[Fender_Düsenberg]

Hallo Röhrenfreunde,
habe zum Geburtstag neues 6V6  Röhrenpaar bekommen und habe diese in den Reverb ( es ist ein Silverface ca. Bj.70 - ich denke Schematic ist AMPAA 763 )eingesetzt. Nun viel mir in der Zeichnung die Bemerkung der Gittervorspannung auf und den Potie habe ich auch gefunden. - 35V gibt Fender an, wenn ich die Spannung erhöhe, ich habe mich mit einem guten alten Zeigermeßgerät raufgehängt, wird der Amp sehr viel ruhiger, kaum noch Nebengeräusche. Man kann von 35 bis ca. 60V einstellen.Nun habe ich schon viele Dinge von Übernahmeverzerrungen gelesen und von der Lebensdauer, welche sich verkürzt. Hat jeman einen Tip, wei ich richtig vorgehen sollte?
Ich bin E-Techniker , leider eben in Sachen Röhre noch sehr viel zu lernen.
Noch eine Frage, macht es Sinn für beide Röhren eine getrennte Einstellungsmöglichkeit einzubauen?
Danke in voraus und viele Grüße von der Küste
Jörg

[bluesfreak]

Hallo Jörg,

zuerst mal ne Frage: Du redest von einem Amp, einem SF Deluxe Reverb, und nicht von einer Revrb Unit, richtig?
Zum Amp: besser als das Bias über die Vorspannung einzustellen ist eine Messung über einen 1 Ohm Widerstandes der in die Leitung von 6V6 Sockel Pin8 zu Masse eingefügt wird. Je nach Anodenspannung darf sich der Bias Strom (der bei Messung über den 1 Ohm Widerstand in Volt angezeigt wird) in einem gewissen Rahmen bewegen. Genaueres findest Du im übrigen hier im DIY Bereich.
Sofern das Pärchen gematcht ist ist es nicht notwendig die Schaltung auf individuelle Biaseinstellung umzubauen. Zusätzlich mindert ein solcher Eingriff auch noch den (Wiederverkaufs)Wert des Amps der bei einem frühen SF ja doch so in der Gegend um die 600€ liegt. Ob Du ihn modifizieren willst sei Dir überlassen, wenn der Amp nach ordentlicher Biaseinstellung gut funktioert würd ichs nicht machen... 
 
Gruß
bluesfreak 

[Fender_Düsenberg]

Hallo Bluesfreak,
es ist ein Reverb Deluxe Silverface und er funktioniert sehr gut.
Was mich nur stutzig gemacht hat, das bei der Erhöhung der Vorspannung der Amp so ruhig wurde, sagen wir mal noch ruhiger als ruhig. Ich werde mir 1 Ohm Widerstände besorgen und dann mit einem Digit. Voltmeter ( Fluke - ich hoffe das ist OK ) mal versuchen die Spannung zu messen. Im Moment kann ich die PDF Datei nicht lesen, nach einem Totalabsturz muß ich mir erst wieder alle Programme installieren. Ich danke Dir für diesen Hinweis und werde in den nächsten Tagen mich noch mal melden.
Gruß Jörg

[dukesupersurf]

hallo,
wenn ich davon ausgehe,daß du mit Erhöhnen der
35V den Betrag meinst,und das Bias negativer Richtung -60V ist,könnte folgendes eingetreten sein:
-der Anodenstrom verringert sich und die Brummspannung des Ladeelkos im Netzteil verringert sich deswegen
-deswegen ist der Amp jetzt sowieso leiser und dünner im Klang
schreib doch auch mal,was Dir an dem Amp ganz besonders gefällt und was theoretisch anders(noch besser?) sein könnte,ich interessiere mich halt sehr
für diese Verstärker.
tschüß,Thomas

[Fender_Düsenberg]

