrahtung nicht zwangsweise sehr kurz.

Vielleicht hast du einfach beim Umbau einen kleinen Fehler beseitigt, der die Probleme verursacht hat. Ist aber egal, Hauptsache es funktioniert.

Viele Grüße
Martin

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Offline phosgen

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Re: Croft Micro 25RS Clone
« Antwort #76 am: 5.06.2020 02:51 »
Salut Martin und alle, die teilhaben

Die Starground-Leitungen sind nicht wirklich kurz; vor dem Umbau nicht und auch jetzt nicht. Das leise Brummen ist tatsächlich mit dem Umbau verschwunden - FAST VERSCHWUNDEN - aber dazu komme ich später. Das Übersprechen zwischen den Eingangskanälen ist soweit weg, wie ich das auch vom Nait2 kenne. Ich orientiere mich gerne an Merlin Blencowe (http://www.valvewizard.co.uk/Grounding.pdf) und hab mir auch andere Quellen hinzu gezogen. Die Daisy-Chain lokaler Stargrounds pro Gain Stage habe ich auf den Phono Preamp angewandt, so dass die Potentiale zwischen Eingang und Gain Stages durch kürzere Wege möglichst gering gehalten werden können. Das Ergebnis spricht für diese Anordnung..

Brummen ist fast beseitigt
Das witzige ist, wenn ich den Phono-Kanal wähle, ist das Brummen tatsächlich komplett weg, auch wenn das Volume Pot voll aufgedreht ist  - wenn aber einer Line-In Kanäle aktiv ist (egal welcher), so vernehme ich weiterhin bei voll aufgedrehtem Volume immer noch ein leises Brummen, aber immerhin leiser als zuvor. Auch mit Krokoklemmen konnte ich keine Verbesserungen erreichen. Witzig deshalb, weil beim empfindlichen Phono Kanal eher ein Brummen vermuten würde als bei den Line-In's.
Ich habe dann das Preamp Gehäuse etwas vom PSU-Gehäuse hoch gehoben, und das leise Brummen liess nach und verstärkte sich, als ich den Preamp wieder auf PSU setzte. Das wirft fragen auf, denn immerhin bestehen die Geräteböden und -Abdeckung aus Stahlblech. Die PSU-Einheit streut also das Brummen ein. Die Trafos sind so platziert, dass sie möglichst weit weg von den Preamp-Stages entfernt sind. Ein wenig erstaunt mich das schon.

Morgen Abend nehme ich mir Zeit für eine weitere Hörprobe.

Herzliche Grüsse
/ martin




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Offline MartinR

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Re: Croft Micro 25RS Clone
« Antwort #77 am: 5.06.2020 09:52 »
Hallo Martin,

vielleicht liegt die Vorstufe ungünstiger zu den Netztrafos und/oder ein Bauteil reagiert empfindlicher auf Einstreuungen. Normal ist das allerdings bei einer recht unempfindichen Vorstufe nicht.

Stahlblech hat übrigens keine sonderlich gute Abschirmwirkung gegenüber magnetischen Feldern. Besser ist MU-Metall.  Aber wenn die Lösung so einfach ist, warum das Netzteil nicht weiter entfernen? Das ist doch eigentlich der Sinn eines externen Netzteils.

Bei mir beträgt der Abstand zwischen Netzteil und Phono-/Vorstufe 2m.

Viele Grüße
Martin




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Offline phosgen

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Re: Croft Micro 25RS Clone
« Antwort #78 am: 6.06.2020 11:39 »
Zu früh gefreut!
Nachdem die erste Euphorie verflogen war, habe ich gestern Abend - Frau und Katze ausser Haus - den Preamp mit meiner amtlichen Anlage ausführlich getestet.

