Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

NanoTubes - BluGuitar Amps

  • 5 Antworten
  • 3360 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

NanoTubes - BluGuitar Amps
« am: 17.11.2020 11:42 »
Hallo zusammen,

ich habe von Freunden und Bekannten zunehmend positive Rückmeldung über die Amps von BluGuitar bekommen. Dort bilden scheinbar die "Nanotube" das Herzstück und steht klassischen Röhrenamps klanglich in nichts nach (sagt der Hersteller).

Weiß jemand, was für Röhren das sind und was das technisch besondere an diesen Amps ist?

Bei 100W Ausgangsleistung in diesem kleinen Format muss die Leistung ja aus entsprechenden Halbleiterkomponenten gewonnen werden. Mich würde interessieren, in wie fern diese Röhre wirklich an der Soundgestaltung beteiligt ist, oder ob hier mit anderer Technik (analog oder digital) der Klang hauptsächlich geformt wird.

Ich bin gespannt auf Eure Meinung hierzu!

Viele Grüße,
Max

*

Offline chaccmgr

  • YaBB God
  • *****
  • 491
Re: NanoTubes - BluGuitar Amps
« Antwort #1 am: 17.11.2020 16:48 »
Hi,
ich hatte noch keinen auf dem Tisch, arbeite selbst aber gerne mal für Projekte, wo es besonders klein sein soll (Stompbox Preamp für Bass), mit Subminiaturröhren. Laut Produktbild handelt es sich bei Blue-Guitar auch um solche sog. Bleistiftröhren. Es handelt sich um veritable Röhren (wurden von den Amis und Russen im kalten Krieg miniaturisiert, weil sie im Vergleich zu einem Transistor oder IC auch einen EMP aushalten (der Jet fliegt einfach weiter...).

Der Durchmesser ist 10mm oder weniger, pro Röhre meist eine Doppeltriode. Kein Sockel sondern lose Drahtenden, also Platine ist eigentlich ein Muss.
Die Beschaltung ist ähnlich zu normalen Röhren, die Betriebsspannung in der Regel deutlich geringer. Für Gitarre eignen sich vor allem die amerikanische 6021 oder die russische 6N17b, die letztere ist besser verfügbar und kost fast nix. Die Ami-Röhren sind rar und deutlich teurer. Gebaut werden die schon lange nicht mehr, seit Russen und Amis die Röhren endgültig aus dem Verkehr gezogen haben, werden die Restbestände frei verkauft. Ich habe meine von Pit hier im Forum, der mal ein großes Batch gekauft hatte. Die russischen Röhren sind alle MIL Standard und haben damit recht enge Toleranzen.

Klingen tun die richtig gut!

Infos findest Du z.B. hier:
https://monster.partyhat.co/article/subminiature-tubes/
oder hier
http://www.dmitrynizh.com/submini-vibro-reverb.htm

Es gibt auch Endstufenröhren im Miniformat, hier bist Du von der Leistung her aber im Bereich von wenigen Watt.

Eine 100W Endstufe geht damit nicht im Traum. Blueguitar schreibt aber selbst im Kleingedruckten, dass die Endstufe Class-D ist. Die Röhre wird wohl nur zur Klangformung eingesetzt. Es geht nicht klar hervor, ob in der Vorstufe oder Endstufe.

hth
Grüße
Robert

Liebe Grüße
Robert

*

Offline chaccmgr

  • YaBB God
  • *****
  • 491
Re: NanoTubes - BluGuitar Amps
« Antwort #2 am: 17.11.2020 17:02 »
Hab grad den Prospekt vom AMP1 ganz durchgelesen. Er verwendet eine russische Röhre, es gibt sogar ein Bild, leider ohne lesbare Beschriftung. ich trau mich wetten, dass es die 6N17b ist.
Liebe Grüße
Robert

Re: NanoTubes - BluGuitar Amps
« Antwort #3 am: 18.11.2020 19:02 »
Guten Abend Robert,

vielen Dank für Deine Antwort, das war echt hilfreich! Ich werde diese Röhren mal genauer unter die Lupe nehmen und gucken, was die können!  :topjob:

Viele Grüße,

Max

*

Offline chaccmgr

  • YaBB God
  • *****
  • 491
Re: NanoTubes - BluGuitar Amps
« Antwort #4 am: 18.11.2020 19:13 »
die machen fast alles, was eine 12AX7 macht mit etwas weniger Verstärkungsfaktor
Datenblatt habe ich grad keines zur Hand, das hilft aber auch nicht viel, weil russisch und ohne Schaltungsbeispiele aber die Röhrenkenndaten kann man sich zusammenreimen.
Die weitere Berechnung ist Standard
Wenn's eine Preamp-Stompbox werden soll, kann man die super auch mit der V-Pump vom Dirk betreiben
Liebe Grüße
Robert

*

Offline titabob

  • Full Member
  • ***
  • 36
Re: NanoTubes - BluGuitar Amps
« Antwort #5 am: 18.11.2020 20:32 »
Moin,

ich habe auch mal mit diesen Bleistiftröhren experimentiert. Unter anderem habe ich den Microchamp von Wavebourn aus dem diyaudio Forum gebaut.
Mit 6n21B in der Vorstufe und 6P30B als Endstufe. Als Netzteil habe ich eine Spannungspumpe genutzt die von einem Notebooknetzteil gespeist wird. Der ÄU ist ein 100V- ELA Übertrager. Das ganze passt in ein altes PC-Netzteil. Und klingen tut es gar nicht schlecht. Ich habe lange nicht mehr dran gedacht aber werd den morgen mal wieder anschmeissen.