Hallo Thomas,
danke für die Erklärung, ich habe auch mit der 60V Einstellung einen Moment gespielt und mir kam es nicht dünner oder leiser vor aber es war auch zu Haus und das Arbeitszimmer ist nicht sehr groß.
Vor einigen Jahren haben wir unseren LKW verkauft und die Zeit der großen Marshallamp's war vorbei. Es sollte etwas kleines her.
Angefangen habe ich mit Hot Rod Deluxe über Blues Deluxe in mehreren Ausführungen. Dann bekam über eine Anzeige einen alten Reverb Deluxe angeboten.Den Amp habe ich jetzt schon 3-4 Jahre und bin nicht nur vom Gewicht begeistert. Der Sound ist immer brilliant, klingt immer nach Gitarre, klingt leise wie laut sehr gut - durch die Röhrengleichrichtung hat man immer den Eindruck ein wenig Compession zu haben und der Röhrenfederhall ist keine Rauschmaschine sondern funktioniert wunderbar. Das Tremolo macht ohne Gitarre zwar ein leichtes -sehr leises Knacken aber sowie die Gitarre ins Spiel kommt ist das nicht mehr zu hören.
Was kann man noch verbessern, ich hatte schon mal den Gedanken
den linken Eingang( nutze den rechten Input 1 mit Hall & Trem.) bzw. die Vorstufe noch mit einem Mastervol. zu versehen und dann dem rechten Eingang vorzuschalten - sozusagen als "Verzerrer"
Noch hat davon keiner abgeraten, aber es war auch noch nicht die Zeit da. Im nächsten Sommer will ich evtl. einen Versuch starten. Im Moment verwende ich einen modifizierten V-Twin von Mesa.
Seit einigen Wochen habe ich einen Bassman 50 Bj. ca. 72 - 76 ,
im Chassi ist eingeschlagen A 41453. Alle Versuche meinerseits diese Nummer zu entschlüsseln sind fehl geschlagen. Hat jemand eine Idee In diesem Amp haben wir die Buchse für den externen Speaker nach innen gelegt und isoliert und dort einen Mastervolume eingebaut. ( vor die Phasenumkehrstufe)  Danach waren alle Nebengeräusche weg und das Ding klingt auch ohne Hall SUUUPER !!! Ich hoffe, der lange Beitrag nervt nicht so sehr.
Gruß Jörg

[dukesupersurf]

hallo,
wenn das Knacken mal doch zu nervig wird,brauchen
Glimmlampe und Optokuppler mehr Abstand(viel Spass beim Basteln),oder es sind sich nur zwei Leitungen zu nahe.
Die Normalkanalvorstufe als Booster lohnt sich,wenn
man den Schleifer des Volumenpotis abgreift(könnte
z.B. über den Schaltkontakt der zweiten(LOW)Ein-
gangsbuchse laufen,um dann bei Bedarf hier den
Hall/Trem-Input mit einem Patchkabel zu verlinken.
Auch experimentierwürdig ist,den Reverbtankinput
parallel abzugreifen und in Normal-IN zu gehen.
Beide Sachen dürften aber nur die Endstufenzerre lohnenswert erhöhen.
Für einen Master und guter Vorstufenzerre mußt du viel mehr umbauen und experimentieren,z.B. den
3.3M verkleinern,oder den 10pF vergrößern,usw.
tschüß,Thomas

[Fender_Düsenberg]

Hallo Thomas,
die Idee mit der Normalvorstufe und dem Scheiferabgriff werde ich sicher mal testen. Im Moment habe ich ein größeres Problem und hoffe das Du mir helfen kannst. Ich habe heute nach der Besreibung
(von D. Munzinger 4.1 / Feb 2005) die Bias-Einstellung vorgenommen.Nach dem ich fertig war habe ich nur so mal alle Spannungen kontrolliert. Alle Werte waren für meine Begriffe zu hoch. Lt. Plan AA763 sollte an der Mittelanzapfung vom Übertrager 420V anliegen, IST = 462 V somit sind auch die Abgänge zu den Röhren statt mit 415 V mit 455V beaufschlagt. Sebst wenn ich mit der Schirmgitterspannung runter gehe ändert sich nicht viel.
Nun habe ich mit der Primärseite des Netztrafos geliebäugelt, da baumeln noch 5 unbenutzte Strippen herum. Die jetzt genutzte Primärwicklung  sw & gelb/sw hat ca. 10,3 Ohm.
Leider kenne ich die Farbcodierung dieses Trafos nicht , den sw als Bezug genommen ist sogar eine Wicklung mit 12,0 Ohm dabei.
(restl.Strippen=  weiß/sw ; rot/sw ; orang/sw ; grün/sw und ein fast ganz weißer) Auf dem Trafo sind noch ein paar Zahlen J 022 749
-606-416-  csa tested .Sind diese Spannungen noch machbar oder muß ich etwas tun immerhin läuft der Amp ja auch schon ein paar Jahre damit. Vielleicht mache ich mich ja auch selbst verrückt und Du hast eine simple Erklärung . Ich danke Dir im voraus und verbleibe mit vielen Grüßen
Jörg
noch vergessen meine Netzspannung hier beträgt 227V