Positiv: Klang
In Bezug auf Klang, Dynamik und räumliche Auflösung ist der Preamp ein hörbarer Gewinn, Es macht Spass, Feinheiten zu hören, die bisher verborgen waren. Die Bässe, so mein Eindruck, stören mich nicht mehr, ja ich habe gar den Eindruck, sie sind straffer geworden. Das Klangbild wirkt jederzeit luftig und leicht. Das trifft nun auch für den Phono-Kanal zu. Die RIAA Filter arbeiten auf beiden Stereo-Kanälen gleich; jedenfalls kann ich keine Links/Rechts Unterschiede der Filterung feststellen.

Befund 1: Zu geringe Verstärkung Phono-Preamp
Dass der Phono-Kanal etwas weniger laut als die Line-In Kanäle daherkommt, ist normal. Phono-Zellen untereinander variieren recht deutlich, was die Ausgangsspannung betrifft: von 2.5mV bis 10mV ist alles möglich. Meine Zelle, eine Linn K9 ist mit 5mV an Z=47k Ausgangsspannung spezifiziert. Ich hatte bei der Hörprobe einen grösseren Lautstärke-Unterschied (zwischen Phono und CD) als gewohnt festgestellt. Der voll aufgedrehtem Volume-Regler erziele ich zwar erhöhte Zimmerlautstärke, aber es müsste deutlich lauter daherkommen. Im Nachgang habe ich dann mit Funktionsgenerator, Scope und Multimeter die Eingangsspannung mit der Ausgangsspannung gemessen:

Bedingungen:
1khz, Sinus, 5mVpp | Volume Regler auf MAX

Phono Kanal
  • Phono RCA: 5 mVpp / ~ -65dBu
  • Tape Out RCA: 13 mVpp / ~- 35dBu
  • Line Out RCA: 57 mVpp / -22 dBu

Line-In Kanal
  • Line-In RCA: 750 mVpp / ~0 dBu
  • Tape Out RCA: 750 mVpp / ~0 dbU
  • Line Out RCA: 3.25 Vpp / +12dBu

Anmerkung: Tape Out erhält das Signal direkt ab Input-Selector, unmittelbar vor Balance und Volume Pot und der Line Stage.

Gemäss Spice Simulation habe ich bei der Line Stage eine Verstärkung des Audio Pegels von ca 12 dBu - passt in etwa mit dem Gemessenen.  Der Phono-Preamp zeigt bei der Simulation bei 5mV Eingangsspannung am Ausgang knapp 0 dBu an ( 0 dBu => 775 mV). Tatsächlich liegt der Pegel am Ende der Phono-Stufe bei -35 dBu, Das Signal ist um Faktor 3 verstärkt worden (anstatt 100).

Ich werde nochmals das Phono Modul genauer durchmessen; allerdings waren nach dem Umbau des RIAA Filters die Messwerte wie vor dem Umbau. Irgend etwas dämpft das Signal mächtig ab!

Brummen
Als ich den Preamp an den Nait2 anschloss, den Volume Regler am Nait2 voll auf, stellte ich schon ein Brummen fest, obwohl mein Croft Preamp Clone noch gar nicht an war. In der Summe war das Brummen des Preamps kaum wahrnehmbar. Deshalb habe ich mir mein Zweitgerät, einen Onkyo A-5VL (Class-D) - als Endverstärker eingesetzt, der die Möglichkeit besitzt, den gangen Preamp Kram zu überbrücken, so dass dessen Line-In Kanäle direkt an der Endstufe hängen. Das Brummen meines Croft Preamps ist bei etwa 50% voll aufgrehtem Volume Pot kaum hörbar, aber doch hörbar.
Da da Brummen bei Line-In deutlich lauter ist als wenn ich den Phono-Kanal geschaltet habe (das Brummen ist entsprechend leiser), vermute ich, dass das Brummen nicht von der Line Stage, sondern irgendwo am Ende des Phono-Moduls eingefangen wird. Ich muss mal, wie Martin schon vorschlug, einfach mit der Krokoklemme das eine oder andere ausprobieren.

