Ist zwar schon älter, aber trotzdem noch ein paar Gedanken:
Daß bei dem „Low-Bias“ keine sicht- und hörbare Übernahmeverzerrungen zu beanstanden sind, hat mich auch verblüfft.
So "low" ist der Bias gar nicht. Bei der Höhe der Spannungen an Anode und G2 muss man zwangsläufig ziemlich kalt biasen, damit die Röhren nicht überlastet werden. Bekanntestes kommerzielles Beispiel: Echolette M40. Ähnlich hohe Anodenspannung, ähnlich geringer Ruhestrom.
Vorteil: die Aussteuerbarkeit des Eingangs der Endröhren wird größer - und das ist bei der EL84 durchaus ein Thema.
Zur Größer der G2-Widerstände: 200 Ohm sind ok, solange Du die Endstufe nicht oder nur kurzzeitig übersteuerst. Bei gezielter dauerhafter Übersteurung wird der Schirmgitterstrom zu hoch und die Röhre nimmt Schaden. Oder ein G2-Widerstand brennt durch, wenn er knapp dimensioniert ist. Knappe Dimensionierung sollte in diesem Fall sein; der Widerstand wirkt dann ein bisserl als Sicherung. Bei einer M40 (der, von der ich hier ziemlich viel geschrieben habe) durfte ich mal alle 4 G2-Widerstände ersetzen.
Erst wenn die Endstufe sowieso in die Knie geht sind typische Übernahmeverzerrungen am Osszi zu erkennen.
Ja. Das ist aber auch mit weniger kalt eingestellten Endröhren so. Z.B. bei meinem 6L6-Amp.
habe ich von 100 Ohm über 1,5 k wieder zu 200Ohm gewechselt. Klingt auch, Röhren haben scheinbar hohe Toleranzen. Die einzige Tatsache ist dass ich beide Widerstände zuhauf im Regal hatte.
Nimm besser 470 Ohm, aus besagtem Grund. Meine M40 habe ich beide umgerüstet.
Ich bleibe aber immer noch neugierig zu Meinungen/Erfahrungen mit der EL84.
Ein gemessen an der Größe Kraftpaket, und millionenfach bewährt. Hält wohl ziemlich lange, wenn man sie gut behandelt.