[MichaelH]

Hallo Jörg,

ich vermute mal folgendes: Der Amp ist auf 220 Volt eingestellt - du hast aber eine Netzspannung von 230 Volt. Das Delta von 10 Volt am Eingang multipliziert sich natürlich auf der Sekundärseite. Hast du einen regelbaren Trafo greifbar, mit dem du mal genau 220 V einstellen könntest ? Oder kann man den Trafo auf 240 Volt verdrahten ?
Ich hab mal grad noch gegoogelt: unter "J 022749" findest du genau eine holländische Seite mit NOS Fender Trafe deluxe Reverb BJ 69 - sieht also original aus. Ruf doch mal bei Fender in Düsseldorf an - die sind eigentlich sehr kooperativ und nett !!!

EDIT:
#UND MANCHMAL IST DIE APOTHEKE IN WORMS AUCH FÜR ETWAS ZU GEBRAUCHEN 
http://www.tubeampdoctor.com/product_info.php?products_id=106

Netztrafo für: Fender® Deluxe Reverb (= 022749) US-made [125P33A]
Der 125P33A (=022749) ist die Export-Version und ersetzt exakt die 110V US-Version 125P23B (=025130)

Primary: 
 0V BLACK
 117V WHITE
 200V ORG/BLK
 210V WHT/BLK
 220V BLK/YEL
 230V GRN/BLK
 240V RED/BLK

Secondary: 
 HV RED
 BIAS RED/BLU
 CT RED/YEL
 HV RED
 
 6,3V GRN
 0  V GRN
 
 5V  YEL
 0V YEL
 


Gruß

Michael

[dukesupersurf]

Hallo,
die Netzspannung zu Hause wird wahrscheinlich nie
dauernd 227 oder 230 V sein,und die Spannungsangaben in den Fenderschaltplänen darfst
Du auch nicht zu genau nehmen.Du müßtest eigentlich einen AB270 oder so ähnlich haben.Aber 462V ist echt ein bißchen viel(jedenfalls für die Ladeelkos und die 6V6),wurde vielleicht die Gleichrichterröhre mit Dioden überbrückt?
Ich stell meine Amps,wenn es geht,auf 240 V.
Der beste Bezug,ob der Trafo richtig läuft und der Spannungswahlschalter richtig verdrahtet und eingestellt ist,daß
die Heizspannungen(6.3V und 5V Gleichrichter)
möglichst genau stimmen.
tschüß,Thomas

[Fender_Düsenberg]

Hallo Michael und Thomas,
Danke !!!  für alle Hinweise, mit dem Farbcode vom Trafo habe ich mich auch sofort aufgemacht die 240V Wicklung umzulöten und alle in der Zeichnung angegebenen Spannungen stimmen jetzt. Dann habe ich noch mal den Ruhestrom eingestellt , bei 20 mA ergab sich eine eine negative Spannung am Gitter von 39V ,in der Zeichnung steht etwas von 35V ,ich denke es ist OK.
Bei einem ersten Test hatte ich den Eindruck, das sich der Frequenzgang etwas nach oben verschoben hat. Ich bilde mir ein,
das das Quitschen der Saiten wenn man auf diesen hin und her rutscht lauter geworden ist   2 Sachen sind verändert worden,
neue Röhren 6V6 GT selekt. Welter (welche Qualität  ) und die Spannungen sind wieder auf Normalwerte gebracht worden.
Vorher waren noch die alten RCA Röhren drin, welche ich auch noch mal wieder testen werde. Ich möchte mich an dieser Stelle noch mal für alle guten Ratschläge bedanken, ich habe eine Menge gelernt und werde versuchen noch etwas tiefer in die Röhre einzusteigen.
Viele Grüße von der Küste 
Jörg

[MichaelH]

Hi Jörg,

Bitteschön  . Falls die Welter  Röhren Made in CZ sind - Tesla !!! - dann weniger Ruhestrom einstellen - siehe Beschreibung Dirk`s Bias FAQ.