Und der Nait2: Inzwischen liegt er zerlegt auf meiner Workbench. Schon beim ersten Blick war ersichtlich: das Ding hat ein Recapping notwendig! Einige Kondensatoren beginnen schon zu bröseln.

cheers
/ martin

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Offline MartinR

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Re: Croft Micro 25RS Clone
« Antwort #79 am: 6.06.2020 21:52 »
Hallo Martin,

nun, das Problem der fehlenden Verstärkung läßt sich ja realtiv einfach eingrenzen. Vielleicht die Kathodenelkos vergessen bzw. nicht angeschlossen?  ;)

Bezüglich Brummen, wird es denn besser wenn du das Netzteil weiter entfernst? Wie gesagt, wenn externes Netzteil, dann auch weiter weg damit. Zumal du dir das Problem womöglich selbst ein wenig durch die überdimensionierten Trafos eingehandelt hast, deren Leistung nicht abgerufen wird. Bei Phono/Line ist das auch überhaupt nicht nötig. Wenn, dann läßt man den Kern größer Dimensionieren. Wenn z.B. für einen Trafo mit einer bestimmten Leistung ein M55 Kern reichen würde, läßt man ihn mit einem M85 Kern bauen. Dadurch kann der Kern geringer ausgesteuert werden, was die Streustrahlung reduziert und den Trafo zu einem ziemlich toten Stück Eisen werden läßt.

Viele Grüße
Martin



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Offline phosgen

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Re: Croft Micro 25RS Clone
« Antwort #80 am: 7.06.2020 02:16 »
Salut zäme

Mittlerweile habe ich nun die Messungen durchgeführt (mit Funktionsgenerator, Scope). Messungen mit dem Multimeter sind sehr ungenau, jedenfalls mit meinem MM ist es so.

Die ermittelten Messwerte sind bei beiden Kanälen gleich. Im Anhang könnt ihr die Messwerte entnehmen. Die Audio Signale habe ich mit dem Scope ermittelt, Die Spannungen an Plate, Grid, und Kathode mit dem MM.
Die erste Gainstufe (V1) verhält sich in etwa wie erwartet (Soll Werte aus Spice Sim). Das Problem der zu geringen Verstärkung ist definitiv bei der 2. Gainstufe (V2) zu lokalisieren. Anstatt der erwarteten 615 mV sind lediglich 40mV feststellbar. Zusätzlich habe ich das Audio-Signal am Grid der zweiten Stufe gemessen: etwa 50mV.

Versuchsweise habe ich einfach die V2 Röhre gegen eine andere ECC83S ausgetauscht; dasselbe Bild. Dann habe ich die V2 Röhre im Betrieb entfernt - und nun das Seltsame: Meine Erwartung war, dass bei Output V2 das Signal = 0mV betragen würde. Tatsächlich kaum Änderung/Einfluss. also 40mV Audio-Signal.  Der Signalpfad scheint nicht unterbrochen zu sein - weshalb?

Daraufhin habe ich die Spannungen an Plate, Grid, und Kathode gemessen. Die Anodenspannung ist mit 118VDC leicht höher (soll=103VDC), sollte aber kaum Einfluss auf die Verstärkung haben. Ebenso habe ich alle Kathoden Elkos überprüft sowie Kathodenwiderstände. Alles ok. Ebenso habe ich geprüft, ob sich Leitungen berühren. Ich kann keinen Bock feststellen.

Mmmhh - späte Nacht!

Gute Nacht
/ martin

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Offline MartinR

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Re: Croft Micro 25RS Clone
« Antwort #81 am: 7.06.2020 09:36 »
Hallo Martin,

hhmm, wenn du das so gebaut hast, wie der Plan gezeichnet ist, dann ist der Anodenwiderstand an der falschen Stelle. Der gehört hinter das Netzwerk an die Anode und den Koppelkondensator.

So wird das Ausgangssignal der ersten Röhre einfach über das Netzwerk und den Koppelkondensator herausgegeben. Auch ohne eine vorhandene zweite Stufe.

