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Gleichrichterröhren

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Offline mceldi

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Gleichrichterröhren
« am: 15.04.2020 09:35 »
Hallo Leute!

Ich glaube ich habe einen Knoten im Kopf, oder kann nicht mehr richtig lesen ...

Wenn ich mir die Datenblätter der 5U4(GB) und GZ34 ansehe, lese ich, daß die 5U4 deutlich mehr Strom "ab kann", als die GZ34. Trotzdem stecken in einem Fender 5E8 (2x6L6) zwei parallele 5U4 und in einem 5F8 (4x6L6) eine GZ34. Das will nicht in meinen Kopf.

Kann mich da bitte jemand erhellen?

Cheers
 John
« Letzte Änderung: 15.04.2020 09:37 von mceldi »

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Offline earnst

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Re: Gleichrichterröhren
« Antwort #1 am: 15.04.2020 11:04 »
Hallo,

ich habe jetzt nicht nachgeschaut, ob sich die Röhren in wesentlichen anderen Daten unterscheiden.
Die GZ34 ist m. W. 1954 herausgekommen und eine europäische Röhre, die ersten Twins (5E8) sind m. W. Bj. 1955 und die 5U4 ist "amerikanisch".
Evtl. wurden die einheimischen Röhren bevorzugt auch verbreiteten sich "Neuerscheinungen" nicht so schnell wie heute - und dann noch "übern Teich".

mfg ernst

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Offline bluesfreak

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Re: Gleichrichterröhren
« Antwort #2 am: 15.04.2020 11:42 »
Moin,

5U4GB = direkt geheizt
GZ34 = indirekt geheizt

In a Nutshell: direkt geheizt ist sehr leicht zu killen wenn ein Schluß auf der HT Seite auftritt, eine GZ verträgt das eher (außer sie ist von JJ)...

Gruß
blues

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Offline mceldi

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Re: Gleichrichterröhren
« Antwort #3 am: 15.04.2020 11:59 »
Erstmal Danke, daß Ihr zu dem Thema was schreibt.

Ich kapier aber immer noch nicht, wieso der "schwächere" Amp zwei parallele GR hat, der "stärkere" aber nur eine, die dann auch noch weniger Strom verträgt. Übersehe ich da irgendwas?

Cheers
 John

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Offline tubeampgrufti

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Re: Gleichrichterröhren
« Antwort #4 am: 16.04.2020 07:38 »
Guten Morgen

ich bringe mal einfach so als Idee die Stichworte:
- unterschiedlicher SAG? (der mit nur einer Gleichrichtertube wird ev. wohl "weicher" sein)
- unterschiedliche Siebkette? (CLC: Kapazitäten, Induktivitäten?)
- Ri-Trafo?
Also nicht die Belastbarkeit an sich, aber das "Belastungsverhalten" könnte ein Grund sein. Aber differenziert begünden kann ich es auch nicht.

Gruss Bruno


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Offline cca88

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Re: Gleichrichterröhren
« Antwort #5 am: 16.04.2020 10:11 »
Servus,
ich glaub, das was Earnst schreibt - und das was Stefan schreibt - und zwar in Verbindung - das macht Sinn

Die direkt geheizten reagieren gegen Überlast teilweise recht dramatisch. Ob Leo die zweite als "Gürtel zum Hosenträger" eingebaut hat - wir werden es wohl nie erfahren..
Die indirekten sind bei  kurzzeitiger Überlast etwas zahmer zu haben. Und eines der Verkaufsargumente für die Fenderamps war ja die Zuverlassigkeit.

Die Ströme im Regelbetrieb "packen" wohl beide Konstellationen

Nachdem Leo ja anerkanntermassen ein ausgesprochener Sparfuchs war, hat er sicherlich die erste Möglichkeit genutzt um die zweite Röhrenfassung, die zweite Röhre und die damit zusammenhängende Arbeit zu entsorgen

 ;)

Grüße
Jochen

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Offline mceldi

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Re: Gleichrichterröhren
« Antwort #6 am: 16.04.2020 10:18 »
Danke nochmal für die Antworten.

Klingt ja plausibel. Zuverlässigkeit ganz vorne, und wenn es dann eine billigere Möglichkeit gibt, das Design ändern.

Cheers
 John

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Offline _peter

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Re: Gleichrichterröhren
« Antwort #7 am: 17.04.2020 00:38 »
Hallo,

ich möchte noch einmal an den Anfang des Threads zurückkehren.

Wenn ich mir diese beiden Datenblätter anschaue...
http://www.r-type.org/pdfs/5u4gb.pdf
http://frank.pocnet.net/sheets/030/g/GZ34.pdf

... und dort jeweils zum Diagramm Trafospannung zu Ausgangsstrom scrolle,
dann kann die GZ34 bei 450V 250mA, die 5U4 bei der gleichen Spannung nur 137,5mA.