Bei einem ersten Test hatte ich den Eindruck, das sich der Frequenzgang etwas nach oben verschoben hat. Ich bilde mir ein, das das Quitschen der Saiten wenn man auf diesen hin und her rutscht lauter geworden ist

Das würde an sich ja dann zusammen passen. Könnte auch ein Problem mit den ca. 420 Volt Anodenspannung sein, da nicht alle 6V6GT die wegstecken können. Schau dir mal hier das Datenblatt der 6V6GT von EH an: http://www.tube-town.de/info/roehrendaten/6V6EH.jpg
Überaus gut klingende 6V6GT (Sylvania Remake), die problemlos in meinem 4001-er Marshall läuft - ebenfalls 420 Volt ...

Gruß


M.

[Fender_Düsenberg]

Hallo Michael,
woher diese Welter-Röhren kommen habe ich nicht herausbekommen, es war halt ein Geschenk und ich wollte dann auch nicht fragen. Fackt ist, ich habe die alten US Röhren wieder
eingesteckt. Auch mit weniger Ruhestom bzw. im ges. Bereich klangen diese Dinger nicht. Es war kaum Dynamik möglich, es war einfach nur schrill und nervig. Ich habe mit einigen Gitarrenmodellen versucht aber nichts wollte klingen. Jetzt liegen die Welterteile hinten neben dem Federhall als Notreserve.
Bekommt man diese RCA Röhren noch? Es ist auch keine 6v6 , es steht nur eine 4 Stellige Zahlenkombination drauf.
Gruß Jörg

[Fender_Düsenberg]

Hi Thomas,
ich habe mal Deine Idee in die Tat umgesetzt und das Signal vom Volumepoti ( Normal )  abgenommen und in Vibrato 1 angeschlossen. Leider konnte ich damit nicht umgehen, der Pegel ist soooo groß geworden, das man es kaum beherrschen konnte.
Bei allen möglichen Einstellungen rauschte es und das Volumepoti
war kaum noch zu bedienen.
Das mit dem Reverbtankeingang muß ich später noch mal testen.
Bei der Bastelei hatte ich noch die Idee, an dem Eingang Vibrato 2
den Schalter totzulegen, so das beide Buchsen den gleichen Eingangswiderstand haben (68/2), dann habe ich ein Pachkabel genommen und bin auf den Normal 1 gegangen. Das ist allererste Sahne!!! , es beeinflussen sich zwar die Klangregelungen aber egal,
man wird mit einem super Sound belohnt. Dieser ist schlecht zu beschreiben, unten auf jeden Fall mehr Bass, noch wärmer -
keine Ahnung - einfach gut. Sinn der Sache ist, einen Effekt einzuschleifen, ohne den Originalsound zu verlieren.
Ich hoffe auch mal eine Kleinigkeit beigetragen zu haben, wenn das ein alter Hut ist -sorry.
Gruß Jörg

[bluesfreak]

Servus Jörg,

tu Dir den gefallen und order Dir nen Satz JJ 6V6, das sind die momentan besten auf dem Markt erhältlichen 6V6. RCA bekommst Du nur noch als NOS und die Kosten dann einen Arm und ein Bein.
Eventuell noch in die Vorstufe eine JAN 5751 an V1 (oder eine JJ ECC803) und dann sollte das Schätzchen ohne weitere Modifikationen wieder sauber tönen.
Falls es das nicht tut würde ich mal einen Doc in den Amp sehen lassen, evtl. gehören die Elkos getauscht und wenn als Koppelkondensatoren die Bluedrops verbaut sind würd ich die durch Orange Drops oder Mallories ersetzen lassen...

just my 2c
bluesfreak 

[Fender_Düsenberg]

Hi bluesfreak,
evtl blöde Frage, wo die Röhren ordern tube town ?
Wo liegt der Unterschied zwischer der Ecc83 und der von Dir benannte Röhre ? V1 ist das die erste Doppeltriode vom Normalkanal?- von hinten gesehen , die ganz rechte und die kann ich doch auch im Vibratokanal einsetzten, oder?  Danke für die Info,
Gruß Jörg