Viele Grüße
Martin

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Offline phosgen

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Re: Croft Micro 25RS Clone
« Antwort #82 am: 7.06.2020 11:07 »
moin moin Martin

Ich hatte bisher nur einen leisen Verdacht, weil ich andere Ursachen ausschliessen kann, dass die Montage des RIAA Filters nicht korrekt ist.  Aber du hast recht: Meine Spice Sim war korrekt, die Ausführung der Implementierung jedoch wie im Schema meines vorangegangenen Posts. Die fehlerhafte Implementation mit dem Spice Modell simuliert ergibt in etwa die gesten Abend ermittelten Werte (vgl. Anhang).

Ich habe nun zwei Möglichkeiten:  entweder RIAA Filter direkt auf B+ legen oder auf GND. Konstruktionsbedingt erscheint mir zweite Variante einfacher zu realisieren.

Cool - danke für den Hinweis - and shame on me !

cheers
/ martin




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Offline MartinR

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Re: Croft Micro 25RS Clone
« Antwort #83 am: 7.06.2020 12:58 »
Hallo Martin,

keine Ahnung ob es klanglich einen Unterschied macht, ob das Netzwerk direkt auf Masse liegt, oder über die Ub und den SiebC nur Wechselspannungsmäßig. Vorausgesetzt, die Kurve bleibt gleich. Gesehen habe ich so eine passive Entzerrung bisher nur mit einer Pentode im Eingang und dem Netzwerk an der Anode.

Am besten wäre ausprobieren. 2 Wochen hören, dann wechseln. Irgendetwas hat sich der Entwickler wohl dabei gedacht. Vielleicht aber auch nicht  ;)

Viele Grüße
Martin

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Offline phosgen

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Re: Croft Micro 25RS Clone
« Antwort #84 am: 16.06.2020 01:24 »
Salut zäme

Wir nähern uns allmählich dem Finale !

Korrektur an Standard Passiv RIAA Filter
Ich habe mich entschieden, das passive RIAA Filter gegen GND (anstatt gegen B+) umzubauen. Gemäss Spice Sim gibt's keinen Unterschied im Frequenzverlauf. Da der lokale Starground an einer schwer zugänglichen Stelle sich befindet, musste ich einen Lötstützpunkt mit einem 1.5mm Silberdraht, der mit dem lokalen Starground verbunden ist, den ich an der bisher unbenutzten Lötöse etwas kunstvoll "modelliert" und festgelötet hatte. Die Konstruktion ist ausreichend stabil.

Die Messwerte an Anoden wie Kathoden sind unverändert, aber nun liegt keine negative DC Spannung mehr an Grid. Mit dem Scope kann ich nun am Ende des Phono-Modules etwa 550mV festellen, was recht nahe am simulierten (Spice) Wert von -2.76dB, also 560mV liegt.

Anschliessend machte ich mich an die Hörprobe, die sich über mehrere Stunden hinzog. Das Klangbild des Phono-Eingang entspricht nun in Punkto Verstärkung wie hinsichtlich Entzerrung meinen Vorstellungen. Das Klangbild wirkt sehr ausgewogen, über den gesamten Hörbereich; die Bässe kommen kräftig und straff rüber, die Mitten wie Höhen werden sehr definiert wiedergegeben; die Höhen sind nun deutlich sanfter wirken nicht nicht laut (also verzerrt). Obwohl mir bekannt ist, das Äpfel nicht mit Birnen zu vergleichen sind, habe ich mir einige Aufnahmen, die ich auf Vinyl wie auf CD vorliegen habe, miteinander akkustisch verglichen. Die RIAA Entzerrung macht nun einen wirklich guten Job.
Natürlich lässt sich weiterhin ein deutlicher Unterschied zwischen CD und Vinyl feststellen, aber geringer als bei meinem alten Nait2, als der Phono Eingang noch funktionierte. Ich höre jedenfalls Nuancen auf Phono, die ich bis anhin so nicht wahr genommen hatte. Klanglich, so mein Urteil, gefällt mir der Phono Eingang des Micro25 Preamps besser als derjenige des Nait2. Vor allem die Dynamik bei den tiefen Mitten und Bässen gefällt mir; das Klangbild ist lebendiger. Eine runde Sache.