Ich habe wenig Erfahrung mit Gleichrichtern und vlt. gibt es von beiden Röhren verschiedene Varianten mit unterschiedlichen Daten.
Aber diesen beiden Datenblättern nach, ist die GZ34 die wesentlich stärkere Röhre und der Thread ist bei völlig falschen Voraussetzungen gestartet.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline mceldi

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Re: Gleichrichterröhren
« Antwort #8 am: 17.04.2020 08:55 »
Danke, Peter!

Ich fragte ja auch zu Anfang, ob ich etwas übersehe ...

Ich nahm die Datenblätter von JJ als Referenz.

https://www.jj-electronic.com/images/stories/product/rectifying_tubes/pdf/gz34s.pdf
https://www.jj-electronic.com/images/stories/product/rectifying_tubes/pdf/5u4gb.pdf

Da sieht die Welt für mich etwas anders aus.

Selbst wenn die 5U4 nur besagte 137 mA liefert, so wäre doch eine Röhre für 2x6L6 ausreichend, wenn eine GZ34 4x6L6 bedienen kann. Also weshalb zwei? Geringerer Innenwiderstand? Höhere Stabilität? Die Vermutungen stehen ja im Raum und aus Spaß hat man das bestimmt nicht gemacht.

Cheers
 John


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Offline roehrich

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Re: Gleichrichterröhren
« Antwort #9 am: 17.04.2020 11:11 »
... und dort jeweils zum Diagramm Trafospannung zu Ausgangsstrom scrolle,
dann kann die GZ34 bei 450V 250mA, die 5U4 bei der gleichen Spannung nur 137,5mA.

Um die Verwirrung komplett zu machen: Das Diagramm in dem Datenblatt zur 5U4 bezieht sich auf den Strom pro Anode, beide zusammen liefern also den doppelten Strom (so wie auch auf Seite 1 unter Characteristics and typical Operation angegeben). Das Diagramm der GZ34 bezieht sich mMn direkt auf den kombinierten Ausgangsstrom, denn die Angabe deckt sich wiederum mit denen aus Tabelle A, Betriebsdaten.

Noch ein Gedanke zu direkt und indirekt beiheizt: Die GZ34 dürfte den anderen Röhren etwas meht Zeit zum Vorglühen geben, bis die volle Anodenspannung anliegt. Und sie kommt dabei noch mit deutlich weniger Heizleistung aus (1.9A@5V statt 3A@5V).

Ciao
Sebastian

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Offline carlitz

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Re: Gleichrichterröhren
« Antwort #10 am: 17.04.2020 14:38 »
Um die Verwirrung komplett zu machen: Das Diagramm in dem Datenblatt zur 5U4 bezieht sich auf den Strom pro Anode, beide zusammen liefern also den doppelten Strom (so wie auch auf Seite 1 unter Characteristics and typical Operation angegeben). Das Diagramm der GZ34 bezieht sich mMn direkt auf den kombinierten Ausgangsstrom, denn die Angabe deckt sich wiederum mit denen aus Tabelle A, Betriebsdaten.

Noch ein Gedanke zu direkt und indirekt beiheizt: Die GZ34 dürfte den anderen Röhren etwas meht Zeit zum Vorglühen geben, bis die volle Anodenspannung anliegt. Und sie kommt dabei noch mit deutlich weniger Heizleistung aus (1.9A@5V statt 3A@5V).

Ciao
Sebastian

Hallo verfolge den Threat mit Interesse und habe eine Frage:

Bei der GZ34 stelle ich fest, dass sie erst selber glühen muss, bis die volle Ausgangsspannung vorhanden ist. Diese steigt also langsam an.
Dies ist super, da auch die anderen Röhren langsam warm werden.

Ich habe mal eine 5U4 Röhre eingesetzt und dann liegt die volle Ausgangsspannung sofort an.

Ist dies korrekt oder ist mein 5U4 defekt?

Danke für einen kurzen Hinweis.

Thomas
If you don't know how to fix it, stop breaking it!

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Offline Bierschinken

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Re: Gleichrichterröhren
« Antwort #11 am: 17.04.2020 16:21 »
Das spricht einfach nur für die hohe Emissionsfähigkeit dieser Röhre, wenn sie im Stande ist, sofort so viele Elektronen zu emittieren, dass die volle Spannung anliegt.

Könnte auch Konstruktionsbedingt oder Herstellerbedingt sein. Spricht aber nicht für einen Defekt, sofern sie denn gleichrichtet.

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Offline roehrich

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Re: Gleichrichterröhren
« Antwort #12 am: 17.04.2020 22:18 »
Ist dies korrekt oder ist mein 5U4 defekt?

Das ist korrekt. Die direkt geheizte Kathode ist kurz nach dem Einschalten schon so heiss, dass sie ordentlich emittiert ... ähnlich einer Glühbirne, die leuchtet ja auch fast unmittelbar nach dem Umlegen des Schalters. Bei der indirekt geheizten Kathode dauert das alles (hier gewollt) etwas länger, bin die Wärme vom Glühfaden durch das Isoliermaterial kriecht, um das Kathodenröhrchen zum Glühen zu bringen.

Kein Grund zur Sorge also :-)

Ciao
Sebastian