Hallo Gerhard,
bissel unglücklich formuliert, denn die max Verlustleistung der einzelnen Anschlüsse (G1 G2 und Anode) kann sich nicht ändern. Die ist konstruktiv durch die Oberflächengröße und -beschaffenheit bei strahlungsgekühlten Systemen begrenzt.
Anderer Seits hast Du Recht, das die ausnutzbare maximale Verlustleistung bei Triodenbetrieb kleiner ist, als die bei Pentodenbetrieb. Und ja, Du vermutest richtig, die max. Schirmgitterverlustleistung (Ps2max) stellt das begrenzende Element dar.
Um einen möglichst großen ausnutzbaren Anodenstrom zu erhalten, muss man die Anodenspannung bei einem gegebenen System erhöhen.
Wenn G2 und Anode verbunden sind (Pseudo-Triode) kommt bei Anodenspannungserhöhung irgendwann der Punkt, bei denen der prozentual vom Anodenstrom abhängige Schirmgitterstrom mal Anoden = G2 Spannung die max Schirmgitterverlusstleistung erreicht hat. Die dann vorhandene Spannung Ua und der dann existierende Ia bilden die maximal ausnutzbare Verlustleistung des Systems.
Bei Pentodenbetrieb kann man das Problem umgehen in dem man beide Spannungen trennt: Eine weitere Erhöhung der Anodenspannung erhöht Ia (das gewollte Ziel). Damit erhöht man zwar auch Is2, das wird jedoch durch Verringerung der Ug2 so kompensiert, das die max Gitterverlusstleistung nicht überschritten wird. (geht nur in einem gewissen Bereich, sonst wirkt das Steuergitter nicht mehr) Im Pentodenbetrieb kann Ia und Ua also deutlich größer werden, was einer größeren Anodenverlusstleistung entspricht, für die die Röhre konstruktiv ausgelegt werden muss.
Und da der Entwickler eine Pentode als Ziel hatte, sind deren Anoden für diese hohen Verlusstleistungen ausgelegt.
Wenn man so eine Pentode als PseudoTriode schaltet, könnte deren Anode also deutlich mehr Verlusstleistung ertragen, das kann man aber nicht ausnutzen, da vorher das Steuergitter seine zulässige Verlusstleistung erreicht hat und mglw verbrennt...
Beispiel EL156:
Pentodenbetrieb Uamax=800V Us2max=450V
Triodenbetrieb Uamax=500V
freundliche Grüße
Michael