Und die Nebengeräusche? Der Noisefloor (Rauschen) ist beim Phono-Eingang erwartungsgemäss bei hohen Lautstärken hörbar; bei Line-In Level kaum hörbar wenn voll aufgedreht. Für mich im akzeptablen Bereich. Weniger akzeptabel ist nach wie vor das Restbrummen, das bei Line-In kaum wahrnehmbar, aber beim Phono-Eingang deutlich stört.
Ich hatte bereits letzte Woche bemerkt, wenn ich den Preamp anhebe, verringert sich das Restbrummen. Mittlerweile habe ich ein Mu-Metallblech (0.5mm) beschafft, welches ich erstmal lose unter die Preamp Unit legte und es mit mit einer Krokoklemme and GND anschloss. Leider lässt sich damit das restliche Brummen nicht beseitigen. Versuchsweise habe ich dann die Preamp Unit 90° zur PSU Unit positioniert, und das Brummen verringert sich nun deutlich.

Nun verbleiben noch zwei Optionen:
  • PSU-Unit im weitem Abstand platzieren: bedeutet, HV- und LV Zuleitung verlängern. Eine Platzierung der beiden Units nebeneinander könnte ausreichen
  • Versuchsweise die Heizleitung (DC) über atificial Centertap mit dem Labor-Netzteil "höher" legen, wie vor einigen Wochen von Martin schon vorgeschlagen

Mittlerweile habe die verschiedenen Pläne (Schema, Layout), BOM nachgeführt. Ich werde sie in den nächsten Tagen hier einstellen.

Gute Nacht
/ martin

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Offline MartinR

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Re: Croft Micro 25RS Clone
« Antwort #85 am: 16.06.2020 08:38 »
Hallo Martin,

glückwunsch, das deine RIAA nun funktioniert.

Zitat
Versuchsweise die Heizleitung (DC) über atificial Centertap mit dem Labor-Netzteil "höher" legen, wie vor einigen Wochen von Martin schon vorgeschlagen

Nein, der Vorschlag kam nicht von mir.

Versuchen kann man es, es wird aber wohl nichts gegen die Einstreuungen bringen. Sinvoll ist sowas, wenn sich die Kathode eines Systems auf einem höheren Spannungslevel befindet und die Gefahr besteht die Uf/k zu überschreiten.

Wie du selbst bemerkt hast, die Lösung ist so einfach. Räumliche Trennung. Es sein denn, du baust dein Netzteil mit Netztrafos neu auf, die den abgerufenen Leistungen entsprechen und deren Kerne überdimensioniert sind um streuarmut zu haben.

Viele Grüße
Martin
 

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Offline phosgen

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Re: Croft Micro 25RS Clone
« Antwort #86 am: 18.06.2020 02:14 »
Salut zäme !

Nun habe ich mir die Zeit genommen, um all die Pläne mit den doch inzwischen zahlreichen Modifikationen gegenüber den ursprünglichen Plänen zu aktualisieren. Die Bezeichnung "Clone" ist ob den Änderungen kaum noch zutreffend, aber zumindest stand das Original Pate.

Croft Micro 25RS Clone | Version 2 | Schema + BOM
Die Pläne habe ich überarbeitet und entsprechen der aktuellen Implementation. Anhand des ChangeLogs ist auf den ersten Block ersichtlich, was sich gegenüber V1 veränderte.
Nicht - oder noch nicht - nachgeführt habe ich das Layout. Bei Gelegenheit reiche ich es nach.

Und nun ... ?
Ich werde die Power Supply Kabel zwischen PSU und PRE verlängern, so dass die PSU Unit in einem ausreichenden Abstand platziert werden kann. Dann wird hoffentlich Ruhe im Bau sein - soll heissen: Restbrummen weg.
Ausserdem werde ich den Preamp im Kontext einer "echten" High-End Anlage eines Freundes mir anhören ( so mit einer Elektrostaten Lautsprecher Wand .... ). Darauf bin ich sehr gespannt und auch an dieser Statt davon berichten.

Bei den vergangenen Hörproben habe ich festgestellt, dass mein Nait2 schlicht überfordert ist. Aktuell ist das Teil aufgebockt, die schadhaften und alten Elkos entfernt, gereinigt und wartet nun auf die spare parts. Mag sein, dass der Nait2 danach wieder fit ist, was ich eher bezweifle. Deshalb habe ich mir vorgenommen, eine Endstufe zu bauen, allerdings kein Vollröhrenteil, sondern eine Hybrid MOSFET Endstufe. Ich glaub, ich hab's während dieses Threads schon mal bemerkt, es gibt im Netz keine Schemas des Croft Series 7. Zudem sind die darin verwendeten MOSFET - BUZ901/906 schwer zu beschaffen. So etwas in der Art wird es werden: http://www.audiodesignguide.com/Ibridone/index4.html

Gute Nacht
/ martin

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Offline PCL86

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Re: Croft Micro 25RS Clone
« Antwort #87 am: 18.06.2020 09:30 »
Hallo Martin,
super das du die Pläne online gestellt und dein Projekt so gut dokumentiert hast,  :topjob:
Ich werde den mal weniger aufwändig nachbauen, und deine Erlaubnis vorausgesetzt, meine Erfahrungen im RuH Forum
darstellen. Bei Problemen wird mir MartinR da sicher mit Tips und guten Ratschlägen weiterhelfen. ;D
Gruß Otto

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Offline MartinR

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Re: Croft Micro 25RS Clone
« Antwort #88 am: 18.06.2020 11:43 »
Hallo Zusammen,

Zitat
Deshalb habe ich mir vorgenommen, eine Endstufe zu bauen, allerdings kein Vollröhrenteil, sondern eine Hybrid MOSFET Endstufe. Ich glaub, ich hab's während dieses Threads schon mal bemerkt, es gibt im Netz keine Schemas des Croft Series 7. Zudem sind die darin verwendeten MOSFET - BUZ901/906 schwer zu beschaffen. So etwas in der Art wird es werden: http://www.audiodesignguide.com/Ibridone/index4.html

Martin, wenn ich mir die komplizierten Pläne mit all ihren Platinen usw. ansehe, dann frage ich mich warum man sich sowas antut  ;)

Warum keine Endstufe in Röhre? Erfahrung hast du nun eigentlich genug gesammelt, um das umzusetzen.

Zitat
Bei Problemen wird mir MartinR da sicher mit Tips und guten Ratschlägen weiterhelfen. ;D

Otto, wenn du lieb fragst  ;)

Viele Grüße
Martin


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Offline phosgen

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Re: Croft Micro 25RS Clone + Hybrid Power Amp
« Antwort #89 am: 12.11.2020 00:36 »
Salut zäme

@Martin: Natürlich habe ich deinen Rat in den Wind geschlagen! Dazu aber später.

Die Brummgeräusche des meines Preamps (Croft 25RS Clone) habe ich definitiv in den Griff bekommen. Seit geraumer Zeit habe ich das Ding in Betrieb. Brummen inexistent, Rauschen - im Vergleich zu meinen anderen Amps, unter anderem ein Nait2 (den ich überholt - Caps ausgetauscht - und neu eingestellt habe - deutlich geringer. Ich war mehr als erstaunt, dass der Phono Eingang signifikant weniger rauscht als der Nait2. Klanglich eine deutliche Verbesserung.

Im Sommer hatte ich zu meinem bisherigen Equipment mir noch einen DAC zusammengebaut auf Basis eines EVO-SABRE Balanced DAC 2x ES9038Q2M Boards - ein Kit bestehend aus einem RPi und dem DAC als HAT, der damit nicht nur als DAC sondern auch als Streamer dienen kann. Eine hübsche Erweiterung zur Erschliessung digitaler Quellen, die ich schon lange vor hatte und die sich lohnt, wenn man entsprechende Streamingdienste auswählt (z.b. Tidal).

Mein aktuelles Projekt ist nun der Hybrid Power Amp, auf den ich in einem meiner vergangenen Posts Mitte des Jahres verwies. Konkret diese^Ausführung: http://www.audiodesignguide.com/Ibridone/index5.html.  Ich bin bereits weit mit dem Bau fortgeschritten. Genauer gesagt, die Module sind alle fertiggestellt und müssen nun getestet werden.

Grundsätzlich handelt es sich hierbei um zwei konsequent getrennte Monoblöcke, bestehend aus Eingangsbuffer (eine D3a als Triode geschaltet, mit Anode Choke) gefolgt von einer MOSFET Endstufe. Die Pläne mögen auf den ersten Blick kompliziert aussehen, aber nur deswegen weil gleich mehrere MOSFET Paare mit einander werkeln.

Die grösste Schwierigkeit war, all die Materialien und Teile zu beschaffen, die zugegebenermassen recht erlesen sind und was sich natürlich in den Anschaffungskosten entsprechend niederschlägt.

Ich folge meiner Gewohnheit und werde es hier entsprechend dokumentieren - aber nicht heute.

Ich habe ein aktuelles Problem, das ich gerne hier zur Sprache bringen möchte, was die Treiberstufe betrifft (siehe Anhang). Es betrifft das Biasing der D3a, die als Triode geschalten ist. Zwischen der PSU (hier nicht dargestellt) und der Anode befindet sich ein Anode Choke (100H/340R parallel / 680R seriellem Widerstand, konfiguriert für Single-ended Betrieb). An der Rk beträgt 55R (gemessen 54.6R). Ich frage mich, wie der Autor den Arbeitspunkt ermittelt hat - ich hab ihn gefragt, erhielt jedoch keine diesbezügliche Antwort, aber den Hinweis, dass HT zwischen 150 bis 180 VDC ok sind.
So wirklich erschöpfend war die Antwort nicht, so dass ich diesen Loadline Sim ( https://www.trioda.com/tools/triode.html ) verwendete. Die von ihm genannten THD Werte lassen sich gemäss Sim nur erreichen, wenn man mit Va gegen 100VDC runtergeht und dann noch etwas an der Steilheit der Loadkurve dreht. Nur dumm, dass die Sim keine Chokes (Induktiver R) berücksichtigt und ich damit keine Erfahrung habe.

Ich habe einen ersten Test der Vorstufe mit seiner PSU gefahren mit folgenden Werten

  • Netzspannung (vor Trafo): 237VAC
  • Sekundärspannung Trafo: 205VAC
  • HT Spannung ab PSU: 198VDC (!)
  • Va+g2: 190.6VDC
  • Vg3: 0VDC (to ground)
  • Vg1: 0VDC
  • Vk: n.a.

Der Load (nach dem 2.2uF MKP) der Endstufe beträgt gemäss Autor 20k.

Mir ist klar, dass ich mindestens auf 180VDC an Va runterkorrigieren muss, was sich relativ einfach über einen Spannungsteiler der HT PSU bewerkstelligen lässt, damit ich die max zulässige Spannung an g2 (180V) nach Datenblatt nicht überschreite. Der Autor gibt seine Werte in einer Tabelle aus, wobei bei Va 150VDC anliegen. Seine Antwort, alles im Bereich zwischen 150 und 180 sei ok befriedigt mich nicht wirklich, denn 30V ist eine signifikante Differenz. Kann ja sein, aber mir fehlt das Wissen / Erfahrung um die Werte zu verifizieren. Hier noch die verschiedenen Konfigurationen, die der Autor erkundet hat: http://www.audiodesignguide.com/Ibridone/index.html

Konkret Frage: Wie wird der Arbeitspunkt korrekt mit Choke bestimmt ?

cheers
/ martin

« Letzte Änderung: 12.11.2020 00:54 von phosgen »